Kapitel 9 "SAVE CAPTAIN REX"✔️
Valeena riss entsetzt die Augen auf.
,,Ihr wollt ihn einfach töten, ohne, dass ihr nicht einmal versucht ihm zu helfen?"
,,Wie ich schon sagte, es wäre vergeblich und wir bedienen uns sehr humaner Abschaltemethoden per Injektion. Produkt CT7567 wird es nicht bemerken.", erklärte Nala Se, während sie auf Rex deutete.
,,Per Injektion, als ob er ein Hund wäre, den man einschläfert, weil er einem überdrüssig ist? Ich fasse es nicht!", prüskierte sich Valeena, die zornig das Gesicht verzog.
,,So wird also mit tapferen Soldaten umgesprungen die schwer krank sind. Sie werden eingeschläfert wie reudige Tiere. Und da heißt es immer wir vom Geheimdienst wären mitleidlos!"
Wütend stürmte die Offizierin aus dem Zimmer und stiefelte den langen, sterilen Korridor entlang.
,,Glotzt nicht so blöd!", giftete sie eine Gruppe vorbeimarschierende Trooper an, welche die Offizierin in der Kadettenuniform entgeistert anstarrten.
Anakin blickte der entrüsteten Frau hinterher, ehe er sich an Nala Se wandte.
,,Doktor, Oberst O'Connor hat recht. Wir sollten nichts unversucht lassen Captain Rex zu helfen solange er noch lebt. Er ist ein herausragender Soldat. Als sein General habe ich eine Verantwortung gegenüber diesem Mann."
Nala Se verschränkte die langen, schlanken Arme hinter dem Rücken und ließ dem jungen Jedi-General einen kühlen Blick zukommen.
,,Zum wiederholtem Male, mir sind die Hände gebunden, solange ich nicht die exakte Struktur dieses Virus kenne. Es tut mir leid, aber ich kann nichts für Produkt CT7567 tun, und als leitende Wissenschaftlerin
obliegt die Entscheidung bei mir, wie wir mit kranken oder fehlerhaften Produkten verfahren. Ich sage er wird abgeschaltet!"
Die Miene Skywalkers verfinsterte sich, während er der Kaminoanerin den Rücken zudrehte und sich dem schwerkranken Kloncaptain zuwandte, der nicht mitbekam, dass gerade das vorzeitige Todesurteil über ihn verhängt wurde.
Anakin sah wie schlecht es um Rex stand.
Er war sich dessen bewusst, dass er in so einem Fall nichts ausrichten konnte.
,,Es tut mir so leid mein Freund. Ich wünschte ich könnte dir helfen.", flüsterte der Jedi, der dem Kloncaptain einen mitleidigen Blick zukommen ließ.
,,Entschuldigt mich bitte für einen Moment, ich bin gleich zurück.", wandte er sich an die beiden Kaminoanerinnen, ehe er ebenfalls den Raum verließ.
Nala Se und Taun We konnten die Gefühle des Generals und des Colonels nicht verstehen.
Verständnislos schüttelten die beiden die Köpfe, ehe Nala Se via Komlink ihren Assistenten bat, die Injektionsspritze für die Abschaltung des Klons vorzubereiten.
,,Wie kann man nur so Gefühlskalt sein? Man sollte diesen Kreaturen ihre dürren, langen Hälse umdrehen.", wetterte Valeena, als sie den Ausgang passierte und sich dem regnerischen Wetter Kaminos aussetzte.
Dass man die Klonsoldaten nur für den Krieg gezüchtet hatte, das wusste sie, das wusste jeder.
Ebenso die traurige Tatsache, dass man diesen Männern keinerlei Menschenrechte zugestand - Was Valeena jedesmal furchtbar wütend auf ihre Regierung machte, wenn sie darüber nachdachte.
Aber, dass man einen schwer kranken Mann einfach einschläferte wie ein Tier, ohne es nicht wenigstens versucht zu haben ihm zu helfen, das wusste sie nicht, und es erschütterte die, für gewöhnlich abgebrühte, Frau bis ins Mark.
Allein der Gedanke daran, dass dieser aufmerksame, liebenswerte Kerl, der von heute auf morgen in ihr Leben purzelte, jetzt genauso schnell wieder rauspurzeln sollte, ohne auch nur eine Chance zu bekommen, war kaum zu ertragen.
Es war verdammt nochmal nicht fair!
Doch...so war das Leben nunmal - Es war hart, unfair und...gnadenlos.
Valeena seufzte schweren Herzens.
,,Ihr holt euch hier draußen den Tod. Es wäre vernünftiger wenn ihr reingehen würdet, Colonel."
Es war Skywalker, der neben Valeena aufgetaucht war und die frierende, durchnässte Offizierin betrachtete.
,,Das wäre es in der Tat. Allerdings könnte es dann passieren, dass ich da drin ein paar dieser Langhälse auf meine Größe zurecht stutze.", entgegnete Valeena, die zitternd die Arme um ihren Körper schlang und weiterhin in den Regen starrte.
,,Das wäre noch unvernünftiger.", schmunzelte der junge, selber oft zügellose Jedi-General, der seinen Blick zu Boden richtete und die aufprasselnden Regentropfen beobachtete.
,,Verdammt! Er war mein bester Mann."
Zornig stampfte Anakin in die Wasserpfütze, die vor ihm lag.
,,Alles nur wegen diesem verfluchten Virus."
,,Das Virus! Das ist es!"
Valeena schlug sich mit der Hand gegen die Stirn.
,,Die Aufzeichnungen! Meine Güte, wie konnte ich das nur vergessen?"
Ohne weiter auf Anakin zu achten, rannte die tropfendnasse Offizierin zurück in das Quarantänezimmer und dem ahnungslosen Jedi blieb nichts anderes übrig, als ihr hinterher zu spurten.
Die Corellianerin platzte gerade noch rechtzeitig ins Zimmer, der medizinische Assistent Doktor Nala Se's war gerade dabei, dieser die Todesspritze auszuhändigen.
Ohne zu zögern, riss Valeena der großen Kaminoanerin die Spritze aus der Hand und schleuderte diese in die Ecke, woraufhin Nala Se äußerst ungehalten reagierte.
Die raffinierte Ex-Agentin setzte ihr Pokerface auf, als sie der Kaminoanerin verklickerte, dass sie sämtliche wissenschaftlichen Aufzeichnungen, der nahmhaften Separatistenvirologin Dr. Ovolot Qail Uthan, besässe.
Valeena versprach Nala Se, ihr die kostbaren Aufzeichnungen auszuhändigen, wenn diese sie dazu verwenden würde, um Captain Rex zu helfen.
Die Augen der wissbegierigen Kaminoanerin blitzten begehrlich auf und Valeena war lange genug im Agentengeschäft tätig, um zu wissen, wann sie jemanden an der Köderleine hatte.
Desweiteren war sie clever genug, Nala Se von vornherein zu sagen, dass sie ihr bei der Übertragung der Aufzeichnungen ein Datenvirus mitüberspielen würde, welches die Aufzeichnungen unwiederbringlich vernichtete, wenn Nala Se in Bezug auf Captain Rex versagen würde.
Eine kleine Absicherung, dass die Wissenschaftlerin sich auch wirklich ins Zeug legen würde, um einen wirkungsvollen Impfstoff herzustellen.
Dass Valeena vorhatte, ihr von vornherein nur eine Kopie der Aufzeichnungen zu übertragen, welche sich nach einer Weile von selbst löschen würde, erwähnte die gerissene Offizierin allerdings nicht. Eine weitere kleine Absicherung, um zu verhindern, dass mit diesen gefährlichen Aufzeichnungen kein Schindluder betrieben werden konnte und einfach, damit sie die ihr verhasste Wissenschaftlerin im Nachhinein ärgern konnte.
Ohne lange zu überlegen, nahm Nala Se Valeena's Angebot an.
Die Offizierin übertrug die präparierten Daten, mittels ihrer Uhr, auf das Datapad der Kaminoanerin, damit diese sofort loslegen konnte.
,,Ich kann nicht garantieren, ob es mir rechtzeitig gelingt einen Impfstoff herzustellen. Ihr seht selbst wie schlecht es um das Produkt bestellt ist."
,,Wie gesagt, dann gehen auch die Daten verloren. Wie heißt es so schön, Doktor: Do ut des. Ich gebe damit du gibst.", antwortete die Ex-Agentin mit kühlem Blick.
Nachdem Nala Se und Taun We das Zimmer verlassen hatten, blieben Valeena und Anakin alleine zurück.
Mit missbilligendem Blick, verschränkte der junge Jedi-General die Arme vor der Brust.
,,Wenn man es genau betrachtet, ist das Diebstahl, Unterschlagung und Bestechung, Colonel. Wenn der Senat oder der Kanzler davon Wind bekommen, dass ihr diese bedrohlichen Aufzeichnungen nicht zerstört, sondern sie euch unter den Nagel gerissen habt, wird man ein Disziplinarverfahren gegen euch einleiten."
,,Was mir eine Degradierung meines Ranges und eine Haftstrafe im Militärgefängnis einbringt. Ich bin mir dessen durchaus bewusst, General. Und wisst ihr was? Ist mir ehrlich gesagt scheißegal. Wenn ich damit die Chance erhöhe, dass man Captain Rex noch retten kann, ist es mir das Wert. Ich bin es ihm schuldig, versteht ihr. Nur wegen mir hat er sich mit diesem Teufelsvirus infiziert, weil ich unvorsichtig war und er mich retten wollte. Wenn ihr meint, dass ihr mich melden müsst? Bitte, tut euch keinen Zwang an. Ich bin mir sicher, dass ich auch für dieses Problem ein Hintertürchen finde.", erwiderte die Offizierin, die ebenfalls die Arme vor der Brust verschränkte und den jüngeren Jedi herausfordernd anstarrte.
Mit hochgezogener Augenbraue musterte Anakin die rothaarige Frau.
Als aufrichtiger Jedi konnte er solche Delikte natürlich nicht gutheissen.
Allerdings die Bereitschaft, sich im Ernstfall einem Disziplinarverfahren zu unterziehen, um einen Klonsoldaten zu retten, erforderte seiner Meinung nach einen guten Charakter und einer gehörigen Portion Mumm in den Knochen.
Was Anakin betraf, mochte er Leute die Schneid besaßen und er spürte von Anfang an, dass diese Frau kein übler Mensch war, wenn man bedachte, aus welcher Branche sie kam.
Er spürte die Schuldgefühle und die Gewissenskonflikte mit denen sie häufig zu kämpfen hatte.
Kurz stellte er sich die Frage, ob er oder auch die anderen Jedi frei von jeglicher Schuld waren.
Nein, waren sie nicht!
Zumindest nicht mehr, seit sie von Friedenshütern zu Kriegsgenerälen verkommen waren.
Wer frei von Schuld ist, werfe den ersten Stein, ging es ihm durch den Kopf, ehe sich ein dezentes Lächeln auf seinem Gesicht zeigte.
,,Ihr seid ausgebufft und ihr besitzt Schneid. Das gefällt mir, Colonel, erinnert mich an mich selber.
Wenngleich ich als Jedi mich natürlich ehrlicheren Mitteln bediene."
,,Ihr nutzt eure Mittel und Talente und ich nutze die meinen. Wichtig ist nur, dass wir am selben Strang ziehen, und ich denke das tun wir.", antwortete Valeena und streckte Anakin die Hand entgegen, die der Jedi prompt ergriff und schüttelte.
,,Das denke ich auch. Wollen wir hoffen, dass diese Aufzeichnungen ausreichen, um einen passenden Impfstoff herzustellen."
Nach zwei ergebnislosen Tagen und
einer weiteren besorgniserregenden Verschlechterung von Rex' Zustand, meldete sich das Oberkommando, um einen der beiden Führenden nach Coruscant, für den nächsten Einsatz, zurückzubeordern.
Valeena und Anakin sahen ein, dass es ohnehin keinen Sinn machte, wenn sie beide hier auf Kamino rumsässen.
Obwohl es der Offizierin gegen den Strich ging, weil sie lieber bei Rex geblieben wäre, bot sie an, dass sie gehen würde, um den nächsten Gefechtseinsatz zu leiten.
Denn immerhin war das ja ihre neue Aufgabe und sie wollte sich nicht vor ihren Pflichten drücken.
Skywalker indessen, sollte hier auf Kamino bleiben.
Eine innere Erleichterung machte sich in ihr breit, als Anakin mit den Worten: ,,Nein, Colonel! Ihr haltet hier die Stellung", ihr Angebot ablehnte.
Ob der junge Jedi ablehnte, weil er ein Draufgänger war und sich selber gerne ins Getümmel schmiss, oder weil er bemerkte, dass die Offizierin sich ein bisschen zu sehr um ihren Hauptmann sorgte und deshalb vielleicht Schwierigkeiten hatte, sich auf den Einsatz zu konzentrieren, wusste nur er selber.
So blieb Valeena auf Kamino und verbrachte ihre Tage mit Erkundungstouren durch Tipoca City, oder unterhielt sich mit Jedi-Meisterin Shaak Ti, während sie den Klonkadetten beim Training zusahen.
Die meiste Zeit des Tages, verbrachte Valeena allerdings in Rex' Quarantänezimmer und vertrieb sich die Zeit mit Holoschach und Lesen.
Regelmäßig blickte sie dabei in das Quarantänezelt, während ihr das Herz immer schwerer wurde.
Der einst so kraftvolle Mann, der
mittlerweile auf künstliche Beatmung, Blutwäsche und Bluttransfusionen angewiesen war, war nicht mehr wieder zu erkennen. Das attraktive, markante Gesicht war, mit ausnahme der blauen Flecken, leichenblass und eingesunken - Mehr tot als lebendig, eine Leichenmaske, deren Zeit bald abgelaufen war.
,,Halt durch Großer, hörst du! Durchhalten! Die Langhälse arbeiten schon an einem Impfstoff, du musst nur durchhalten.", flüsterte die Offizierin, die so gerne seine Hand gehalten hätte.
Regelmäßig kam ein verständnislos dreinblickender Assistent Nala Se's, um nach dem Produkt zu sehen.
Dabei fragte Valeena diesen jedesmal, wie weit die Wissenschaftlerin mit der Herstellung des Impfstoffes sei.
Die Antwort des genervten Kaminoaners war immer die Gleiche:
Der Oberst solle sich in Geduld üben, sowas gehe schließlich nicht von heute auf morgen und Doktor Nala Se würde ohnehin schon rund um die Uhr an einem Impfstoff arbeiten.
,,In Geduld üben. Der hat leicht reden, der liegt ja auch nicht im sterben.", seufzte die Rothaarige, bis ihr Nachrichtenempfänger piepte und eine Message von Besany eintrudelte, dass Valeena sich bei ihr melden möchte, sobald sie Zeit hätte.
Da die Offizierin ohnehin nichts zu tun hatte, ausser Trübsal zu blasen und nach wie vor auch keinen Nerv zum recherchieren fand, beschloss sie sich gleich bei ihrer lieben Freundin zu melden.
,,Hoffentlich ist wenigstens bei Besy alles in Ordnung.", murmelte die Corellianerin, die sich ihren Holoprojektor schnappte, um sich mit Besany zu verbinden.
,,Hey, Val! Das ging ja fix. Ich dachte du wärst schon in irgendwelchen Einsätzen.", meldete sich das Holobild der hübschen Blondine, woraufhin Valeena ihr berichtete, dass sie ihren ersten Einsatz schon hinter sich hatte und sich aktuell auf Kamino befände.
,,Kamino? Den Planeten kenne ich gar nicht. Was machst du denn dort?", fragte Besany mit gewohnter Neugier.
,,Ist ne lange Geschichte. Erzähl ich dir, wenn wir uns das nächste mal wiedersehen.", antwortete Valeena, die momentan nicht darüber reden wollte.
,,Erzähl, was gibt's bei Dir?"
,,Na schön, wie du meinst. Um ehrlich zu sein, weiß ich grad nicht weiter und brauche deinen Rat.", seufzte Besany, ehe sie Valeena erzählte, dass sie sich seit dem gemeinsamen Barbesuch zweimal mit ARC-Trooper Fives getroffen hatte und es zwischen ihnen ziemlich gefunkt hat, sie sich aber gerade Sorgen um ihn machte, weil er sich aktuell in einem Einsatz befände und sich nicht bei ihr melden konnte. Ausserdem war Besany sich nicht sicher, ob sie eine Beziehung mit dem gutaussehenden ARC-Soldaten riskieren sollte, weil er doch ständig in gefährlichen Einsätzen unterwegs war und sie die Beziehung geheim halten müssten, weil es Klonsoldaten doch untersagt war feste Bindungen einzugehen.
Na Prima, jetzt verguckt sich meine beste Freundin in nen Trooper der ausgerechnet mir unterstellt ist. Wenn diesem was passiert, bin ich dann der Arsch, seufzte die Offizierin innerlich, während Besany sie fragte, was sie machen sollte.
,,Oh Mann, das fragst du genau die Richtige.", antwortete Valeena, die von Beziehungen die Schnauze voll hatte, Besany aber deswegen nicht von einer abraten wollte, nur weil sie als gebrandmarktes Kind einen Knacks weghatte.
,,Naja, wenn du ihn magst und er dich, spricht doch nichts dagegen, und lieber eine geheime Beziehung mit nem anständigen Kerl, als eine normale mit nem Arschloch. Du musst dir nur im Klaren sein, dass ihm jederzeit etwas passieren könnte, was natürlich nicht der Fall sein muss."
,,Schon klar, bin es ja schließlich von dir gewohnt, dass ich mir Sorgen mache. Schlimmer kann es bei Fives auch nicht sein.", schmunzelte das Holobild Besany's, was ihrer Freundin ein gerührtes Lächeln entlockte, das ihr im nächsten Moment allerdings wieder verging, als Nala Se, gefolgt von ihrem Assistenten, der einen Quarantäneanzug trug, den Raum betrat.
,,Tut mir leid, Besy, ich muss jetzt leider Schluss machen. Ich melde mich die Tage wieder.", antwortete Valeena und schaltete ihren Holoprojektor aus, um ihre Aufmerksamkeit der Wissenschaftlerin zu widmen, die ihr berichtete, dass es ihr gelungen sei, einen passenden Impfstoff zur Abtötung des Virus herzustellen.
Die Offizierin nickte erleichtert, blickte aber skeptisch auf die Glasspritze, welche eine seltsame, giftgrüne Flüssigkeit enthielt, die eher aussah als würde sie genau das Gegenteil erreichen.
Valeena konnte sich deshalb einen kritisierenden Kommentar nicht verbeissen.
Nala Se reagierte äußerst ungehalten und warf der dreisten Offizierin, die es wagte ihren Impfstoff anzuzweifeln, einen vernichtenden Blick zu, ehe sie ihrem Assistenten die Spritze aushändigte.
,,Wenn ihr es verbockt, dreh ich aus euren Hälsen eine Spirale und benutz sie als Stoßdämpfer für mein Schiff.", knurrte Valeena, die mit Argusaugen den Assistenten beobachtete, der durch
das Quarantänezelt stieg und dem Klon die Injektionsspritze in den Hals drückte.
Jetzt hieße es abwarten und beten, dass das Mittel auch wirkte.
Nach drei Tagen, die Valeena wie Äonen vorkamen, zeigte der Impfstoff endlich seine Wirkung, als das Fieber von Rex langsam sank und die ihm entnommenen Blutproben anzeigten, dass das Virus langsam abgetötet wurde.
Die roten Blutkörperchen im Blut des zähen Klons regenerierten sich allmählich und nahmen stetig zu.
Valeena war erleichtert, als man Rex nach einem weiteren Tag vom Sauerstoff nehmen konnte und seine körpereigene Blutgerinnung wieder funktionierte.
Nach weiteren drei Tagen konnte schließlich das Quarantänezelt entfernt werden.
Nala Se erklärte dem Oberst, dass sie das Produkt langsam aufwachen lassen konnten, während sie Rex eine Spritze setzte, welche ihn aus dem künstlichen Tiefschlaf holte.
,,Es wird noch eine Weile dauern bis sich das Produkt vollends erholt hat.
Doch ich bin sehr zuversichtlich. Selbstverständlich müssen wir einen weiteren Hirn-und Bodyscan durchführen, um uns zu vergewissern, dass es durch die Gehirnhautentzündung keine dauerhaften Großhirnschädigungen davongetragen hat."
Valeena nickte zufrieden.
Über ihren Schatten springend, reichte sie der ihr verhassten Wissenschaftlerin die Hand, um sich für deren gute Arbeit zu bedanken.
Ein schwaches Brummen entwich Rex, als dieser langsam zu sich kam und nur ein verschwommenes Rot vor seinen Augen wahrnehmen konnte.
Kurz fragte er sich, ob er im Höllenfeuer gelandet wäre - Eindeutig ja, wenn er auch noch die Schmerzen, die er verspürte, mit dazu rechnete.
Seine blassen Lippen umspielte ein zartes Lächeln, nachdem er erkannte, dass es sich bei dem Höllenfeuer um das rote Haar seiner hinreißenden Vorgesetzten handelte, die an seinem Bett saß und seine Hand hielt.
,,Hey, willkommen unter den Lebenden.", flüsterte Valeena und schenkte dem Patienten ein hinreissendes Lächeln, welches ihn seine Schmerzen fast vergessen ließ.
,,Ich fühl mich wie von einem Schlammhorn getreten.", murmelte der Klon, der schwach ihre Hand drückte und sie aus halbgeöffneten, glasigen Augen ansah.
,,Um ehrlich zu sein, so seht ihr auch aus.", schmunzelte Valeena, die auf sein blasses, eingesunkenes Gesicht, sowie dem Bart verwies, der ihm in der Zwischenzeit gewachsen war.
,,Soll das heißen, dass ich nicht mehr Saloontauglich bin, Madam?", scherzte der geschwächte Mann, der wissen wollte wo er sich befand, weil er sich an fast nichts mehr erinnern konnte - Abgesehen von dem Küsschen, welches ihm seine hinreißende Vorgesetzte auf die Wange drückte.
So ein Schlawiner!
Dass er beinahe hopps gegangen wäre, daran erinnert er sich nicht, aber an den Kuss im Schiff an den erinnert er sich, schmunzelte Valeena innerlich, die einfach nur glücklich war, dass ihr ihr unterstellter Hauptmann sich auf dem Weg der Besserung befand.
,,Ein Küsschen, von mir? Das habt ihr geträumt. Ihr hattet nämlich schlimmes Fieber, wisst ihr.", flunkerte die Offizierin und erzählte ihm schließlich, wo er sich befand und was mit ihm passiert war.
,,Offenbar mag mich der Sensenmann noch nicht.", bemerkte der Kloncaptain, dem die Augen erneut schwer wurden.
,,Offenbar nicht, nein. Schlaft jetzt weiter, ihr braucht noch viel Ruhe.", antwortete Valeena, die vorsichtig seine Hand zurück aufs Bett legte.
,,Zu Befehl.", raunte der blonde Klon, der seine glasigen Augen schloss, nur um sie zwei Sekunden später erneut zu öffnen.
,,Ein weiteres Küsschen für den kranken Klon, Madam?", fragte er schelmisch, weil er Valeena nicht abkaufte, dass er das Küsschen nur geträumt hätte.
,,Ganz schön kühn für einen kranken Mann.", gab die Offizierin von sich, die scherzhaft die Hände in die Hüften stemmte.
,,Nochmal zum mitschreiben, das habt ihr nur geträumt. Oder seh ich etwa aus wie jemand, der einfach jeden X-beliebigen Mann küsst?"
,,Nein, Madam, aber wie jemand der Geschmack hat.", schmunzelte Rex, ehe er müde die Augen schloss und kurz darauf einschlief.
,,Du Gauner! Schön dich zurück zu haben.", lächelte die Offizierin, die sich zu dem Schlafenden beugte und ihm liebevoll ein Küsschen auf den Mundwinkel hauchte.
Leise verließ sie das Zimmer und bemerkte nicht, dass sich in diesem Moment ein seeliges Lächeln im Gesicht des noch nicht ganz eingeschlafenen Klons ausbreitete.
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