Drei
Die hölzerne Haustür sprang quietschend auf und ich schob mich mit hindurch. Die bunten Fenster hüllten den Raum in ein farbenfrohes Spiel aus Sonnenstrahlen. Ich lief in den hinteren Raum und schob mich an den braunen Umzugskartons vorbei während ich meine Tasche auf den Boden gleiten ließ. Der Geruch von frischen Blumen und Kräutern schwang überall im Haus herum und kroch aus allen Ecken. Ich öffnete die Türe in den Garten und ließ mich auf der kleinen Treppe nach unten ins Grüne nieder. Langsam zog ich die frische Luft durch die Nase ein und atmete tief durch. Dann holte ich mein Bagel hervor und biss herzhaft hinein.
Während ich mein Handy hervor holte und das Internet weiter nach Verdant Hollow durchforstete. Doch es gab erstaunlich wenige Informationen über das kleine Dorf. Das hatte ich schon an den vorherigen Tagen bemerkt. Kurz hatte ich gezweifelt, ob es überhaupt existierte, doch Google Maps hatte es eindeutig angezeigt. Es gab wenige Fotos, doch die Wenigen die existierten, waren schwer aufzutreiben. Obwohl ich das Dorf bis jetzt als einen der, für Touristen, attraktivsten Orte empfand den ich bis jetzt gesehen hatte, sprudelte er nicht von Touris über. Ganz im Gegenteil. Den neusten Beitrag über einen Urlaub hier fand ich auf Facebook, er war schon 6 Jahre alt. Laut dem Internet kamen hier selten Menschen hin, die nicht hier geboren waren.
Ich nahm einen Schluck des Tees, den Evelyn mir gekocht hatte. Er schmeckte nach einem ganzen Paradies an Kräutern und Geschmacklichen Explosionen in meinem Mund. Das toppte sogar den Kaffee, den ich in San Diego hatte. Der beste Kaffee, den ich je getrunken hatte. Ich suchte auf Instagram nach Leuten, die sich hier im Dorf aufhielten und fand einen Account. Er nannte sich FunnySquirellxSph und war privat. Das kleine Profil Foto zeigte ein kleines Eichhörnchen, mitten im Wald auf einem Baum. Das half mir nicht wirklich. Das kleine Batterie Bildchen in der oberen Ecke meiner Handys war orange. Genervt schaltete ich das Gerät aus und legte es neben mir auf die Treppe.
Eine sachte Windböe streichelte mir durchs Gesicht und ließ die Bäume im Garten leicht hin und her wiegen. Verträumt sah ich ihnen zu. Ob diese Idylle hier für immer anhielt? Ich zog die Knie an meinen Oberkörper und bettete meinen Kopf darauf. Das Bagel hatte ich bereits aufgegessen. Es hatte hervorragend geschmeckt. Frisch, wie ich es sonst noch nie gegessen hatte. Ich betrachtete die Blumentöpfe neben der kleinen Steintreppe. Darin tummelten sich einige Wespen, oder waren es Bienen? Mit Insekten kannte ich mich nich hie aus. Auf meinem Arm landete plötzlich ein kleiner Marienkäfer. Fasziniert betrachtete ich ihn und fragte mich, warum so einer noch nie zuvor auf mir gelandet war. Er war hübsch, mit seinen Roten Flügeln, auf denen sich schwarze Punkte fanden, perfekt symmetrisch angeordnet. Er krabbelte zu meiner Hand und blieb auf meinem Ringfinger sitzen. Lange sah ich ihn an, bis er seine Flügel ausbreitete und davon flatterte. Mein Kopf summte. Ich bekam das Gefühl, es waren zu viele Eindrücke auf einmal. Zu viel neues. Ich kam nicht mehr mit. Ächzend erhob ich mich und sammelte mein Handy und meine Trinkflasche von der Treppe auf, dann ging ich ins innere des Hauses und schloss die Tür hinter mir.
Geschafft rieb ich mir die Stirn. Ich hatte vor zwei Stunden begonnen, mit einem Lappen, den ich eigentlich nicht zum Putzen mit gebracht hatte, die beiden Badezimmer zu putzen. Aber ohne ordentliches Putzmittel ging hier gar nichts. Die Räume waren jetzt zwar teils entstaubt, aber mehr hatte sich nicht wirklich getan. Ich schmiss den grünen Lappen ins Waschbecken und kramte nach meinem Handy, bis mir einfiel, das es im Internet fast nichts über dieses winzige Dorf zu wissen gab. Ich wickelte mir eine rotbraune Haarsträhne die sich aus dem Dutt gelöst hatte um den Finger. Welche Möglichkeiten hatte ich? Durch die Straßen zu irren und nach einem Supermarkt zu suchen erschien mir nicht wirklich attraktiv. Wenn es hier überhaupt so etwas wie einen Supermarkt gab, dann könnte er sonst wo sein und ich hatte keine Lust darauf, meinen Mittag damit zu verbringen nach Putzmittel zu suchen. Die Nachbarn fragen ob sie mir etwas leihen könnten? Ich ging mögliche Szenarien in meinem Kopf durch. Jedes einzelne endete damit, dass ich mich komplett blamierte. Und ich müsste mich vorstellen. Und wie stellte man sich vor, wenn man in das Haus seiner Großmutter zog, die man nie zuvor getroffen hatte und zuvor nie auch nur einen Fuß in dieses Land gesetzt hatte? Außerdem war meine Großmutter angeblich seit 7 Jahren Tod und das Haus war leer geräumt worden.
Hatte überhaupt jemand erwartet, dass jemand aus ihrer Familie auftauchte? Vielleicht hatten sie meine Mutter erwartet. Wann war sie das letzte Mal hier gewesen? Ein Blick durch die Tür in den Nacbarraum riss mich aus meinen Gedanken. Durch das große Fenster drang Licht in den Raum und Schatten der sich im sanften Wind wiegenden Bäume tanzten an der Wand. Ganz milde gesagt hatte ich nur einen Ausweg.
Ich musste zurück zu dem Café, bei dem ich mir heute morgen mein Frühstück besorgt hatte und Siri um Hilfe bitten.
Zwar hatte sie es angeboten, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich so schnell auf das Angebot zurück kommen würde. Entnervt verließ ich also das Badezimmer und eilte die immer noch unheimlich knarrende Treppe hinunter. Meine Schuhe trug ich noch, da es mir zu ekelig war hier ohne Schutz an den Füßen herum zu laufen. Wer weiß wann der das letze Mal geputzt worden war. Mit meinem Fuß schob ich eine Kiste aus dem Weg, als ich nach draußen lief. Die Tür knallte hinter mir ins Schloss und ich zuckte bei dem Geräusch zusammen.
Die Mittagssonne strahlte vom Himmel herab. Es war sicher einer der wärmsten Tage diesen Juni, das hatte jedenfalls meine Wetter App heute morgen gesagt. Zwar war es vergleichsweise für Sommer in NewYork recht frisch, doch das störte mich nicht.
Ich nahm den selben Weg wie heute morgen und gelangte schnell zu der Straßenecke, wo sich das Verdant Café befand. Plötzlich drehte sich mein Magen um. Etwas in mir sträubte sich, eine Fremde um Hilfe zu bitten. Vor allem, da das Mädchen, Siri, meinen Nachnamen gekannt hatte und sich viel zu nett verhalten hatte. Aber sie war die einzige Person in diesem Dorf, die ich kannte. Neben Evelyn. Aber das würde ich nicht als „kennen" bezeichnen.
Mit einem unguten Gefühl im Magen öffnete ich die Einganstüre. Sie schwang geräuschlos auf und der Duft, der mich schon am Morgen betört hatte stieg mir wieder in die Nase. Die fröhliche Musik dudelte immer noch leise im Hintergrund. „Hey!", begrüßte mich eine gut gelaunte Stimme, „Wie steht's mit dem Haus?" Siri stand hinter dem Tresen und war dabei die Arbeitsplatte abzuwischen. Ihre Augen strahlten und sie lächelte mir entgegen. Ich machte einen Schritt in ihre Richtung. „Hi", machte ich und kratze mich am Unterarm. „Ich... Du hattest angeboten mir zu helfen?", fragte ich mehr, als dass es eine Feststellung war. Sie nickte langsam. Deshalb sprach ich schnell weiter: „Ich bräuchte Hilfe beim Putzen. Oder eher in der Anschaffung von Putzsachen. Ich habe nichts dabei und kenne mich hier nicht wirklich aus..." Ich stoppte. Ihr Lächeln verstärkte sich. „Ich helfe dir voll gerne!", war ihre Antwort. Sie legte den Lappen bei Seite. „Ich sag kurz meiner Großmutter bescheid, dann können wir los!", während sie das sagte war sie schon fast bei der Tür hinten im Laden angekommen und hindurch geschlüpft. „Okay", sagte ich, aber sie war schon verschwunden.
Während ich überlegte, ob ich mich kurz setzten sollte, kam sie schon wieder durch die Tür geschwebt und hängte ihre Schürze an einen Haken. Sie trug eine Häkeltasche in sanften rosé, grün und blau Tönen um ihre Schulter und ihr Sommerkleid schwang bei jedem Schritt mit. Sie grinste mich an und lief zur Tür. „Kommst du?", fragte sich als sie dir Tür öffnete und den ersten Schritt hinaus machte. Ich lächelte leicht und folgte ihr nach draußen.
Siri schwebte die Straße entlang. Kurz beobachtete ich sie. Wie konnte ein Mensch solche Eleganz und Leichtigkeit besitzen? Kopfschüttelnd setzte ich mich in Bewegung um ihr hinterher zu eilen. Als ich sie erreicht hatte blieb sie abrupt stehen und drehte sich zu mir um. „Sag mal, wie heißt du eigentlich?", fragte sie. Stimmt, dass hatte ich ihr noch gar nicht gesagt. Ich meinte spüren zu können, wir mir die Schamesröte ins Gesicht schoss, weil ich mich ihr noch nicht vorgestellt hatte. „Ich heiße Lilith, sorry, dass hätte ich dir eigentlich schon sagen sollen!", sagte ich und beobachtete ihre Gesichtszüge. Sie lachte leicht. „Kein Problem!", Dann setzte sie ihre Schritte fort und ich lief ihr hinterher.
„Was heißt der Name?", hakte sie weiter nach. Was war das denn für eine seltsame Frage? Wer kannte denn die Bedeutung seines Namens? „Siri, zum Beispiel, bedeutet die schöne Siegerin", sprach sie weiter und ich überlegte. „Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung was Lilith bedeutet", musste ich zugeben und sie lachte nur. „Das müssen wir umbedingt nachgucken!", antwortete sie mir und sah kurz zu mir herüber.
Wir durchquerten gerade eine kleine Straße, die weiter hinab in die Mitte des Dorfes führte. Nach wenigen Minuten befanden wir uns auf einer Art Platz. Der Boden war auch hier gepflastert und in der Mitte des Platzes stand ein Brunnen. Er war aus Stein und etwas erhöht war eine eindrucksvolle Statue auf einem Sockel aus Stein gehauen. Das ungefähr 2 Meter große Abbild einer Frau, die in Flammen stand, drehte mir den Magen um. Ich hatte keine Ahnung wieso, aber mein Herz begann schneller zu schlagen. Flammen züngelten an dem Körper der Frau hinauf und sie streckte die Hand aus, als wollte sie nach etwas greifen. Ich zog scharf die Luft ein. Siri sah mich an, sagte aber nichts. „Wer ist das?", presste ich hervor. „Das,", sie drehte sich zu dem Brunnen und stockte, „ich weiß nicht." Ihre Antwort irritierte mich. Es schien, als würde sie genau wissen wer diese Frau war, aber offensichtlich verschwieg sie es mir.
„Komm!", bestimmt zog Siri mich am Arm über den Platz in die Richtung eines kleinen Geschäftes. Die Tür stand offen und ein geöffnet Schild hing in der Scheibe. Das Haus war alt und stand etwas schief an das Nachbarhaus gelehnt da. Siri bugsierte mich durch die Tür ins Laden innere. Regale zogen sich durch die gesamte untere Etage und rechts neben dem Eingang saß ein Mann hinter einer Kasse. Er hatte eine Zeitung aufgeschlagen vor sich liegen und schien darin zu lesen. Siri war schon weiter gelaufen und hinter einem der bis zur Decke reichenden Regale verschwunden. Ich beeilte mich um mit ihr Schritt zu halten und sie nicht in dem Labyrinth der Regale zu verlieren.
Es gab zwar nicht viel, aber doch mehr als ich zuerst erwartet hatte. In manchen Regalen stapelten sich Dosen und Gläser, in anderen gab es unteranderem Mehl, Reis und Nudeln. Der Laden konnte bestimmt mit einigen kleinen Geschäften in Großstädten mithalten. Siri blieb vor einem bestimmten Regal stehen. „Also, was brauchst du?", fragte sich fachmännisch. Ich zuckte mit den Achseln. „Die Badezimmer muss geputzt werden, aber auch der Boden und die Fenster und die Wände und... eigentlich muss alles sauber gemacht werden", stellte ich fest und fuhr mich mit der Hand über die Stirn. Sie lehnte den Kopf zur Seite und machte ein Gesicht, als dachte sie angestrengt nach.
„Ich habe nicht einmal einen Besen", ergänzte ich und sie sah mich mit großen Augen an. „Echt nicht?", fragte sie überrascht. „Echt nicht", wiederholte ich. Sie schüttelte ungläubig den Kopf. Dann griff sie in den Schrank und holte mehrere Putzmittel, Lappen und anderes Zeug heraus, dass ich nicht identifizieren konnte. Einiges drückte sie mir in die Hand und sagte: „Halt mal!" Überrumpelt sah ich zu, wie sie zwischen verschieden Regalen hin und her lief und mir immer mehr Zeug entgegen streckte. „Ich glaube das sollte reichen", meinte sie und machte sich auf den Weg zur Kasse.
Der Mann an der Kasse blickte von seiner Zeitung auf und sah uns an. „Hallo, Amir!", begrüßte Siri ihn und bedeutete mir, die Sachen auf das Band zu legen, was ich etwas unnötig fand, denn es war maximal einen halben Meter lang und direkt neben der Kasse. „Schönes Wetter heute, oder?", fragte Siri den Mann, der allem Anschein nach Amir hieß. „Hallo Siri, ja, das Wetter heute ist recht gut. Wie geht es deiner Großmutter?", fragte er, während er die ersten Artikel ein scannte und auf die andere Seite neben der Kasse legte. „Es geht ihr wunderbar!", Siri lächelte charmant und deutete auf einige Taschen hinter der Kasse. „Gebt ihr die Beutel noch kostenfrei raus?", erkundigte sie sich und Amir zog eine der Einkaufsbeutel unter dem Tresen hervor. „Machmal", lächelte er und verstaute unsere Einkäufe darin. Dann stellte er die Tasche auf den Tresen und sagte: „Heute ist einer dieser Tage." Siri lächelte und zog ihr Portemonnaie aus ihrer eigenen Tasche. „Ähm, ich kann zahlen!", sagte ich schnell, aber sie wank ab. „Nicht nötig! Das ist eh nur ein kleiner Betrag", sie lächelte in meine Richtung, dann wand sie sich wieder an den Mann, ich schätze ihn auf Ende 40. „Das ist übrigens Lilith Moondew!", stellte sich mich vor und Amir blickte mich interessiert an. Er setzte an etwas zu sagen: „Die Enkelin von-", Siri unterbrach ihn und sagte stattdessen: „Wie würden jetzt gerne zahlen." Das Lächeln auf ihrem Gesicht hatte sich verändert, aber ich konnte nichts genaues erkennen, da sie mir abgewandt stand. „Klar", antwortete der Mann und nahm das Geld, welches Siri ihm entgegen streckte. „Passt so", sagte sie und schob mich schon aus der Tür. Als ich sie ansah strahlte sie schon wieder. „Dann mal ab zu dir!", voller Tatendrang klatschte sie in die Hände und ich bemerkte jetzt erst, dass sie einen Besen in ihrer Hand trug.
Ich schloss die Haustüre auf und öffnete sie. Ich ließ Siri hinein und folgte ihr ins innere des Hauses. Siri sah sich um und seufzte. „Das hier war mal so schön!", sagt sie mit Wehmut in der Stimme und machte eine Handbewegung, die wohl den gesamten Raum umfasste. Doch schnell schüttelte sie den Kopf, als würde sie versuchen, etwas abzuschütteln. „Also, zeig mir das Haus!", forderte Siri mich aufgeregt auf und ich lachte leicht.
Ich ging zur hinteren Tür und schlüpfte hindurch. Der Raum war voll mit Kartons, aber das schien Siri nicht zu stören. Sie betrachtete den Raum interessiert, sagte aber nichts. Ich lief zu dem kleinen Bad, welches nur eine Toilette und ein Waschbecken in sich hatte. „Das hier ist ein kleines Bad, oben ist noch ein größeres", erklärte ich. Sie nickte, als würde sie sich gedanklich Notizen machen. „Und was ist da hinter der Tür?", fragte sie und schritt auf die Türe zu, die zum Garten führte. Auf ihrem Weg musste sie mehreren Kisten ausweichen, dann öffnete sie die Türe. „Oh, so schön!", murmelte Siri und betrachtete den Garten.
Ungelenk versuchte ich, hinter ihrem Rücken meinen Schlafsack mit dem Fuß zu verstecken, ohne, dass sie sah, dass ich auf dem dreckigen Fußboden, ohne Matratze geschlafen hatte. Siri drehte sich zu mir und lächelte leicht. „Und oben?", fragte sie, während sie mit ihrer Hand eine Geste in Richtung der Treppe machte. Ich zuckte mit den Schultern. „Wir können kurz hoch gehen...", meinte ich und ging langsam zur Treppe. Sie nickte und folgte mir. Die Gartentür schloss sie vorsichtig hinter sich, als hätte sie Angst, etwas kaputt zu machen.
Die alten Treppenstufen knarrten, als wir hinauf stiefelten. Oben schien das Sonnenlicht hell in den Flur und die Zimmer. In dem Licht sah man den Dreck und Staub besser, als noch heute morgen. „Uhlalá", machte Siri und lief an mir vorbei, in den Raum mit den großen Fenstern in Richtung Straße. Sie drehte sich ein paar mal, dann verließ sie den Raum wieder und sah sich den anderen auf die selbe Art und Weise an. Ihr Blick blieb an der Tür zum Badezimmer hängen. Fragend sah sie mich an. „Ist das das andere Bad?" Ich nickte. Sie machte einige Schritte darauf hin und öffnete die Tür, die sich nur schwerfällig öffnen ließ. Ich sah, wie ihre Augen sich weiteten, als würde sie etwas sehen, was ihr innerlich schmerzen bereiten würde. Sie entfernte sich verstört aus dem Raum und sah mich ernst an.
„Wenn wir das heute alles noch schaffen wollen, und das sage ich echt ungerne, dann brauchen wir Hilfe", sie fuhr sich durch ihre blonden Locken und sah mich an, als wartete sie auf meine Zustimmung. In meinem Kopf ratterte es. Wollte ich, dass das Haus heute komplett sauber wurde? Wenn nicht, dann müsste ich auch morgen noch daran arbeiten. Und außerdem müsste ich wieder im Dreck schlafen. Ich legte die Stirn in Falten. Aber wollte ich, dass noch weitere Fremde in mein Haus kamen? Menschen die ich noch nie zuvor getroffen hatte, die mich entführen, töten oder etwas zerstören könnten? Warte- mein Haus? Nun bezeichnete ich diese Dreckbude schon als mein Eigentum.
„Also?", hakte Siri nach. Verdammt, ich hatte immer noch nicht geantwortet. „Ähm.. wenn du Leute kennst die helfen würden...", ich beendete den Satz nicht, aber ich musste auch nicht. Siri hatte schon in der Tasche um ihre Schulter nach einem Handy gekramt und begann, darauf herum zu tippen.
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