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Alexander

Etwas verschlafen stehe ich in der Küche und bereite das Frühstück vor. Dabei sehe ich immer wieder auf die Liste, auf der Magnus Mahlzeiten stehen. Während ich für Izzy und mich nur alles bereit stellte, machte ich für meinen Freund es komplett fertig. Genau so wie für Max der das schmieren von Schnitten und Brötchen noch nicht richtig beherrschte. Es waren bereits mehrere Wochen vergangen und die ersten Tage waren für Magnus wirklich nicht einfach. Aber durch lange Gespräche und auch etwas Ablenkung hatten wir auch das überstanden. Ich hatte mir dafür extra frei genommen, denn seit längerem arbeitete ich wieder regelmäßig im Café. Jetzt lief es zum Teil. Er verstand sich sehr gut mit meinen Geschwistern und langsam fand er auch komplett zurück in das Leben. Momentan überlegte er, auch arbeiten zu gehen, um mich zu unterstützen. Obwohl ich ihm mehrfach versichert hatte, das er das nicht bräuchte. Auch nach einem neuen Studium schaute er sich gerade um. Manchmal hatte ich Angst das er sich überschätzt. Aber Luke hat mir verraten das es oft vorkommt, das Betroffene nach so einer langen Therapie, schnell wieder Aufgaben finden möchten, damit sie das Gefühl haben gebraucht zu werden. Das einkaufen war noch etwas schwierig aber das übten wir und zusammen ging es doch ganz gut. An Süßigkeiten und den heutigen Kuchen kam er nicht heran und das wird er wahrscheinlich auch nicht mehr, aber insgesamt könnte ich nicht stolzer sein. Natürlich war er immer noch zierlich aber ich liebte ihn. Seine Haut war nicht mehr so wie Sandpapier und auch seine Haare waren wieder weicher. Das Erektion Problem trat manchmal noch auf und auch mit der Verdauung hatte er noch seine Schwierigkeiten aber auch da waren wir beide Hoffnungsvoll. Nur mit Maryse hatte sich etwas neues ergeben. Sie war mittlerweile in eine kleine Wohnung eingezogen. Zweimal im Monat konnte sie Max unter Aufsicht besuchen. Es war für den kleinen Mann gar nicht so einfach. Denn sie hatte sich schon sehr verändert. Schlanke Arme legten sich um meine Hüfte und Bauch. Magnus hauchte mir einen Kuss zwischen die Schulterblätter, denn bis dahin kam er nur. Izzy war mal mit ihm shoppen gegangen, denn viele Sache hatte er neu gebraucht. Wie sie es geschafft hat, das er sich dabei nicht schlecht fühlte war mir immer noch ein Rätsel aber er schien sich wohler zu fühlen, in Sachen die ihm auch wirklich passten. Kurz sah ich auf mein Armband, was ich vermutlich nicht mehr ablegen würde. "Na gut geschlafen?" frage ich. Er stellt sich neben mich und ich gebe ihm einen Kuss auf die Schläfe. "In deinen Armen doch immer." Ich lächelte. Ein Leben ohne ihn, konnte ich mir nicht mehr vorstellen und umso froher war ich, das er bis jetzt nicht zu seinen Eltern zurück wollte. Diese besuchten ihn regelmäßig. Das Verhältnis wurde immer enger und das freute mich für die Familie. Denn ich selbst wusste, das es nicht zur Selbstverständlichkeit gehörte. "Gut siehst du heute aus." Ich sagte es ihm nicht mehr als andere Paare auch. Meistens rutschte es mir einfach heraus. Heute trug er eine schwarze Jeans mit einem blau weiß karierten Hemd. Es war dieses mal etwas mehr figurbetont. Ja er war zierlich aber es passte irgendwie zu ihm. Es sah gesund aus und das ist das wichtigste. Allerdings konnte er mit Komplimenten überhaupt nicht umgehen aber das machte ihn nur noch mehr sympathischer. "Braucht ihr noch bei irgendetwas Hilfe?" fragte Izzy leise. Sie kam gerade aus dem Wohnzimmer. Max hatte heute Geburtstag. Unser kleine Mann, wie wir ihn seit kurzer Zeit liebevoll nannten wurde acht Jahre. Wie die Zeit nur verging. Izzy hatte sich um die Dekoration gekümmert. Denn sie konnte nicht mal einen Kakao machen, ohne das man sich die Lebensmittelvergiftung holte. Magnus hatte mehrmals nachgefragt, ob er nicht lieber zu seinen Eltern gehen soll. Aber das haben wir zusammen abgewählt. Er gehörte in diese Familie. Jace, Clary und Simon würden nach dem Frühstück kommen und auch zum ersten mal auf Magnus treffen. Denn bis jetzt hat es sich einfach nicht ergeben. Es war Max erster Geburtstag ohne seine leiblichen Eltern und wir versuchten, das es ihm trotzdem gefiel. "Nein alles gut. Ihr könnt euch schon mal setzen. Ich hole Max." Dieser hatte ein komplett neues Zimmer bekommen, was wir gerade so bezahlen konnten. Aber mit den Mitteln die wir hatten, war das Endergebnis sehr zufriedenstellend. An zwei Wänden glänzte jetzt ein großes Bild von dem Dschungel Buch, was uns Clary gemalt hatte. Max kam mir sofort entgegen gesprungen. Natürlich war er schon wach. "Happy Birthday." sage ich bevor ich ihm einen Kuss auf die Wange drücke. Er lacht und bedankt sich dabei undeutlich. Mit ihm auf meiner Hüfte sitzend gehe ich zurück wo meine zwei anderen Lieblingsmenschen gerade versuchen zu singen. Max und ich halten uns gegenseitig die Ohren zu. Zu fünft verfallen wir in das lachen. Ich war in den letzten Monaten selten so glücklich wie jetzt. Für eine lange Zeit schien es kein Ende zu nehmen und ich gab offen zu, das auch ich mal die Hoffnung verloren habe. Aber das kämpfen hat sich allein für diesen Anblick gelohnt. Gemeinsam frühstückten wir. Dabei beachtete ich unbemerkt die Zeit. Magnus hatte die dreißig Minuten allerdings verinnerlicht. Auch ich aß in dieser Zeitspanne. Gerade als wir fertig waren, klingelte die Tür. "Max kannst du bitte die Tür aufmachen." Wir drei grinsen uns gegenseitig an, als er ahnungslos an die Tür geht. Schon von weiten hört man die anderen singen. Es klang noch viel schlechter. Aber Max lachte und das sollte so oft wie möglich vorkommen. Kurz darauf waren wir vollständig. "Clary, Jace, Simon, das ist Magnus. Mein Freund." Sie reichten ihm alle die Hand. Ich beobachtete ihn genau, um jede Mimik zu sehen. Ich wollte nicht das es ihm  vielleicht doch zu viel wurde.

Der ganze Tag über wurde gespielt und rum getobt. Wir hatten viel Spaß und mich beruhigte es, das sich jeder mit Magnus verstand. Nur einmal sprach Max seine leiblichen Eltern an. "Ich bin glücklich hier zu sein." hatte er mir zugeflüstert und mir hat es fast sofort die Tränen in die Augen getrieben. Schnell hatte ich sie weg geblinzelt. Nur damit sie mir jetzt wieder kommen konnten. Während die anderen bereits gegangen sind und Izzy sich an das aufräumen macht, beobachte ich Magnus und Max. Der kleine hatte sich an ihn herein gekuschelt und lauschte nun der angenehmen Stimme meines Freundes. Dabei sahen beide so zufrieden aus, das es mir wie ein Traum vorkam. All die Zeit voller Angst zu versagen. Dieser Augenblick schaffte es die Angst weg zu machen. Ich wollte nie etwas anderes sehen.

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