Probleme in Dorf Kuddelmuddel

Während ich diesen Feldweg lang gehe, musste ich noch ein paar Mal an Kai's Worte denken. Warum war er auf einmal so offen zu mir? Ich schaute nochmal zu seiner Hütte und sah, dass das Küchenfenster geschlossen wird. Kai an sich sah ich nicht mehr.
"Ich muss nach vorne schauen", dachte ich mir und drehte mich um.

Vor dem Dorf sah ich ein Schild. Auf diesem Stand, "Dorf Kuddelmuddel, unter Herrschaft der großen Königin Natur".
Das musste wohl der Name des Dorfes sein, dachte ich mir.

Ich trat durch das Eingangstor, dass mit Blumen und Ballons geschmückt war und sah mehrere lebhafte Straßen der unterschiedlichsten Wesen.

Manche Wesen sahen Kai sehr ähnlich, das müssten dann wohl alles Kobolde sein. Andere trugen sehr spitze Hüte und ein Besen mit sich und wieder andere waren etwa so groß wie Häuser.

Das Dorf hatte einen eher altertümlichen Look. Die Häuser waren fast alle aus Holz, die Seitengassen waren sehr eng und manche Verkäufer standen vor ihren Läden.

Der Ort an dem ich war, war sehr befüllt, dafür dass ich am Dorfrand bin. Wie sieht das dann erst in der Mitte aus?

Es dauerte auch nicht lange, da bekam ich schon das erste Anrämpeln ab. Eine Frau mit dunklen Umhang, auf den ein godener Dachs zu sehen war und kurzen Haaren rempelte mich von hinten an und ging einfach weiter.

"Eyy, passen sie doch auf", rief ich ihr kalt hinterher. Die Frau ging einfach weiter und in der Menge unter.

Ich schüttelte nur kurz empört den Kopf.

Kurz darauf sah ich einen Wegweiser an einem Haus hängen. Wenn ich nach rechts gehe, würde ich zur Bank kommen, wenn ich nach links gehe, würde ich zur Lebensmittelmeile kommen und wenn ich geradeaus weiter gehen würde, würde ich zur Hauptstraße kommen.

Nach kurzem Überlegen entschied ich mich zur Hauptstraße zu gehen. Vielleicht würde ich über den Weg zum Schloss kommen, welches ich von der Wiese aus gesehen hatte.

Dort lang zu gehen, war schwieriger und langsamer als gedacht, da auch der Weg überfühlt war. Ich musste ein paar Mal knapp den Händen der Riesen ausweichen und auf vorbeisausende kleine Wichte achten.

Ich fand's am wichtigsten nicht gleich aufzufallen. Was mir auch ganz gut gelang, wenn man bedenkt, dass ich der einzige normale Mensch hier war.

Vor einem Magazin Shop saßen drei kleine magere Elfen. Sie trugen ein zerzaustes Oberteil und die zwei jüngeren waren in einer Decke eingekuschelt. "Selbst in einer Welt, voller Magie herrscht Armut... Traurig." Dachte ich mir, während ich meinen Kopf leicht sank und versuchte weiterzugehen um nicht unhöflich zu wirken.

Ich kam an vielen weiteren Geschäften vorbei und schaute mir auch die Läden immer kurz an. Von "Beatrice's Froschatem Bäckerei", über "Henry's Rennbesenarsenal", zu "Sabines Zaubertrank Kessel" war echt alles dabei.

Hin und wieder sprachen mich Leute mit Flyer an, doch ich lehnte immer dankend ab.

Ein sehr dünner und großer Mann mit lustigem Zylinder, der vor einer Wahrsagerei stand, sprach mich mit großer Geste und verspielter Stimme an:" Hallöchen, hättest du nicht Interesse daran, dir vom großen Zauberer Botis die Zukunft vorhersagen zu lassen? Dann hier entlang."

Ohne eine Antwort gegeben zu haben, schubste mich irgendetwas in das Haus. Die Tür hinter mir knallte zu und gedämpftes Kerzenlicht erhellte den Raum.

Der Raum war voller Räucherstäbchen und mit spirituellen Schnickschnack eingerichtet. Über meinem Kopf hingen Traumfänger, auf den Kommoden waren Totenköpfe mit Edelsteinen und am Ende des Raumes war ein Tisch mit einer blauen Kristallkugel.

Hinter dem Tisch kam ein sehr alter und kleiner Mann zum Vorschein.
Er hatte einen blauen Mantel mit Sternenmuster an und trug eine Brille.

"Tritt näher", sagte er mit einer sehr ruhigen und verträumten Stimme und deutete dabei mit seinem Finger auf einen Hocker vor dem Tisch.

Wieder schubste ihn irgendetwas in Richtung des Hockers.

"Wie machen sie das?", forderte ich ihn nach antworten.
Er zeigte mit dem Finger auf meinen Schatten. Als er seinen Finger leicht nach links führte, ging mein Schatten mit ~ und somit auch ich.

"Wow, Zauberei...", flüsterte ich vor mir hin.

Ich nickte meinen Kopf. "Okay, was wollen sie von mir?"
"Du stellst zu viele Fragen, mein Kind. Gegen eine kleine Bezahlung sage ich dir die Zukunft vorraus."

Ich verdrehte nur meine Augen.

Botis schloss seine Augen und legte seine Hand auf die Kugel.
Diese fing gleich an hell zu leuchten.

"Pass auf. Ich spüre etwas großes in dir. Du wirst etwas in Bewegung setzen..."

"Aha...", kam mir ungläubig aus dem Mund.

"Jemand, denn du nahe stehst, aber nie kanntest wird von dir weichen...
Oh ja, ich fühle eine große Ungewissheit."

"So ein Schwachsinn", sagte ich empört. Ich ging auf die Kristallkugel zu und wollte sie Mal selber berühren.

Als ich sie leicht berührte, wurde sie zu einem sehr hellen und starken Pink.

"Was zum...", sagte Botis, als er erschrocken seine Hand von der Kugel nahm.

In der Kristallkugel sah ich ein Lachen. Ein furchteinflössendes Lächeln mit verzerten Mund und schwarzen Augen. Das gruselige Grinsen wurde immer breiter.

Bis es plötzlich verschwand.

Ich wusste nicht, ob es richtig war geschockt zu sein. "Bestimmt hat er das alles nur vorgetäuscht", dachte ich mir.
Wobei Boris Gesichtsausdruck anderer Meinung war.

Er hielt seine Hand vor seinem Mund und ist weit in seinen Stuhl gerutscht.

Ich ordnete meine Gedanken bevor ich ihn fragte, wofür das Grinsen und die pinke Farbe steht.

Nun starrte er mich an. "Verlass sofort diesen Raum!" brüllte er mich an, "Ein solches Monster habe ich noch nie gesehen!"

Ohne jegliche Gegenwehr, zog mich mein eigener Schatten vor die Tür.

Der Mann draußen empfing mich gebückt und mit Hand offen.

"Bezahlung bitte, das macht etwa zwei Bronzemünzchen".
"Für diesen Unsinn soll ich Bezahlen?", antwortete ich leicht wütend.

Ich bemerkte es erst nicht, aber die Dorfbewohner um uns herum, beobachteten mich.

Ich fuhr fort:"Für diesen Unsinn, den mir dieser Botis erzählt, soll ich bezahlen?"

Der Mann mit dem lustigen Zylinder lachte einmal scherzhaft.

Als er aufhörte zu lachen, schaute er mir tief in die Augen.

"Hör zu, Kindchen, so läuft das Geschäftchen. Du lässt dir die Zukunft Vorhersagen, und bezahlst dafür.
Also gibt mir die Münzchen und die Sache ist vergessen."
Nun grinste er mich triumphierend an.

Mir war zwar inzwischen klar, dass ich nicht hätte gewinnen können. Mich gegen ein Wesen mit Zauberkräfte anzulegen, war vermutlich nicht das Klügste.

Ich grief zu meiner Tasche, doch...
Sie war weg.

Verwirrt und hektisch schaute ich mich um. Ich hätte sie doch nicht verlieren können, oder?

Aus dem Publikum kammen nun drei Kobolde mit blauer Uniform auf uns zu.

Einer der Kobolde hatte 5 Sterne auf seiner Brust und die anderen zwei hatten zwei Sterne.

Der mit 5 Sternen auf seiner Brust sprach bedrohlich zu uns:" Was gibt es hier für ein Problem?"

Ich holte Luft und wollte meine Lage erklären, doch der "Verkäufer" war schneller.

"Dieses Kind bezahlt nicht. Obwohl er bereits seine Vorhersage bekommen hat."

Der grimmige Kobold blickte nun zu mir.

"Ich mag's nicht, wenn Fremde in meiner Stadt Ärger machen."

Er schaute mich nun genau an, als würde er mich Mustern. Jetzt runzelte er die Stirn...

"Du kommst mit mir", sagte er zu mir. Nun schaute er die anderen Kobolde an:" Larry, Lemmy, sichert die Umgebung." Zuletzt drehte er sich noch Mal zum Verkäufer:" Und du, wenn das diese Woche noch einmal vorkommt, schließ ich dein Laden."

Nun packte er mich und zog mich hinter ihm her.

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