Kapitel 81: Mitternacht

*Chris' POV*
,,Wieso müssen wir nicht anstehen?" fragte sie verwundert und ich grinste. ,,Du wolltest doch so gerne den Eiffelturm sehen und es ging tagsüber nicht. Also habe ich im Laufe des Tages was organisiert. Und jetzt können wir beide nach da oben, ganz ohne anzustehen." ,,Das hast du organisiert?" sagte sie ungläubig, ,,Wie cool." Wir kamen also ohne Probleme an den Leuten vorbei und waren schon im nächsten Moment mit einem Aufzug bis nach oben gefahren. Es gab verschiedene Etagen, jedoch fuhren wir so weit es ging nach oben. Dort standen wir auf einer Art Balkon, von welchem man den wahrscheinlich besten Ausblick über die ganze Stadt hatte. Es war auch nicht zu voll, die anderen Touristen mussten sich irgendwo anders aufhalten. Wahrscheinlich aßen sie grade etwas, dachte ich, schließlich hatte der Eiffelturm ein eigenes Restaurant. Doch dorthin zu gehen, brauchten wir nicht. Hier war es toll, da waren wir uns einig.

Der Eiffelturm wurde inzwischen stark beleuchtet und war somit der mit Abstand hellste Ort der Stadt. ,,Sieh dir diese ganzen Lichter an. Die Lichter der Häuser, die Straßenlaternen. Als ob diese Stadt niemals schlafen würde." schwärmte Alina. ,,Und wenn man genau hinschaut, kann man selbst jetzt noch die Menschen dort unten erkennen." ergänzte ich und sie lehnte ihren Kopf an meine Seite. Es war ein wenig kalt geworden, aber das machte uns nichts. Wir waren wie gefesselt von dem Anblick der Stadt und entdeckten immer wieder Orte und Straßen, die wir an diesem Tag schon abgelaufen waren. Ich war froh, dass ich die Bestätigung für die kurzfristig gebuchten Eiffelturm Karten noch rechtzeitig bekommen hatte, es war perfekt.

Wir erfüllten heute ein Klischee, ja. Ein Pärchen, das Urlaub in Paris macht, steht romantisch oben auf dem Eiffelturm und schaut sich die Stadt an. Aber das war gut so. Endlich konnten wir mal ganz normale Sachen machen, wie jedes andere Pärchen auf dieser Welt auch. Einfach mal für uns sein, egal wie kitschig das auch klingen mochte. Wir hatten keinen geregelten Zeitplan, waren mal nicht auf Tour. Wir mussten auch nicht darüber nachdenken, was mit Felicia oder Josephine war, ob sie uns verfolgten oder irgendetwas anderes verrücktes planten. In diesem Moment waren wir einfach nur ein ganz normales Pärchen, wie jeder andere auch.

*Alinas POV*
Ich merkte, dass irgendetwas komisch war. Er war aufgeregt, sein Herz pochte ganz schnell. Doch er versuchte es zu überspielen und ruhig zu bleiben. ,,Weißt du, ich habe nachgedacht." sagte er dann, als ich grade nachfragen wollte und ich schaute ihn neugierig an. ,,In der ganzen Zeit ist so viel passiert. Schöne Dinge, aber eben auch negative. Und trotzdem haben wir es immer wieder geschafft, alles negative zu überwinden, gemeinsam. Ganz egal, was das für verrückte Dinge waren..." Es war kurz ruhig und ich überlegte, ob ich etwas sagen sollte, doch ich wollte ihn ausreden lassen. ,,Und dann dieser Unfall, der so vieles verändert hat." Ich musste nur das Wort ,,Unfall" hören und schon bekam ich Gänsehaut. Er hatte recht, der Unfall war eine große Veränderung gewesen.

,,Du lagst so lange im Koma. Man ich dachte, ich würde dich für immer verlieren." Plötzlich war die Stimmung umgeschlagen. ,,Aber das hast du nicht." sagte ich. ,,Ich bin immer noch hier." ,,Ich meine, ich wusste es eigentlich schon lange. Aber grade in dieser Zeit ist es mir nochmal klar geworden." sagte er und konnte ein paar Tränen nicht zurückhalten. Plötzlich ließ er meine Hände los und kniete sich hin, im nächsten Moment hatte er einen Ring in der Hand. ,,Mir ist klar geworden, dass ich dich an meiner Seite haben will. Ganz egal, was uns noch alles bescheuertes passiert." Ich konnte es nicht fassen, plötzlich pochte auch mein Herz wie verrückt. ,,Also Alina, willst du mich heiraten?" Ich überlegte keinen einzigen Moment. ,,Ja, natürlich will ich das!" rief ich und küsste ihn. ,,Gemeinsam schaffen wir alles. Ich liebe dich."

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