Chapter I 05

Was im letzten Kapitel geschah :

Mein Lächeln war so groß wie noch nie und ich genoss den wütenden Blick, den Harry mir zuwarf, doch dies hielt nicht lange an, denn im nächsten Moment sah ich nur noch schwarz. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich hatte während meiner Rede den Bodyguard aus den Augen verloren und dieser nutze das schamlos aus, indem er mir einen schwarzen Sack über den Kopf stülpte. Wie klischeehaft ... Zwei starke Hände platzierten mich auf dem Rücksitz und schnallten mich an, ich hörte wie der Motor gestartet wurde und sich das Auto bewegte.

,, Joanne, du hast keine Chance gegen mich. Wohl eher hast du gerade dein eigenes Todesurteil unterschrieben."

Nach dieser Aussage beschloss ich einfach zu schweigen und abzuwarten. Da der Sack über meinem Kopf nicht festgebunden wurde, probierte ich ihn abzustreifen und tatsächlich hatte ich Erfolg. Harry und sein Bodyguard waren auf den Vordersitzen so in ein Gespräch vertieft, dass sie es nicht mitbekamen. Ich beobachtete die schnell vorbeiziehenden Häuser, den Himmel, die Menschen in den anderen Autos. Es kam mir wie Stunden vor, doch als ich einen Blick auf meine Armbanduhr warf, bemerkte ich, dass gerade einmal eine Stunde vergangen war. Plötzlich stoppte das Auto und ich sah auf.  

In 10 Metern Entfernung stand ein mittelgroßes Haus - wohl eher eine kleine Villa. Es war weiß gestrichen und wirkte durch die gleichfarbigen Fenster und die Tür sehr steril. Weiter konnte ich das Haus nicht begutachten, da die Autotür aufgemacht und ich sehr grob aus dem Wagen gezogen wurde. 

Harry hielt mich an meinem Handgelenk fest, doch das hinderte mich nicht daran, einen Versuch zu wagen und zu flüchten. Doch als ich gerade meine Fluchtmöglichkeiten auschecken wollte, bemerkte ich die zwei Bodyguards, die mich wachsam beobachteten.  Na toll, dachte ich mir und seufzte vor mich hin. 

 ,,Nun komm schon, Joanne, ich habe nicht ewig Zeit!" Meinte Harry genervt, als ich stehen blieb, um mich genauer umzusehen. 

Das Grundstück wurde auf einer Seite von einem Stahltor, auf der gegenüberliegenden Seite von einem Wald und auf den beiden anderen Seiten von hohen Hecken begrenzt. Ein perfekter Ort, um ein unschuldiges Mädchen zu entführen. Langsam bekam ich Angst, doch ich durfte sie mir nicht anmerken lassen. 

,, ,,Boybandmitglied Harry Styles entführt Paparazzi!" ,,Harry Styles dunkles Geheimnis kommt ans Tageslicht!" ,,Wer ist der süße One Direction Sänger aus Holmes Chapel wirklich?" - Ich sehe schon die ganzen Schlagzeilen vor mir, welche gefällt dir am Besten, Styles?" Fragte ich ihn amüsiert. 

Harry sah mich grimmig an, bevor er seinen Griff um mein Handgelenk noch verstärkte und mich hinter ihm durch die Tür des Hauses zog. 

Auch hier war alles in weiß und grau gehalten, doch das Gesamtbild schien zu stimmen. Ich lugte durch die Türen, an denen mich Harry vorbei zog und machte mir ein Bild von der Aufteilung des Hauses. Rechts war die Küche mit offenem Wohnbereich, links ein Bad. In dem zweiten Raum auf der linken Seite war ein Arbeitszimmer eingerichtet worden. 

,,Du wirst tausende von Herzen brechen, Styles, kannst du damit umgehen? Die armen Fans, ich sehe sie schon alle vor mir - traurig, enttäuscht, angeekelt, voller Scham, weil sie dich von dir angezogen fühlen. Wie herzzerreißend." Ich konnte mir mein siegreiches Lachen einfach nicht verkneifen. 

Doch die Freude hielt nicht besonders lang an, denn innerhalb weniger Sekunden befand ich mich an eine Wand gedrückt, Harrys Hände hielten meine Arme über meinem Kopf zusammen, sein Körper war an meinen gepresst, braune Augen starrten in Grüne. Sein Gesicht war meinem so nah, dass ich Angst hatte, gleich würde er mich küssen. 

,,Erstens," zischte er, ,, bin ich kein Mitglied einer Boyband ! Wann lernt die scheiß Presse das? Und zweitens, würde ich an deiner Stelle vorsichtig sein,mit dem was du sagst," er ließ eine Pause, bevor er fortfuhr, ,,und tust." Seine Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln. 

,,Was soll das hier, Styles? Die Bilder werden heute noch veröffentlicht, daran kannst du nichts mehr ändern. Morgen wird es das mit deinem Popstarleben gewesen sein, aber hey, wie heißt es so schön? Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert." 

Darauf wusste Harry nichts zu kontern, weshalb er sich entschloss, mich wieder am Handgelenk zu packen und die Treppe hinaufzuschubsen. Oben angekommen wurde ich in das zweite Zimmer links geführt, wo Harry mich auf das riesige Himmelbett stoß und sich die Arme verschränkend in den Türrahmen stellte. 

,,Auuu." Sagte ich laut und rieb mir mein Handgelenk, welches durch den festen Druck rot geworden war. 

,,Jegliche Fluchtversuche sind zwecklos. Auf dem ganzen Grundstück und teilweise im Haus sind Kameras installiert, dessen Bilder von Sicherheitsmännern kontrolliert werden. Zudem sind alle Fenster abgeschlossen, damit du nicht auf falsche Gedanken kommst. Ich finde alles heraus, also pass auf, Joanne."

,,Was soll das? Warum erzählst du mir das?" Langsam kroch Panik in mir hoch. 

,,Bist du so naiv, oder tust du nur so? Du wirst mein Leben zerstören - also ist es doch nur fair, wenn ich das Gleiche mit deinem mache, nicht wahr?" Damit verließ er den Raum und schloss die Tür ab. 

Nun war ich allein. Erst jetzt sanken Harrys Worte in mich ein. Und je länger ich mir die ganze Situation durch den Kopf gehen ließ, umso verzweifelter und hilflos wurde ich. 

Ich war allein. Ganz allein. 

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