*Chris POV*
Diese Geschichte beginnt an einem Morgen, irgendwann im Januar 2018. Wir hatten uns fest vorgenommen, dieses Jahr so hart wie nur möglich an unser neuen Stadionshow zu arbeiten. Wir sind sehr perfektionistisch, vor allem bei einer Show wie dieser. Es sollte alles perfekt werden. Auch, wenn wir in vielen Bereichen noch keine genauen Vorstellungen hatten. An diesem Tag war noch sehr früh, gegen sechs Uhr morgens, als mein Wecker mich aus dem Schlaf riss. Wir hatten noch einiges vor, und diese Unruhe machte sich schon jetzt in mir bemerkbar. Ich hatte wenig geschlafen, dafür umso mehr gezeichnet. Von uns beiden - meinem Bruder Andreas und mir - bin ich der Künstler. Ich zeichne viel und Andreas hilft mir dann beim verbessern und bauen unserer Tricks. So war es auch in dieser unruhigen Nacht gewesen, in der ich nur wenig Schlaf gefunden hatte. Wenn ich zeichne dann entweder, weil ich eine gute Idee auf Papier bringen will oder, weil ich dringend Stress abbauen muss. Und in dieser Nacht war es eine Mischung aus beidem gewesen.

Der Wecker piepte also und nahm dabei natürlich keinerlei Rücksicht darauf, dass ich bis drei Uhr Nachts verschiedenste Ideen auf meinen Block gekritzelt hatte. Ich beschloss, weiter über eine neue Idee zu grübeln, welche mir Nachts gegen 02:30 gekommen war. Dabei drehte ich mich nur noch einmal kurz verschlafen um... Und wachte erst auf, als mein  verwirrter Bruder den Raum betrat. Die Tatsache, dass wir in einer Arena und nicht in unserem Tourbus geschlafen hatten, hatte meine Unruhe noch einmal verstärkt. ,,Chris? Was ist denn los?" fragte mich mein Bruder, wodurch ich dann endlich aufwachte. Verdutzt schaute er mich an, als ich mich aufsetzte und dabei gähnte. Ein kurzer Blick reichte um zu sehen, dass er schon in der Maske gewesen war. ,,Wir haben ewig gewartet." sagte er. ,,Ich hätte es echt wissen müssen." ,,Aber es ist doch erst...'' ,,12:00 Uhr.'' ergänzte mein Bruder und rollte mit den Augen. ,,Und jetzt beeil dich, wir haben doch gleich den Termin. Du siehst noch schlimmer aus als sonst.'' Er grinste und ging zurück zur Tür. ,,Laura wartet in der Maske auf dich. Also beeil dich.'' Mit diesen Worten schloss er die Tür.

Wiederwillig stand ich auf. ,,Wir haben gleich den Termin.'' hörte ich Andreas' Stimme in meinem Kopf. Mist, das hatte ich ganz vergessen. Mittags hatten wir einen Interviewtermin mit eine Zeitung, die über uns schreiben wollte. Mit meiner jetzigen, verwuschelten Frisur und den Augenringen konnte ich dort wohl kaum erscheinen.