Flugunfähig?
~ Flugunfähig? ~
"Wohin soll's denn geh'n?", fragte Wilbur und drehte sich das erste Mal dem neuen Bewohner entgegen, welcher gerade eingestiegen war. Dem Dodo Airline Piloten wäre fast vor überraschung der Mund aufgefallen.
Ein weißhaariger Mann mit markanten Gesichtszügen und schwarzem Kleidungsstil ließ sich gerade auf die Sitze nieder. Das Muskelspiel dabei war deutlich unter seinem Klamotten zu erkennen und als er mit seinen Augen aufsah um seine Antwort zu geben, war der blauhaarige Pilot sofort gefesselt von ihnen.
"Die Insel von Nook Inc, eine Einwohnerin von dort hat mich eingeladen dorthin zuziehen. Ich bin übrigens Apollo." Wilbur musste sich wirklich konzentrieren um wieder professionell herüber zu kommen und es half das er sich nun aufs fliegen konzentrieren musste.
"Roger, wir bedanken uns das Sie sich für Dodo Airline entschieden haben. ...Wir werden eine Wasserlandung machen, aber keine Angst, die is' so geplant. Ich bin heute ihr Pilot Wilbur."
Und mit diesem Tag entstand eine Verbindung die in dem Dodo eine neue tiefere Gefühlswelt offenbarte. ...Und ihm wurde bald bewusst , dass es noch etwas erfüllenderes als Freundschaft gibt.
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Die kleine Menschin hatte zum Glück ihre restlichen Nookmeilen verbraucht, das hieß für Wilbur das er wohl mal einen Tag frei hatte. Denn ohne Nookmeilen, kein Meilenticket, ohne Meilenticket keine Tarantula- oder Geldinsel. Er mochte es wirklich mit ihr auf Abenteuerliche Inseln zu ziehen, doch wenn sie nach der zwanzigsten Spinne wieder ohnmächtig geworden war und der blaue Dodo zur Rettung eilen musste... -es war manchmal schon anstrengend.
So lag der Blauhaarige also nun im Gras, die Sonne schien freundlich auf ihn hinab und die neu gepflanzten Blumen streckten glücklich ihre Köpfe in den Himmel. Es war ein friedlicher Tag und auch die anderen Tierbewohner hatten sich auf Stille Fleckchen zurück gezogen. Das leise Surren einer Grille war in der Ferne zu hören und machte die Geräuschkulisse perfekt.
Ein Schatten legte sich über ihn und etwas verwundert öffnete Wilbur wieder die Augen und schob seine Fliegerbrille von der Nase. Es war keine Wolke die ihm die Sonne verwehrte, sondern ein großgebauter, zugegeben sehr attraktiv wirkender Adler.
"Wenn ich dich hier so sehe, muss ich wohl annehmen das du frei hast?", fragte Apollo lächelnd und der Blauhaarige konnte nicht anders als dieses zu erwidern.
"So schauts wohl aus. Für heute bleibe ich dem Flugzeug wohl fern."
Apollo setzte sich neben ihn und streckte die Beine aus, mit den Handballen stützte er sich im Gras auf und tat es den Blumen gleich. Mit geschlossenen Augen genoss er die Sonne und allein seine Erscheinung brachte Wilbur dazu nicht wegschauen zu können...
Es erzeugte immer wieder aufs neue eine Wärme in ihm, die in verwirrte und nach der er sich doch sehnte. Er vertraute Apollo... er vertraute ihn fast genauso sehr wie er Orville, seinem Bruder, vertraute. Aber auf eine andere Weise und er verstand nicht, wieso.
"Könnte ich nicht, dafür bin ich nur zu gern in der Luft. Den Wind zwischen den Feder zu spüren, die Wirbel und Böen zu schmecken und der Sonne näher zu sein als all die anderen...", sinnierte Apollo und öffnete seine Augen wieder um mit Bewunderung den Himmel zu betrachten. Wilbur schob seine Fliegerbrille wieder auf die Nase zurück und senkte sein Gesicht der Erde zu.
"...Man solle meinen, dass man nichts vermissen kann, was man nich' kennt.", sprach Wilbur leise und hatte dabei zwei Gedanken im Kopf.
Apollo schien nicht ganz verstanden zu haben was Wilbur damit meinen könnte, bezog es dann aber aufs Fliegen da Dodos nun mal nicht dazu gemacht waren.
"Für einen Dodo bist du dem Fliegen aber unglaublich Nahe. Du lebst deinen Traum, egal wer oder was dir das Gegenteil einreden will.", erwiderte der weiße Adler und legte aufmunternd eine Hand auf seine Schulter. Doch Wilbur seufzen klang nur noch niedergeschlagener.
"Du verstehst es nicht... Ein Flugzeug steuern und selbst fliegen ist und bleibt ein Unterschied."
Darauf wusste Apollo nichts mehr zu erwidern, denn wie hätte er dem Dodo das Gegenteil erzählen sollen, wenn es nicht so war?
So also legte sich Wilbur zurück ins Gras und schloss die Augen vor der Wahrheit. Das er weder das Gefühl von etwas Tieferen als Freundschaft erwarten durfte, noch das er an Apollos Seite fliegen konnte. Über diese Gedanken schlief der jüngere der Dodobrüder auch ein.
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Eine Hummel setzte sich auf Wilburs Nase und brachte ihn so zum Niesen. Noch leicht desorientiert richtete er sich auf, aber nur soweit wie es ein gewisser Adler zuließ. Mit roten Wangen sah der Blauhaarige auf den schlafenden Apollo hinab der einen Arm um seinen Bauch gelegt hatte und bereits versuchte ihn wieder an sich zu ziehen.
Sein Herz wummerte und Scharmesröte stieg ihn bis zur Schnabelspitze hinauf. Musste er denn noch mehr damit konfrontiert werden was er nicht haben konnte?! Warum wurde er so bestraft??
"Wilbur..", erklang eine tiefe und verschlafene Stimme. Der Kleinere erschreckte sich und versuchte erneut Abstand zu gewinnen, doch Apollo war stärker. Dieser richtete sich auch etwas auf und sah nun auf den Sonnenbrillenträger hinab.
"Mit dir stimmt doch heute etwas nicht. Was ist los?", fragte der Adler direkt.
Doch Wilbur konnte nur daran denken wie nah Apollo ihm war und das die Röte ins einem Gesicht nicht verschwinden wollte. Es machte für ihn die Situation nur noch schwerer, so von diesen faszinierenden Augen ergründend angeschaut zu werden.
"Als ob du verstehen könntest, wie ich mich fühle! Woher willst du wissen, dass ich nur heute neben der Spur bin?! Denn ja, es belastet mich schon um so viele Wochen länger! Um genau zu sein, seit dem du mein beschissenes Flugzeug betreten hast!", zum Ende als er sich kaum noch beherrschen konnte und sogar fluchte, war Apollo so geschockt das er sich zurück setzte und so unabsichtlich Wilbur eine Fluchtmöglichkeit bot.
Und die nutzt der Dodopilot sofort. Schnell hatte er sich aufgerappelt und war von der WIese gestürmt.
Auf dem Weg zu Dodo Airline beruhigte sich sein Herz endlich wieder und normale Farbe kehrte in sein Gesicht zurück. Etwas frustriert fuhr er sich über sein mit Bartstoppeln bedeckte Kinn und lehnte sich gegen die Eingangstür.
"...Was habe ich da nur gesagt..", murmelte er zu sich selbst.
Momente verstrichen, da kam plötzlich die Menschin aus dem Gebäude und wäre fast gegen Wilbur gelaufen.
"Ohhh, ...ehh hey Wilbur! Orville meinte, dass du noch unterwegs bist und ich daher nicht mehr heute fliegen kann-", begann sie, doch wurde von dem Dodopilot schnell unterbrochen.
"Na klar können wir heute noch fliegen, ich hab heut eh nichts mehr vor."
Mit diesen Worten schob er die sich freunde Menschin zurück ins Gebäude und machte seine Maschine startklar.
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Apollo betrat das Dodoairline Gebäude. Zwar hatte er erst etwas über sich, seine Gefühle und die Beziehung zu Wilbur nachdenken müssen. Doch jetzt war er sich sicher das er sich für sein Verhalten entschuldigen musste. Er war nicht sensibel genug gewesen, da er einfach die Zeit mit dem Piloten so sehr genoss und alles andere dabei vergaß.
Orville saß wie üblich an seinem Computer und lokalisierte Inseln, während er die Wetterverhältnisse und andere Parameter im Auge behielt.
"Hey, Orville. Kann ich kurz mit Wilbur sprechen, es ist wichtig.", sprach er den Dodovogel am Terminal an. Doch dieser entschuldigend von seinem Bildschirm auf.
"Tut mir leid, Apollo. Aber Wilbur ist gerade mit der Menschin auf Inselhopping-Tour. Sie waren bis jetzt auf zwei normale Inseln, einer Berginsel, einer Tarantula und-", zählte der Ältere Dodobruder auf, wurde aber von dem Weißhaarigen unterbrochen.
"Wann kommen sie wieder, es ist wirklich wichtig das ich das heute noch mit Wilbur kläre.", drängte der Adler und versuchte auch einen Blick auf den Bildschirm zu erhaschen. Entschuldigend hob Orville die Hände.
"Recht bald, denn langsam haben sie keinen Sprit mehr. Ich wollte Wilbur gerade sowieso anfunken und bescheid-", eine rote Kontrollleuchte flammte plötzlich auf und sofort war der restliche Satz vom Dodo verschluckt.
"..Oh nein...", flüsterte dieser leise und begann wieder auf die Tasten zu hauen. "Wilbur? Wenn du mich hörst, dreht sofort um. Auf unserer Insel wird es gleich einen Orkan geben! Wilbur, hörst du mich?! Ihr müsst zurück kommen bevor es zuspät ist!", sprach Orville in das Mikro neben seinem Computer.
Besorgnis stieg in Apollo auf und schnürte ihm die Kehle zu.
"Warum antworten sie nicht?", fragte Apollo und man hörte ihn seine Unsicherheit an.
"Die Kommunikation gibt ihren Geist auf, der Sturm ist bereits zwischen uns und ich kann nicht klar senden..", murmelt der Dodo wird etwas Kleiner. Denn auch ihm war die Sorge um seinen Bruder wortwörtlich ins Gesicht geschrieben.
"Ich fliege los und hole sie!", sprach Apollo entschlossen, doch eine Hand die nach seinem Arm griff, hielt ihn auf. "Das kannst du nicht, kein Vogel kann diesen Sturm durchfliegen, egal wie gut er fliegen kann! ...Wilbur ist der einzige Vogel den ich kenne, der es heil durch diesen Sturm schaffen könnte."
Apollo wollte etwas erwidern, wollte klar machen das er seinen Dodopilot nicht in diese Gefahr hinaus fliegen lassen konnte, doch wieder durchbrach Orville dessen Gedanken.
"Vertrau ihm."
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Wilbur hatte nur Bruchstücke über die Kommunikation erfahren, doch reichte es um mehr als besorgt mit der Menschin und ihren gesammelten Gegenständen das Flugzeug zu betreten. Er kontrollierte noch einmal seine Systeme die alle Funktionstüchtig sind und starte dann die Maschine.
Kurz erlaubte er sich an Apollo zu denken und wie er ihm wohl bei ihrem Wiedersehen entgegentreten sollte. Aber dann schob er die gedanken beiseite um sich auf das kommende zu konzentrieren.
Und das verlangte alles von ihm an. Den der Sturm war eine Klasse für sich und der Sprit reichte nicht aus um auf einer anderen Insel zu landen um dort den Orkan abzuwarten.
So flog er also durch den prasselnden Regen, die Blitze und den pfeifenden Wind welcher die Kabine des Flugzeuges zum erbeben brachte. die Menschin krallte sich zitternd und pleicht weinend in die Sitze, biss sich aber auf die Lippe um den Piloten nicht abzulenken.
Schweißperlen bildeten sich auf Wilburs Stirn, so konzentriert war er die Kontrolle über das Steuer zu behalten und es nicht dem Sturm zu überlassen. Durch die grauen Wolkenberge und den strömenden Regen erkannte er schließlich das rettende Licht des Leuchtturmes das ihre Insel markierte. Er hielt darauf zu, nicht wissend wie ein triefend nasser Adler dort stand und mit Angst und Bangen dabei zusah wie das trudelnde Flugzeug sich der Heimat näherte.
Es kam weit vom Flughafen aber unweit des Leuchtturmes hart auf dem Wasser auf. Eine der Rotorblätter brach und aufgrund des Aufpralls tauchte es kurz unter die Wasseroberfläche. Doch dann tauchte es auf und schwamm.
Schiere Erleichterung erfasste erfasste Apollo und auch Orville war kurz darauf an seiner Seite und gemeinsam halfen sie den beiden aus dem kaputten Flugzeug. Orville begleite die Menschin nach Hause und blieb bei ihr bis sie sich beruhigt hatte. Apollo dagegen wisch Wilbur nicht von der Seite und begleitete ihn zurück ins Dodo Airline Gebäude.
Dort legte er ihn erstmal ein Badetuch um die Schultern und begann den nun vor Aufregung zitternden Dodo abzutrocknen, während er sich vor ihm niederhockte.
"Was machst du nur für Sachen...", flüsterte Apollo, doch das leichte Grinsen in seiner Stimme verriet seine Erleichterung.
"Wir haben eine Wasserlandung gemacht, aber das war so geplant.", erwiderte Wilbur, weil er nicht wusste, was er anderes sagen konnte.
Nach seiner Antwort legte Apollo seine Stirn gegen Wilburs Schulter. Diese Nähe brachte die Röte zurück in Wilburs Wangen und die Fliegerbrille rutschte etwas von seiner Nase und offenbarte seine stechend gelben Augen.
"...Ich verstehe nun, von was für eine Sehnsucht du gesprochen hast. Wie du da oben in dem Sturm geflogen bist und ich nicht in der Lage war an deiner Seite zu sein, hat mich schier wahnsinnig gemacht.", überrascht flatterte Wilburs Herz einen tick schneller.
"Und die Angst dich zu verlieren, zerriss mir mein Herz sosehr das es sich wie gebrochene Flügel anfühlte. Es hat mich erkennen lassen wir sehr sich mein Herz nach dir sehnt, dass es nur für dich schlägt und du mir Flügel verleihst.", wisperte Apollo nahe meines Ohres.
Zum ersten Mal seit landem kehrte friedliche Wärme in sein Innerstes und sanft nahm Wilbur Apollos Gesicht zwischen seine Hände. Er selbst war ganz durchnässt und so manch Regentropfen floß über dieses markant schöne Gesicht hinab zu seinem Kinn. In diesem Moment hätte der Adler nicht schöner aussehen können.
"Ich liebe dich...", flüsterte Wilbur ehe er den Kopf des Adlers näher an sich zog und ihn in einen langen Kuss verwickelte. Starke Arme legten sich um den Dodo wodurch sich die warmen Gefühle verbanden und neue Höhen erreichten.
Denn ein Herz ist nicht Flugunfähig.
Written by -Notizbuch-
Ich möchte an dieser Stelle der Zeichnerin @when_souls_collide von Instagram für dieses unglaublich niedliche Shipping danken, dass sie (vermute ich) auch ins Leben gerufen hat. BITTE BITTE schaut bei ihr vorbei wenn ihr mehr von den zwei Vögeln und ihren Fanarts sehen wollt. Auch wenn sie meine Geschichte wohl nie lesen wird, weil sie aus dem englischsprachrigen Raum kommt, DANKE FÜR DEINE BILDER!
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