Abschied und Rache(33)
Ich wollte gerade los gehen, als mir plötzlich der Plan von Joe einfiel.
"Wo ist meine Mum eigentlich? Und was habt ihr euch für einen Grund ausgedacht ?"Fragte ich und sah Barry an.
"Achso stimmt. Also deine Mum ist zuhause, wird aber überwacht. Wir haben ihr nur aufgetischt das eure Nachbarschaft mehrmals eingebrochen wurde und eurer Haus das nächste sein könnte. Daher hat sie von sich aus vorgeschlagen, dass ich dir von ihr weitersagen soll, dass du solange bei Caitlin übernachten sollst." Klärte Barry auf.
"Sehr einfallsreich."Spaßte ich und verabschiedete mich von den anderen.
Als ich vor meinem Haus stand, sah ich schon ein Polizeiwagen, was mir ein Lachen entlockte. Ich schloss die Tür auf und sah in zwei bekannte Gesichter.
"Schatz! Da bist du ja. Moment, was machst du hier? Es ist gefährlich zurzeit. Hast du nicht mitbekommen, das hier Einbrecher herumlungern?" Kam mir meine Mum überrascht aber auch besorgt entgegen und umarmte mich. Ich genoss diese Umarmung, da ich sie in letzter Zeit sehr vermisst hatte.
"Herumlungern?"Wiederholte ich und unterdrückte ein aufkommendes Grinsen.
"Ja, die sollen wohl auch tagsüber einbrechen. Daher hat mir der gute Officer Joe West Gesellschaft geleistet." Sprach sie fort und machte eine Handbewegung auf Joe, der mich vielsagend ansah und aufstand. Da ich hier war, verstand er, dass seine 'Arbeit' hier getan war.
"Hay, Joe."Begrüßte ich ihn.
"Hallo Abi. Und nennen Sie mich Joe."Sagte er an meiner Mutter gewandt.
"Alles klar, Joe. Nenn' mich dann Clarissa." Erwiderte sie.
"Ich habe soeben, als du mit Abigail geredet hast, erfahren, das die Einbrecher geschnappt wurden sind. Sie können nun beruhigt schlafen."
"Das sind gute Nachrichten. Danke Joe."Antwortete meine Mum erleichtert und begleitete ihn zur Tür. Als sie wieder zurück kam, saß ich entspannt auf der Couch und klopfte neben mich, damit sich meine Mum hinsetzt. Sie befolgte es und sah mich lächelnd an. Ich kann es nicht oft genug wiederholen, wie sehr sie mir gefehlt hat.
"Wie läuft es mit Barry?" Fragte sie plötzlich, was mich kurz erschreckte.
"Barry? Nichts. Alles wie immer. Nichts neues." Antwortete ich nervös und ich spürte schon wie meine Wangen erröteten.
"Wie süß. Du wirst voll rot."Schwärmte meine Mum und strich mir eine Strähne hinters Ohr.
"Da wir gerade bei Barry sind. Es gibt etwas, dass du wissen musst."Gestand ich und mein Herz begann vor Aufregung schneller zu klopfen.
"Da bin ich mal gespannt."Sagte sie und lehnte sich gegen die Sofalehne. Ich räusperte mich und wollte anfangen, als das Handy meiner Mum klingelte.
"Oh, entschuldige Schatz. Sagte sie und sprintete zu ihrem Handy.
Vielleicht sage ich es ihr erst, nachdem wir etwas Zeit miteinander verbracht hatten. Wer weiß wie sie reagieren wird?
"Ja, danke und wir sehen uns-"Beendete sie das Gespräch und setzte sich wieder neben mich.
"Wer war das?"
"Nur eine Kollegin. Der neue Schichtplan ist da, aber das ist jetzt nicht so wichtig. Was wolltest du mir denn sagen?"
"Ich wäre dafür das wir shoppen gehen oder irgendetwas unternehmen." Schlug ich spontan vor, was meine Mum mit einem überraschten Gesichtsausdruck entgegen nahm.
"Ja, das wäre keine schlechte Idee. Aber das war nicht das was du sagen wolltest."
"Stimmt schon, aber das sage ich dir nach unseren Unternehmungen."Beschloss ich und stand auf.
"Du bist gemein. Jetzt muss ich ständig daran denken, was es sein könnte."
Ich antwortete mit einem schelmischen Grinsen und schnappte unsere Jacken. Wir verbrachten den Tag in der Stadt und gingen in verschiedenen Läden rein, wie Klamotten-, Schuh-, Schmuck oder Dekorationsläden. Anschließend, als es schon dämmerte, holten wir uns jeweils ein Tee im Jitters und waren auf dem Weg nachhause.
"Willst du mir jetzt endlich dein Geheimnis erzählen?" Fing meine Mutter an, als sie ihre Geschichte über peinliche Highschool Erlebnisse fertig erzählte.
Ich lachte kurz und nippte an meinem Tee.
"Du warst tapfer und hast es ausgehalten. Jetzt wirst du es erfahren." Witzelte ich und suchte nach den passenden Worten.
"Also, alles fing damit an, als ich-" Ab dem Moment, kam mir die Zeit wie stehengeblieben vor, doch das Geschehene so schnell. Unsere Becher fielen wie in Zeitlupe zu Boden und alles was ich sah, war ein gelbes Etwas und kurz darauf meine Mum am Boden.
"MUM!" Schrie ich auf und kniete mich zu ihr auf den Boden.
"NEIN! OH GOTT. MUM! Bleib wach! Ich ruf den Notarzt." Weinte ich und schnappte mir mein Handy. Mit zitternden Händen wollte ich die Notrufnummer eintippen, doch die Hand meiner Mum legte sich auf meine, sodass ich nicht mehr weitertippen konnte.
"Nein. Mum. Hilfe ist gleich unterwegs. Du musst-" Ich stockte etwas, da ich die Blutlache meiner Mum und die warme Nässe an meinen Knien erst jetzt wahrnahm.
"Schatz-" Flüsterte meine Mum kraftlos und wollte meine Hand drücken, was jedoch als leichter Druck raus kam.
"Du weißt dass ich dich liebe und stolz auf dich bin. Und du weißt das du eines Tages ohne mich klar kommen musst. "
"Das muss aber nicht heute sein. Ich ruf schnell die-"
"Abigail." Unterbrach mich meine Mum und schluckte . Ihre Atmung wurde schwerer und ihre Augen begannen zu tränen.
"Du musst mir versprechen, das du nicht dummes anstellst oder unüberlegtest tust. Versuche den Leben so weiter zu leben, wie davor. Ich werde immer bei dir sein."
Mittlerweile fing ich an unkontrolliert zu weinen und drückte meine Mum an mich.
"Du darfst mich aber nicht verlassen." Wimmerte ich und streichelte behutsam eine rollende Träne von meiner Mum weg.
"Du kannst leider nicht in die Zeit zurück, meine Liebe. Du wirst nicht alleine sein. Du hast tolle Freunde und Barry, der auf dich aufpassen wird. Er rettet schließlich jeden Tag Leben."
"W-was? Was meinst du?" Fragte ich verwirrt.
"Ich hab neulich gesehen wie er dich nachhause gebracht hat und ihr euch draußen unterhaltet habt. Anschließend-"
Sie stoppte kurz und nahm meine Hand in ihre.
"Anschließend ist er wie der Blitz verschwunden."
"Du wusstest es die ganze Zeit" Stellte ich fest.
Meine Mum lächelte leicht, als plötzlich der Druck aus ihrer Hand verschwand.
"Mum? Mum!?" Ich rüttelte leicht an ihr, merkte dann schnell, dass ihre Atmung aufgehört hatte.
Geschockt saß ich auf dem Asphalt und hielt meine Mutter in meinen Armen. Die Menschen um mich rum sind stehen geblieben und manche reden auf mich ein, doch ich hörte niemanden mehr. Ich nahm niemanden mehr wahr, da mich die Realisation wie ein Schlag erschlug.
Sie ist weg.
Für immer.
Jemand legte seine Hände auf meine Schultern und ich sah das Flackern der Polizeisirenen. Als ich hoch sah, merkte ich wie mich mitleidende, erschrockene und traurige Gesichter ansahen.
"Wie heißen Sie? Ist das Ihre Mutter?" Fragte ich die Person, die versuchte mit mir zu reden, doch mein Blick lag auf den Krankenwagen. Er kam zu spät. Jetzt hab ich keine Mutter mehr.
"Miss?"
Ich sah hoch zu zur Person und erkannte einen Polizisten, der mich freundlich aber auch mitleidend anlächelte.
"M-Meine Mutter-" Ich brach ab und sah zu ihr runter. Es sah so aus, als würde sie schlafen. Auch ihr Gesicht wurde von den flackernden Lichtern erhellt.
"Sie müssen ihre Mutter loslassen. Sie muss ins Krankenhaus gebracht werden." Erklärte mir den Officer und versuchte mein Griff um meine Mum zu lockern. Doch ich festigte sie und schrie "Nein! Ich lasse sie nicht los!"
"Bitte, Miss. Sie machen es sich nur schwerer."
Ehe ich antworten konnte, hörte ich eine bekannte Stimme.
"Entschuldigung?Darf ich mal? Abigail!" Rief Barry, als er sich einen Weg zu mir bahnte.
"Sie kennen diese Frau?" Fragte der Polizist zu Barry, was er bestätigte.
Ich merkte wie Barry seine Hand auf meine Schulter legte und sich zu mir kniete. Er zog mich zu sich und flüsterte "Du musst sie loslassen. Komm schon. Ich bin bei dir."
Ich hörte die Stimme meiner Mum, die mich dazu brachten, sie los zulassen.
"Du hast tolle Freunde und Barry, der auf dich aufpassen wird. Er rettet schließlich jeden Tag Leben."
Ich klammert mich mich an Barry und ließ den Polizisten meine Mutter nehmen. Schluchzend versteckte ich mich in seine Schultern und hörte wie die Tür des Krankenwagen geöffnet und geschlossen wurde.
"Die Show ist vorbei!"Rief der Polizist zu den Passanten, um sie wegzuscheuchen.
Kurz danach hob mich Barry hoch und trug mich weg. Ich sah nicht genau hin, wohin, aber ich ließ mich einfach fallen. Ich ließ mich tragen und ließ alles zu, was auch geschehen mag.
In Windeseile waren wir in einem Gebäude, was sich dann als S.T.A.R. Labs rausstellte. Barry legte mich auf ein Bett und setzte sich neben mich. Gleichzeitig kamen Cisco, Caitlin und Joe angerannt.
Sie redeten mit mir, aber ich hörte wieder nichts. Ich sah nur Schwärze.
Als ich wieder zu mir kam, war es wieder hell und ein neuer Tag brach an. Schlagartig kamen alle Geschehnisse vom vorherigen Abend wieder, und erneut bahnten sich Tränen in meine Augen. Ich sah mich um und merkte, das Barry neben mir eingeschlafen war und Cisco und Caitlin auf der anderen Bettseite schliefen.
An dem Morgen fühlte ich nicht nur tiefe Trauer, sondern auch tiefe Wut. Wut auf Wells. Reverse Flash.
Leise stand ich auf und machte mich auf den Weg, meine Wut ansatzweise zu Stillen. Wenn die anderen Wells nicht einsperren lassen, dann mache ich es selbst.
Im Internet fand ich eine Adresse für einen Privatdetektiven. Als ich dort ankam, atmete ich durch und klopfte. Es vergingen ein paar Sekunden, als ein 'Herein' ertönte. Ich öffnete die Tür und betrat den Raum. Sehr einladend sah es aber nicht aus.
"Sind Sie Mr Ralph Dibny?"Fragte ich den Mann der vor dem Schreibtisch saß und mich musterte. Er sah noch ziemlich jung aus. Er könnte locker in Barry's Alter sein.
"Ja, der bin ich. Aber für dich nur Ralph."Zwinkerte er mir zu, worauf ich jedoch nicht reagierte. Dafür hatte ich weder Lust noch Kraft.
"Ich habe einen Auftrag für sie. Sie müssen für mich einen sogenannten Harrison Wells untersuchen."
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