Das Opfer (1/2)
Jana zitterte am ganzen Leib und das Kleid, das jedes auserwählte Mädchen der Oberstufe trug, sollte weiß sein. Aus dünnem Leinen, so wie der Professor gesagt hatte, das es sein sollte. Damit das Ritual wirklich so ablaufen würde wie in alten Zeiten. Jana hatte gelacht als sie gehört hatte das ausgerechnet sie mit hinaus zur Dracheninsel sollte.
Es war ein Wunder das ihre Mutter nicht protestiert hatte, als sie ihr mitgeteilt hatte, das der Professor sie gerne mit nehmen wollte. Ja es war sogar ein Wunder gewesen, dass der Professor sie überhaupt ausgewählt hatte. Viele Mädchen waren eifersüchtig auf sie gewesen. Schließlich war das die erste und höchstwahrscheinlich letzte Chance, ihre Note dieses Jahr noch auszubessern.
Es war generell ein Wunder, dass der Professor sie mitnehmen wollte, dass er diese Gefahr eingehen wollte, ein Krüppel, wie sie mitzunehmen.
Aber ihre Mutter interessierte sich sowieso nur noch für Farid, ihren neuen Freund, wegen dem sie überhaupt nach Aurya gezogen waren. Farid war schuld daran das sie nach Aurya gezogen waren. Da er so absolut nicht entwurzelt werden wollte, schließlich hatte seine Familie schon Generationen in Aurya gelebt und das hatte er nicht aufgegeben wollen. Aber das Jana entwurzelt worden war, das hatte niemanden interessiert. Und auch das Jana sich immer noch in dem viel zu großen Haus andauernd verlief schien ihre Mutter nicht zu stören.
Aber was hatte sie in Janas Leben schon gestört, für ihre Mutter war es fast so, als würde Jana gar nicht erst existieren.
Wenn es nicht Farid betraf, interessiert es ihre Mutter nicht, was schon echt traurig war.
Jana erschauerte erneut bei einem weiteren kalten Luftzug, sie schlang, ihre nackten Arme um ihren Körper. Nachdem der Professor die Opfer-Rituale aus alten Zeiten gefunden hatte, gab es für den Historien vernarrten Mann keinen halten mehr. Er hatte all die Schüler, seiner Klasse, mit eingespannt, um dafür zu sorgen, das sie bis zur Sommersonnenwende alles fertig bekommen würden. Die Sommersonnenwende war laut Professor Saber unbedingt notwendig für das Ritual.
Jana hatte nur einen Job und das war wie in den alten Aufzeichnungen vor ihrer Zeit auf der Dracheninsel für einen Tag ausgesetzt zu werden. Zum Glück war der alte Kauz nicht so weit gegangen das er es wie zu alten Zeiten für ein Jahr machen wollte. Aber Jana glaubte das da auch die Eltern der Mädchen nicht mit gemacht hätten. Außer vielleicht ihre Mutter...
Zusammen mit fünf Mitschülerinnen, sollte sie als Symbolische Opfergabe gegeben werden, für einen Drachen der aus Märchen stammte. Sie würden dafür alle eine eins bekommen, das hatte der Professor ihnen versprochen. Am nächsten Tag würden sie wieder abgeholt werden. Natürlich würden die Sachen wie Wasserflaschen und zu essen mitbekommen. Doch die Nacht über mussten sie alleine klarkommen.
Jana verfluchte, den Professor dafür führt, dass er beschlossen hatte, alles möglichst akkurat darstellen zu wollen. Das hieß dünne weiße Kleider, die aus Leinen bestanden, die per Hand mit dem roten Drachensymbol bestickt worden waren, dass der Professor in Büchern, die die Opferung beschrieben gefunden hatte. Sie hatten Stunden an diesen Details gearbeitet und Jana hatte sich mehr als nur einmal in die Finger gestochen. Bis sich schließlich Kat ihrer erbarmt hatte und das Nähen für sie übernommen hatte. Kat hatte im Scherz gemeint das sie doch keine der Opfergaben verbluten lassen konnte.
Generell hatte der Professor beschlossen, so gründlich wie möglich zu sein und sogar auf die Haarfarbe sowie den Haarschmuck zu achten. Es durfte bloß keine weiteren Abweichung vom Skript geben. Das hätte sein Nerd-Herz nicht vertragen.
Weshalb Jana jetzt in ihrem blonden Haaren, die sogar gar nicht zu ihrer dunklen Hautfarbe passten, blaue, fremdartiger Blumen trug. Allerdings hatte ihre Mutter immer gesagt, dass sie diese exotische Haarfarbe von ihrem Vater hatte. Den sie nie kennen gelernt hatte.
Zumindest hatten es laut dem Professor unbedingt blaue Blumen sein müssen. Tatja hatte herumgemault, dass das blaue der Blumen so gar nicht zu dem roter Stickerei passte und warum sie nicht lieber rote Rosen, anstatt blaue Kyrostulpen Nehmen konnten. Tatja war zwar der Liebling des Professors doch das hatte er nur mit einem auf gar keinen Fall abgetan.
Kat hatte gemeint, dass Jana sehr hübsch aussah. Und dass ihre dunkle Haut sie exotisch wirken, ließ. Jana war sich nicht sicher, ob sie das als Kompliment aufnehmen sollte. Schließlich hatten zu Hause schon viel zu viele fremde Menschen über sie hergezogen, wegen ihrer Hautfarbe und ihrer komischen, viel zu hellen Haare.
Kat Segelte zwar mit zur Dracheninsel doch würde sie nicht bleiben, weil sie lautet dem Professor eine zu dunkle Frisur hatte. Dafür hatte sie eine sehr schöne Stimme und würde als Sängerin agieren. Zusammen mit zwölf anderen. Denn auch, das hatte der Professor in seinen Büchern gefunden. Ein altes Lied das angeblich dazu genutzt worden war, um den Frauen in ihrer Reise Glück zu wünschen. Oder auch vielleicht war es auch einfach ein Lied, damit der Drache mehr Spaß am Essen hatte.
Da waren die Quellen nicht so ganz einig.
Sie selbst fand es nicht so gut, dass Kat nicht mitkommen konnte.
Hätte sie doch zumindest gerne das eine Mädchen, das dem, was einer echten Freundin am nächsten kam, bei sich. In dieser ungewohnten Umgebung. Im Unterricht hatte sie gelernt, dass die Dracheninsel von einem Drachen bewohnt worden war. Aber ob das noch so stimmte, wusste keiner. Schließlich hatte man den Drachen das letzte Mal vor knapp fünfhundert Jahren gesichtet.
Um den Drachen davon abzuhalten, Aurya, nieder zu brennen, hatte die Königin beschlossen, immer fünf jungfräuliche Mädchen auf die Insel zu schicken.
Natürlich mussten es Jungfrauen sein. Da Drachen ja auch so auf Jungfräulichkeit achteten, ja, klar...
Ein weiterer Grund, warum Jana ausgewählt worden war. Jetzt wusste jeder in ihrer neuen Klasse, dass sie noch mit Achtzehn Jahren eine Jungfrau war.
Danke auch, Professor!
Jana zitterte immer noch stark als Kat ihre Arme um sie schlangen. »Du zitterst ganz fürchterlich das Professor Saber euch noch nicht einmal Decken gibt naja außer Tatja. Was meine Vermutung unterstützt, dass er sie vögelt!«
Sie schnaubte denn zum hundertsten Mal hörte sie, wie Kat über diese angebliche Beziehung von Tatja sprach. »Oh bitte die dumme Nuss kann doch nicht mal ne Kuh von dem Pferd unterscheiden als würde Professor Saber wirklich mit so einer wie der schlafen. Und selbst wenn er sie vögelt, würden er sie kaum auf diesem Schiff haben als Opfergabe, wo er doch so auf die Regeln achtet!«
»Sie war die einzige, die sich die Haare blondieren durfte.« meinte Kat ziemlich angepisst klingend. Jana rollte mit den Augen. »Selbst wenn Tatja mit ihm schläft, geht es uns nichts an und wenn, sollten wir sie bedauern, dass sie mit so einem alten Sack schläft.«
Kat murmelte etwas so leise, dass Jana es nicht mehr verstand, dann verschwand die Wärme an Janas Rücken.
»Wir sind gleich da der Professor wird bestimmt noch eine Rede halten wollen, bevor ihr morgen wieder abgeholt werdet.« Jana hackte sich bei ihrer Freundin unter. »Hast du noch was zu den Opfern vorher gefunden?« Fragte sie leicht besorgt, denn soweit sie gehört hatte, kein Opfer es je wieder von der Insel geschafft. Zumindest nicht lebend. Kat hat er sich auch Sorgen darum gemacht und deshalb versucht eigene Nachforschungen anzustellen. Bis jetzt ohne Erfolg.
»Niemand wusste genau, was passiert war, einige munkeln und dass die Frauen von dem Drachen gefressen worden waren, wieder andere sagten, der Drache, war nur ein Fabelwesen, und die Frauen hatten sich einfach auf die Insel gerettet, um Zwangs geschlossene Ehen zu entkommen, die sie nie gewollt haben. Aber so genau weiß ich es auch nicht...
In jedem Fall hatte man keine der Frauen je wieder gesehen. «, ratterte Kat ihre Untersuchungen herunter.
Jana hörte jedoch schon nicht mehr zu, denn sie spürte die Insel, die vor ihnen lag. Es fühlte sich an wie das wummern alter Magie. Jana spürte es in ihren Knochen, diese alte Magie. Sie schien nach ihr zu rufen. Allerdings würde Jana sie nie wieder erreichen können. Dafür hatten die Götter gesorgt.
Aurya schien davon umgeben zu sein. Es fühlte sich an wie ein Faden, der in die Geschichte dieser Stadt eingewebt worden war, den man nicht mehr von der Stadt trennen konnte, egal wie sehr man es auch versuchte. Aurya und die Magie waren eins.
Bevor sie weiter über Magie nachdenken konnte, was ihr sowieso nur Schmerzen bereiten würde, begann der Professor zu reden.
»Meine lieben Schüler, ein halbes Jahr voller Arbeit hat sich endlich ausgezahlt. Ich bin so stolz auf euch. Wir werden euch morgen früh am Strand wieder abholen ihr werdet alle Taschen mit Verpflegung und und Zelten mit bekommen. So wie abgesprochen werden immer zwei in ein Zelt gehen. Miss Ulrichs wird das Kommando über euch haben.« innerlich rollte Jana mit den Augen. Ausgerechnet Tatja sollte das Kommando über sie haben.
»Hab ich es nicht gesagt gesagt? Sie schläft sowas von mit ihrem Lehrer«, zischte Kat in ihr Ohr. Sie nickte nur zustimmend, denn wenn Tatja die Führung auf einer verlassenen Insel bekam, wären sie ja so verloren. Denn eins hatte sie in der Zeit, an dem Aurya Institut gelernt und das war, traue nicht, Tatja Ulrichs, denn sie kann noch nicht einmal ihren Kopf nicht von ihrem Arsch unterscheiden.
Katja Ulrich war genauso schön, wie sie blöd war zumindest laut, Kat. Sie war eine vollbusige, rothaarige Schönheit, die ihre Brüste, wenn man Kat glauben schenken, wollte von ihrem Vater bezahlt bekommen hatte.
»Und denk bitte alle an Miss Naugh!« das hätte er sich echt sparen können zumindest in Janas Augen.
»Keine Sorge, Professor Saber wir werden gut auf Sie achten«, das war Tatjas hinterhältige Stimme.
Und schon legte sich eine kalte Hand auf Janas Schulter. »Wir wollen doch nicht, dass unser Blindfisch verloren geht!«, zischte sie in Janas Ohr. Oh wundervoll sie verstand gar nicht, warum Tatja sie nicht ausstehen konnte.
Jana hatte ihr nie etwas getan. Außer vielleicht der Fehler, dass sie die neue war. Sie verstand gar nicht, warum Tatja sie nicht aufstehen konnte.
»Klappe Tatja!«, knurrte Kat zurück. »Lass sie einfach.«, versuchte Jana ihre Freundin zum Schweigen zu bringen.
»Siehst du, Kätzchen, selbst deine Freundin weiß es besser als du«, meinte Tatja triumphierend klingen. Jana biss die Zähne aufeinander und versuchte mental, sich davon abzuhalten, nach dem roten Magie Faden zu greifen. Nein, das war keine Lösung. Sie hatte das letzte Mal komplett die Kontrolle verloren. Magie war ein gefährliches Spielzeug, und es forderte immer seinen Preis. Sie wusste, dass, wenn sie den Ruf, der Magie nach gab. Sie alle verloren wären.
Außerdem würde es ihr wahrscheinlich sowieso nichts bringen. Schließlich hatten die Götter ihr ihre gaben entzogen. Wie ihr mal wieder schmerzlich bewusst wurde.
So ihr Lieben hier ist das erste Kapitel, ich hoffe es gefällt euch. Falls ja lasst doch gerne einen Like oder Kommentar da. ^^
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