Erinnerungen und Besorgnis(30)

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meinen Lippen, als ich ein Becher mit Kaffee füllte. Meine Gedanken wanderten an den gestrigen Tag, als ich mit den anderen auf der Weihnachtsfeier war. Als der Becher voll war, ging ich zurück zurück zum Kunden und kassierte ab. 

Als er ging, sah ich mich im Jitters um. Wegen den ganzen Ereignissen, ist das mein erster richtiger Arbeitstag. Zum Glück konnte Iris den Chef überzeugen, mir eine zweite Chance zu geben. Aber jetzt muss ich immer anwesend sein, sonst bin ich diese Stelle schneller weg, als ich wahrnehmen kann. 

Es war noch recht früh, daher gab es keinen Sturm an Kunden. So konnte ich in Ruhe die Tische aufräumen, die Nachrichten verfolgen und das Geschirr sortieren. Ein ganz normaler Arbeitstag eben.

"Hey, du." Begrüßte mich eine Stimme, was mich umdrehen ließ. 

"Hay, Iris." Grüßte ich zurück und umarmte sie.

"Meine Schicht fängt gleich an, damit bist du nicht mehr allein." Lächelte sie und stellte ihre Tasche hinter dem Tresen. 

"Danke. Ich glaube nicht, dass ich den Ansturm am Nachmittag alleine bewältigen könnte." Beichtetet ich wahrheitsgemäß und füllte die Zuckerstreuer.

"Mal was anderes." Rief mir Iris vom Personalraum zu. "Hast du heute nach der Arbeit was vor?"

"Bis jetzt nicht. Wieso? Hast du eine Idee?" Antwortete ich und ging zurück zur Kasse.

"Ja." Rief sie knapp und kam umgezogen heraus. "Ich könnte deine Hilfe beim Einpacken meiner Sachen gebrauchen. Ich packe sonst Sachen ein, die unnötig sind. Außerdem, macht es zu zweit mehr Spaß und wir verbringen wieder Zeit miteinander."

"Klingt gut." Willigte ich ein. 

Das sie umzieht, hatte ich total verdrängt. Und wieder wanderten  meine Gedanken zu Barry. Schon gestern hatte ich eine gewisse Anspannung zwischen ihnen gespürt. 

"Was ist mit Barry ?" Fragte ich nach, ohne all zusehr neugierig zu klingen. 

"Barry? Ich sag mal so, zwischen uns ist es gerade komisch. Wir halten Abstand, obwohl ich es ehrlich gesagt nicht möchte. Ich vermisse ihn. "Erklärte sie und lehnte sich gegen den Tresen.

"Wieso? Ist was passiert?"

"Ja, das kann man so sagen."Antwortete sie und machte ein bedrücktes Gesicht.

Doch ehe sie anfangen konnte zu erzählen, kam schon Kunden rein und vergrößerten mir die Neugier.

"Ich erzähle es dir später." Flüsterte mir Iris zu, als ich die Bestellung aufnahm.

Iris hatte erst nachher aus, da ihre Schicht später anfing , weswegen ich nach der Arbeit zu mir nachhause ging. Dort angekommen, duschte ich und machte mich fertig, um danach Iris mit dem Umzug zu helfen.

Ich hatte noch etwas Zeit, daher setzte ich mich auf das Sofa und dachte über einiges nach. Mit größter Mühe umging ich den Gedankengang um Barry. Ich sollte wirklich Abstand halten, um mir nicht zu viele Hoffnungen zu machen. Er empfindet etwas für Iris und das sind keine leichten Gefühle. Die muss er jahrelang getragen haben. Außerdem werde ich sonst noch wahnsinnig. Mein Blick schweifte durch den Raum und blieben bei den Familienfotos hängen. Es waren nur Fotos von mir, meiner Mutter und uns beiden zusammen. Mein Vater ist aus gutem Grund nicht dabei. Plötzlich wurde mein Herz schwer. Wir kamen hierher, um ein neues und vor allem besseres Leben anzufangen. Doch bis jetzt, habe ich so wenig Zeit mit meiner Mutter verbracht. Dadurch, das diese Meta-Wesen hier in der Stadt sind, ist das Leben hier noch gefährlicher. Außerdem könnte mein Leben jeden Tag zu Ende sein, da ein gelber Irre mich tot sehen will. Was mich auch fragen lässt, worauf er wartet? Es muss ein Grund geben weshalb ich noch atme, nur welchen? 

Mit der Entschlossenheit, mehr Zeit für meine Mutter zu investieren, ging ich aus dem Haus auf direktem Weg zu Iris. 

Dort wurde ich auch erwartet empfangen.

"Wow. Das sind ziemlich viele Kartons. Und die willst du alle durchmisten?" Fragte ich jetzt schon erschöpft.

Lachend erwiderte sie " Ja, aber bei manchen muss Eddie dabei sein. Also bleiben sie dir erspart."

Erleichtert atmete ich durch, welches Iris mit einem gespielt bösen Blick erwiderte. Ich setzte mich neben ihr auf den Boden und nahm die erste Kiste.

"Die hast du doch geliebt." Sagte plötzlich Joe, der die Treppen runter ging. Er beäugte eine grüne Stoffschildkröte, welches er in der Hand hielt, ehe er aufsah und mich anlächelte.

"Abigail! Was eine Überraschung. Ich wusste gar nicht das du kommst."

"Hallo Joe. Ja, Iris hat mich heute gefragt. Ich hatte sowieso nicht besseres zu tun." Antwortete ich und zuckte mein Schultern. Mittlerweile standen Iris und ich neben ihm.

"Auf jeden Fall sind acht Hände besser als vier." achte Joe. "Es ist schön euch wieder zusammen zu sehen." sagte er freudig und widmete sich wieder der grünen Schildkröte..

"Ich hab es geliebt." Schwärmte Iris, als sie das Stofftier ansah. "Aber du hast sie mir weggenommen, als ich eine Platte von dir zerstört hab. Das müsste Duke Ellington Live at the Blue Note gewesen sein."

"Richtig." Stimmte Joe mit einem leicht nachtragendem Gesichtsausdruck.

"Wow. Das du dich noch erinnerst." Lobte ich förmlich und beobachtete wie Joe Iris das Stofftier zurück gab.

"Die Strafe ist erlassen." Erwiderte Joe, was mich und Iris zum lachen brachte.

"Schön, Danke." Sagte sie sarkastisch und nahm die Schildkröte entgegen.

Ich beobachtete das Geschehen wie ein Zuschauer. Joe musterte Iris mit einem liebevollen Blick und dabei begannen seine Augen leicht zu glänzen.
Iris schien es zu bemerken und ging auf ihren Vater zu um ihn zu umarmen.

"Ich werde dich vermissen." Gestand er.

"Ich werde nur zehn Minuten entfernt wohnen." Besänftigte Iris ihren Vater.

"Ich weiß." Bestätigte er und löste sich von ihr. "Mach dir keine Sorgen. Ich komme schon klar, wie sonst auch." Fuhr er fort.

"Barry ist ja noch hier." Warf ich ein wobei Joe zustimmend nickte. Wie auf Kommando öffnete sich die Tür und Barry trat ein.

"Hey." Begrüßte er uns, welches wir erwiderten.

"Hilfst du uns beim Packen?" Fragte Joe an ihn gewandt.

"Oh, nein. Iris hat gesagt sie hätte was für mich?" Antwortete er uns sah Iris wissend an. Jetzt war ich gespannt. Und auch hier merkte ich diese komische Spannung zwischen den beiden und das bestätigte sich auch noch, das Barry's Stimmung nicht wie immer war, so fröhlich wie gewöhnlich.

"Stimmt. Den hier." Sagte sie und lief dabei zur anderen Kisten. "Den hab ich gefunden."

Iris händigte Barry einen roten Rucksack.

"Oh man. Den hab ich ja ewig nicht gesehen." Lachte Barry und nahm ihn an, ohne den Blick vom Rucksack zu lösen.

Doch bevor jemand weiterreden könnte, hämmerte jemand gegen die Tür.

Wie sahen uns alle verwundert an, ehe Joe sich zur Tür begab. Als er sie öffnete, standen Katelyn und Cisco mit besorgten Gesichtern da, die sich noch mehr verdeutlichten, als sie mich erblickten.

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