Kapitel 67: Das Aufwachen
*Chris' POV*
Nachdem ich endlich mit dem Thema Felicia sowie natürlich auch Josephine abgeschlossen hatte, ging es mir deutlich besser. Ich hatte die beiden überall blockiert, wo ich nur konnte. Ob sie uns nochmal verfolgen würden, könnten wir natürlich schlecht sagen. Schließlich waren wir ja öffentliche Personen, über die man eigentlich immer etwas im Internet finden konnte. Und nichts war leichter zu finden als die Daten für unsere neue Tour. Trotzdem machte ich mir nur noch recht wenig Gedanken darüber, für mich war das Thema jetzt beendet. Ich hatte ihr alles gesagt, was ich zu sagen hatte. Und dabei wie ich fand viel Eindruck hinterlassen. Wie bescheuert ihre Aktionen auch gewesen waren - ich hoffte, sie würde sich eines Tages nochmal in irgendwen verlieben und dann ein glückliches Leben ohne mich führen können. Mich im besten Fall komplett vergessen oder zumindest irgendwas, was dem nahe käme.
Jetzt war das einzige Problem, dass Alina noch immer schlief. Hatte der Arzt nicht gesagt, es würde schneller gehen, vielleicht nur noch ein paar Wochen dauern? Ich wartete noch immer. Und ich würde weiter warten. Jeden Tag wartete ich auf einen Anruf aus dem Krankenhaus, mit positiven Nachrichten. Seit der Nachricht, sie würde es auf jeden Fall schaffen, hatte ich nichts mehr gehört. Aber es gab auch vieles, für das ich in dieser Zeit dankbar war: Die vielen Leute, ohne die unsere Tour gar nicht möglich gewesen wäre. Viele Stadien waren schon jetzt ausverkauft oder kurz davor. Ich war dankbar für meinen Bruder, welcher es immer wieder schaffte, dass ich mich nicht zu sehr in negativen Gedanken verlor. Meiner Mutter war ich dankbar, weil sie sich regelmäßig nach uns erkundigte. Auch über Themen, die gar nichts mit Alina zu tun hatten. Auch unserer Schwester. Und Alinas Eltern, die wie ich seit dem Anruf des Krankenhauses wieder mehr Hoffnung hatten, dass es doch ein Happy End geben würde.
An diesem Tag, von dem ich euch jetzt erzählen will, bekam ich dann den Anruf. Es war der 21. Dezember und wir waren wieder zu Hause, hatten seit einem Tag unsere eigenen, kleinen Weihnachtsferien. Einfach etwas Zeit, welche wir für uns hatten und mal nicht auf Tour waren. Ich war grade dabei gewesen, mein etwas angebranntes Mittagessen zu essen - manche Dinge änderten sich scheinbar nie, als mein Handy klingelte. Es war ein Anruf auf dem Krankenhaus, der Arzt David Saller.
,,Guten Mittag." begrüßte er mich. ,,Heute habe ich wirklich gute Neuigkeiten für sie. Die Werte sind sehr gut, ihre Freundin könnte jeden Moment aufwachen." ,,Ich bin sofort da." sagte ich und war innerhalb kürzester Zeit am Krankenhaus angekommen. Andreas war heute nicht mitgekommen, er ließ mir meinen Freiraum. Ich wusste wo sie lag, also steuerte ich den Raum an. Auf dem Weg dahin begegnete mir David Saller. ,,Die Werte sind wieder ganz normal, Sie hat auch etwas vor sich hin geredet. Es ist praktisch, als würde sie einfach nur schlafen. Ich hoffe für sie nur das Beste." sagte er und lächelte, bevor er mich gehen ließ.
Dann war ich mit ihr in diesem Raum, alleine. Ich hatte sie schon so oft besucht, jedoch war es heute irgendwie anders. Ich setzte mich zu ihr an das Bett. ,,Der Arzt hat gesagt, die Werte sind besser geworden, viel besser." fing ich an und wartete dann kurz. In der Hoffnung auf irgendeine Reaktion - nichts. ,,Und dass du geredet hast, als würdest du einfach nur schlafen. Deshalb hat er mich angerufen, weil du heute vielleicht aufwachst." Ich nahm ihre Hand und schaute Alina eine Weile einfach nur an. ,,Manchmal habe ich gedacht, ich schaffe das nicht. Vor allem nach diesem einen Traum... Und du glaubst nicht, was sonst noch so passiert ist, ohne dich. Und auch, wenn du heute vielleicht nicht aufwachst, werde ich auf dich warten. Denn ich liebe dich." Nach einer Weile in der nichts passierte, wollte ich schon aufstehen und gehen, als sie plötzlich ihre Augen öffnete.
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