22 Unser Universum.

┊  ┊  ┊        ★ ISABELL

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Statt Schlaf nachzuholen, saß ich zu Hause auf meinen Bett und wühlte mich noch einmal durch die weiten Welten des One Direction – Universums. Noch einmal sah ich mir Harrys Auftritt bei Victoria's Secret an und bereute es, dass ich beim Konzert in der O2 Arena nicht richtig auf ihn geachtet hatte.

Damals ging es nur darum, dass Inklusion und Barrierefreiheit funktionierte. Wir wollten Spaß haben und einen guten Abend genießen. Um die Musik selbst war es uns weniger gegangen, außer Sunny. 

Ich sah mir die Filme an, die es zu One Direction gab. This Is Us war alt, aber mit Untertitel und ich erwischte mich dabei, wie ich schmunzelte und Stück für Stück nachvollziehen konnte, wieso Sunny sich infizieren ließ.

Die Jungs wirkten lustig, normal und albern. So, als würde man sie jeden Tag in der Schule treffen. Sie waren authentisch und echt. Das Einzige, was mich verwunderte, war die Tatsache, dass Sunny mir über den Fünften der Truppe nichts erzählte. Er war nicht mehr dabei, also auch nicht mehr wichtig, oder?

Viel besser, als This Is Us, fand ich den Konzertfilm. Natürlich sahen jetzt alle anders aus, aber die Stimmung im Film unterschied sich nicht sehr von der, wie in der O2 Arena. Obwohl ich es toll finden müsste so viele Informationen über Harry zu bekommen, ihn quasi auf Band zu haben, so wurde meine Laune nur schlechter und schlechter.

Ich konnte nicht richtig schlafen, klickte mich immer wieder rastlos durch Instagram und lud mir sogar Twitter runter. Die App hielt ich immer für überbewertet, aber sie war auch eine riesige Plattform für Wissen. Allerdings konnte niemand den Wahrheitsgehalt richtig einschätzen.

Nicht die Spur ausgeruhter brachte ich den Unitag hinter mich, fühlte mich allerdings nur erschöpft, erschlagen und seltsam. Ich konzentrierte mich krampfhaft auf meine zwei Gebärdendolmetscher und wollte im Endeffekt nur den Hörsaal verlassen, sobald ich ihn betreten hatte.

Doch auch draußen an der kalten Winterluft war es schwer frei durchzuatmen. Umso erleichterter war ich, als Noah mir beim Mensa-Essen erklärte: »Ich will gleich zu Moorland Books, brauchst du was?«

In der alten Buchhandlung war ich seit Wochen nicht mehr und ich fragte prompt: »Kann ich mitkommen?«

»Klar!«, Noah stopfte den Rest seiner Lasagne und ich legte das Besteck zur Seite. Mein Hunger hielt sich eh in Grenzen. Ich hatte erst am Morgen eine Nachricht von Harry bekommen und immer noch nicht drauf geantwortet. Einfach, weil ich nicht wusste, ob ich das wirklich noch tun sollte.

Noch vor ein paar Tagen schwebte ich auf Wolke sieben und war absolut sicher, dass ich die Herausforderung mit einem hörenden festen Freund wuppen würde. Jetzt war ich total überfordert.

»Kaptain fragt, ob wir nicht den Samstag richtig ranklotzen könnten und vielleicht zwei oder drei Videos drehen könnten. Damit wir ein bisschen Luft haben und auch mal frei«, erzählte Noah in der Tube. Wir standen dicht an dicht, es roch nach Zwiebeln und Fritten. Mir drehte sich fast der Magen um. Die Leute hinter mir hielten sich nicht richtig fest und ständig trat mir jemand in die Ferse.

Angenervt schob ich mir die Mütze aus der Stirn: »So ungern ich es auch zugebe, aber Kaptain hat recht. Vielleicht sollten wir den Sonntag auch dranhängen, dann ist es nicht so schlimm, wenn ein Teil der Gruppe mal krank wird oder so.«

Noah wurde grob angerempelt, doch er ignorierte das: »Ich habe den Anderen Bescheid, The Ring soll die Songs raussuchen. Wie war es eigentlich bei ihr gestern?«

»Ganz gut«, wich ich aus und mein bester Freund hob die Augenbrauen: »Schwachsinn!«

Statt nachzuhorchen, wechselte er das Thema und beinahe war ich froh darüber. Aber eben nur fast: »Tust du mir einen Gefallen? Wenn du das nächste Mal auf Kaptain triffst, dann sei einfach nett zu ihm, okay?«

Benny war für die folgenden drei Tage abwesend, etwas was ich eigentlich feierte. Missmutig verzog ich nun das Gesicht: »Dein Ernst?«

»Bitte Foxy!«

»Na schön, ich werde mich bemühen«, wieso es Noah so wichtig war, blieb mir ein Rätsel. Zum Glück mussten wir endlich die Tube verlassen und ich war froh den Gestank von zu vielen Menschen loszuwerden. Der Bahnsteig war leer und so war ich irritiert, als Noah plötzlich stehen blieb und an der Treppe hinauf zur Oberfläche stehen blieb und einen Edding aus seiner Winterjacke zog.

Auf dem Plakat konnte man die Werbung von Ed Sheeran für sein neues Album sehen und ganz dreist sah Noah sich hastig um, dann malte er dem Rotschopf einen Hexenhut, einen Besen und zusätzlich Sommersprossen, die aussahen wie Pickel.

»Geht es dir jetzt besser?«, fragte ich und sah mich um, ob eine Überwachungskamera uns aufgenommen hatte. Noah grinste zufrieden: »Ich wünschte, ich käme an noch mehr Plakaten dran. Aber nächstes Jahr sind Wahlen und dann haben wir viel zu bekritzeln.«

Meine Mundwinkel zuckten, doch eigentlich sagte mir die Aktion alles, nämlich das auch Noah keinen guten Tag gehabt hatte und er Frust abbaute, also schlug ich vor: »Wenn wir fertig bei Moorland Books sind, lässt du dich dann von mir auf ein Guinness einladen?«

»Gerne auch zwei«, nickte mein bester Freund und ich war sicher, dass in der Uni mal wieder was gewaltig schief gelaufen war. Als ich nachfragte, da wehrte er jedoch nur ab. Stattdessen wechselte er das Thema und erklärte, dass Samstag, kurz vor Weihnachten ein Deaf Slam stattfand.

»Die ersten drei Gewinner dürfen mit Begleitung im Frühjahr nach Chicago zur Weltmeisterschaft des Deaf Slams«, erzählte er mir und ich fluchte: »Wieso findet das Finale immer so weit weg statt? Letztes Jahr war es New York.«

»Egal, egal«, fand Noah. »Heulsuse kann uns Karten besorgen und ich wollte fragen, ob du mit willst und wir The Ring vielleicht eine Karte zum Geburtstag schenken wollen?« Witziger Weise hatte Sunny ausgerechnet am 22 Dezember ihren Ehrentag.

Der Deaf Slam war das, was für die Londoner Jugend der Summertime Ball war, oder das Festival des Jahres. Die Karten waren heiß begehrt und nicht ganz billig. Mitmachen konnte jeder, doch man hatte nur fünf Minuten, um auf Gebärdensprache ein Gedicht, eine Geschichte oder Ähnliches auf einer Bühne zu erzählen. Ausdruck und Umsetzung wurden von einer Jury und dem Publikum bewertet.

Jedes Jahr wurden Wetten darüber abgeschlossen, wer gewann und die Preise konnten sich immer sehen lassen. Aber allgemein war es schon eine Ehre zur Weltmeisterschaft zu fahren. Am Ende hockten wir zum Finale immer alle vor einem Live-Stream. Dicky ließ sich mit Hearzone nicht den Profit entgehen.

»Was kostet die Karte dieses Jahr?«, fragte ich. Wir bogen in eine Seitenstraße ein und leicht verzog ich das Gesicht. Der Preis war zehn Pfund in die Höhe gegangen, dämliche Halsabschneider. Trotzdem war ich dabei, denn der Deaf Slam war eine gute letzte Party, bevor die ganzen Feiertage anfingen.

Wir betraten die kleine Buchhandlung und sofort atmete ich den Geruch von bedruckten Papier tief ein. Moorland Books war zwei Stockwerke groß und von oben bis unten vollgestopft. Manchmal musste man sogar Leitern nutzen, um an Lesestoff zu kommen. Ich liebte den Charme dieser alten Fundgrube.

Noah tauchte ab in seine Science-Fiction-Welt und ich verzog mich zu den üblichen Romanen und Mängelexemplaren. Überall gab es kleine Hocker, auf die man sich während des Schmökerns setzten konnte. Normalerweise suchte ich mir gerne irgendwelchen Kitsch zusammen. Aber heute war mir nicht danach auf Klischee-Cover zu starren, wo der Held seine Liebste schmachtend in den Armen hielt.

Trivialliteratur würde mich kaum ablenken. Jugendliteratur leider auch nicht. Zumal ich die Meisten auch schon gelesen hatte. Ratlos sah ich auf all die Buchrücken und versuchte nicht an mein Handy zu denken. Ich schuldete Harry wirklich eine Antwort, mein Gewissen meldete sich in regelmäßigen Abständen.

Immer wieder dachte ich an die Menge der Informationen, die auf mich hereingeprasselt war und wie verschieden Millionen Menschen Harry dort draußen sahen und wie ich ihn kennengelernt hatte. 

Waren beide Versionen miteinander vereinbar? 

Waren beide Versionen echt? 

Oder gab es gar noch eine Dritte? 

Und was würde es bedeuten mit Harry zusammen zu sein?

Sunny erzählte von den Ex-Beziehungen und Affären. Ohne Presse würden wir nicht wissen, dass sie existierten, aber das hieß auch, dass Privatleben der Frauen nicht mehr privat geblieben war. Zahlreiche Menschen wussten nun wer sie waren, woher sie kamen und wohin sie gingen. Alleine diese Vorstellung war erschreckend. 

Ich atmete schwerfällig durch und sagte mir, dass diese Frauen sich das ausgesucht hatten und viele von ihnen die Aufmerksamkeit durch Presse kannten.

Neben mir zog sich jemand einen Hocker heran und ich hörte, wie Noah laut seine Tasche auf dem Boden fallen ließ und sich setzte. Er hielt zwei Star Wars Taschenbücher in der Hand und musterte mich. Dann grinste er schief: »Was ist los?«

»Nichts. Ist heute einfach nicht mein Tag«, wehrte ich ab und fragte: »Was hast du gefunden?« Ich deutete auf die Bücher, doch er ging nicht drauf ein, stattdessen schwieg er einen Augenblick lang. Noah schien etwas in meinem Gesicht zu suchen und auch gefunden zu haben: »Du warst nicht nur bei The Ring, damit du ihr das mit Harry erzählen konntest.«

100 Punkte.

»Wahrscheinlich hat sie dich dermaßen mit Fan-Material zugeballert, dass du jetzt ein bisschen geschockt neben der Spur läufst«, vermutete mein bester Freund richtig und ich rieb mir über das Gesicht: »Ich hätte nie gedacht, dass... es so... krass ist.«

Noah lachte und ich erinnerte mich daran, wie sehr er sich von One Direction – Fieber hatte anstecken lassen, bevor wir das Konzert besuchten. Er kannte all die Filme, die meisten Interviews und hatte zu Beginn stärker den Durchblick gehabt als ich.

»Das ganze Drumherum ist ziemlich unnormal, was?«, brachte es Noah auf den Punkt und dann erzählte er mir, wie geschockt er gewesen war, als er begriff, dass One Direction – Fans die weltbesten Stalker waren. Es gab Twitter und Instagram-Accounts die waren immer auf dem Laufenden, wo sich wer der Jungs gerade aufhielt.

»Außer The Rings Liebling hat es kaum einer geschafft mal fast sechs Wochen komplett weg vom Fenster zu sein«, meinte er. »Für The Ring war das, als würde das Wahlrecht für Frauen abgeschafft werden. Drama.«

Allgemein schien alles um Harry und seine Freunde herum sehr dramatisch zu sein, aber Noah griff auch gute Sachen auf: »Die Hörenden nutzen die Konzerte als Party, dadurch dass das Fandom so groß ist, haben viele Länder Kontakt und sie teilen alle ihre Bilder von Konzerten und Meet & Greet miteinander. Das ist schon echt toll, auch so Fan-Treffen und Aktionen.«

Das mochte sein, aber das bedeutete nur noch mehr, dass verstärkt darauf geachtet wurde, was in der Nähe von Harry und seinen Freunden passierte. Wenn ich es nüchtern betrachtete, dann war Harrys Welt riesengroß und meine klein und überschaubar. Das sagte ich Noah auch.

Mein bester Freund schien darüber nachzudenken, schließlich nickte er: »Das stimmt schon, aber es ändert nichts daran, dass Harry deine Welt genauso fremd ist, wie dir seine.«

Langsam verzog ich das Gesicht und prompt musste ich an den Morgen an der Themse denken, als Harry Mozzie akustisch nicht verstand und ich da zum aller ersten Mal ein bisschen Unsicherheit gespürt hatte. Ich hatte das nicht tragisch gefunden, sondern verstanden.

»Lerne Harrys Welt doch einfach kennen«, schlug Noah vor. »Ich bin sicher, dass er dir dabei hilft und wenn du ihm deine zeigst, dann wird es doch nicht anders sein.«

Sichtlich verblüfft sah ich ihn an: »Manchmal sagst du richtig schlaue Dinge.«

Belustigt reckte Noah das Kinn und grinste noch breiter: »Bin eben lernfähig.« Er gab mir einen leichten Stoß in die Seite und meinte: »Statt mit mir ein Guinness zu trinken, solltest du heute vielleicht besser etwas anderes machen. So was, wie mit Harry reden zum Beispiel.«

Das wäre nur fair und vielleicht würde es dieses beklemmende Gefühl verschwinden lassen. Statt jedoch aufzustehen, blieb ich sitzen. Meine Beine waren schwer wie Blei und obwohl ich zu Noahs Worten nickte blieb da diese totale Überforderung.

Neben mir regte sich auch mein bester Freund nicht. Erst, als ich zweimal tief durchatmete und das Ganze auf einen anderen Tag verschieben wollte, da neigte er leicht den Kopf und gebärdete: »Niemand sagt, dass du dich dauerhaft in seinem Umfeld aufhalten musst und er sich in deinem. Macht euch euer eigenes Universum, eines, das für euch beide funktioniert. Denn dort habt ihr euch doch die ganze Zeit aufgehalten, oder?«

Unser Universum.

Wie poetisch das klang. Automatisch musste ich lächeln, denn in gewisser Weise hatte Noah recht, bislang waren Harry und ich erstaunlich gut unter uns geblieben und niemand fühlte sich dabei unwohl. Das müsste doch auch weiterhin zu schaffen sein.

»Außerdem«, fügte mein bester Freund hinzu, »wäre es doch dämlich, wenn du das mit diesen Boyband-Typen nicht probieren würdest. In die Hose gehen kann es immer noch, aber am Ende ärgerst du dich mehr darüber, dass du dich nicht getraut hast, das zu riskieren. Du weißt schon, du fragst dich, was gewesen wäre, wenn...« Er machte eine unwirsche Handbewegung und ich wusste, dass er recht hatte.

»Trinken wir ein anderen Mal was?«, fragte ich und Noah nickte: »Ja. Sieh zu, dass du zu deinem neuen Kerl kommst.«

»Er hat auch einen Namen«, rügte ich ihn. Er winkte jedoch nur ab und ich vermutete, dass es nicht allzu lange dauern dürfte, bis Harry einen echten Gebärdennamen bekam. Weniger sanft zog mich Noah auf die Beine und gab mir einen gehörigen Klaps, damit ich zum Ausgang stolperte. Übertrieben feuerte er mich an und ich hätte ihm fast den Mittelfinger gezeigt.

Es war überraschend, dass er plötzlich eine solche Unterstützung an den Tag legte, wo er doch seltsam distanziert gewesen war, als ich Harry mit zum Deaf Studio – Dreh genommen hatte. Draußen kramte ich nach meinem Handy und schrieb Harry eine Nachricht, ob ich dieses Mal zum ihm kommen konnte. Blieb zu hoffen, dass er das ganz bald sah.

Sobald ich auf die Tube wartete, hatte ich Glück. Er schrieb mir, dass er bei einer Anprobe festsaß, die sich noch gewaltig ziehen würde, aber ich könnte vorbeikommen. Ich ließ mir die Adresse geben und horchte vorab, ob ich ihn stören würde. Darauf ging er gar nicht erst ein und erklärte mir stattdessen, was ich beachten sollte.

Das Ganze klang wie eine Gebrauchsanweisung durch einen Irrgarten und damit lag ich nicht einmal falsch. Alleine durch den Dschungel des öffentlichen Verkehrsnetz brauchte ich eine halbe Stunde und dann verlief ich mich mit Google Maps zweimal in einer Gegend, in der es nur Bürogebäude zu geben schien.

„Meine Güte", entwich es mir als ich endlich die richtige Adresse erreichte und vor einem sterilen, unscheinbaren Gebäude stand. Die Glastür ging nur schwer auf und die Rezeption war mit einem unfreundlichen Hansel besetzt. Kaum fragte ich ihn, wo ich hin musste, da musterte er mich als hätte ich versucht im Alter von zehn Jahren ein Bier zu kaufen.

„Für Unbefugt kein Zutritt", laberte er gefühlt 100 Mal, ich war fast davor Harry zu schreiben, dass ich mich wohl verlaufen hätte, als der dürre Lauch zum Telefon griff und mir mitteilte, dass ich warten sollte.

Ich wandte mich ab und sah mich um. Auf den Schildern konnte ich mehrere Management-Sitze ausmachen, aber auch Bereiche, die mir absolut nichts sagten. Was war das hier? Ich dachte, Harry wäre bei einer Anprobe.

Es dauerte lange, bis endlich irgendjemand erschien. Ein Berg von einem Mann trat misstrauisch auf mich zu. Seine Unterarme waren so breit, wie meine Oberschenkel und er überragte mich fast um zwei Köpfe.

„Isabell Weston?", dröhnte die tiefe Stimme und ich schluckte: „Ja... ähm... und Sie sind?"

Verdutzt blinzelte er, dann sprach Glatzkopf: „Jerry Davies, ich soll se' abholen. Kommen se' mit."

„Danke", antwortete ich und folgte ihm. Im Aufzug zog er eine Karte durch einen Scanner und drückte dann erst den Knopf für eine obere Etage. Mr Davies schien ein schweigsamer Mensch zu sein und ich verzichtete auf Smalltalk, wenn er keinen halten wollte.

Im vierzehnten Stock stieg er aus und hörte zahlreiche Stimmen. Es roch nach Haarspray und es stapelten sich Kisten im breiten Flur, ab und an stand auch ein Kleiderwagen im Weg. Okay, das hier war definitiv eine Anprobe. Jerry machte eine Bewegung in meine Richtung und ich verstand die Geste sofort, nämlich: Warte hier.

Das tat ich auch sofort und stoppte. Dabei sah ich auf die ganzen Kleidungsstücke auf den Bügeln. Shirts, Hosen, Jacken und überall steckten Zettelchen dran. Das war doch alles Adidas, oder? Ich wollte gerade neugierig nachschauen, da hielt ich inne und sah nach rechts.

Harry stolperte an Jerry vorbei und ein Strahlen ging über sein Gesicht. Sofort raste mein Herz und kurz gab ich mich der Illusion hin, dass alles leicht und wunderbar war, aber ich scheiterte. Denn ich konnte sein Lächeln nicht so einfach erwidern, wie ich es mir gewünscht hätte. Und zu meinem Pech bemerkte er es sofort.

In wenigen Schritten war Harry bei mir, sein Tempo verlangsamte sich und schließlich schien er in meinem Gesicht lesen zu können: „Du warst schon kurz vor Hawaii, nicht wahr?"

Hart schluckte ich: „Ja." Da gab es nichts zu leugnen und dieses merkwürdige Fluchtgefühl war immer noch da. Doch nun sah ich Harry an, bemerkte die gerunzelte Stirn und als seine Hand nach meiner griff, da wirkte es kurz, als müsste er mich an der Flucht hindern.

Stumm rief ich mir Noahs Worte in Erinnerung. Macht euch euer eigenes Universum.

Das würden wir hinkriegen, ganz sicher!

Ich lächelte, machte einen halben Schritt auf ihn zu und sprach: „Hawaii muss warten."

Und damit schien sich nicht nur bei mir eine Last von den Schultern zu sprengen. 





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Hallo Leute, danke für all die Votes und Kommentare <3 Offene Antworten folgen, wie immer :)

Isabell hat sich also dafür entschieden, es mit Harry wirklich zu versuchen, denkt ihr, dass ihr Zögern berechtigt ist?

Kennt jemand von euch den Deaf-Slam?

Zum letzten Kapitel muss ich etwas sagen, manche fühlten sich von Sunnys Aussage angegriffen, weil sie keine Larry-Verfechterin ist. Mir wird gesagt, ich wäre verletzend, weil ich andere Meinungen nicht respektiere.

Leute, Sunny ist ein Charakter, 16 Jahre alt und zofft sich auf Twitter herum. Das bin nicht ich. Wenn ich Isabell hier sagen lasse: Ich finde die Politik von Trump toll - dann bin ich nicht automatisch der Meinung ;) Es ist der Charakterzug einer Figur. Ich bin nicht immer automatisch der Meinung meiner Figur. Damit verwechselt ihr etwas. 

Natürlich heiße auch ich den fanatischen Larry-Krieg nicht gut, aber gleichzeitig mag ich auch keine aggressiven Elounors, die sich genauso gut im Ton vergreifen können. (By the way, ich kam durch eine Larry-Freundin in Kontakt mit 1D, also weiß ich sehr wohl, dass es auch sehr friedliche Larrys gibt.)

Fakt ist: Ich halte nichts davon, wenn man Briana, Freddie und Eleanor beleidigt, genauso wenig finde ich es gut, wenn man gegen Taylor anhatet und Schlangen auf ihren Instagram postet. Wenn ich jemanden nicht mag, dann halte ich mich fern, so einfach ist das. 

Genauso finde ich, dass Larry-Autoren und Elounor-Autoren ganz friedlich nebeneinander leben können :) Niemand ist schlecht oder besser. Wir alle schreiben gerne, das sollte doch verbinden.

Falls ich jemanden angegriffen habe, dann tut es mir leid.

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