8.Kapitel - Sunset [NSFW]

Noch immer saßen wir dicht aneinander, wobei ich mir doch geschworen hatte, dass ich meinen Abstand wahren würde. Daraus wurde allmählich wohl doch nichts mehr, denn die Gefühle, die ich verdrängt hatte und nun immer mehr versuchte zu vergraben, zu verbergen, schienen sekündlich stärker zu werden, die Angst, die ich doch eigentlich seit einer Ewigkeit bei mir trug, zu verschwinden.
Tief atmete ich durch, hoffte er würde mich nicht auf mein stilles Selbstgespräch ansprechen, während in mir die Frage nach der Uhrzeit auftauchte. Denn ja, wie lange saßen wir hier schon? Wann würde ich endlich etwas Raum für mich und meine Gedanken haben?
Es waren viele, sehr tiefgründige Fragen, die sich mir gerade stellte.
Doch unterbrochen wurde ich nicht von ihm, einem Menschen oder etwas, was einem solchen gleichen könnte. Meine Frage schien sich selbst zu beantworten, als ich einen Blick aus dem klaren Fenster warf.

Gerötete Wolken zogen über den Himmel, schmeichelten der Sonne, die letzten blauen Fetzen waren am Himmel zu erkennen, während dieser sich allmählich in warme Sommertöne verfärbte, meinem Herz einen tritt verpasste, der mich fast nach Luft schnappen ließ. Die letzten Sonnenstrahlen tanzten unter den im Wind sausenden Blättern hindurch, kitzelten meine Wange und veranlassten mich dazu, diese zu berühren, ganz in einer anderen Welt gefangen zu sein. Anders als die Menschenwelt und anders, als das Reich der Eulen, wobei ich mich bei letzterem wohl erkunden sollte, warum es diesen Namen überhaupt trägt.

Aufgeregt pochte mein Herz gegen meine Brust, meine grauen Augen, die an der sich langsam zum Meeresspiegel neigenden Sonne festgefressen hatte, ihr dabei zusahen, wie sie sich immer mehr dem Horizont annäherte und deshalb einen sehr langen Moment vergaß, wo ich war, wer neben mir saß. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, wo er wieder meine Aufmerksamkeit verlangte, als eine seiner Hände auf meinem Oberschenkel lag.
Irritiert sah ich zu ihm, dann zu der Hand und schließlich wieder in seine goldenen Augen. Der Moment schien magischer, als alles, was er mir von diesem Ort erzählen konnte. Erstickt hielt ich die Luft an, während das Knistern zwischen uns wohl nicht zu übersehen war. Nur langsam, Millimeter für Millimeter, gab ich mich der elektrischen Spannung. Ihn, bis unsere Lippen sich zärtlich, mit einer mir unbekannten Vorsicht, begrüßten, sich kurz darauf wieder verabschiedeten, während ich eine schlafende Leidenschaft in mir erwachen spürte. Alles in mir schien zu kribbeln, Funken schienen gegen meine Lippen zu sprühen, ehe wir uns erneut annäherte, von der kurzen Distanz aus der wir uns gegenseitig angestarrt hatten.
Wieder und wieder stockte mein Atem, während ich kaum wusste, wohin ich mit dem Wall an Gefühlen sollte, von denen ich dachte, sie seien längst ausgestorben. Immer und immer wieder sanken unsere Lippen aufeinander und von Mal zu Mal schienen die Küsse länger, leidenschaftlicher zu werden. Keiner von uns schien sich bis jetzt ganz sicher zu fühlen, dass sich ein derartiger Zustand auch noch in kürzester Zeit ändern würde, ahnte wohl keiner.

Der Damm brach, als ich es nicht mehr aushielt, das Ziepen der Schmetterlinge in meinem Unterleib mich um den Verstand brachte und ich fast schon energisch meine Arme um seinen Hals schlang, ihn zu mir zog, während ich auch meinen Körper näher an seinen brachte, wie einen gierigen Kuss teilten, in welchem jeder den anderen zu verschlingen schien. Noch immer sanken wenige Sonnenstrahlen auf uns hinab, wobei ich doch gedacht hatte, dass bereits Stunden um sein müssten.
Seine Hand dirigierte mich in die weiche Bettdecke und mein Körper ließ den Stoff unter mir rascheln. Doch nichts war in diesem Moment von mehr Bedeutung, als es der Mann vor mir war, der innerhalb weniger Jahre mehr gereift war, als es eine Frucht innerhalb eines Jahres konnte. Leidenschaften und Gelüste, die ich doch eigentlich im Meer versenkt hatte, kochten über, brachten mich dazu, ihn endlich so zu sehen, wie ich es schon vor einer Weile sollte, während sein Blick mich bereits auszuziehen schienen. Wohliges Brennen herrschte an den Stellen nach, an denen seine Finger mich berührt hatten, mich dazu brachten, vor Lust unter seinen Bewegungen windend unter ihm zu verharren und seinen Blick schließlich zu erwidern.
Erneut stürzten wir übereinander her, auch wenn unsere hungrigen Küsse wohl noch immer nicht das Verlangen, dass den Raum mit Spannungen erfüllte, beschreiben konnten, war es ein Anfang, den die Welt erstmal nicht zu sehen brauchte.

Seine Hand unter meinem Oberteil, brachte mich bereits zum Stöhnen und ich konnte mir zum ersten Mal eingestehen, dass ich mich nach seinen Berührungen gesehnt hatte, mich nach seiner Anerkennung verzehrt hatte und mich dieses Gefühlskarussells ihm gegenüber mit der Zeit zerfressen hatte.
Schwer atmete ich auf, als er meinen Oberkörper entblößte und ich den seinen, welcher fein geschmückt war, besah. Kribbeln, dass es mir schon fast wieder unangenehm war, machte sich nun allmählich auch in meinen Lenden breit, sodass ich nicht länger wartete, meine Beine um sein Becken schlang, um meine Hände schließlich in seinen zerzausten Haaren zu vergraben.
Der Mann über mir schien allmählich in Fahrt zu kommen, denn die Küsse, die er auf meinem Körper hinterließ, waren alles andere als unschuldig, brachten mich in Verlegenheit, während ich bereits jetzt nicht mehr unten von oben unterscheiden konnte.
Hitze stieg in mir auf und er hatte die volle Kontrolle, auch wenn mir mein Verlust in diesem Aspekt noch nicht ganz behagte, spätestens als wir beide nackt aneinander geschmiegt unter der weichen Decke lagen, von der einen Seite der letzte Zipfel der Sonne uns in oranges Licht tauchte, während auf der anderen Seite der Mond anfing sich zu erstrecken, ja spätestens in diesem Moment verlor ich jegliche Furcht vor Reue oder Enttäuschung. Fordernd zog ich ihn zu mir, küsste ihn mit einer Gier, die ich mir so nie hätte vorstellen können, ehe ich mein Becken an das seine drückte, hoffte, dass er nicht so unbedacht sei wie damals, diesen Gedanken allerdings schnell ins Archiv steckte, erst recht, als er mich völlig aus meinem wiederholten Gedankenkarussell riss, mir ein lautes Stöhnen entlockte, indem seine Zunge geübt mit meiner Brustwarze spielte.
Bereits jetzt spürte ich kühlen Schweiß an meinem Körper, dabei hatte er noch gar nicht angefangen, dieser Mann brachte mich mehr als nur um den Verstand, er brachte mich auch um meine Moral und meine Ideologien.

In einem unregelmäßigen Takt, der keinen vernünftigen Gedanken erlaubte, spürte ich ihn tief in mir, hatte mich an ihn geklammert, während ich selbst nicht wusste, wann es so weit gekommen war. Oben und unten, Rechts und Links, warm und kalt, all diese Dinge schienen ineinander mehrlich zu verschmelzen. Jede Sekunde, jeder treffende Stoß, ließ mich an eine imaginäre Klippe taumeln, während ich nicht wusste, ob ich fallen wollte, ob es so sein sollte. Meine Stimmbänder hatten ihre Überreizung bereits bekannt gegeben, als ich mehr schnaufte, als stöhnte. Festhielt ich mich an ihm, sah überall diese kleinen Funken, ehe es mir auch jeden letzten Tropfen an Gedankengut raubte, ich befreit von jeglicher Schuld, jeglicher Angst und jeglichem Konflikt seinen Namen aufstöhnte, ein letztes Mal Belastung auf meiner Stimme ablagerte, ehe ich mehr oder weniger in mich zusammensank, spürte, wie auch er sich dicht an meinen hitzigen, feuchten Körper drückte, sodass sein Atem mein Ohr zu kitzeln begann.

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