Kapitel 3

Am Abend setzte ich mich raus auf den Balkon. Wir lebten in einem Reihenhaus in einer Großstadt. Draußen war es noch Recht hell. Wir hatten Juli und so war es noch ziemlich warm. Ich setzte mich hin und beobachtete den Sonnenuntergang. Ich überlegte gerade, ob ich jetzt fliegen sollte, da setzte plötzlich der Schmerz ein. Ganz langsam schlich er sich ein. Erst waren nur ein ungutes Gefühl, dass immer stärker wurde. Dann begann es leicht zu schmerzen. Und der Schmerz wurde stärker. Am liebsten hätte ich laut aufgeschriehen, aber ich begnügte mich mit einem leisen Wimmern. Doch die Schmerzen hörten nicht auf. Sie waren in mir. Gleichmäßig. Blutsaugend, schoss es mir durch den Kopf. Diese Schmerzen kamen nur dann, wenn ich vorher geflogen waren. Sie kamen nicht immer, und selten waren sie so stark wie jetzt. Langsam ließ der Schmerz wieder nach. Ich entspannte mich wieder. Ich sah mir noch einmal kurz den Sonnenuntergang an. Dann ging ich wieder rein. Die Lust zum Fliegen war mir deutlich vergangen. „Ist alles okay bei dir? Du siehst ein bisschen Blas aus", fragte meine Mutter. Ich lächelte schnell. „Ja, ja, alles bestens. "
Jetzt spürte ich schon nichts mehr. Es war, als wäre der Schmerz nie da gewesen. Sehnsüchtig blickte ich noch einmal aus dem Fenster. Dann setzte ich mich zu meiner Mutter und sah mit ihr zusammen fern.

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