Kapitel 5
Mit der halbvollen Flasche ging ich wieder an Deck und steuerte das Achterdeck zu. Noch lenkte Jack die „Interceptor". Will und Jack mussten wohl innerhalb des Tages getauscht haben. ich löste Jack ab.
Ich achtete nicht auf meine Umgebung, sondern Konzentrierte mich voll und ganz auf Tortuga. Will und Jack sagten etwas davon, dass ich sie wecken solle, wenn ich müde sei und gingen dann Schlafen.
ich merkte nicht, wie schnell die Zeit verging, aber als ich Land entdeckte, war ich vollkommen wach. Tortuga war etwa 3 km von uns entfernt und ich hatte die Insel bis jetzt nicht gesehen. Also warf ich die Anker ins Wasser und legte mich danach am Hauptmast anlehnend schlafen.
Ich wurde von einem schütteln geweckt und öffnete müde meine Augen und blinzelte ins Licht. Vor mir saß Jack und lächelte mich an.
„Du hättest mich wecken können, Liebes. aber gut, dass du die Anker ins Meer geworfen hast."
Ich gab keine Antwort, sondern lächelte ihn nur zögernd an und ging unter Deck. In Jack und meiner Kajüte suchte ich meinen Hut. Als ich ihn gefunden hatte, setzte ich ihn auf und versteckte meine Haare darunter.
Will und Jack warteten schon auf mich, als ich wieder an Deck kam.
„Können wir los?", fragte Jack.
„Aye", antwortete ich.
Also ruderten wir in einem Beiboot an Land.
Erstaunt sah ich mich um. Hier sah es aber auch wirklich wie im Film aus. Piraten, die eine Flasche Rum nach der anderen in sich hinein kippten, Frauen, die manche Piraten..."beschäftigten" und alles war hier so schmutzig. Obwohl ich das mittlerweile gewohnt sein müsste, ist dem nicht so und ich überraschte mich jedes Mal.
Kaum waren wir auf der Insel, stürmte eine rothaarige Frau auf Jack zu. Sie hatte nach meinem Geschmack etwas zu viel Make up im Gesicht, aber gut. Jedem das seine... so hieß es doch, oder?
„Scarlett!", rief Jack erfreut und diese Scarlett holte aus und schlug zu. Au! Das tat bestimmt weh!
„Die habe ich nicht verdient", meinte Jack leise.
Als die Frau weg war, kam auch schon die nächste. Diesmal eine blonde. „Giselle", sagte Jack.
Sie fragte: „Wer war das?"
„Wer?", fragte Jack verwirrt. Oh, das hätte er nicht sagen sollen.
Auch diese Frau gab ihm eine saftige Ohrfeige und ging wieder.
„Die habe ich vielleicht verdient"
„Können wir weiter?", fragte ich genervt. Ich wollte nicht wissen, welchen Bettgeschichten wir noch begegnen müssten, wenn wir einfach irgendwo stehen bleiben würden.
„Aye", sagte Jack und überlegte. ich zuckte mit den Schultern und sagte: „Mr. Gibbs ist in einem Schuppen bei Schweinen und schläft seinen Rausch aus."
Jack murmelte etwas, dass sich anhörte wie „Angeber", ging aber in einen Schuppen. Will und ich folgten ihm.
Tatsächlich lag Mr. Gibbs an ein Schwein gelehnt auf dem Boden und schlief. Jack schüttete einen Eimer Wasser über ihn. Sofort war dieser wach.
„Verflucht seist du, das du atmest, du dämlicher Idiot!"
Jack sah ihn nur amüsiert an. „Mast und Schuttbruch, Jack! Du solltest wissen, dass man einen Mann nicht weckt, wenn er schläft. Das bringt Unglück"
„Ah.. Glücklicher weise weiß ich, wie ich das bekämpfen kann. Der Mann, der geweckt hat, spendiert dem der Geschlafen hat einen Drink. Der Mann, der geschlafen hat trinkt, während er sich von dem Mann, der ihn geweckt hat einen Vorschlag anhört"
Verwirrt zog ich die Stirn in Falten und ging den Text noch einmal durch. Jack hatte ziemlich schnell gesprochen und ich war noch etwas müde vom Steuern.
„Aye. Dem wäre dann genüge getan", sagte Mr. Gibbs und Jack zog ihn hoch.
Währenddessen nahm ich den Halbvollen Eimer und schüttete ihn über Mr. Gibbs.
„Verflucht! Ich bin doch schon wach!", schrie dieser.
„Das war gegen den Gestank", sagte ich. Jack sah mich an und verkniff sich das Lachen.
Mr. Gibbs sagte nichts mehr und zuckte mit den Schultern.
In einem Pub holte Jack Mr. Gibbs einen Rum und setzte sich mit ihm an einen Tisch. Will hielt Wache und ich setzte mich dazu. Mr. Gibbs sah mich fragend an.
„Junge vielleicht sollten Jack und ich alleine reden" und wieder sah ich wohl aus, wie ein Junge.
Ich verdrehte die Augen. „ich kenne Jacks Plan, also muss ich ja nicht weg, oder?"
Jack schnaubte und widmete sich Mr. Gibbs zu.
„Also was hast du denn nun vor?", fragte Mr. Gibbs und nahm einen Schluck von seinem Rum.
„Ich bin hinter der Black Pearl her", antwortete Jack und Mr. Gibbs verschluckte sich.
„Ich weiß wo sie sein müsste und ich werde sie kriegen", fuhr Jack fort.
Mr. Gibbs schüttelte den Kopf. „Jack. Das ist der absolute Nachteil. Du kennst viel mehr Geschichten, als ich über die Black Pearl"
„Deshalb weiß auch, was Barbossa vorhat. ich brauche nur eine Crew"
„Nach allem, was ich höre, hat er mit Narren nichts im Sinn und lässt sich auch nicht mit Geschäften mit ihnen ein."
„Das ist zum Vorteil, denn zum Glück bin ich kein Narr", sagte Jack bestimmt.
„Beweis mir, dass ich mich Irre. Wie kommst du darauf, das Barbossa dir sein Schiff übergeben wird?"
„Sagen wir, dass ist nur eine Frage der Druckmittel"
Will sah kurz zu uns her und wandte sich dann aber wieder ab. Hörte er etwa was?
Gibbs sah Jack fragend an.
Jack deutete mit dem Kopf auf Will. Gibbs verstand immer noch nicht und sah verwirrt aus.
„Er meint den Junge", sagte ich seufzend und deutete mit meinem Kinn auf Will.
„Der Junge?", fragte Gibbs mit einem Blick auf Will.
„Das ist der Sohn von Stiefelriemen-Bill Turner. Sein einziges Kind. Klar soweit?"
Jetzt verstand auch Gibbs und er sah Will noch einmal genauer an.
„Tatsächlich? Druckmittel sagst du? Ich spüre wie sich der Wind dreht, sage ich"
Jack nickt zustimmend.
„Ich such uns 'ne Crew. Hier müssen doch noch ein paar Verrückte zu finden sein.", meinte Gibbs.
„Ja, das kann man nur hoffen"
Sie stießen mit ihren Krügen an und lachten. Ich verdrehte nur die Augen.
„Nimm was du kriegen kannst...", sagte Jack.
„.. und gib nichts wieder zurück!", vollendete Gibbs.
Also war alles Abgemacht.
Schon am nächsten Morgen hatte Gibbs eine Crew zusammen gesucht. Wir waren beim Wasser auf dem Steg und Jack sah sich die Crew an.
„Weite deine Augen, Captain. Alle brave Männer im Dienste auf See. Jeder ist ein Salz wert und verrückt obendrein." Gibbs sah auf einen Kleinwüchsigen herunter.
„Also das ist deine Kraftprotzende Crew", bemerkte Will.
Jack ging weiter und blieb bei einem älteren Mann mit einem Papagei auf der Schulter stehen.
„Hey Seemann", sagte er.
„Mr. Cottan, Sir", war Gibbs ein.
„Mr. Cottan. Habt ihr den Mut und die Kraft Befehlen zu folgen und trotz dem beinahe sicheren Todes?"
Mr. Cottan sah Gibbs kurz an und sagte nichts.
„Mr. Cottan. Antwortet mir."
„Er ist Stumm, Sir. Dem armen Teufel haben sie die Zunge rausgeschnitten. Deshalb hat er den Papageien für ihn trainiert, damit er für ihn spricht. Keiner weiß bis jetzt, wie"
Mr. Cottan öffnete den Mund und Zeigte seine nicht mehr vorhandene Zunge. Angewidert drehte ich mich weg und Jack streckte die Zunge raus und verzog ein bisschen das Gesicht.
„Mr. Cottan's... Papagei... Selbe Frage."
Der Papagei schrie etwas, das ich nicht verstand, aber Gibbs meinte: „Meistens glauben wir, das bedeutet ja"
„Natürlich bedeutet es das.", sagte Jack bestimmt. „Zufrieden?", fragte er Will.
„naja. Du hast bewiesen, dass sie verrückt sind."
„und was springt für uns dabei raus?", fragte eine Stimme und Jack ging in leicht gebückter Haltung auf eine etwas kleinere zierlichere und dunkelhäutige Person zu, die einen Hut tief im Gesicht hat.
Mit einem ahnenden Gesichtsausdruck zog er den Hut vom Kopf und gab ein: „Anamaria" von sich.
Diese holte aus und schlug ihn ins Gesicht.
„Ich nehme an, die hast du auch nicht verdient", meinte Will.
„Nein. Die hab ich verdient", sagte Jack voll reue. Anamaria nickte.
„Du. Hast. Mein Boot gestohlen!", schrie sie.
„Eigentlich...", wollte Jack sagen, bekam aber schon die nächste Ohrfeige ins Gesicht.
„..Geborgt... Geborgt ohne Erlaubnis, aber mit der aufrichten Absicht es zurück zu bringen"
„Aber das hast du nicht!", schrie sie.
„Du kriegst ein anderes", schlug Jack vor.
„Das werde ich", sagte Anamaria leise und tippte mit dem Finger auf Jacks Brust.
„Ein Besseres!", sagte ich.
„Ein Besseres!", wiederholte Jack und lächelte sie an.
„Das da!", sagte ich und deutete auf eines.
Jack sah mich an und fragte: „Was da?" Ich zeigte auf die Interceptor. Jacks Crew folgte mit dem Blick meinen Finger. Das sah irgendwie lustig aus...
„Das da?", fragte Jack fast schon wütend.
Ich grinste ihn an und wiederholte: „Das da!" Jetzt waren alle Augen auf Jack gerichtet.
„Aye. Das da", er deutete auf die Interceptor.
Anamaria überlegte kurz und schrie: „Aye" und die Crew stimmte mit ein und sie alle gingen Richtung Schiff. Ausgenommen Will, Jack, Gibbs und ich.
„Nein, nein, nein. Es bringt Unglück, wenn man Frauen an Bord hat, Sir.", meinte Gibbs.
„Bis jetzt hatten wir kein Pech, oder Will?", fragte Jack und zog meinen Hut vom Kopf.
„Jack!", protestierte ich.
Gibbs starrte mich entgeistert an und ich schnappte mir meinen Hut und ging zu den Beibooten.
„Lily!", schrie Jack hinterher.
Ich blieb stehen und sagte ohne mich um zu drehen: „Aye, Captain?"
Jack trat hinter mich und sagte leise: „Das war nicht so gemeint. Sei bitte nicht sauer."
Ich war aber sauer. Jack konnte sich nicht alles erlauben! Das war einfach.... unerhört!!! Ach, verdammt! Ich war doch sonst auch nicht so! Jack stellte irgendetwas mit mir an,... aber was?
„Ich schlafe bei der Crew", sagte ich, ohne, dass ich es wollte.
„Nein, nein, nein! Der Raum ist voll. Du bleibst bei mir in der Kajüte.", protestierte Jack.
„Aber-..."
„Das ist ein Befehl", meinte Jack und unterbrach mich.
Ich schnaubte nur und ging weiter. Wenn ich nicht von Bord geworfen werden wollte, musste ich auf ihn höre und... ach verdammt nochmal!
An Bord achtete ich nicht auf die Crew und kletterte die Takelage am Hauptmast hoch. Im Krähennest setzte ich mich hin lehnte mich an den Mast. Wenn wir losfuhren, musste ich wie die anderen genauso Arbeiten verrichten. Ich sollte mal mit Jack reden. Vielleicht durfte ich die Köchin sein und kämpfen solle mir Jack vielleicht auch beibringen. Apropos Jack. Wieso will er, dass ich bei ihm schlief? Die letzten Nächte hatte wir nie gemeinsam in einem Bett geschlafen... außer einmal... und da habe ich geschlafen wie ein Stein.
Aber da die Crew jetzt dabei war, konnte ich mich nicht mehr drücken... oder?
Plötzlich schrie Jack: „Setzt die Segel, ihr lausigen Landratten!"
Sofort wurde genüge getan und ich kletterte wieder herunter, atmete noch einmal tief durch und lief zu Jack.
„Captain? Welche Arbeit soll ich verrichten? Wie wäre es, wenn ich für die Crew Essen koche?"
Jack drehte sich überrascht zu mir um. Naja.. sonst nannte ich ihn auch immer Jack und nicht Captain... meistens jedenfalls...
„Willst du das denn?", riss mich Jack aus meinen Gedanken.
„Ich bin Teil der Crew. Nicht mehr und nicht weniger", sagte ich mit einem leicht bitteren Ton in meiner Stimme. Ich drehte mich um und machte mich auf den Weg in die Kombüse alias Küche.
Auf dem Weg dorthin hörte ich Jack leise sagen: „Du bist viel mehr als das" Aber ich konnte mich auch täuschen, ich meine, warum sollte Jack so etwas sagen? Aber wenn er es wirklich gesagt hatte,... was sollte es dann bedeuten?
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hier ein weiteres Kapitel mit unseren Lieblingspiraten,.... meiner zumindest :D
Hoffe es gefällt euch, bla bla bla :D
LG Coco xx.
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