Kapitel 44: Sommersprossen
*Chris' POV*
,,Wir haben es geschafft! Und es war toll!" schwärmte ich, als wir uns nach der Show hinter der Bühne versammelt hatten. ,,Es war spektakulär!" lachte Andreas erleichtert. Es war inzwischen spät geworden und die Arena wurde langsam aber sicher immer leerer. Fröhlich über die gelungene Show redend gingen wir in die Maske. Dort tauschten wir unsere Show-Outfits gegen ein paar unauffälligere und bequemere Sachen aus. Dann ließen wir uns auf ein Sofa fallen und schauten, was die Leute zu Flash denn schon gepostet hatten: Die typischen Gruppenselfies vor der Halle oder der Bühne, aber auch ein paar Ausschnitte von der Show. Bilder und Videos der langen Anreise zum Stadion und ein paar Kommentare zu der Illusion mit Alina, über welche ich mich sehr freute. ,,Wo ist Alina überhaupt? Hast du sie gesehen?" fragte ich Andreas jetzt. Doch dieser schüttelte den Kopf.
~ Etwa eine halbe Stunde zuvor ~
*Alinas POV*
Nach meinem Auftritt verschwand ich hinter der Bühne. Glücklich, dass alles funktioniert hatte und ich die 40.000 Menschen hatte ausblenden können - oder zumindest vergessen können, für einen Moment. Auch Chris war mit mir hinter die Bühne verschwunden. Im Gegensatz zu mir musste er sich beeilen, denn gleich würde er wieder auf der Bühne erwartet werden. ,,Ich wusste, du schaffst das." sagte er ganz stolz zu mir, bevor er verschwand. Immer noch voller Wasser, welches ich auf dem Boden verteilte, ging ich mich umziehen und föhnte meine Haare. Chris und Andreas waren noch immer mit vollem Einsatz dabei, das zeigte sich auch anhand der Reaktionen des Publikums. Gerne hätte ich den Rest der Show wie alle anderen von einem der Zuschauerplätze angeguckt, wie ich es ab und zu tat: Jedoch hätte es komisch gewirkt, wenn ich mir jetzt, recht am Ende der Show einen Platz gesucht hätte. Außerdem war ich ja bei der Generalprobe dabei gewesen, das musste reichen.
Ich war stolz auf die beiden und wusste, sie würden den Rest der Show jetzt auch noch schaffen. Ich wollte noch etwas nach draußen gehen. Nur etwas hinter dem Stadion herumlaufen oder mich irgendwo hinsetzen, schließlich war es schon ziemlich dunkel geworden. Ich fand eine Treppe auf welche ich mich setzte, um einfach mal die Ruhe zu genießen und etwas nachzudenken. Schließlich war heute ein anstrengender Tag gewesen. Doch ich saß dort nicht lange alleine. Ich hörte, wie sich etwas oder jemand hinter mir bewegte. Das Geräusch, welche die Schritte verursachten, riss mich aus den Gedanken und ich drehte mich um.
Es war eine Frau, die sich so merkwürdig an mich herangeschlichen hatte. Sie schaute mich an und blieb stehen, nachdem ich sie bemerkt hatte und aufgestanden war. ,,Ist alles in Ordnung?" fragte ich verwundert und versuchte, die Frau trotz der schlechten Lichtverhältnisse zu mustern. Sie war kleiner als ich, hatte braune Haare. Und viel älter sein als ich konnte sie auch nicht. Vielleicht drei Jahre, oder vier? ,,Es ist nicht alles in Ordnung, nein." sagte die Frau, nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte. Sie wirkte irgendwie aufgebracht. ,,Wie kann ich dir..." wollte ich ihr meine Hilfe anbieten, als sie mich unterbrach: ,,Du bist die Tänzerin, du warst das auf der Bühne. Ich habe hier auf dich gewartet."
Spätestens ab diesem Moment war mir klar, dass irgendwas komisch sein musste. Warum hatte sie mich verfolgt? Sie musste nur kurz nach der Illusion nach draußen gegangen sein. Aber wie hatte sie wissen können, dass ich nach draußen gehen würde? ,,Die bin ich." sagte ich vorsichtig. Die Frau war mir plötzlich so nah gekommen, dass es mir unangenehm war und ich einen Schritt zurück machte. Aber ich hatte für diesen kurzen Moment ihr Gesicht besser erkennen können: Sie sah aufgebracht aus, wirklich wütend. Hatte ich irgendwas getan? Und an was erinnerten mich diese Sommersprossen?
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