Chapter I 09
Was zuletzt geschah:
Doch als ich die Tür so leise wie möglich öffnete, blickte mir nicht die Freiheit entgegen, sondern eine Person, mit der ich nicht ansatzweise gerechnet hatte.
,,Zayn Malik" brachte ich flüsternd hervor. Er sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
Ich spürte, wie mir eine schwere Hand auf die Schulter gelegt wurde und seufzte tief. Auch der Bodyguard hatte meinen Fluchtversuch mittlerweile registriert.
,,Anscheinend kennst du meinen Namen. Verrätst du mir auch deinen?" Zayn lehnte sich lässig gegen den Türrahmen, während er mich musterte. Bevor ich allerdings antworten konnte, schnitt er mir das Wort ab.
,,Lass mich raten, du bist Joanne. Aka diejenige, die Harrys Leben zerstören will. Richtig?"
Zögernd nickte ich. Zayn begann zu lachen.
,,Harry hat gar nicht erwähnt, dass du so heiß bist." Er zwinkerte mir zu, bevor er dem Bodyguard zunickte, der mich keine Sekunde aus den Augen gelassen hatte.
Augenblicklich wurde ich rot, schaffte es gerade noch so, ein ,,Danke" zu murmeln.
,,Ich schlage vor, Sie bringen Joanne hoch in Ihr Zimmer, Matt. Harry wird nicht gerade glücklich hierüber sein. War nett dich kennenzulernen, Jo." Wieder zwinkerte er mir zu, bevor er sich an mir vorbeischob und Richtung Wohnzimmer steuerte.
Matt zog mich an meinem Handgelenk die Treppe hoch und schubste mich ziemlich unsanft in mein Zimmer. Sofort drehte sich der Schlüssel im Schloss und wurde diesmal auch herausgezogen.
Fluchtversuch Nummer 1 - gescheitert.
Ich blieb die ganze Nacht wach. Wie sehr ich es auch versuchte, konnte ich nicht einschlafen.
Mein gescheiterter Fluchtversuch spielte sich immer und immer wieder vor meinen Augen ab. Wenn ich es doch bloß fünf Minuten später versucht hätte - Zayn wäre schon im Haus gewesen, Matt durch ihn abgelenkt und ich hätte mich an beiden vorbeischleichen können.
Aber wie sagt Pepe immer so schön? Wäre, wäre, Fahrradkette. Ach nein, das hatte jemand anders gesagt.
Ich seufzte tief und fuhr mir durch meine Haare. Immer wieder stellte ich mir die Frage, wie Harry wohl auf meinen Fluchtversuch reagieren würde.
Würde er lachen, mir zuzwinkern und frech sagen: ,,Das hättest du wohl gern, Joanne?"
Oder wird er mir einen bösen Blick zuwerfen und mich einfach ignorieren?
Oder wird er mir sagen, dass ich nun jegliche Chance verspielt habe und er mir bis zur Unterschreibung des Vertrages das Leben endgültig verderben wird?
Falls der Vertrag überhaupt zu Stande kommt. Was passiert, wenn Pepe den Vertrag einfach nicht unterschreibt? Sitze ich dann auf ewig hier fest?? Mit Harry?? Zwingt er mich dann irgendwann seine Fake-Freundin zu werden ????
Oh Gott, Jo! Jetzt fahr aber mal runter!
Nichts dergleichen wird passieren! Harry kann dich hier nicht ohne Folgen und vor allem ohne Grund festhalten!
Nach meiner Freilassung werde ich ihn als allererstes verklagen! Vielleicht darf Pepe durch den Vertrag nichts unternehmen, aber ich schon!
Durch meine Gedanken beruhigt konnte ich endlich einschlafen und bemerkte nicht, wie ein völlig betrunkener Harry von seinen Bodyguards aus dem Auto ins Haus und dann ins Bett des Zimmers nebenan geschleift wurde.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fiel mir sofort die Stille auf. Es war kein Mucks zuhören. Wenn mich mein Zeitgefühl nicht täuschte, war heute Sonntag.
Wenn das Jahr schon so schlecht beginnt, kann der Rest doch auch bloß blöd werden, oder?
Ich klopfte wie gewohnt zweimal an die Zimmertür und wurde ins Badezimmer geführt, diesmal ließ man mich nicht aus den Augen und vergaß auch nicht, die Tür abzuschließen.
Während ich auf Toilette saß, fiel mir eine Hose auf, die unordentlich auf den Waschtisch gelegt wurde. Als ich fertig war, faltete ich sie vorsichtig auseinander und bemerkte sofort die Vibration.
Das ist doch wohl nicht ....
HARRYS HANDY?!?!
Vollkommen ungläubig starrte ich auf das Smartphone, welches nun in meiner Hand lag.
Okay, wen rufst du jetzt an?
Meine Auswahl wurde erheblich begrenzt, denn ich kannte nur die Nummer meiner Schwester und die meiner Arbeit auswendig. Pepe kannte schon die ganze Story, meiner Schwester müsste ich erst alles erklären, das würde zu lang dauern und auffallen.
Während ich die Nummer von der Arbeit wählte, drehte ich die Dusche auf. Auf meine Bitte hin wurde ich sofort zu Pepe durchgestellt und ich konnte mein Glück gar nicht fassen, als er tatsächlich dran ging.
,,Pepe?"
,,Ja?" Antwortete er genervt.
,,Hier ist Joanne." Flüsterte ich.
,,JOANNE! GEHT ES DIR GUT? ICH HABE MIR SOLCHE SORGEN UM DICH GEMACHT!"
,,Pepe ich habe keine Zeit dafür, du musst mich sofort hier rausholen, okay? Ich schick dir gleich meinen Standort durch und dann gehst du zur Polizei, hast du verstanden? Du musst dich beeilen, bevor es noch --"
,,Jemand mitbekommt?"
Ich erstarrte. Scheiße!
Harry stand im Türrahmen und lächelte.
Doppelt scheiße!
,,Sofort auflegen." Zischte er nur und sein Lächeln war verschwunden.
,,Jo? Was ist da los bei dir? Hallooo? Hörst du mich noch?" schrie Pepe durch den Hörer, so laut, dass es auch Harry mitbekam.
Langsam entfernte ich das Handy von meinem Ohr und drückte auf den roten Hörer.
,,Du hast deinen Chef angerufen?" Stieß Harry mit zusammengekniffenen Zähnen hervor.
Als ich nicht antwortete, lief er auf mich zu, packte mich am Handgelenk und zog mich zurück in das Zimmer. Dort angekommen stieß er mich aufs Bett, bevor er die Tür hinter sich schloss und sich dagegen lehnte.
,,Zuerst versuchst du gestern Abend, während ich nicht da bin, zu fliehen. Dann blamierst du mich auch noch vor meinem besten Freund. Und als wäre das nicht schon genug, rufst du deinen Chef an, um mit ihm dein weiteres Vorgehen zu besprechen?" Er atmete laut aus.
,,Tickst du noch ganz richtig? Ich hatte dir gesagt, dass jeder Fluchtversuch zwecklos ist! Du kommst hier nicht raus! Verstehst du das nicht? Reicht dir das hier alles nicht? Soll ich dich in ein dunkles Kellerloch stecken, damit du kapierst, was hier abgeht?" Mittlerweile schrie er die Worte heraus und ich zuckte zusammen, als er gegen die Tür schlug.
,,Jetzt komm mal runter, Styles! Es ist alles deine Schuld!" Schrie ich zurück. ,,Wärst du nicht so notgeil und beziehungsunfähig, hätte ich nicht die Chance dazu gehabt, ein Foto von dir im Puff zu schießen! Es ist alles deine Schuld! Du hättest mich einfach mit Geld bestechen können, daran fehlt es dir ja nicht, aber nein! Warum nicht einfach den scheiß Paparazzo entführen und irgendwo im nirgendwo festhalten? Ist doch total normal!" Ich merkte, wie sich Tränen bildeten und meine Wangen herunterrollten, doch ich wischte sie einfach weg.
,,Wie hast du mich gerade genannt?" Sagte Harry ganz ruhig.
Doch ich ignorierte ihn und redete einfach weiter.
,,Hast du nur einmal darüber nachgedacht, dass du selbst für dein scheiß Leben verantwortlich bist? Nicht ich! Nicht irgendein anderer Paparazzo! Niemand anders! Nur du! Ich probiere nur mich über Wasser zu halten! Denkst du ernsthaft, es ist mein Traumberuf ein Paparazzo zu sein? Stell dir vor, nein, ist es nicht! Nur kann nicht jeder so viel Glück wie du haben und Millionen verdienen! Nicht jeder kann sich so ein Haus leisten, drei Bodyguards haben und zwei Range Rover fahren! Herzlichen Glückwunsch dazu!"
Ich atmete tief ein und aus, doch ich war noch lange nicht fertig.
,,Das bedeutet aber nicht, nur weil du dein eigenes Leben nicht im Griff hast, du das Leben von anderen zerstören kannst! Für wen hältst du dich eigentlich? Für Gott?" Ich lachte hoch und schrill auf.
,,Dass ich nicht lache! Du bist nur ein kleiner Junge aus Holmes Chapel, der nie gelernt hat, wie man richtig mit Menschen umgeht und ihnen den Respekt gegenüber bringt, den sie verdienen. Wie auch? Stattdessen lässt du dich lieber jede Nacht voll laufen und hast Unmengen an Sex mit Frauen, die denken, dass sie etwas Besonderes für dich sind. Kurzer Realititätscheck, Styles.
Ohne One Direction wärst du gar nichts. Nur jemand aus einer Kleinstadt in der Nähe von London, der vielleicht ein bisschen singen kann. Du bist ja nicht mal attraktiv oder anziehend. Du bist -"
,,Achja? Ist das so?" Harrys Augen blitzten vor Wut und erst jetzt bemerkte ich, dass ich ihn tief im Inneren getroffen hatte.
,,Sag das Letzte nochmal!" Schrie er mich an.
Als ich nichts sagte, schritt er auf mich zu, griff mit seinen Händen nach meinem Kopf und drückte seine Lippen auf meine.
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