"Ich hab dich lieb"(22)
Als ich wieder aufwachte, saß meine Mum neben mir und sah mich mit einem besorgten und traurigen Blick an.
"Mum?" Fragte ich heiser. Jup, definitiv geschlafen.
Als sie bemerkte das ich wach war, weiteten sich ihre Augen und ein Funken Freude war in ihrem Auge zu sehen.
Meine Mum musste so viel durchmachen. Abgesehen von den Sachen die hier in Central City passiert sind. Ich meine die Sachen die passiert sind, bevor wir hier her gezogen sind. Mein Dad...
Ich denke nicht oft an ihn. Was eigentlich ein guter Fortschritt ist, denn bei jedem Gedanken an diesem Drecksack zieht sich mein Herz zusammen.
Anfangs waren wir eine glückliche Familie. Uns hat nichts gefehlt doch als meine Oma verstarb, väterlicherseits, veränderte sich mein Dad. Er fing an zu rauchen und zu trinken. Er vernachlässigte uns und seine Arbeit. Am Ende verlor er seinen Job und an wen hat er seinen Frust ausgelassen? Jup, an meiner Mum. Er schlug und betrug sie und mich hat er auch nicht immer verschont. Doch als meine Mum ihre Nachtschicht hatte, denn zu dem Zeitpunkt musste sie zwei Jobs gleichzeitig annehmen, da unser Dad kein Dollar mehr verdiente und das meiste Geld immer für Alkohol und Zigaretten ausgab, kam er eines Nachts betrunken in mein Zimmer und... vergewaltigte mich. Ich weinte und zitterte die ganze Nacht und als meine Mum nachhause kam von der Arbeit, hörte sie mich schluchzen und fragte was mit mir los sei. Unter Tränen erzählte ich es ihr und ab da begann der Umzug. Sie schnappte sich eine große Tasche und legte nur wichtige Sachen rein. Doch bevor wir umzogen wollte meine Mum sich scheiden lassen um in Central City neu anfangen zu können. In dieser Zeit besuchte ich eine Psychologin, die mir auch wirklich weiterhelfen konnte. Das kann man zum Beispiel daran sehen, dass ich mich verliebt habe. Einen Jungen wieder nahe zu kommen ist bei solchen Fällen ein enormer Schritt nach vorne. Doch ob ich bereit bin es zu wagen...?
"Du bist wach" flüsterte sie erleichtert und ich lag keine Sekunde später in ihren Armen. Ich erwiderte sofort und wir verharrten lange in dieser Position. Als wir uns lösten, musterte sie mich besorgt und scannte mich mit ihrem typischen Wo-hast-du-dich-verletzt-Blick ab.
"Mir gehts gut" beruhigte ich sie lächelnd und sie erwiderte es nur zu gern.
"Bist du in einer Gang beigetreten oder wieso passieren dir so oft Unfälle?" Fragte sie mich und ich fing an zu lachen. Als sie ihren Augenkontakt jedoch nicht abbrach, merkte ich das sie es ernst meinte.
"Muum!!" Schrie ich empört und schüttelte leicht mein Kopf. "Bedroht dich ein Mafiaboss?" Fragte sie dann besorgter und sah sich um als ob jeden Moment jemand reinkommen würde und mich erneut entführen würde.
Ich schnappte mir das Kopfkissen und schmiss es nach ihr.
"Hör auf! Du siehst dir ja mehr Serien an als eine 16-jährige!" Witzelte ich und prustete schon los. Sie funkelte mich kurz böse an, legte sich das Kissen auf ihre Oberschenkel und lachte kurz darauf mit mir.
"Ich mach mir doch nur Sorgen." Fuhr sie fort nach dem wir uns beruhigt hatten. Sie strich das Kissenbezug glatt und legte ihre Hände darauf.
"Ist was?" Fragte ich neugierig da sie ihren Blick nicht hob und auffällig beunruhigt war.
"Mum wirklich, es geht mir-" " Ja jetzt, aber was ist mit nächster Woche? Was ist dann? Schatzi du lagst vier Monate im Koma! Das du aufgewacht bist und noch normal leben kannst ist ein Wunder. Viele müssen lernen, wieder selbst zu atmen, zu schlucken und sich zu bewegen. Das ist ein beschwerlicher Prozess. Vielleicht sollten wir umziehen..."
Meine Augen weiteten sich. Oh Gott bitte nicht.
"Ich kann dich verstehen. Ehrlich. Aber die, die mir geholfen haben, die, die mir mein Leben gerettet haben, sind meine Freunde. Ich will sie nicht verlieren. Und soweit wirds nicht kommen Mum. Ich werd auf mich aufpassen und jegliche Gefahr vermeiden, so wie ich dich vermeide, wenn du mal wieder zu viele Tragödien geschaut hast."
Sie hob empört ihren Kopf und sah mich durch zugekneiften Augen an. "Was soll das bitte bedeuten?" Fragte sie bissig und ich konnte mir kein Grinsen verkneifen.
"Na, du bist danach immer super sentimental! Mal ehrlich. Ich weiß ja nicht wieviel Tränen unsere Tränendrüse erzeugen kann aber wie viel du weinst, sind mehr Tränen als die Menschheit zusammen." Erläuterte ich und kurz darauf spürte ich das Kopfkissen auf mein Gesicht.
" in your face" jubelte sie und sah mich siegessicher an. "Muum!" Rief ich und lachte. " Sag das nicht. "
"Wieso? Das sagt ihr jungen Leute doch so. Oder war es headshot?" Grübelte sie und zwinkerte mich an.
Erneut schüttelte ich den Kopf und war innerlich dankbar das das niemand gehört hat.
Es herrschte kurz Stille. Es war nicht unangenehm. Eher ruhig, indem jeder seinen Gedanken nachging. Aufeinmal räusperte sich meine Mum und ich sah sie erwartend an.
"Na gut. Wir bleiben. Aber nur wenn du wirklich auf dich aufpasst. Ich will dich schließlich noch nerven können mit meinen Tragödien." Stellte sie dann fest.
"Ok." Schmunzelte ich. " Ich hab dich lieb."
"Ich dich auch, Mausi." Sie gab mir ein kuss auf die Schläfe und kurz danach kam Cisco rein.
"Aww. Ein Mutter-Tochter-Moment. Ich hoffe ich stör nicht." Grinste er und sah uns abwechselnd an. " Nein." Wunk ich ab." Komm ruhig rein. "
"Bin eh schon drin." Sagte Cisco und stellte sich neben mich. " Alsoo deine Werte haben sich zwar verbessert, aber deine Erinnerung-" " Wirklich? Ist doch schöön!" Sagte ich hastig. Meine Mum soll nichts erfahren bezüglich der Explosion und meiner Amnesie. Wie wird sie wohl reagieren wenn ich mit ihr Zeit verbracht habe und ich sie in dem Zeitpunkt für eine Fremde gehalten hab. Zumindest hat es Barry so gesagt.
Cisco schien sein verplappern gemerkt zu haben und setzte neu an. "Ja, das ist es. Bald kannst du auch wieder nach Hause und Serien mit deiner Mum weiterschauen." Rettete er sich und lächelte uns abwechselnd an.
" Du hast ihnen von den Serien erzählt?" Fragte Mum fröhlich und hüpfte im Sitzen auf und ab. Ich hielt sie am Knie fest, sodass sie aufhört. Es sah schon komisch aus. Auch wenn sie jung ist, sie ist immernoch meine Mum und es ist seltsam.
Auch Cisco konnte sein amüsierten Blick nicht verkneifen.
"Warte, ich kann noch nicht nachhause?"fragte ich ihn und nahm meine Hand zurück. Ich setzte mich in den Schneidersitz und legte meine Händein den Schoß.
"Ähm, Entschuldigung, Ms Flemmton? Könnten Sie kurz herkommen?" Rief Katelyn die im Türrahmen stand.
"Ach nenn mich Clarissa." Erwiderte sie während sie Aufstand. Als meine Mum den Raum verließ, setzte sich Cisco neben mich und erklärte mir mein verlängertes Bleiben.
"Wenn du jetzt wieder nach Hause gehst, besteht die Gefahr, das du wieder zusammenbrichst. Und wer weiß dann für wie lange. Und du hast doch deiner mum versichert das es dir gut geht also hast du wohl beschlossen von der Explosion nichts zu erzählen. Also wird sie sich auch wundern, wieso du ständig Blackouts erleidest. Dabei hast du ihr doch versprochen auf dich aufzupassen."
"Du hast zugehört?" Zischte ich und sah ihn an. " Hey das war ungewollt. Ich war gleich neben an und die Tür war offen." Verteidigte er sich und hob kapitulieren die Hände.
Ich kreuzte meine Arme und gab mich geschlagen "Na schön."
Cisco lächelte zufrieden und erwiderte gleich danach "Du musst nur solange hier bleiben bis der Großteil deiner Erinnerung zurück erlangt ist. Zwar erleidest du auch manchmal solche... Visionen oder kurze Blackouts aber nicht so schlimme und nicht so oft wie am Anfang. "
"Okay. Das klingt doch nicht so schlimm. " gab ich zu und starrte auf das Klemmbett in seinen Händen.
Auf einmal richtete ich mich gerade hin und grinste ihn an. " Das heißt ich wohne quasi hier und das wiederum bedeutet das ich Flash sehen kann. Ich bin hier bei Team Flash!" Rief ich aufgeregt und nun war ich es die fröhlich auf und ab hüpfte.
Cisco lachte nur und ich konnte mein Glück kaum fassen.
Neuer Teil😊 hoffe es gefällt euch👍💟
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