Kapitel 18: Der Abschied

*Alinas POV*

,,Das hat doch wirklich gut geklappt. Und das schon bei der ersten Probe. Wir werden noch ein paar mal üben und bis zur Stadionshow nächstes Jahr könnt ihr dann alles.'' sagte Andreas und schaute kurz zu Chris hinüber, wonach er sich dann bei mir verabschiedete; ,,Wir müssen morgen in Rostock ankommen und fahren mal wieder die Nacht durch. Aber denk nicht, dass du uns los bist.'' Er grinste mich freundlich an. Ich konnte kaum glauben, wie sympathisch er war und dass er mich direkt gebeten hatte, eine Illusion mit Chris zu tanzen. Er schien sich in dieser zugegeben sehr komischen Situation viel Mühe zu geben - und das war toll. ,,Wir sehen uns bestimmt bald wieder. Aber jetzt lasse ich euch alleine, ich... habe noch was zu erledigen.'' verabschiedete er sich. ,,Danke, Andreas. Hoffentlich bald.'' sagte ich, während er ging.

Nun standen wir dort alleine und Chris schaute mich mit großen Augen an, ohne auch nur ein Wort herauszubringen. Plötzlich war es ganz ruhig. Es war ungewohnt, dass niemand redete. Vor allem heute, wo so viel passiert war. ,,Du bist wirklich eine gute Tänzerin.'' sagte er und griff im selben Moment nach meinen Händen. ,,Es ist alles nur Übung.'' sagte ich. ,,Oder es ist Talent.'' er las meine Hände los und ich schaute ihn verwirrt an. ,,Was?'' fragte ich lachend. ,,Bring es mir bei.'' ,,Was soll ich dir denn beibringen?'' ,,Na tanzen natürlich. Bitte.'' sagte er. ,,Okay.'' seufze ich glücklich. ,,Aber nur, weil du es bist.''

Es war inzwischen ziemlich dunkel, nur noch wenige kleine Scheinwerfer waren auf die Bühne gerichtet. ,,Dann musst du aber Musik anmachen.'' forderte ich. ,,Okay.'' schmunzelte Chris und schien ein Lied an seinem Handy rauszusuchen. ,,Ich hoffe, du erinnerst dich noch ganz genau an die Illusion mit der Traumtänzerin.'' Ich erkannte das Lied sofort: ,,Thinking out loud'' von Ed Sheeran. Es war eins der Lieder die ich am Bahnhof gehört hatte, bevor mich Chris dann angesprochen hatte. ,,Ed Sheeran also. Ich mag seine Lieder auch.'' erwiderte ich. ,,Aber es ist deine Illusion, du kannst die Choreografie doch schon.'' ,,Dann zeig' mir neue Schritte, ich lerne schnell.'' sagte er. Ich fing an, die Illusion - oder zumindest die Schritte, die ich davon im Kopf hatte, in meinem Stil abzuändern. Er schaffte es auch, mich während einer Umdrehung hochzuheben und passend zum Ende des Liedes wieder abzusetzen. Die Musik verstummte, als wir Arm in Arm und mit gemischten Gefühlen dort standen.

,,Ich will nicht gehen.'' sagte ich und konnte die Tränen nicht zurückhalten. ,,Hey, es wird alles gut.'' tröstete er mich. ,,Du denkst doch nicht, ich verschwinde jetzt einfach und komme nie wieder, oder?'' ,,Nein, das nicht.'' entgegnete ich und blickte in seine traurigen Augen. ,,Aber wie lange wird es dauern?'' ,,Ich weiß es nicht.'' antwortete er. ,,Aber wenn wir wieder zusammen sind, müssen wir uns unbedingt passende Musik für die neue Illusion aussuchen. Denn ich merke schon; die hier passt gar nicht so sehr zu dir.'' Damit hatte er es geschafft, mich wieder etwas aufzuheitern. Denn wie er schon bemerkt hatte, war ich eher ein Fan von schnellerer Musik. ,,Wir finden was passendes. Ganz sicher.'' sagte ich und küsste ihn zum Abschied.

,,Ich wünschte so sehr, wir hätten mehr Zeit gehabt.'' sagte Chris dann und gab mir seine private Handynummer, damit wir nicht mehr von Instagram abhängig waren. ,,Wir können uns anrufen, Videochatten...'' ,,Aber nicht mehr tanzen.'' sagte ich und lies den Kopf hängen. ,,Hey, wir werden wieder die Gelegenheit dazu haben.'' erklärte er und nahm sein Handy. ,,Keine Stunde mehr, dann wollen wir fahren. Die Crew wartet bestimmt schon auf uns, damit sie hier noch die letzten Teile abbauen können.'' Ich schaute mich um. Tatsächlich schien es jetzt viel leerer zu sein als vorher. Wann hatten sie hier aufgeräumt? Ich hatte nichts mitbekommen. ,,Ich liebe dich.'' sagte er und ging schließlich. Ich erwiderte ,,Ich dich auch, das weißt du doch.'' aber war mir nicht sicher, ob er es noch gehört hatte.

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