Unwissenheit (3/3)
Jana
Jana fand sich selbst, auf einem Balkon wieder, sie fuhr die Rehling mit den Fingern nach, während sie sich ein Stück selbst gebackenes Brot in den Mund schob. Kaz hatte ihr gezeigt wie man den Teig über offenem Feuer backen konnte und sie mochte den Geschmack.
Sie hatte das Buch schon ein Stück weitergelesen, doch bis jetzt hatte sie noch keine Ahnung ob ihr Kaz wirklich der Kazzius aus dem Buch war. Aber es ergab um ehrlich zu sein sehr viel Sinn, sein ganzes Verhalten würde dann Sinn ergeben. Sie wusste es noch nicht so ganz doch, es wäre einfach unglaublich und unmöglich wenn es wahr wäre. Schließlich hatte sie viele Hexenbücher studiert in ihrer Zeit im Zirkel und dort war es die Regel jedes Buches gewesen, keine Menschen in tiere zu verwandeln. Daraus konnten nur unmögliche grausame Kreaturen ohne freien Willen 'werden. Etwas, was man schon an den Werwölfen gesehen hatte, die vor drei Hundertjahren erschaffen worden waren. Es gab die Werwölfe zwar immer noch, doch sie hatten sich in Territorien zurückgezogen, in denen nur andere Werwölfe lebten und von der restlichen Welt abgeschnitten waren, um keine Menschen zu verletzten.
Jana hörte den lauten Schrei einer Seelöwe, eine Wahnung an alle anderen Seelöwen die sich in der Luft befanden. Bevor sie dann das unglaubliche laute brüllen das nur der Drache von sich geben konnte, hörte. Also war Kaz wieder da, sie wusste nicht ob sie sich darüber Freuen sollte, oder es auch nur konnte.
Sie starrte für einige Sekunden nur in den Himmel auf der suche nach dem Drachen, doch dann viel ihr ein das sie nichts sehen konnte. Sie machte sich also wieder auf den weg nach drinnen um auf Kaz zu warten. Der bestimmt bald kommen würde. Sie wusste das sie ihn noch nicht fragen konnte ob er der Drache war, dafür brauchte sie noch mehr beweise um sich wirklich sicher sein zu können. Sie machte sich auf den Weg in die Küche, oder das was er Küche nannte. Sie wusste das die Küche Regale, mit Küchen-Utensilien hatte, eine Feuerstelle über der ein Rost hing und ein Zuber, mehr gab es nicht, neben der Küche war noch ein kleiner Raum in dem Kaz die Vorräte lagerte und im Keller, tiefer noch als die Unterwasserhöle, lagerte er Fisch und Fleisch was er in Salz einlegte um es zu trocknen. Jana wartet in besagter Küche auf ihn. Wusste sie doch das er zuerst die Vorräte wegbringen würde, oder sie anweisen würde ihm zu Helfen die Fische einzulagern, sobald er merken würde das sie dort war. Sie hört wie die Eingangstüren aufgestoßen wurden und gegen die Wände knallten.
Kein wunder das er alles neu Renovieren musste, wenn er so mit dem Schloss umging, dachte sie Augenrollend. Gleichzeitig sagte es ihr allerdings auch das da jemand sehr, sehr wütend war. Na ganz toll, wahrscheinlich hätte sie doch einfach in ihrem Zimmer auf ihn Warten sollen. »JANA!« , hallte es da auch schon ziemlich laut durchs ganze Schloss. Es klang fast wie das brüllen eines Drachen. Super er war also richtig wütend. Jana fragte sich insgeheim was ihn so wütend gemacht hatte.
Sie wusste das sie ihn besser nicht warten ließ also rief sie, hoffentlich laut genug, zurück, »Ich bin in der Küche was gibt es?« Sie hörte das laute wütenden stampfen seiner Füße. Dann wurde die Tür laut geöffnet und keine zwei Sekunden später fühlte sie auf einmal seine Hände an ihrem Gesicht. Huch??? Was war das denn bitte? Er fasste sie kaum an, nur wenn er Jana irgendwohin führte. Dann spürte sie auf einmal seine Stirn gegen ihrer und er murmelte etwas in einer fremden Sprache.
»Alles gut?« , fragte sie nach einer weile, in der die beiden so da gestanden hatten, ziemlich verwirrt. »Es ist alles gut Ich hab mir nur sorgen gemacht das war alles« , murmelte er leise. Sie räusperte sich etwas unsicher wusste sie doch immer noch nicht was los war und er hielt sie immer noch fest. »Du Ähm Naja du klangst ziemlich wütend als du herein gekommen bist« , sagte sie etwas unsicher. Er atmete tief ein, es klang ein bisschen so wie ein grollen und für einige Sekunden fürchtet sie schon ihn erzürnt zu haben.
Endlich nach einer gefühlten Ewigkeit löste er sich von ihr und begann damit die Sachen weg zu räumen. Sie selbst stand einfach nur unsicher da und scharrte mit den Füßen. »Kaz rede doch mit mir« , versuchte sie es erneut. »Es ist nichts worum du dir sorgen machen müsstest Jana!« , sagte er mit kalter Stimme, doch Jana hatte in den Wochen oft gelernt das Kaz einfach so sprach und er nicht wirklich angepisst war, also nahm sie all ihren Mut zusammen und meinte mit fester Stimme »Ich denke schon das da was ist, du kannst es mir doch sagen« , versuchte sie möglichst Sanft mit ihm zu sein.
Denn so offen und emtional hatte er sich ihr noch nie gezeigt. Nicht einmal in der ganzen Zeit, in der sie schon auf der Insel war. »Ich hab gesagt es ist nichts Jana!« , fauchte er diesmal doch nun wieder richtig böse klingend, doch Jana hatte genug davon von ihm immer angeschnauzt zu werden.
»Oh tut mir leid! Ich hab nur versucht nett zu sein! Weißt du was ich hab die Schnauze voll, erst werde ich hier gefangen gehalten und dann beschließt du auch noch, das ich Sachen alleine machen muss, wobei dir vollkommen egal ist ob ich diese blöden winzigen Fische nun fangen will oder nicht, oder ob ich Brot backen will oder nicht und dann fauchst du mich noch bei jeder verdammten Gelegenheit an obwohl ich dir nicht mal irgendetwas getan hab« , er versuchte sie zu unterbrechen doch sie fuhr ihm nur über den Mund. »Ich bin noch nicht fertig! Und dann versuch ich dir zu helfen nachdem du ziemlich wütend hier rein stürmst nur um mich dann erneut anzufauchen! Ich werde jetzt gehen damit du über dein verhalten nachdenken kannst und wenn du vielleicht deinen Verstand wieder gefunden hast, kannst du ja zu mir kommen und dich entschuldigen!«
Mit diesen Worten drehte Jana sich schweratmend und ziemlich schwerschluckend um sie verließ das Zimmer, sollte er doch landen wo der Pfefferwächst, solang er sie nur in ruhe ließ.
Als sie an ihrem Zimmer ankam schlug sie die Tür mit einem lauten knall zu, sollte er ruhig hören wie wütend er sie gemacht hatte. Er hatte es hören müssten, nichts führte daran vorbei, denn schließlich musste auch er lernen.
Jana schmiss sich aufs Bett, an sich hätte sie gerne das Buch weitergelesen, doch war es ihr zu riskant, wenn Kaz wütend mit ihr war und vorallem Wach. Er könnte einfach ins Zimmer stürmen und Jana könnte nichts dagegen tun, wenn er das Buch dann sehen würde. Er würde sie bestimmt auslachen, sollte er nicht der Kaz aus dem Buch sein, der all diese schrecklichen dinge getan hatte. Doch sollte er genau der Kaz sein wusste Jana um ehrlich zu sein nicht ganz was sie dann machen sollte. Was würde er dann nur mit ihr tuen?
Sie wusste es nicht und bis sie mit dem Buch durch war, würde sie ihn auch nicht fragen. Sie wollte ja schließlich keine schlafende Drachen wecken.
Sie hört auf einmal ein lautes brüllen, allerdings war es diesmal eindeutig Menschlich, und das Krachen einiger Möbel, wunderbar Kaz schien nun seine Wut an den Möbeln raus zu lassen.
Sie fragte sich warum er überhaupt so wütend zurück gekehrt war. Doch sie wusste es nicht und da es keinen Weg gab genau das herauszufinden, musste sie sich wohl damit abfinden es niemals zu wissen. Doch sie war einfach so verdammt neugierig wegen seiner Wut. Denn sie hatte in der Zeit in der sie hier lebte Kaz schon in vielen Situationen gehört. Glücklich, Fasziniert, ab und an sogar Einfühlsam, Ruppig und Kalt aber noch nie in ihrem ganzen Leben hatte sie jemanden so wütenden erlebte, wie Kaz es gerade war, da hörte sie das splittern von Holz, das gegen Stein geschlagen wurde und gleichzeitig hörte sie das laute klirren als etwas aus Glas zersprang.
Na ganz toll das war wirklich genau das was sie wollte nicht. Sie hoffte einfach dass er damit zufrieden war, die Möbel, oder was auch immer er nutzte, auseinanderzunehmen.
Jana hörte ihm noch eine weil dabei zu wie er wirklich alles auseinander nahm. Und fragte sich insgeheim wie gut seine ausdauer bitte war. Sie keuchte schon nach einigen Stufen, seit so vielen Tagen, die sie schon in diesem Schloss eingesperrt war. Sie vermisste wenn sie ehrlich war, ihr tägliches Workout. Genau so wie sie eine angenehm warme Dusche vermisste, ihr Handy und ihre Blindenschrift Bücher. Sie vermisste auch ihre Musik und die Hörbücher die auf ihrem Handy drauf waren.
Sie wusste das es schon komisch war, dass sie Materielle Sachen mehr vermisste als ihre eigene Mutter. Obwohl ihre Mutter war immer nur hinter neuen Freunden her. Mit glück hatte es für Jana ein oder zwei Jahre, an einem Ort gegeben, nach den zwei Jahren hatte sie mit ihrem Freund Schluss gemacht und war weitergezogen.
Insgeheim fragte sie sich wie es ihrer Mutter jetzt ging, sie musste schließlich davon ausgehen, dass sie tot war. Was würde sie Derek, Janas Vater sagen, wenn dieser Anrief um mit ihr zu Telefonieren? Tut mir leid Jana ist nicht da? Und das würde sie dann für Wochen durchziehen oder Jana möchte nicht mit dir reden!
Sie wusste das ihre Mom lügen würde, bevor sie die Wahrheit sagen würde, es war eine der arten wie ihre Mutter mit dem Trauma umging das sie schon seit Jahren mit sich herumschleppte. Genau dasselbe machte sie auch mit ihren Beziehungen. Es war quasi so als hätte es den letzten Patner, in dem Fall Hans Nr2, nicht gegeben und war direkt zu Philipe gewechselt, ohne ein Wort über Hans Nr2 zu verlieren und zwar jemals. Hans Nr2 hatte einfach niemals existiert, schon bald würde es auch so sein, wenn sie über Jana sprach. So funktionierte ihre Mutter nun einmal, sie würde auch jetzt so tun als wäre alles Okay.
Jana rollte sich zusammen, sie hatte kaum gemerkt wie sie angefangen hatte zu Weinen. Und die Möglichkeit je wieder Nachhause zu kommen, glitt durch ihre Finger wie Sand, den sie verzweifelt versuchte fest zu halten.
Hallo ihr lieben hier endlich ein neues Kapitel ich hoffe es gefällt euch. Falls ja lasst doch gern ein bisschen Liebe da. ^^
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