Weather Wizard(63)
Erschöpft hing ich meine Schürze an den Ständer und begutachtete den von vorhin verursachten Kaffeefleck. Der dunkelbraune Kleckser stach von der eigentlich cremefarbenen Schürze heraus, und ich erinnerte mich kurz zurück, wie ich gegen einen Kunden lief, da ich Ralph in der Schlange bemerkte. Selbstverständlich hat dieser Ausrutscher die gesamte Aufmerksamkeit auf mich gezogen, sodass mich Ralph stirnrunzelnd musterte, mit einem rätselhaften Blick, als ob er mich von irgendwo her wiedererkennen würde, jedoch nicht erfassen konnte, woher.
Ich atmete schwer aus und schnappte meine Tasche, als ich den Jitters verließ. Der Weg zum Appartement war nicht gerade aufregend, doch ein Blick in den Himmel genügte, dass meine Schritte eiliger wurden denn es sah so aus, als würde es jeden Moment wie aus Eimern schütten.
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Gerade als ich die Tür zu meinem Appartement schloss und ich die Schlüssel zurück in meine Tasche fallen ließ, hörte ich ein lautes Donnergrollen. Mein Blick folgte zu den Fenster und ich konnte gerade noch erhaschen, wie ein Blitz einschlug. Als ich näher zu den Fenstern lief, bemerkte ich, wie dunkle Rauchwolken empor stiegen. Dort, wo der plötzlich aufkommende Blitz einschlug.
Gleich darauf folgte ein Anruf von Caitlin, den ich annahm, mit dem dunklen Gefühl, das dieses Telefonat über den Blitz handeln würde.
"Hey, Caitlin, was gibt's?" Nahm ich lächelnd entgegen und drehte mich mit dem Rücken zum Fenster, sodass ich mich mit dem unteren Rücken gegen das Fenstersims anlehnen konnte.
"Barry und Joe wurden angegriffen", sagte sie knapp und mein Lächeln verschwand so schnell, wie der Blitz aufkam. "Ich bin gleich da", kam es nur von mir und ich legte auf und rannte aus dem Gebäude.
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Glücklicherweise fand ich ein freies Taxi in meiner Nähe, sodass ich in weniger als zehn Minuten ankam. Rennend riss ich die Eingangstür auf und tippte wiederholt auf den Aufzugsknopf, als würde das mehrmalige Klicken den Lift beschleunigen.
Oben angekommen überwand ich die letzten Meter und ich kam im Hauptraum an, mit einem suchenden Blick nach Barry. Da er direkt vor den Monitoren stand, sah ich ihn sofort und lief zu ihm. Erleichtert musterte ich ihn, falls er irgendwelche Verletzungen hatte. Als er jedoch keine aufzeigte, umarmte ich ihn und murmelte nur hörbar zu ihm, "Gott sei Dank, dir geht es gut."
"Besitzt du auch eine Schnelligkeit, von der wir nicht wissen oder wie bist du so schnell hergekommen?"Fragte Cisco. Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen und seine Miene wurde forschend, als würde jeden Moment etwas aus mir offenbart werden.
"Nein, nicht dass ich wüsste. Ich hab ein Taxi genommen." Antwortete ich und bemerkte Cisco's leicht enttäuschten Blick. Ich sah zu Joe, der mich bereits warm anlächelte und auch ihn zog ich in eine Umarmung. "Gut, dass ihr zusammen wart. Ich will mir nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn der Täter dich allein aufgefunden hätte."
"Mach dir darüber keinen Kopf. Wir fassen ihn bevor er so etwas wieder versuchen kann", baute mich Joe auf, als wir uns lösten. Ich sah wieder zu Barry und er räusperte sich bereits, da er wusste dass ich Fragen hatte.
" Wir fuhren gerade ins Lab als das Auto auf einmal stehen blieb. Wir bemerkten im Auto hinter uns jemanden und es stellte sich heraus, dass es niemand anderes als Mark Mardon war."
"Warte. Mardon..." Grübelte ich, da mir der Name bekannt vorkam. "Ist das nicht der Bruder von Clyde Mardon? Der, den Joe fast umgebracht hat?"
"Und dich?" Fügte Cisco hinzu und ich erinnerte mich an das erste Antreffen mit Flash. "Aber was will er? Hat er etwa den Blitz vorhin ausgelöst?"
"Ja", beantwortete Barry und kreuzte seine Arme. "Seine Fähigkeiten sind wie die, seines Bruders, aber präziser. Ich konnte Joe und mich noch hinausmanövrieren, bevor das Auto hochgegangen ist. Er will Rache, das ist sicher."
Geschockt biss ich mir auf die Unterlippe und dachte darüber nach, dass er sicher erst Ruhe gab, bis er sein Bruder rächen konnte.
"Wie wollen wir ihn stoppen? Ich glaube nicht, dass ein Tornado, wie du ihn das letzte mal bei Clyde gemacht hast, ausreicht."Fragte Joe in die Runde, mit dem Blick auf Barry neben mir, der ebenfalls zu überlegen schien.
"Ein ganz klarer Fall des Weather Wizard", grinste Cisco stolz und nahm sich den roten Slushi, der auf dem Arbeitstisch stand. Er schlürfte kurz daran, ehe er weiter sprach. "Man, habe ich darauf gewartet, dass zu sagen. "Er nahm einen weiteren Schluck und kam ein Schritt naher zu uns.
"Da fällt mir was ein. Während unserer Konfrontation mit Clyde, habe ich etwas entwickelt das uns dabei hilft, entfesselte atmosphärische Elektronen anzuziehen."
"'Ne Art Erdungsmechanismus?" Hakte Barry nach und ich tauschte mit Joe hilflose Blicke aus, die mittlerweile Routine waren, da wir erneut nur die Hälfte verstanden.
"Ja", bejahte Cisco Barry's Kommentar. "Denn um das Wetter zu kontrollieren bleibt Mardon nichts anderes übrig, als den natürlichen Stromkreis der Atmosphäre anzuzapfen. Und wenn der nicht mehr besteht, war's das für ihn." Er nahm einen weiteren Schluck und ich verdaute noch Cisco's hieroglyphenähnlichen Plan. Als Joe's Handy klingelte und er zurück ins CCPD gerufen wurde, begleitete ihn Barry und Cisco machte sich an die Arbeit, das nachzubauen, was er vorhin als Plan bezeichnete.
"Hey, Abi. Da gerade alles mehr oder weniger geregelt wird, wollen wir uns dem Plan widmen, deine Kräfte zu entfernen? Du weißt schon, Operation Entfernung der dunklen Materie?" Bot Caitlin an, worauf Cisco vom Arbeiten hoch sah, mit einem mehr als nur angewiderten Blick.
"Caiti, du weißt ich hab dich lieb, aber überlasse mir die Namensfindung."
"Ach, du meinst so wie Weather Wizard?", zitierte sie ihn und stemmte die Hände in die Hüften.
"Ja, genau. Wieso? Was hast du dagegen auszusetzen?"
"Ich glaube wir sollten Cisco in Ruhe arbeiten lassen und wir können in den Nebenraum gehen, oder Caitlin?"Ging ich dazwischen und führte Caitlin mit meinen Händen an ihren Schultern aus dem Raum.
"Was genau schwebt dir vor für die genauere Planung meines Todes", fing ich an und merkte erst danach, wie dies klang.
"Hey, bist du dir sicher, das du das machen willst?" Ihr besorgter Blick durchbohrte mich und ich überspielte meine Angst mit einer abfälligen Handgestik. "Ich weiß, dass alles klappen wird. Tut es doch immer."
"Freu dich nicht zu früh!", hörten wir Cisco vom Hauptraum aus rufen. Ich verdrehte nur meine Augen und setzte mich mit Caitlin.
"Ich habe in letzter Zeit mehrmals darüber nachgedacht und wir waren ja zu dem Entschluss gekommen, dass Barry dein Herz anhält. So lange, bis du klinisch tot bist und dein Großhirn keine dunkle Materie mehr produziert. Anschließend wird dich Barry wiederbeleben, da er unter anderem ein menschlicher Defibrillator ist."
Wir hörten Cisco aufgrund von Caitlins Vergleich auflachen und unser Blick lenkte sich zum Hauptraum. Caitlin und ich sahen und eine Weile lächelnd an, als wir lauschten, wie der Wissenschaftler versuchte mit dem Lachen aufzuhören. Es kam zwar gelegentlich ein leises Kichern, jedoch fuhren wir mit der Planung fort.
"Ab wann wisst ihr eigentlich, wann Barry mich wiederbeleben soll?"
"An sich kommen dauerhafte Schäden ab ungefähr zwei Minuten. Wir versuchen nahebei aber unter zwei zu kommen, um auch sicher zugehen, dass wir die Produktion auch erfolgreich stoppen." Ich nickte verstehend und sah auf meine Schuhe.
"Wann denkst du, können wir die Operation ausführen?"Ich hob mein Blick und sah zu Caitlin, die kurz zu überlegen schien. "Ich denke eigentlich recht bald. Ich habe Barry die letzten Tage einer Simulation unterführt und er hat recht gut abgeschnitten."
"Glaubst du, sobald wir den anderen Mardon fassen, können wir anfangen?"
"Wenn du dich bereit dazu fühlst?" Caitlin sah mich erneut mit einem durchbohrenden Blick an, um mögliche Zweifel zu finden. Doch der Wunsch, endlich nicht mehr als Gefahr für die Menschen zu stehen, war größer.
"Ich nenne ihn den Zepter des Magiers", kam es plötzlich vom Braunhaarigen, der aus dem Nichts am Türrahmen stand. Er hielt in der Tat ein zepterartigen Gegenstand in den Händen mit der Länge eines Unterarms. Die Spitze hatte eine Art Greifhaken, wie bei den Spielautomaten auf Jahrmärkten.
"Sehr subtil", kam es von Caitlin. "Wie funktioniert es?"
"Das Ding ist quasi wie ein aktiver Blitzableiter. Er saugt sämtliche Energie die so in der Atmosphäre schwebt wie ein Schwamm. Er muss nur in der Luft gehalten werden."
"Und damit können wir ihn aufhalten?"Kam es von mir und ich stand auf um den Blitzableiter zu begutachten. Cisco händigte ihn mir über und beantwortete meine Frage. "Zumindest können wir ihn verlangsamen. Wenn er kein Zugriff auf die atmosphärischen Elektronen hat kann er auch nicht das Wetter kontrollieren."
"Wow, gute Arbeit Cisco", lobte ich ihn und gab ihm das Gerät zurück. Er lächelte stolz und nickte dankbar. "Danke, aber das ist nichts besonderes. Ich gehe ins CCPD und erkläre es denen dort, falls Mordon Joe dort erneut angreifen will. " Mit diesen Worten verließ uns Cisco und ich setzte mich zurück zu Caitlin.
"Wie geht es dir eigentlich?"Fragte ich in die Stille, bei der jeder seinen Gedanken nachging. "Wegen Ronnie."
Die Wissenschaftlerin lächelte schwach, ehe sie zur Antwort ansetzte."Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mir hervorragend geht. An sich geht es mir gut, ja, aber ich vermisse ihn. Aber ich bin dankbar, dass er überhaupt am Leben ist und wir in gelegentlich zu Gesicht bekommen, als dass er..."
"Ja, ich verstehe." Nickte ich zustimmend, da ich verstand, dass ich am Ende auf den Tod verwies. "Du bist unglaublich stark, weißt du das? Nicht nur dein Beruf hier, jeden Tag Central City zu helfen, aber auch die ganze Situation mit Ronnie. Ich kann mir nur vorstellen, wie du dich fühlen musst." Sprach ich wahrheitsgemäß meine Bewunderung aus. Caitlin lächelte gerührt und nahm meine linke Hand.
"Danke. Aber du bist auch sehr stark. Mal davon abgesehen, dass du unglaubliche Kräfte besitzt, die ganzen Ereignisse mit Wells und... deiner Mum."
"Ich habe zum Glück euch, um dass alles geschafft zu haben, also danke auch dir", lachte ich und sie stimmte mit ein. Wir sprachen noch eine Weile, als plötzlich der Alarm aufging. Wie gewohnt, rannten wir zu den Monitoren und sahen, dass Cisco im CCPD ein Notruf tätigte.
"Mardon", sprachen wir beide wie aus einem Mund und kontaktierten Cisco, der uns alles mitteilte, was passiert ist. Er übergab den anderen den Zepter und beim Verlassen des CCPD's lief ihm Mardon entgegen, der die Polizeistation anschließend angegriffen hat. Flash kam glücklicherweise rechtzeitig, um schlimmeres zu verhindern, jedoch wurde der Captain vom Blitz getroffen, den Mardon eigentlich für Joe bestimmt hatte.
"Oh mein Gott", flüsterte ich geschockt und legte meine Hand über mein Mund. Mardon konnte fliehen, aber das würde seine letzte Flucht sein.
Kurze Zeit später kam Cisco an und wirkte betrübt. Ein kurzer Blickaustausch mit Caitlin, und sie lief Cisco nach, der in den Arbeitsraum lief, in denen Caitlin und ich zuvor sprachen.
Ich setzte mich auf eines der Stühlen am Monitor und drehte mich damit etwas im Kreis, als ich nach einigen Momenten mein Handy klingelte. Ich sah meine Tasche hinter mir am Türrahmen des Hauptraumes und stand rasch auf, mit der Hoffnung, etwas von Barry zu hören. Doch ein Blick auf den Display genügte, um meine Hoffnung zu nichte zu machen. Dennoch überrascht, nahm ich den Anruf von Linda entgegen.
"Hey, Linda. Was gibt's?" Sprach ich erfreut und fühlt mich etwas schlecht, sie außen vor gelassen zu haben, mit der ganzen Flash-Situation. Aber auch, weil es zwischen mir und ihrem Freund fasst zu einem Kuss kam.
"Hey", kam es von der anderen Seite und ich merkte, dass sie nicht so erfreut wie immer klang. "Hast du kurz Zeit an die Uferpromenade zu kommen? Ich muss dir etwas erzählen."
Ich schluckte schwer und mein Herz beschleunigte sich auf das doppelte. Weiß sie Bescheid von mir und Barry?
"Selbstverständlich. Geht es dir gut?"Fragte ich um auch herauszufinden, was sie thematisieren wollte.
"Nicht so wirklich, aber ich erzähle dir gleich mehr. Treffen wir uns in der Nähe am Ufer?"
"Okay, ich bin unterwegs." Mit diesen Worten legten wir auf und ich eilte zu Linda, ohne den anderen Wissenschaftlern Bescheid zu sagen.
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Da heute anscheinend der Tag des Taxi's für mich war, da ich wieder ein antreffen konnte, war ich in fünfzehn Minuten bereits da. Nach der Zahlung lief ich vom Gehweg auf die Strandpromenade zu, als ich links von mir ein Mädchen auf einer Bank bemerkte. Linda.
Aufgeregt atmete ich aus und lief die letzten Meter zu ihr. In meinem Kopf reimte ich bereits Erklärungen und Entschuldigungen auf, falls es zu Anschuldigungen kommt, womit ich fest rechnete.
"Linda", sprach ich, was ihr Blick vom Meer auf mich richtete. Ich Lächeln war warm und ehrlich, als sie aufstand und mich in eine Umarmung zog. Sie drückte fester als sonst und hielt es ebenfalls länger, wie eigentlich. Somit wurde mir klar, dass es um etwas anderes ging, als um den 'Fastkuss'.
Als wir uns lösten, setzten wir uns und mein Blick schweifte kurz auf die Umgebung. Wir saßen auf einer Bank inmitten einer kleinen Rasenfläche. Rechts und Links von uns waren etwas weiter weg Holzstege, die zum Strand führten, bei denen aber keiner bei diesen kalten Temperaturen ins Wasser ging. Jedoch waren vereinzelt Menschen neben den Wellen spazieren, sei es mit der Familie, dem Partner oder dem Hund. Trotz des wolkigen Wetters, kam die Sonne gelegentlich raus und verschaffte somit ein wunderschönes Glitzern auf das Meer.
"Danke, das du dir spontan Zeit für mich genommen hast. Aber ich brauchte jemanden, mit dem ich reden muss", sprach Linda und drehte sich mit dem Oberkörper zu mir. Hinter uns stand eine Weiß-Eiche, die durch den leichten Wind gelegentlich seine Blätter fallen ließ. Als eines zwischen uns auf die Sitzbank fiel, nahm sich Linda dieses Blatt und spielte damit mit ihren Fingern.
"Das ist kein Ding. Worum geht es. Es scheint dich sehr mitzunehmen."
Sie nickte und und sah vom Blatt auf mich auf. "Es geht um Barry und Iris." Mein Herz krampfte sich etwas zusammen, jedoch versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen. "Was meinst du?"
"Wir hatten letztens, ich glaube letzte Woche oder so, ein Doppeldate. Barry, ich, Iris und Eddie. Es fing ganz normal an und es hat echt Spaß gemacht, als plötzlich Iris und Barry... wie soll ich sagen..-" "Sich zu sehr amüsiert haben?" Beendete ich ihre Wortsuche.
"Ja", bestätigte Linda. "Sie haben Witze und Insider gerissen und mich und Eddie total außen vor gelassen. Seit dem herrscht auch etwas Stille zwischen Eddie und ihr."
"Wirklich?" Sagte ich überrascht und murmelte anschließend leise, "Wieso hat sie mir nichts davon gesagt?"
"Sie meinte, dass du momentan sehr beschäftigt warst, aber nicht im Sinne, dass du keine Zeit für Freunde hast. Sie hat irgendwas mit deiner Gesundheit erwähnt. Stimmt das?"
"Oh, ja, aber darüber können wir ein anderes Mal sprechen. Jetzt geht es um dich", lenkte ich von mir ab. "Barry und Iris sind zusammen aufgewachsen. Vielleicht liegt das nur daran." Erklärte ich, worauf Linda zustimmend nickte.
"Das dachte ich auch zuerst, aber gestern, auf der Arbeit, habe ich mit Iris darüber geredet und ich habe danach etwas festgestellt. Als ich und Barry frisch zusammengekommen bin, meinte sie dass er damals Gefühle für sie hatte. Doch nach diesem Gespräch gestern und diesem Doppeldate, habe ich sie damit konfrontiert, dass sie ebenfalls Gefühle für ihn hegt. Glaub mir, als Journalistin bist du ein Menschenkenner."
"Und... hat sie Gefühle für ihn?"Hakte ich vorsichtig nach, worauf sie langsam aber sicher den Kopf nickte. "Sie hat es nicht abgestritten. Und als ich vorhin im CCPD war, nach dem es angegriffen wurde, habe ich gesehen, wie er ihr Gesicht gehalten hat."
Mein Blick senkte sich, so wie mein Herz. Mir war klar, dass er Gefühle für Iris besitzt, jedoch dachte ich, dass sie immer mehr schindeten. Vor allem, da es zwischen Barry und mir so gut lief.
"Das tut mir so leid", sagte ich traurig zu ihr, jedoch wank sie ab. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, ich hätte es wissen müssen. Aber ich habe letztlich mit ihm Schluss gemacht."
Meine Augen weiteten sich, jedoch lachte sie kurz auf bei meinem Anblick. "Halb so wild. Wir sind friedlich auseinander gegangen."
"Was hast du zu ihm gesagt?"
"Ich meinte zu ihm, dass er ein guter Kerl ist, und das mein ich so. Jedoch hat es in der letzen Zeit nicht so gut geklappt. Ich bin eine Frau, die mit Bedacht Dingen Zeit schenkt."
"Also sollte man sich geehrt fühlen, mit dir Zeit zu verbringen?" Hakte ich nach, was sie bejahte. "Ja, so in der Art. Jedenfalls meinte ich noch zu ihm, dass er, wenn er das nächste Mal eine Beziehung eingehen will, sicher sein sollte, keine Gefühle für jemand anderes zu empfinden." Sie sah mich zufrieden lächelnd an, worauf ich Linda bestätigend zu nickte.
"Das hast du schön gesagt. Also, seid ihr noch befreundet?"
"Ja und nein. Wir lassen uns erstmal Freiraum, denn ich gebe zu, es hat mich selbstverständlich etwas mitgenommen, obwohl es in letzter Zeit sowieso nicht mehr allzu rosig war."
"Selbstverständlich, sowas ist nie leicht. Aber es freut mich echt zu hören, dass es gut ausgegangen ist." Sprach ich wahrheitsgemäß und nahm das Blatt, welches auf meinem Schoß gefallen ist.
Ich hörte wie mein Handy klingelte und sah auf den Display.
Caitlin
"Willst du nicht ran gehen?"Fragte Linda, doch ich legte schaltete mein Handy auf stumm und legte es zurück in die Tasche während ich erwiderte, "Ich bin jetzt hier mit dir. Es tut mir leid, dass ich nicht richtig für dich da war, oder für Iris..."
"Abi", unterbrach sie mein Jammern und rutschte etwas näher zu mir. "Ich habe gute Menschenkenntnisse und genug von Barry und Iris gehört, dass du ein anständiger und herzensguter Mensch bist. Wenn du mal etwas um die Ohren hast, dann mit triftigen Grund. Du bist keiner, der grundlos Freunde hängen lässt."
Linda's aufmunternden Worte ließen mich auflächeln und ich bedankte mich bei ihr. Es war schließlich eine Erleichterung, dass die anderen nicht so über mich dachten, wie ich von mir. Die anschließenden Worte von Linda verschwammen jedoch zu dumpfen Tönen, da ich hinter Linda, in weiterer jedoch gut sichtbarer Entfernung, Barry und Iris sah. Was mir mein Herz jedoch in tausend Stücke brach, war der Anblick meiner Freunde, wie sie sich küssten.
Was andere für schön empfinden würden, da der Schwarm von Barry endlich seine Gefühle erwiderte, war für mich eine schmerzvolle Hölle. Ich wog mich die letzten Wochen in Sicherheit und Hoffnung, dass Barry und ich uns näher kamen, jedoch war dies anscheinend nur eine Illusion meiner selbst.
Ich nahm Linda wahr, wie sie aufgeregt über etwas plauderte, doch mein Blick lag zu den küssenden Menschen, von dem der eine sich in den Helden umwandelte und verschwand.
Plötzlich, wie aus dem Nichts, platzte die Blase, in der ich mich soeben befand und ich hörte wieder Linda's Stimme, das laute Rauschen der Wellen und Stimmen von Menschen. Ich runzelte meine Stirn und fragte mich, weshalb überhaupt Flash hier war und Menschen hastig rum eilten. Linda merkte bereits meine sorgende Miene und Unaufmerksamkeit und fragte mich, was los sei, doch ich realisierte, dass Linda, ich und alle anderen hier in Gefahr sind. Nicht der Blick auf mein Handy, mit den etlichen verpassten Anrufen und Nachrichten von den anderen, sondern auch die riesige Welle zu urteilen, die sich auf Central City bewegte.
Ich sprang auf und Linda bemerkte ihre Umgebung ebenfalls. "Was ist das?"Fragte sie und zeigte auf die riesigen Wellen. "Ich glaube, dass ist ein Tsunami. Linda, wir müssen hier weg."
Ein letzter Blick auf den Strand verriet mir, dass Barry bereits versuchte, die aufkommenden Katastrophe aufzuhalten, da man die rot-orangen Blitze erkannte, die Flash erzeugte. Wir rannten weiter und es entstand mittlerweile eine Art Wand, zwischen dem Meer und dem Land. Ein Gefühl sagte mir jedoch, dass es Barry nicht schaffen wird, Central City zu retten.
"Wieso bleibst du stehen?"Rief Linda mir panisch zu, doch ich sah sie stumm an, ehe uns ein helles Licht umschloss.
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