Überraschender Besuch(42)
"Also habe ich durch meine Wut, die ich so stark empfunden habe, seine Hirnströme beeinflusst, sodass er Kopfschmerzen im Großhirnbereich hatte?"
Cisco, Caitlin und Barry hörten mir gespannt zu, als ich die Analyse der beiden Wissenschaftler zusammenfasste. Ich ging nervös auf und ab, blieb jedoch manchmal zwischen drinnen stehen.Nach dem kleinen Vorfall mit meinem Vater, haben wir eine Ausrede gesucht, um ins Lab zu gehen, da Iris und Linda von nichts wissen.
Und ich muss zugeben, dass Linda Barry's Geheimnis nicht kennt, erfüllt mich schon etwas mit Glück.
Cisco, der sich im Drehstuhl hin und her schaukelte hob sein Arm als Signal, das er etwas einwenden wollte.
"Und-" Er nahm den Lolli aus seinem Mund und fuhr fort, "Du beeinflusst bei Menschen die Bereiche im Hirn, wo du die schwarze Materie besitzt."
"Somit kannst du Erinnerungen sehen, Schmerzen zufügen und eigentlich alles steuern was im Großhirn zuständig ist." Ergänzte Caitlin und lehnte sich gegen den den Tisch.
"Als das passiert ist habe ich einfach gehofft das die Schmerzen bei ihm nicht aufhören. Es war wie in einem Rausch."Gestand ich und blieb stehen.
"Das liegt am starken Dopaminausschuß. Dopamin ist auch als Suchthormon bekannt, da man es beispielsweise auch bei Drogen empfindet. Und da es ja ein Glückshormon ist, also eine Emotion, und du diese ja steuern kannst durch die dunkle Materie, hast du es als Rausch wahrgenommen. Aber auch hier entsteht eine Suchtgefahr. Daher solltest du Emotionen zu wenig steuern wie möglich. " Erklärte Cisco und kaute an seinem Lolli.
"Am besten gar nicht." Caitlin sah Cisco warnend an, welche seine Hände kapitulierend hoch hob.
"Und was kann ich steuern?"Fragte ich und spielte nervös mit meinen Fingern.
"Steuern lieber gar nichts. Aber du kannst durch deine veränderten sensorischen Felder Sinneseindrücke stärker wahrnehmen, die motorischen Felder, also Bewegungen, sind ebenfalls ausgeprägter und stärker und deine Gedanken- und Antriebsfelder, die du ja vorhin benutzt hast, sind ebenfalls sehr stark. Bei diesen Antriebsfeldern kannst du Erinnerungen sehen, Schmerzen zufügen und biologisch gesehen irgendwas mit Gedanken können-" Zählte Caitlin auf.
"Gedanken lesen!"Rief Cisco rein.
Caitlin und ich sahen ihn augenverdrehend an.
"Wenn ich jemals Gedanken lesen kann, gebe ich dir im Jitters was aus."Erwiderte ich sarkastisch angehaucht.
"Das merk' ich mir."Cisco zeigte mit dem Finger auf mich.
"Wir werden dir aber helfen, mit den Kräften umzugehen."Versicherte mir Caitlin und kam auf mich zu. Sie lächelte mich warm und aufmunternd an, was meine Laune sogar etwas aufhellte.
"Genau."Willigte Cisco ebenfalls ein. "So wie bei Barry, helfen wir dir auch."
Ich nickte stumm und merkte, das Barry bis jetzt kein Wort gesagt hatte. Er stand hinter Cisco mit gekreuzten Armen und mit dem Blick auf den Boden gerichtet. Und sei Blick war grübelnd.
Caitlin und Cisco schienen meinen Blick zu bemerken und verfolgten ihn.
"Barry? Alles in Ordnung?" Fragte Cisco, der seinen Kopf in den Nacken legte um Barry anzusehen.
Dieser wachte von seinen Gedanken auf und merkte, dass wir ihn alle ansahen.
"Ich mache mir nur Sorgen." Kam es vom braunhaarigen Jungen.
"Barry, du musst dir-" "Doch, Abi. Das muss ich. Diese Macht die du verfügst, die kann dich verschlingen!"
Barry kam auf mich zu. Ich verstummte und schielte zu Caitlin, die genauso verwundert war, wie ich. Er sah wütend und besorgt zugleich aus und als ich nichts erwiderte, sprach er weiter, jedoch diesmal ruhiger und fast schon flehend.
"Du hast es selber gesagt, vorhin. Ein Rausch. Und dadurch das du so viel Macht über einen verfügst, dadurch kannst du dich schnell verändern, auch wenn du dir sicher bist, dass es nicht so sein wird. Ich habe es, als Flash, aber auch als Barry, selber miterleben dürfen."
Barry stand nun so dicht an mir, sodass ich sein Aftershave riechen konnte, das nebenbei erwähnt, einlullend wirkte.
Er sah mit eindringen in die Augen, und ich fragte mich in diesem Moment nur eines: Wieso reagiert er bei allen Dingen, die mich betreffen, so empfindlich?
Jetzt, bei diesen harmlosen Vorfall, dann als mein Vater gekommen ist, da war er mehr als im Kampfmodus. Ich hatte schon befürchtet, dass er sich gleich als Flash outet, indem er mein Vater auf den Mount Everest verfrachtet.
"Abi?" Riss mich Barry's Stimme in die Realität.
Ich sah ihn nochmal tief in die Augen und räusperte mich schließlich.
"Ich weiß es wirklich zu schätzen, Barry. Wirklich. Und ich bin mir auch dankbar, dass ihr euch um mich sorgt und für mich in dieser dunklen und schweren Episode meines Lebens begleitet und beisteht." Richtete ich mich auch zu den Wissenschaftlern. "Aber Barry." Sagte ich wieder an ihn gewandt. "Ich habe diese Kräfte doch erst jetzt entdeckt und genutzt. Dadurch, dass ich dann mit euch gemeinsam meine Kräfte erlerne, wird die Wahrscheinlichkeit, dass ich ein weiterer Meta-Wesen bin, den du einsperren kannst, geringer."
Ich legte meine rechte Hand auf seine Schulter, und ließ mir mein schnell klopfendes Herz nicht anmerken.
Barry sah mich noch eine Weile in die Augen, ehe er nach ließ und darauf antwortete. "Ich weiß, aber trotzdem, bitte sag uns Bescheid, wenn du auch nur ein komischen Gedanken bekommst."
Ich nahm meine Hand weg. "Ja, keine Sorge. Aber ihr müsst zugeben, er hat es auch verdient."
Wir lachten, wobei sie mir zugegebener Maßen zustimmte. Doch Barry's erhobene Handy unterbrach das Gelächter, und alle wurden leiser und alarmiert.
"Es ist Linda."Versicherte uns Barry, bevor er mit einem lächeln auf den Lippen aus dem Raum verschwand, genauso wie meine gute Laune.
Caitlin merkte sofort, was in mich gefahren war, und flüsterte mir zu. "Hey, mach dir kein Kopf. Ich bin mir sicher, das es nicht lange hält."
"Caitlin!"Flüsterte ich laut empört und unterdrückte mir ein Lachen. "Sowas kannst du doch nicht sagen."Sprach ich und mein Blick fiel auf den Flur, in dem Barry noch vor einigen Sekunden vorbei gelaufen war.
"Es ist aber dass, was alle denken."Gab auch Cisco zu, der mittlerweile aufgestanden ist. Wir lachten erneut und wir wurde klar, dass zum Glück nicht nur ich so empfand.
-
"Kannst du mir noch das Wasser bringen?"Rief mir Caitlin von Esszimmer zu.
"Mach ich!" Rief ich zurück.
Caitlin und ich waren mittlerweile bei ihr angekommen und beschlossen, etwas zusammen zu kochen, da es bereits Abend und die Sonne am untergehen war. Ich nahm in der Küche das Besteck und das Wasser, welches Caitlin wollte, und ging zu ihr ins Esszimmer.
"Ah, danke."Bedankte sie sich bei mir, als ich ihr das Wasser und das Besteck überreichte. Besser gelaunt und frisch geduscht, setzte ich mich gegenüber Caitlin und begann zu essen.
"Hätte ich eine Minute später gegessen, wäre ich verhungert." Teilte ich zufrieden mit, als ich einen weiteren Bissen nahm.
"Verständlich wenn du kaum bis gar nichts isst."Schmunzelte Caitlin und legte das Glas auf die Lippen, um ein Schluck zu trinken.
"Ich weiß, aber entweder bin ich nicht hungrig, oder ich vergesse es."Gab ich zu.
"Das ist der Stress."
"Mhhmhh..." Murmelte ich zustimmend und aß weiter. "Was machen wir eigentlich jetzt mit Ronnie?" Wechselte ich das Thema. Doch Caitlin verschluckte sich in dem Moment, als ich seinen Namen aussprach, und hustete wie wild.
"Oh, sorry." Rief ich leicht kichernd und stand schnell auf, um ihr auf den Rücken zu klopfen.
"Schon gut, ich hab nur mit allem gerechnet, nur nicht damit."Gestand sie hustend und nahm einen weiteren Schluck, um sich zu beruhigen.
"Wir müssen auch nicht darüber reden, wenn du nicht-"
"Doch, ist schon gut." Unterbrach sie ich und lächelte mich versichernd an.
Doch bevor sie anfangen konnte zu reden, klopfte es an der Tür. Wir sahen uns beide verwirrt an und standen auf. Caitlin ging voraus, während ich hinter ihr lief und mich dann in den Flur stellte, sodass mich der Besucher nicht sieht. Jedoch war ich nah genug, um alles mit zuhören.
"Ich frag mich wer das sein mag. Vielleicht Cisco, er vergisst hier ständig irgendwelche Sachen." Sprach Caitlin ihren Gedanken aus und öffnete die Tür.
Ich hatte mein Blick auf meine Füße gerichtet, doch als ich nichts mehr hörte, sah ich hoch. Caitlin stand wie erstarrt vor der der, mit der Klinke in der Hand.
"A-Abigail?" Stammelte sie und etwas beunruhigt kam ich näher.
"Caitlin? Ist alles gut?"
Doch als ich neben ihr stand, und sah, wer anklopfte, wusste ich die Antwort.
Das war ich. Eine Person, die verdammt so aussah, wie ich. Als würde ich in den Spiegel sehen.
Auf einmal dämmerte es mir und ich erinnerte ich mich, wie ich schon einmal in jemanden eingelaufen war, der genauso aussah wie ich. Es war in der Zeit, als ich schon neu war, und in der Zeit, bevor ich Flash gesehen, geschweige denn getroffen hab.
"Hey. Ich weiß, es ist jetzt total komisch für euch, aber kann ich rein?"Fragte ich, oder eher mein Doppelgänger. "Abigail, ich muss dir was sagen."
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