vielleicht waren sie einfach füreinander geschaffen
___Jetzt aber wirklich Sonntag (morgens)___
Harry warf eine Aspirintablette ein und spülte sie mit Wasser runter.
„Morgen", meinte Louis, der jetzt in die Küche schlurfte, sich einfach auf die Couch fallen ließ und ein Stöhnen von sich gab.
„Kopfschmerzen." Es war keine Frage, es war eine Feststellung.
„Mhm."
Harry schob ihm nur eine Tablette über den Tisch zu.
„Danke."
Harry lächelte nur. Das war vermutlich das erste Mal, dass Louis sich bei ihm für etwas bedankt hatte.
„Wir hätten nicht direkt so übertreiben sollen", meinte Harry und Louis setzte sich langsam auf und nickte. „Alles Nialls Schuld."
Harry lachte leise. „Oh Ja."
Kurz herrschte Stille.
„Sag mal, du meintest gestern, du hasst deinen Job. War das nur der Alkohol, oder hasst du deinen Job wirklich?", fragte Harry dann und Louis sah nur auf.
„Ich hab echt keinen Bock mehr auf Starbucks", schüttelte er dann langsam den Kopf, griff nach der Tablette und schluckte sie.
Harry kniff seine Augen zusammen. „Und du magst Musik, richtig?"
„Was das denn für eine Frage? Jeder mag Musik."
„Aber du kennst dich mit Gitarren aus, oder? Und Verstärkern und so Zeug", fragte Harry weiter.
Louis runzelte die Stirn und nickte dann leicht. „Ja, schon. Ich hab als ich noch in der Schule war ne Zeit lang in so einer Konzerthalle gejobbt. Bei der Technik und so. Und ich spiel halt Gitarre."
„Was ist mit Platten? Und so ein bisschen Musikgeschichte?"
„Was wird das hier? Ein Verhör?"
„Nein, nur..." Harry schluckte. „Ein...Bekannter von mir sucht dringend Hilfe in seinem Laden. Der und ein paar Kumpels haben einen Musikladen hier in der Nähe und haben mich gefragt, ob ich bei ihnen arbeiten würde. Aber erstens hab ich wenig Zeit und zweitens bin ich bei meinem Aushilfsjob in der Bäckerei sehr zufrieden. Er meinte, ich soll mich sofort melden, falls ich irgendwen kenne. Und äh...vielleicht würde dir das ja mehr Spaß machen?"
Fast schon sprachlos sah Louis Harry an.
„Also ich weiß nicht wieviel Geld du machen würdest, vermutlich nicht so viel, aber-"
„Das würdest du für mich tun?", unterbrach Louis ihn und sah Harry fast schon sprachlos an.
Harry runzelte die Stirn. „Naja, wieso sollte ich das nicht? Außerdem tue ich fast eher Luke damit einen Gefallen als dir."
„Ich...Äh..." Louis wusste gar nicht, was er sagen sollte. „Ich meine, ich...ja, ich würde es mir sehr gerne zumindest mal ansehen."
Harry lächelte. „Perfekt. Sollen wir heute hinfahren?"
„Heute schon?"
„Ja. Oder hast du was besseres zu tun?"
___Gleicher Morgen___
Liam wurde von sanften Berührungen an seinen Wangen geweckt. Er schlug langsam die Augen auf und blickte direkt ins Zayns Gesicht, der ihm eine Haarsträhne aus der Stirn schob und ihn anlächelte.
„Hast du mich beim Schlafen beobachtet?", fragte Liam amüsiert und Zayn nickte nur.
„Du bist wunderschön."
Liam wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Überrumpelt sah er Zayn an, sein Mund klappte auf und sein Herzschlag beschleunigte sich.
„Ich..."
„Kann ich dich malen?"
Liam sah Zayn einfach nur an. Was hatte Zayn da gerade gesagt?
„Liam?" Zayn rückte ein Stück näher und legte seine Hände auf Liams Wangen. „Kann ich dich malen?"
„Was?" Liams Gehirn war so viel langsamer wenn Zayn da war.
„Kann ich dich malen?", fragte Zayn nochmal, leise und sanft und Liam schluckte nur.
„Was genau meinst du damit?"
„Naja. Du musst nichts machen. Du musst einfach genauso liegen bleiben. Von mir aus kannst du sogar schlafen, aber bitte, Liam. Du bist so schön, lass mich dich malen."
„Ähm." Liam sah Zayn tief in die Augen und nickte dann unsicher. „Okay."
___Gleichzeitig - in der Bahn___
„Wir müssen nur noch zwei Stationen fahren, es ist echt nicht weit."
Louis nickte nur und ignorierte wie nah Harry an ihn stand. Die beiden standen in der Straßenbahn und Harry hielt sich an einem Haltegurt über Louis' Kopf fest, während dieser sich an einer Stangen links von ihm festhielt, weil er (auch wenn er es nur ungern zugab) nicht so entspannt an die Schlaufen drankam. Es war zwar nicht so voll, aber sie standen doch ziemlich nah aneinander. Und Louis wusste nicht mal warum. Aber einen Schritt zurück ging er auch nicht.
Die beiden sprachen nicht, Harry sah an Louis vorbei aus dem Fenster und Louis musterte Harry nachdenklich, bis es ihm komisch vorkam wie er starrte und er schnell wegsah.
„Wir sind gleich da", meinte Harry als sie aussteigen mussten und sie liefen tatsächlich nur etwa zwei Minuten bis sie vor einem etwas unscheinbaren Laden standen. „Hereinspaziert." Harry drückte die Tür auf und hielt sie für Louis auf, der nur mit zusammengepressten Lippen an Harry vorbei in den Laden ging und nicht wusste ob er jetzt danke sagen sollte oder nicht. Denn das tat man zwar normalerweise, aber das hier war ja irgendwie immer noch Harry. Auch wenn er ihn seit gestern irgendwie mit anderen Augen sah.
Der Laden war zwar relativ dunkel, aber Louis fühlte sich sofort wohl. Er war umgeben von alten Platten, Instrumenten, Verstärkern und aus irgendeiner Ecke hörte man Queen.
„Luke?", rief Harry und von irgendwo aus dem Laden antwortete eine Stimme.
Kurz darauf erschien ein Junge mit blonden, kinnlangen Locken, Bartstoppeln und sehr blauen Augen, der Harry von Weitem anlächelte.
„Hey!", rief er erfreut und schlang seine Arme um Harrys Hals. Harry erwiderte die enge Umarmung nur genauso und drückte diesen Luke eng an sich.
Sie umarmten sich einen Ticken zu lange und Louis zog nur die Augenbrauen hoch. Mochte Harry diesen Jungen?
„So und du bist Louis?" Der Junge lächelte Louis an und streckte ihm die Hand hin. „Hi, ich bin Luke."
Louis nickte und schlug ein. „Ja hi, ich bin Louis. Und du suchst einen Mitarbeiter?"
Luke nickte. „Korrekt. Meine Jungs und ich haben angefangen eine EP aufzunehmen, deshalb hab ich nicht mehr ganz so viel Zeit für den Laden. Und Harry meinte, du wärst interessiert und kennst dich ein bisschen aus?"
Louis nickte wieder. „Äh ja. Schon. Ich meine jetzt gerade arbeite ich bei Starbucks, das hier wäre ein absoluter Traumjob."
Luke lachte. „Na ja. Und du würdest mehr als den Mindestlohn bekommen, also auch ein Upgrade vom Geld her."
Louis runzelte die Stirn. „Mehr als den Mindestlohn? Wie könnt ihr euch das denn leisten?"
Luke grinste. „Ich versteh schon, wie sind einer der Läden bei denen man sich nur denkt wie zum Teufel hält der sich, aber um ehrlich zu sein unterschätzen alle was eine Anziehungskraft Vintagemusikläden auf Touris haben. Also wir stehen echt nicht vor der Existenznot."
Louis lächelte. „Das ist cool."
„Also äh, willst du dich ein bisschen umschauen? Und mir dann einfach ein bisschen erzählen was du so über Gitarren weißt?" Luke grinste. „Harry kann ja so tun als wäre er ein Kunde, der keine Ahnung hat, aber anfangen will Gitarre zu spielen. Du weißt schließlich wirklich nichts." Den letzten Satz richtete er an Harry, der nur grinste.
„Okay, ich schau mich mal um." Louis lächelte und begann dann ein bisschen durch die Platten zu stöbern und anschließend die Gitarren unter die Lupe zu nehmen.
Wo Luke und Harry waren wusste er nicht so genau, er hörte nur ab und an Harry leise machen. Louis runzelte die Stirn. Die Beiden waren doch nicht nur Freunde, oder?
Er lief zu einer anderen Stelle und nahm sanft eine Gitarre von der Wand. Es war eine schwarze Westerngitarre und er setzte sich auf einen Verstärker neben ihm und schlug ein paar Akkorde an. Dann hörte er Stimmen und ging zu dem Regal ihm gegenüber, um zwischen zwei verschiedenen Arten an Bongos durchzugucken. Er sah Harry auf einem Sofa sitzen, das in der Ecke stand. Und Luke saß seitlich auf seinem Schoß und hatte die Hände auf Harrys Schultern liegen.
„Ich weiß nicht, er kann echt anstrengend sein, vielleicht solltest du es dir doch nochmal überlegen", meinte Harry gerade, aber es schien nicht als ob er es wirklich ernst meinte. Er neckte Luke eher und grinste.
„Harry, ich glaube, du magst ihn", gab er nur zurück.
Louis runzelte die Stirn noch weiter. Ging es da gerade um ihn?
„Nicht du auch noch!", meinte Harry genervt und seufzte. „Weißt du wieviele Leute mit einreden wollen, dass ich auf Louis stehe? Zu viele meiner Meinung nach. Ich stehe nicht auf Louis, absolut nicht. Er ist der anstrengendste Mensch, den ich kenne."
Louis atmete langsam aus. Das war ja zu erwarten gewesen. Warum hatte er die Luft angehalten?
„Okay. Dann nicht." Luke grinste. Dann kam er mit seinem Gesicht etwas näher an Harrys, sodass sich ihre Nasenspitzen fast berührten. „Wenn er dich zu sehr anstrengt kannst du ja mal wieder bei mir vorbeikommen."
Okay, jetzt war Louis sich sicher. Die Beiden schliefen miteinander. Vielleicht nicht regelmäßig, aber sie hatten definitiv was.
„Louis?", rief Harry in diesem Moment und etwas ertappt schreckte Louis zurück.
„Äh ja, ich bin hier", rief er und kam dann um das Regal herum zu den anderen Beiden.
„Okay cool." Luke nickte. „Dann testen wir mal ein bisschen dein Wissen."
___Währenddessen in der WG___
Liam konnte seine Augen nicht von Zayn nehmen. Er hatte leise Musik angemacht, summte dabei und stand nur in Jogginghose hinter einer Staffelei. Und malte anscheinend Liam.
Liam hatte versucht wieder einzuschlafen, aber er konnte nicht. Er konnte seinen Blick einfach nicht von Zayn nehmen, er sah zu schön aus. Und seine Stimme war genauso schön.
Liam konnte sich nicht länger ausreden, dass er Gefühle für Zayn hatte. Er hatte keine Ahnung, wann die plötzlich aufgetaucht waren, wann die sich entwickelt hatten, aber er wusste, dass sie da waren.
Auch wenn es ihn leicht verwirrte. Klar, immerhin redeten sie mehr und Zayn war nicht mehr ganz so dieser unerreichbare stille Typ, aber so viel wussten sie trotzdem nicht übereinander.
„Like a river flows surely to the sea, darling so it goes, some things are meant to be...", sang Zayn gerade leise mit der Musik mit und Liam musste fast lachen. Das schien ja fast wie ein Zeichen, dass ausgerechnet jetzt Can't Help Falling In Love lief.
Liam beobachtete ihn still aus dem Bett heraus. Ein paar Strähnen von Zayns Haaren hingen ihm in die Stirn und er biss sich zwischendurch konzentriert auf die Unterlippe. Jedesmal wenn sein Blick von der Leinwand vor ihm wieder zu Liam fiel fiel es Liam schwer zu atmen. Zayn war so schön. Seine braunen Augen schienen direkt in Liams Seele zu blicken.
Vielleicht war es das, weswegen sie nicht reden mussten, um sich zu verlieben. Vielleicht verstanden sie sich einfach. Vielleicht sollte es einfach sein.
Vielleicht waren sie einfach füreinander geschaffen.
___Währenddessen im Musikladen___
„Okay, sehr gut. Schön, dass ich jemanden gefunden habe. Freut mich, Louis."
„Mich auch." Louis und Luke schlugen ein und Louis konnte es kaum glauben, dass er jetzt einen neuen Job hatte. Keine nervigen dreizehnjährigen Mädchen mehr den ganzen Tag.
Sie hatten gerade noch die letzten Details zum Job besprochen und Harry war auf Toilette gewesen, aber jetzt kam der wieder und stellte sich neben Luke.
„Wollen wir dann?", fragte er Louis und dieser nickte vorsichtig lächelnd.
Luke drehte sich zu Harry, legte seine Arme an seine Schulter und flüsterte ihm irgendetwas ins Ohr. Scheinbar reflexartig legte Harry seine Hand an Lukes Taille und hörte ihm zu. Dann lachte er laut los, sah Luke überrascht an und vergrub sein Gesicht kurz an dessen Schulter.
Louis beobachtete das Ganze nur.
Er hatte Harry noch nie so lachen hören. Generell, in der ganzen Zeit in der sie hier gewesen waren...Harry war die ganze Zeit am Lächeln gewesen...
Harrys Blick traf für eine winzige Sekunde Louis'. Und dem blieb fast das Herz stehen.
Harry strahlte. Seine Augen funkelten, in seine Wangen hatten sich Grübchen gebohrt und er leuchtete förmlich.
Das hatte Louis noch nie gesehen. Und ihm fiel auch auf warum.
Das lag nicht daran, dass das hier Luke war und die beiden irgendwas am Laufen hatten.
Es lag nicht daran, dass Harry nur bei Luke so lachte.
Es lag daran, dass Harry bei Louis nie so lachte. Er lächelte ja nicht mal ohne, dass es gezwungen war.
Und irgendwie...irgendwie störte Louis das plötzlich.
Denn dieser lachende, leuchtende Harry vor ihm...Louis würde sich das zwar nicht eingestehen, aber er war schön. Wirklich schön.
Und Louis wollte mehr davon.
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