32 Lautlose Liebe.

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Unser Lachen erfüllte die leeren Straßen. Auf Harrys Rücken fühlte ich mich sicher, aber auch er rutschte zweimal unsicher auf den glatten Bürgersteig aus. Doch jedes Mal hielt er sofort inne und drosselte sein Tempo.

„Wie viel Zeit habe ich noch?", rief er laut und ich antwortete: „Keine Ahnung, ich habe schiss dich loszulassen und mein Handy zu suchen."

Überschwänglich drehte sich Harry um sich selbst und ich kreischte vergnügt auf. Wir hatten die Entfernung etwas überschätzt und ich glaubte, dass ihm die Puste ausgehen würde, doch alles was Harry brauchte, war eine kleine Verschnaufpause. Dann sprintete er weiter.

Immer wieder kamen uns Leute entgegen. Sie alle feierten in ihrer eigenen kleinen Welt und wir verschmolzen mit den Nachtschwärmern. Ich ahnte nicht, dass so etwas für Harry besonders war. Stattdessen machte ich mir darüber keine Gedanken.

Wir erreichten sein Viertel und ich bemerkte, dass er etwas vor sich hin summte was ich nicht verstand. Doch es half ihm scheinbar sein hohes Tempo, mit dem er durch die Straßen raste, zu halten.

Überraschend sicher erreichten wir sein Haus und er ließ mich erst im Flur vorsichtig von seinem Rücken gleiten. Mittlerweile waren meine Füße eiskalt und ich stellte die ausgezogenen Pumps. Dann erst knöpfte ich den Mantel auf und spürte Harrys Blick auf mir.

Seine Mundwinkel hoben sich.

„Wir haben noch 50 Minuten", sprach Harry und warf seine Jacke achtlos in eine Ecke. „Wenn ich was wissen sollte, dann ist das jetzt die letzte Chance."

„Die Chance wofür?", fragte ich und fühlte mich dezent wie eine Beute betrachtet, denn Harry kam in langsamen Schritten auf mich zu, ohne mich aus den Augen zu lassen. Automatisch wich ich deshalb immer weiter zurück Richtung Treppe.

„Mir zu sagen, bei was du eventuell Schiss kriegst", provozierte er mich und kickte sich nebenbei die Schuhe von den Füßen. Ich musste lachen über so viel Selbstbewusstsein, denn noch konnte ich nicht ahnen, das es nicht gespielt war.

„Hm", machte ich nachdenklich überzogen und wich eine weitere Stufe nach oben. „Lass mich mal drüber nachdenken... eigentlich bin ich kein Schisser."

Das schien Harry zu gefallen: „Gryffindor also?"

„Nein", widersprach ich. „Eher Ravenclaw, und du so?" Als würden wir uns in Hogwarts befinden.

„Habe mich noch nicht entschieden, aber bei den Grünen wäre ich gut aufgehoben", fachsimpelte er mäßig Harry-Potter-fachmännisch. Aber das interessierte mich gerade wenig.

Stattdessen achtete ich darauf nicht rückwärts zu stürzen und erinnerte mich kurz an den Tag bei Sunny. Als sie mich quasi ins One Direction – Fandom mitgenommen hatte.

„Da gibt es etwas", sprach ich zögernd und sofort veränderte sich Harrys Gesichtsausdruck: „Große Einschränkung?"

„Erwarte keine akrobatischen Verrenkungen, ich bin nicht besonders gelenkig", gab ich zu und dachte an all die abgefahrenen Dinge, die das Internet bei solchen Themen ausspuckte. „Zu krasse Sachen sollten wir vielleicht besser lassen."

Nun lachte Harry und wehrte ab: „Keine Sorge, ich bin sportlich genug für uns beide."

Und dann waren das für lange Zeit die letzten Worte, die wir miteinander wechselten.

Wir erreichten das erste Stockwerk und links ging es direkt in Harrys Schlafzimmer. In einem Schritt war er bei mir und ich fackelte nicht lange damit ihn zu küssen. 

Nicht langsam und abwartend, sondern schnell und heftig. Seine Lippen brannten quasi auf meinen und ich fühlte eine Gänsehaut von meinem Nacken über den Rücken rieseln, als Harry leise stöhnte.

Gedankenlos glitten seine Hände in mein offenes Haar und es kam, was kommen musste, er knipste mein Gehör aus. Sofort öffnete ich die Augen und sah sein frustriertes Gesicht. Vorsichtig nahm ich ihm die CI's ab, die nun an seinen Fingern hingen, wie zwei Hindernisse.

Ich löste mich von ihm und legte sie auf eine der Nachtkonsolen an seinem Bett. Allgemein hatte Harry ein übertrieben großes Schlafzimmer, in dem lediglich zwei dunkle Kommoden standen, darüber hingen irgendwelche abstrakte Leinwände und ein breiter Ohrensessel nahm eine Ecke ein.

Sein eigentlicher Schrank war der Nebenraum. Niemals hätte ich gedacht, dass ein Mann so viele Klamotten haben könnte. Dabei war das nur ein Teil und die aktuelle Mode die er im Winter trug.

Harry griff nach einer Fernbedienung und machte so vereinzelte kleine Lichter an. Sofort wurde der Raum gemütlicher und als ich mich zu ihm umwandte, da musste ich schmunzeln. Ich ließ die Hände zum Verschloss meines Kleides am Rücken gleiten und neigte leicht den Kopf. Natürlich bekam ich diese zahlreichen Häkchen alleine nicht auf.

Also drehte ich mich um und Harry wusste bereits, was er zu tun hatte. Sanft strich er mir das Haar über die Schulter und beugte er sich vor. Ich roch sein betörendes Aftershave und fröstelte leicht, denn seine Lippen berührten ganz leicht meinen Hals. Erst dann bemerkte ich seine Hände, die geschickt ein Häkchen nach dem nächsten öffneten.

Ich spürte, dass Harry etwas sagte, der Lufthauch streifte mein Ohr, doch ohne CI's war es absolut still um mich herum. Wenn ich glaubte etwas zu hören, dann war es mein eigener Herzschlag. 

Als mein Kleid zu Boden fiel, da zog auch Harry sich das Hemd über den Kopf aus und ich wandte mich sichtlich neugierig um.

Obwohl ich wusste, dass Harry Tattoos hatte, so überraschten sie mich trotzdem. Mein Blick blieb unweigerlich an diesen Vögeln und dem fragwürdigen Motiv, unterhalb der Brust hängen. Sein linker Arm war stärker markiert, als der Rechte und statt ein großes Motiv, gab es zahlreiche kleine.

Er gab mir jedoch nicht die Zeit mir die Einzelheiten, die sich über die Muskeln spannten, näher anzusehen. Stattdessen betrachtete er mich und der merkwürdige Ausdruck in seinen Augen ließ mich hart schlucken. Ich nahm an, dass ihm gefiel, was Gloria mir in Harrods aufgeschwatzt hatte.

Ganz im Sinne des Kleides trug ich eine Art Body oder Korsage. Die Befürchtung das Ding könnte zwicken, war überflüssig, denn es machte lediglich eine gute Form. Leider war es aufwendig es anzuziehen, da man vorne ebenfalls jedes Häkchen einzeln zumachen musste.

Harry sah von meinem gepuschten Brüsten runter zu meinen Beinen, die in hübschen Strümpfen mit ein bisschen Spitze steckten. Nach dem Drama mit der Strumpfhose hatte ich das nicht unbedingt wiederholen wollen.

Er sagte etwas, aber ich konzentrierte mich zu spät auf seine Lippen. Noch frustrierte mich das nicht, denn ich zog ihn am Gürtel seiner Hose zu mir. Wir ließen uns auf sein bequemes, übergroßes Bett fallen und dann war irgendwie alles andere egal.

Berauscht von zärtlichen Küssen, aufreizenden Berührungen und intimer Nähe, dachte ich überhaupt nicht mehr nach. Ich spürte Harrys Lippen. Überall.

Auf meinen eigenen, an meiner Wange, über meinen Hals streichend, bis zum Ansatz der Brüste. Dort verweilte er und ich konnte einen angespannten Seufzer nicht unterdrücken. Zuerst glaubte ich, er würde nach und nach die Häkchen der Korsage öffnen und meine nervösen Finger glitten in sein dichtes Haar.

Harry tat jedoch nichts davon. Stattdessen saugte er an meiner hellen Haut und hinterließ einen kindischen Knutschfleck. Zufrieden mit seiner Arbeit grinste er mich an und prompt musste ich lachen. Ich wollte mich aufrichten, aber das stand nicht auf Harrys Plan. Er hielt mich an der Hüfte fest und rutschte weiter nach unten.

Zwischen meinen Beinen nahm er Platz und betrachtete mich. Obwohl er nichts anderes tat, als mich anzusehen und mit seinen Händen über meine Beine zu streicheln, wurde mein Herzschlag schneller.

Ich hatte bislang wenig darauf geachtet, wie groß eigentlich Harrys Hände waren. Jetzt, als er über den bestrumpften Knöchel meines bestrumpften Beines streichelte, dessen Ferse sich auf seiner Schulter abstütze, fiel es mir auf.

Seine Hände verschlangen meine eigenen Hände nahezu. Er hatte lange Finger und vor allem sah man ihnen an, dass sie handwerkliche Arbeit nicht kannten. Zuerst verstand ich nicht, was genau Harry eigentlich betrachtete, bis ich bemerkte, dass er mit den Blick meinen Fingern folgte. Sie verweilten an jene Stelle, wo er mir einen Knutschfleck hinterlassen hatte.

Mit Mut, den ich aus sämtlichen Ecken kratzte, schickte ich meine Finger aus Wanderschaft, sie zeichneten spielerisch den oberen Rand der Korsage nach. Harry ließ mich nicht aus den Augen und dann, als ich das erste Häkchen der Korsage öffnen wollte, da hielt er mich auf.

Sofort konzentrierte ich mich auf seine Lippen und tatsächlich, ich verstand, was er wollte und worum er mich bat.

„Nein... lass sie an. Mir gefällt es."

Hitze kroch von meinem Hals direkt ins Gesicht, aber das schien ihm gar nicht aufzufallen. Stattdessen beschäftigte sich Harry mit den Strümpfen und ich bekam das Gefühl, dass die Korsage nicht das Einzige war, was ihn in Stimmung brachte. Die Spitze an meinen Oberschenkel schien definitiv seine Aufmerksamkeit zu haben und ich musste gestehen, dass ich Harrys Gründlichkeit mochte.

Aber ich wollte nicht nur dumm daliegen und ihn machen lassen. Doch genau das schien er von mir zu wollen. Gerade, als ich merkte, dass Harry je einen Finger rechts und links im Bund des Spitzenhöschens vergrub, da verschob ich die Machtverhältnisse. Ich schaffte es Harry zu überrumpeln und schließlich auf seiner Hüfte zu sitzen.

Er schien irritiert darüber und das nutze ich für den Moment aus. Ich öffnete den Gürtel seiner Hose und zwängte den Knopf durchs Knopfloch. In einem Ruck zog ich die Jeans von Harrys Beinen und er kam mir entgegen, weil er seinen Hintern hochhob.

Aber anstatt, dass er mir die Gelegenheit gab, dass ich mir seine Tattoos einmal ansah, geschweige denn die hübschen Muskeln die ich immer nur kurz betrachten konnte, nahm er erneut die Zügel in die Hand.

Küssend lenkte er mich ab, vergrub seine Hände in meinem Haar, raubte mir fast den Atem. Geschickt manövrierte er mich wieder auf den Rücken und ich bekam dezent das Gefühl, dass Harry es nicht mochte, wenn er nicht die Oberhand hatte. Doch so leicht gab ich mich nicht geschlagen.

Und dann passierte es.

Irgendwie wurde ein Gerangel draus und als ich zum zweiten Mal versuchte Harry auf den Rücken zu drücken, da stürzte ich fast vom Bett. Er hielt mich gerade noch rechtzeitig an der Hüfte fest und ich spürte sein Lachen.

Ich saß auf seinem Oberkörper und beschwerte mich, als ich nach unten sah: „Mach dich lockerer, das hier ist kein Wettstreit." Das sollte vielleicht auch für mich gelten. Nachdenklich verzog er das Gesicht, dann gab er mir das In-Ordnung-Zeichen. Er ließ mich oben bleiben, doch trotzdem veränderte er seine Position und kurz darauf sprang mir das Herz fast aus der Brust und Hitze ließ mich knallrot anlaufen.

Harry zog am Bändchen meines Höschens, sodass es sich löste und rutschte dann weiter nach unten. Prompt wollte ich von ihm herunter steigen, aber er hielt mich fest und ich fasste automatisch zum Kopfende des Bettgestells.

Seine Lippen glitten über ein kleines Stück Bauch, mit den Händen spreizte er meine Beine noch mehr und ließ seine Finger dann über meinen blanken Hintern wandern. Doch all das war nichts zu dem, was er wirklich mit mir vor hatte.

Im ersten Moment zuckte ich unweigerlich zusammen. Ich zwang mich ruhig zu bleiben und meinen rasenden Puls zu ignorieren. Harrys heißer Atem streifte meine Innenschenkel und dann zog er mich durch leichten Druck weiter nach unten. Seine Zunge glitt zwischen meine Beine und just im selben Augenblick stieß ich hart die angehaltene Luft aus.

Heilige Scheiße.

Ich konzentrierte mich vollständig auf das, was Harrys Zunge mit mir anstellte. Heiß und intensiv. Bis in die Haarspitzen erregt wollte ich mich keinen Zentimeter bewegen, doch das war fast unmöglich. Mir flatterten die Augen zu und immer wieder erschauderte mein Körper.

Noch nie hatte ich so was getan. Nicht, dass ich mit vielen Männern geschlafen hatte, aber das hier war aufregend und neu. Mir war das immer irgendwie vulgär vorgekommen, dass es die Möglichkeit gab auf dem Gesicht eines Mannes quasi zu sitzen und egoistisch zu genießen, was er mit einem anstellte. 

Ich wurde zu Wachs und merkte, dass mein Atem schwer und ungleichmäßig ging.

Harrys Zunge tauchte in mich ein, meine Hände verkrampften am Bettgestell. Mein Zeitgefühl verschwand, ich spannte ich an und spürte nach einer halben Ewigkeit, dass meine Beine bald nachgeben würden.

Doch das schien ihm egal zu sein. Er sagte etwas, ich spürte seinen ungleichmäßigen Atem und schließlich nutze Harry zusätzlich seine Finger und vorbei war es mit der letzten Beherrschung. Überreizt und simuliert gab ich mich diesem Gefühl hin.

Genießend öffnete ich den Mund und merkte nicht, dass ich immer wieder laut aufseufzte. 

Und dann kam der Moment, in dem ich mich innerlich heftig zusammenzog und meine Beine mich nicht mehr stützten. Harry schien damit gerechnet zu haben, er hielt mich fest und ich rollte mich langsam von ihm herunter.

Erst dann kam ich dazu zu verstehen, was gerade mit mir passierte. Mein Puls raste, jeder Zentimeter meiner Haut prickelte und ich glaubte mich in einer rauschenden Ellipse zu befinden. Meine Brust hob und senkte sich heftig und als Harry zerzaust von unterem Teil des Bettes auftauchte, da grinste er sichtlich zufrieden und leckte sich provozierend über die Lippen.

Er sagte etwas, aber ich konnte mich nicht drauf konzentrieren, außerdem hätte es mir gerade nicht egaler sein können. So merkte ich auch kaum, dass Harry zur Nachtkonsole robbte und sich die Boxershorts von den Beinen zog. An seinen Bewegungen sah ich, dass er das Kondomtütchen aufriss und richtete mich auf.

Eigentlich wollte ich mich bei Harry bedanken, doch als ich sah, dass das überflüssig war, ließ ich weiterhin zu, dass er das Kommando übernahm. Das war irgendwie sein Ding und bevor ich mich fragen konnte, ob er überhaupt darauf stand sich zurückzulehnen, da Harry direkt die weitere Ansage machte.

Er zog mich zu sich und einen Augenblick blieb mir, um kleine Zärtlichkeiten mit ihm auszutauschen. Ein tiefer Kuss, sanfte Berührungen und prompt flatterten wieder meine Nerven, als müssten sie Party machen. Ich zweifelte nicht einen Moment daran, dass es auch eine richtige Fete wurde.

Dabei bemerkte ich jedoch, dass Harry jetzt ganz anderes im Sinn hat, als sich gelassen ins Kissen zu lehnen und mir Zeit zu geben, ihn zu entdecken. Stattdessen war ich diejenige, die erneut rücklings auf dem Laken lag und lustvoll aufstöhnte.

Harry hatte nicht allzu viel Geduld, im Gegenteil, er sah mich nur kurz eindringlich an, beugte sich über mich und sorgte dafür, dass ich die Beine weiter spreizte. Obwohl es im Raum nicht besonders hell war, so kam es mir vor, als würden Harrys Augen größer und Nuance intensiver werden.

Tief drang er in mich ein, automatisch wölbte ich mich ihm entgegen und drückte leicht den Rücken durch. Haut an Haut grub ich meine Finger in die angespannte Rückenmuskulatur von Harry und auch er schien sich noch näher an mich zu pressen. Ihm entgegen zu kommen, schien fast überflüssig, weil er allein jeden Augenblick kontrollieren wollte.

Angestrengt stieß ich die Luft aus und dann fiel ich in einen merkwürdigen Strudel. 

Hitze, Nähe und ein Gefühl, für das ich keinen Namen hatte, breitete sich in mir aus. Ich spürte Harrys heißen Atem an meiner Wange, meine Lippen fanden schließlich seine und ich passte mich völlig seinem dominanten Tempo an.

Ab und an änderte er seine Position, hielt kurz inne, nur um mir erneut ein lautes Stöhnen zu entlocken. Mir flatterten immer wieder die Augen zu und dann wurde mein Glück absolut greifbar. Zum ersten Mal konnte ich Sex auf diese intensiven Weise genießen.

Innerlich bebte ein kleines Erdbeben und erschütterte mich bis in die Haarspitzen. Ich sah erst wieder klar, als mich eine Welle buchstäblich wegspülte und Harry es mir gleich tat. Sichtlich durchgeschüttelt sog ich jede seiner kleinen Regungen in mich auf.

Außer Atem zog Harry sich vorsichtig zurück und ich rollte mich langsam auf auf die andere Seite. Während Harry das Kondom entsorgte, pellte ich mich angestrengt endlich aus dieser Korsage. 

Ich wickelte mich ins Bettlaken ein, da ein kalter Lufthauch über meinen Rücken rieselte. Als ich mich umdrehte, da ließ sich Harry gerade nackt auf das Bett fallen und präsentierte mich geschafft seine Kehrseite.

Umständlich klemmte ich mir das Laken zwischen den Achseln ein und griff nach meinen CI's. Gerade, als ich sie wieder befestigte und anschaltete, bemerkte ich, dass leise Musik lief. Doch ich musste wegen etwas anderem laut auflachen. 

Schwerfällig und neugierig öffnete Harry seine Augen und sah mich fragend an.

Mein Blick glitt über seinen Rücken und blieb an seinem Po hängen. Er war wirklich nett anzusehen, doch das was mich belustigte, war etwas anderes. 

„Tat das nicht weh?", fragte ich direkt und nickte auf das kleine Tattoo, das sich auf seiner linken Pobacke befand. Ich betrachtete die Englische Flagge, die nur knapp so groß war, wie eine Briefmarke.

Harry regte sich nicht: „Keine Ahnung."

„Keine Ahnung?", echote ich immer noch lachend. „Warst du da besonders pissig auf deine Heimat oder was war los?"

„2016 hat England gegen Schottland gespielt, du weißt schon, bei der Europameisterschaft beim Fußball", begann Harry träge. „Ich habe mit Niall gewettet und England hat gewonnen."

Das verwirrte mich nur noch mehr, aber dann ging mir ein Licht auf. „Du hast gegen England gewettet, also für Schottland?"

„Das war dumm", gab er zu. „Ich hatte einen meiner schwachen Abende, zu viel getrunken und am Morgen hatte ich den Salat."

Ich hätte ihm nie zugetraut sich auf so etwas einzulassen und als ich ihm das sagte, da grinste er: „Ich wette auch nicht mehr um ein Tattoo, daraus habe ich schmerzlich gelernt. Zumal du dich ja nach dem Stechen nicht einfach draufsetzten darfst."

„So genau wollte ich das nicht wissen", gab ich zu und er merkte an: „Warum hast du selbst keines?"

Nadeln waren nicht so meins und ich wüsste auch kein Motiv, das ich für die Ewigkeit bei mir haben wollte. Ich wusste nicht, ob Harry das nachvollziehen konnte, denn er antwortete darauf nicht. Stattdessen musterte er mich und sprach dann völlig unvermittelt: „Okay, Chérie, weg mit den Laken. Gibt was, was ich mir genauer von die ansehen will."

„Mit Chérie wird das nichts, Schnuffel", konterte ich dreist und bemerkte, das Harry an meinem Bein entlang strich. Noch immer hatte ich die hohen Strümpfe an und er neigte nachdenklich den Kopf: „Darling, Sweetheart, Baby?"

„Nichts von alldem", wehrte ich ab und dann richtete er sich auf und zog mich am Laken zu sich, ohne, dass es mir vom Körper rutschte. „Probiere es weiter", forderte ich ihn auf und er lachte.

Es war ein Lachen, das ich in dieser Nacht noch oft hörte.

„Übrigens", begann Harry. „Frohes neues Jahr."

Ach ja. Da war ja noch was.




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