Verfolgung

Ich lief dem Mädchen mit dem goldenen Dachs auf dem Umhang hinterher.
Wenn sie wirklich der Dieb war, der mir meine Tasche gestohlen hat, dann... Ja, was dann?

Sie lief in eine Seitengasse - und ich ihr hinterher. Sie drehte manchmal ihren Kopf um. In ihrem Gesichtsausdruck konnte man förmlich die Panik erkennen.

Sie schaute, während sie lief, kurz auf den Boden und bewegte ihren Zeigefinger unauffällig.

Ich blieb plötzlich mit meinem linken Fuß irgendwo hängen und fiel zu Boden. Ich konnte mich in letzter Sekunde noch mit meinen Händen abstützen.

Ich schaute zu meinen Füßen und sah, dass ich an einer Wurzel hängen blieb.

"Eine Wurzel mitten in einem Dorf?", fragte ich mich.

Ich schaute wieder nach oben und bemerkte, dass die Fremde inzwischen großen Abstand zu mir hatte.

Ich schaute nochmal zu meinem Fuß und versuchte ihn schnellstmöglich von dieser Wurzel zu befreien.

Es klappte.
Ich repelte mich auf und fing ihr wieder an hinterher zu laufen.

Sie lief in die - vermutlich - einzige noch befüllte Straße des Dorfes ~ zurück auf die Hauptstraße.

So schnell sie konnte lief sie an den anderen Wesen vorbei, bis sie gegen eine Hand eines Riesen lief.

Der Riese unterhielt sich grade mit einem anderen Riesen.

Sie fiel zu Boden, doch war ich noch zu weit weg um sie zu erreichen.

Einer der Riese half dem Mädchen auf.
Das Mädchen zeigte mit dem Finger in meine Richtung und schien dabei etwas zu sagen.

Kurz darauf kammen die zwei Riesen grimmig schauend auf mich zu.

Das Mädchen lächelte mich schief an, drehte sich um und rannte wieder Richtung Schloss.

Aufgrund ihres wunderschönen Lächelns vergaß ich kurz, dass ja zwei Riesen auf mich zu kammen.

Nun fing auch ich an wegzulaufen. Ich mag vielleicht nicht der Hellste sein, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass man sich nicht mit Riesen anlegen sollte.

Ich lief so schnell ich konnte, auch wenn ich so langsam erschöpft war.

Ich versuchte mich irgendwo zu verstecken, doch solange sie mich sahen, konnte ich es schlecht.

Die Riesen kamen mit langsamen aber großen Schritten auf mich zu.

Ich überlegte. Mir muss irgendetwas geniales einfallen...
Was mir jedoch nicht gelang.

Ich lief einfach die Hauptstraße weiter entlang, jedoch fand ich kein gutes Versteck oder ähnliches.
Bis auf eine Nebenstraße, die sehr eng wirkte.

Die Riesen, die wie ein Schrank breit waren, würden dort sicher nicht durchkommen.

"Ein Versuch ist es wert", dachte ich mir.

So sprintete ich auf die Seitengasse zu. In der Gasse konnte ich keine weitere Person erkennen, nur Müllbeutel und Tonnen.

Ich lief etwas weiter und versuchte nicht über den Müll zu stolpern.

Das Gebäude rechts neben mir musste wohl eine Kneipe sein. Es roch stark nach Bier und der Müll sprach auch Bände.

Ich spürte plötzlich ein Luftzug hinter mir. Der eine Riese versuchte mich zu greifen. Sein Oberarm war aber (zum Glück) zu dick, um mich zu erreichen.

Ich ging noch ein paar Schritte zurück. Doch... Mist... Eine Sackgasse.
"Wie konnte ich dieses Stück Mauer bis jetzt übersehen?"

Es gab also nur einen Weg, und der war von zwei wütenden Risen versperrt...

Ich schaute mich um und analysierte die Gegend. Es war bereits dunkel geworden, die Sterne leuchteten und der Vollmond fing an zu scheinen.

Die Wände der Gebäude waren zu glatt um klettern zu können. Die Mauer hinter mir war zu hoch und auch zu glatt.

Die Riesen, die nach mir ausschau hielten, waren groß und kräftig. Doch sie sind zu langsam, um mich beim laufen einzuholen. Außerdem werden Riesen doch in Büchern und Filmen immer als doof dargestellt, oder?

Was wäre, wenn ich den rechten Zeitpunkt abwarte und die Riesen einschlafen? Oder ich könnte unter ihren großen Beinen weglaufen, ehe die das Kapiert haben...

Da war es wieder. Das unruhige Atmen...

Plöttlich sah ich den Mond hinter Wolken verschwinden. Und einen der Riesen, wie er nach mir packte und mich sogar erwischte.

Ich atme wieder tief ein und realierste erstmal, was ich da eigendlich sah.
Ich schaute nach oben und sah, dass sich schon Wolken auftuhen. Ich habe also nicht mehr viel Zeit.

Hinter dem einem Riesen kam ein lautes Geräusch zum Vorschein. Der hintere Riese ist wohl eingeschlafen und fing an zu schnarchen.

Als der vordere Riese müde gähnte und dabei seine Augen schloss, ergriff ich die Chance und lief los.

Ich lief auf den Riesen zu, lief dann zwischen seinen Beinen entlang und lief weiter.

Ich versteckte mich hinter einer Statue in der Mitte des Platzes.

Als der Riese auffhörte zu gähnen, suchte er mich erstmal verwirrt in der Gasse.

Er drehte seinen Kopf. Seine Augen schienen fast zu zufallen. Er Kratze sich kurz am Hintern. Und setze sich dann mitten auf die Straße.

Er stubste den anderen Riesen an, um diesen zu wecken.

Sehr langsam öffnete der Riese seine Augen und repelte sich auf. Der Riese, der geweckt wurde, fragte den anderen:" Huuä?"

Der andere zuckte nur mit seinen Schultern. "Hu Hi Haam", brüllte der am Boden liegende empört.

"Ugh tata", rechtfertigt dich der Riese, während er den anderen hochhalf. Beide gähnten ausgibig und gingen mit großen und langsamen Schritten davon.

Ich wartete noch kurz in meinem Versteck ab, bis ich sie nicht mehr hören konnte.

Ich stand ruhig auf. Meine Augen schienen fast zuzufallen, als ich kurz darauf gähnte. Es war ja auch schon mitten in der Nacht.

Der Vollmond schien diese Nacht sehr hell. Bis auf ein paar wenige Wolken, war der Himmel auch sehr klar.

Es war irgendwie ein sehr entspanntes und ruhiges Gefühl den Mond anzuschauen.
Es erschien mir so, als wären alle Sorgen und Ängst verschwunden.

Ein entferntes Brüllen erfühlte die Nacht. Es befreite mich aus meiner leichten Trance, und lies mich leicht erschaudern.

Ich hörte genau hin. Es klang so, als würde das Geräusch von den Bergen in der Ferne kommen.

Als es verstummte, war es tot still. Ich konnte meinen ruhigen Atmen genau hören. Die Straßen des Dorfes waren alle wie verlassen - wie bei einer Geisterstadt.

Ein Pferdeschnaupen durchbrach die Stille. Ich schaute Aufmerksam um mich, konnte aber kein Pferd ausfindig machen.

Auf einmal erschienen um mich eine Schar von Kobolden. Alle mit einer Speerspitze auf mich gerichtet. 

Innerhalb von Sekunden war ich umstellt. Ein Reiter auf einem geflügeltem Pferd kam langsam auf mich zu geritten.

Der junge Mann hatte einen dicken purpurroten Mantel an, in der linken Hand hielt er ein Buch und mit der rechten hielt er die Zügel von seinem weißen Pferd.

Der Mann schaute mir in die Augen. Die Kobolde - die mit Helm und leichter Rüstung ausgestattet waren - machten dem Reiter platz, während dieser mich umkreiste.

Er nickte, pfiff mit seinen Finger und murmelte etwas. Aus seinem Buch kam etwas goldenes-staubähnliches, was er gegen mich wehte.

Ich hustete kurz, verlor mein Gleichgewicht und ließ meine Augen zufallen.

Ich war eingeschlafen.

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