Kapitel 15


Am Steinkreis
POV Rosalie

Kaum bin ich am Steinkreis abgekommen höre ich eine mir gut bekannte Stimme rumdiskutieren. Stella scheint Bloom in die Ecke zu drängen und das gefällt mir ganz und gar nicht. Prinzessin hin oder her. So kann sie nicht mit ihren Mitschülern umgehen. Immer mehr Wortfetzen dringen an mein Ohr. "Ich hoffe du hast Rosalie nicht davon erzählt" zischt sie sie kalt an. "Mir was erzählt?" schreite ich ein und stelle mich schützend vor Bloom. Ertappt sieht mich Stella an fängt sich aber schnell wieder. "Das ich mit Bloom etwas übe. Ich habe von ihrem Versagen gehört" Bitch aber nicht mit mir. "Ich glaube nicht, dass es das war. Wohl eher die Tatsache, dass du so dumm und verantwortungslos warst Bloom deinen Ring zu geben" funkel ich sie an und plötzlich ist sie ganz still. Da habe ich wohl ins Schwarze getroffen. "Nicht gerade das tadellose Verhalten, was man von einer Prinzessin erwartet. Du solltest froh sein das ihr nichts passiert ist" "Als ob du keine Fehler machst" echauffiert sie sich. "Zumindest gefährde ich keine Unschuldigen. Zeig endlich etwas mehr Verantwortungsbewusstsein. Mir graut es vor dem Tag, an dem du Königin wirst" "Das muss ich mir von dir nicht sagen lassen. Ich bin die Prinzessin von Solaria merk dir das Rosalie" und schon rauscht sie davon. Das kann ja noch heiter werden mit ihr. "Rosie alles okay? Es ist doch okay, dass ich Rosie sage" fragt mich Bloom etwas unsicher. "Aber sicher wir sind doch Freunde und sorry für das eben aber Stella und ich kamen noch nie gut miteinander klar. Als Kind habe ich ihr mal einen Eimer Sand über den Kopf geschüttet und seitdem ist es so wie es ist" ich sehe wie sich Bloom ihr Lachen verkneifen muss. Mum hat bestimmt noch Fotos davon. Das sollte ich sie mal bei Gelegenheit fragen. "Kein Problem. Ich bin froh, dass du gekommen bist. Ich konnte sie nicht so richtig abschütteln."
"Was wollte sie eigentlich von dir?" "Wohl Schadensbegrenzung. Sie hatte Angst ich verrate Ms. Dowling, dass ich mit ihrer Hilfe in die erste Welt kam" typisch Stella. Nur um sich besorgt. "Ja ich kann mir vorstellen, dass Königin Luna nicht gerade begeistert wäre, wenn sie davon erfährt. Immerhin gehört der Ring zu den Kronjuwelen Solarias und ist damit von unschätzbarem Wert." Bloom verzieht bei meinen Worten das Gesicht. "Mach dir keine Gedanken darüber. Mum weiß nicht, wie du in die erste Welt kamst und ich werde es ihr nicht sagen" ich lüge Mum nicht gerne an aber ich glaube auch die Wahrheit ändert jetzt nichts mehr. Nicht auszudenken Königin Luna würde auf Bloom treffen. "Danke Rosie. Jetzt fällt mir ein Stein vom Herzen. Ich will nicht noch mehr Stress aber wieso wolltest du mich sehen?" fragt sie mich neugierig. Zeit meinen Plan in die Tat umzusetzen. Ich hoffe, er gelingt. "Ich wollte dir etwas helfen. Wieso legen wir nicht unsere Sachen ab" schlage ich vor. "Okay wie du meinst aber wieso hier?" "Weil das der tollste Ort in ganz Alfea ist. Nirgendwo anders fühlst du die Magie so sehr pulsieren" "Nicht für mich. Für mich scheint er eher verflucht" "Sieh nicht so schwarz Bloom. Ich werde dir beweisen, dass dieser Ort nicht verflucht ist. Auch dir kann er helfen. Gib mir bitte deine Hand" "Ich weiß nicht, was wenn ich dich verletzte oder den Wald in Brand setze" "Vertrau mir das wird nicht passieren. Ich glaube an dich" möchte ich sie überzeugen. "Ich vertraue dir" sie reicht mir ihre Hand und ich halte sie ganz sanft mit der Handfläche nach oben fest. "Was machst du?" "Ich möchte jetzt Bloom das du deine Augen schließt und auf eine Reise gehst. Auf eine Reise an eine schöne oder besondere Erinnerung. Sie soll dir ein Gefühl von Glück und Geborgenheit geben" "Glück und Geborgenheit sagst du. Schwierig" ich sehe wie sie angestrengt überlegt. "Denk an deine Kindheit. Vielleicht ein erster Schultag, oder ein Geburtstag, ein Nachmittag mit Freunden. Alles ist möglich" "Ich glaube ich habe etwas Rosie" "Gut so. Halt an der Erinnerung fest" ermutige ich sie. "Ich sehe mich und meine Eltern. Eigentlich wollten wir in den Zoo aber es hat wie aus Kübeln geschüttet. Ich war so traurig" beginnt sie zu erzählen. "Wie alt warst du?" "Ich glaube fünf. Dad hat dann im Wohnzimmer ein Fort aus den Decken aufgebaut und Mum hat uns Popcorn gemacht. Den ganzen Nachmittag haben sie mir Geschichten erzählt und mit mir gespielt. So war der in Wasser gefallene Zoobesuch schnell vergessen. Daran habe ich sehr lange nicht mehr gedacht" "Gut halt dieses Gefühl fest. Jetzt möchte ich, dass du nach deiner inneren Flamme suchst" "Meine innere Flamme?" "Ja so hat es Mum immer genannt. Sie lodert in uns. Ich fühle sie sehr oft. Eigentlich ständig" "Okay ich versuche es" ich beobachte Bloom genau um bei dem kleinsten Problem sofort einschreiten zu können. Mit der Zeit spüre ich eine Veränderung. Ihre Körpertemperatur ist angestiegen. Das klappt schon mal gut. "Ich spüre etwas Wärme. Sie hüllt mich ein." "Versuch dieses Gefühl auf deine Handfläche zu projizieren. Stell dir vor, es lodert eine kleine Flamme" ich fühle wie Bloom meiner Anweisung folgt und ich bin mit dem Ergebnis überglücklich. Eine kleine Flamme lodert in ihrer Hand. Tanzt regelrecht. Zeit es ihr zu zeigen. "Bloom öffne bitte deine Augen" erst schaut sie mich an und dann bemerkt sie das Flackern. "Wow ich habe es geschafft" ich lasse ihre Hand los und sie begutachtet staunend die kleine Flamme. "Ich habe nie daran gezweifelt. Das hast du gut gemacht" die Flamme verschwindet und Bloom umarmt mich stürmisch. "Danke Rosie ohne dich hätte ich das nie geschafft" "Es war schon immer in dir du brauchtest nur einen kleinen Schubser in die richtige Richtung und mit etwas mehr Übung schaffst du auch bald kleine märchenhafte Figuren" "Mit dir als meine Mentorin bin ich mir sicher" da fällt mir wieder was ein. "Ich hab übrigens noch was für dich. Fast hätte ich es vergessen" "Ein Geschenk?" fragt sie mich aufgeregt. "So ähnlich" ich krame in meiner Tasche und reiche Bloom ein Buch. Es ziert das Emblem einer Flamme. "Was ist das?" fragt sie mich verwundert als sie durch die leeren Seiten blättert. "Ein Tagebuch. Manchmal hilft es Dinge aufzuschreiben. So bekommt man eine andere Sichtweise auf die Dinge. Man schreibt es sich sozusagen von der Seele" hat mir oft geholfen. "Vielen Dank" "Das heißt nicht, dass du nicht zu mir kommen kannst. Ich habe immer ein offenes Ohr für dich" sie umklammert das Buch fester. "Ich weiß auch schon was ich als Erstes aufschreibe" "Die Wechselbalgsache?" rate ich einfach mal drauflos. "Ja gut geraten. Es ist übrigens die Wahrheit. Deine Mum hat es mir bestätigt. Wie es scheint sind meine Eltern nicht meine leiblichen Eltern" erzählt sie mir traurig. "Ich wünschte es wäre nicht so Bloom" "Aber es erklärt, wieso ich nie so eine starke Bindung gefühlt habe wie andere es immer beschrieben haben" "Keiner sollte das so erfahren" "Ich weiß nur nicht, wie ich jetzt mit ihnen umgehen soll, weißt du" das kann ich gut nachvollziehen. Wie sagt man das seinen Eltern auch. Übrigens kurz nach meiner Geburt wurde ich ich ausgetauscht. Wieso machen Menschen bzw. Feen nur sowas. Es verursacht Leid auf beiden Seiten. "Sie sind immer noch deine Eltern. Sie haben dich großgezogen und ihr habt schöne Momente miteinander geteilt. Nicht jedes Kind steht ihren Eltern nahe glaub mir. Leiblich oder nicht. Du wirst in Alfea ein dutzend Beispiele finden. Sie lieben dich und das ist alles was zählt" erkläre ich ihr behutsam. "Kann ich dich etwas sehr Persönliches fragen Rosie?" ich kann mir schon denken was jetzt kommt. "Wie ist es nicht zu wissen, wo man herkommt? Wie hast du es geschafft damit zu leben und so mit dir im Reinen zu sein. Ich habe das Gefühl mir wurde der Boden unter den Füßen weggerissen" "Es war ein schwieriger Prozess das gebe ich zu. Mum hat mir schon sehr früh erklärt was los ist. Sie wollte von Anfang an mit offenen Karten spielen. Nachdem ich davon erfuhr war ich so wütend. Auf sie, auf mich und meine sogenannten Eltern. Für mich sah es so aus als wollten sie mich nicht. Sonst hätten sie mich auch nicht abgegeben. Wer tut das schon freiwillig. Mum und Saul haben mir geholfen diese Gefühle aufzuarbeiten und zu verarbeiten. Du bist nicht allein" "Tausend Fragen und Gedanken rasen durch meinen Kopf. Wollten sie mich nicht? Wurde ich entführt? Suchen sie nach mir? Was werden meine Eltern dazu sagen?" ich verstehe das nur zu gut. Diese quälenden Gedanken. "Wir werden versuchen auf jede Frage eine Antwort zu finden" "Ich bin froh dich zu haben" gesteht sie mir ehrlich. Ich nehme sie in den Arm. "Und so schnell wirst du mich auch nicht los. Wir lösen das Rätsel um deine Herkunft versprochen"

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