KAPITEL 52 "OPERATION PROPAGANDA"✔️

Einen Tag später durfte Valeena das Krankenhaus verlassen und Rex ließ es sich nicht nehmen, seine Liebste persönlich abzuholen.
Gemeinsam kehrten sie in die Kaserne zurück, wo Hank sie bereits in ihrem Büro erwartete.
,,Colonel, es tut so gut euch wohlauf zu sehen. Ich bin so froh, dass ihr zurück seid.", lächelte der junge Commander, der seiner hochgeschätzten Vorgesetzten ein makelloses Salut zukommen ließ.

,,Nur nicht so förmlich, Hanki Baby.", erwiderte Valeena, die ihren second Adjutant umarmte und diesem einen Schmatzer auf die Wange drückte, ehe sie ihm ein befreites Lächeln zukommen ließ.
,,Wir haben es geschafft, Hank, wir haben es geschafft. Ich bin so stolz auf euch. Ihr seid wahrlich ein Held, ohne euch wäre ich jetzt nicht mehr hier. Wie habt ihr und Q es nur angestellt, die Chips aller Klone noch rechtzeitig zu zerstören?"

Verlegen, von dem Küsschen seiner Vorgesetzten, rückte der junge Commander sich theatralisch die Brille zurecht, ehe er Valeena alles ausführlich erklärte.

,,Brillant. Das war absolut genial von euch beiden. Ich wusste immer, dass Q ein Genie ist. Wo ist er eigentlich?", erkundigte Valeena sich nach dem alten Quarter-Master.

,,Er, er hat es nicht geschafft. Die Schallwellen töteten ihn, genauso wie viele Coruscanti.", antwortete Hank, dessen freudiges Gesicht einer betretenen Miene gewichen war.

,,Was? Er ist tot?"
Valeena fühlte sich, als ob sie soeben einen Faustschlag in den Magen kassiert hätte.
,,Nein, Q, bitte nicht."
Der Tod des Quarter-Masters bestürzte sie zutiefst.
Q war nicht nur das Herz und die Seele des Secret Service, der sie immer mit den tollsten Gadgets ausgestattet hatte, er war auch ihr Freund - Ein liebenswerter Freund, der die ehemalige Agentin immer zum lachen brachte und sie mit witzigen Sprüchen aufzwickte.
Fassungslos schüttelte sie den Kopf und schlurfte zu ihrem Schreibtisch-Sessel, in welchen sie sich plumpsen ließ.
Den Tränen nahe, strich sie über ihre Hightech-Prothese, die ihr Q damals geschenkt und ihr damit ihre Lebensqualität zurückgegeben hatte.
Er hatte ihr sovieles geschenkt, doch die wertvollsten Geschenke, welche er ihr machte, waren seine Freundschaft und sein Vertrauen.
Ja, Q war ein besonderer Mensch, den sie schrecklich vermissen würde.
Gewohnheitsmässig öffnete die Corellianerin ihren Schreibtisch und griff nach einer Flasche Cognac, sowie einem Trinkglas.
In Gedanken an den alten Tüftler und die ganzen Verluste, welche sie einstreichen musste, befüllte Valeena das Glas und betrachtete nachdenklich die braungoldene Spirituose.
,,Ruht in Frieden, alter Freund. Ich danke euch für alles was ihr für mich getan habt, für alles was ihr geopfert habt. Für alles was wir geopfert haben.", flüsterte die Ex-Agentin, ehe sie den Cognac in sich hinein kippte.

Nachdem sie ihren Kummer mit ausreichend Alkohol hinunter gespült hatte, atmete Valeena einmal kräftig durch, um sich auf das Tagesgeschäft zu konzentrieren.
Schwungvoll knallte sie das Trinkglas auf die Tischplatte und wandte sich an ihre beiden Männer.
,,Rex, Hanki Baby, aufgepasst! Es gibt viel zu tun. Wie ihr wisst, steht morgen das Treffen mit den Senatsmitgliedern an. Morgen wird sich entscheiden, ob den Friedensverhandlungen, sowie einem Gleichstellungsrecht für die Klonsoldaten zugestimmt wird und da will ich vorbereitet sein."

Der Kloncaptain und der Commander, die Valeena's erhöhten Alkoholkonsum nicht für gut hießen, aber es auch nicht ändern konnten, traten an ihren Schreibtisch.
,,An was genau habt ihr gedacht? Eine prägnante Ansprache vielleicht? Ich bin sehr gut im Reden schreiben, ich könnte euch eine vorbereiten.", bemerkte Hank, woraufhin Valeena den Kopf schüttelte.
,,Nein danke, ich brauche kein Redeblatt, ich habe an etwas anderes gedacht."

Abwechselnd sah Valeena zuerst zu Hank und dann zu Rex.
,,Wenn ich eines im Leben gelernt habe, dann, dass die Senatoren alles andere als Idealisten sind. Allesamt sind sie nur verschlagene, machtgeile Politiker, die nur ihre eigenen Vorteile im Sinn haben. Sie fällen ihre Entscheidungen nicht zum Wohle anderer, nicht wenn sie nicht selber Profit daraus ziehen. Ich bezweifle, dass der Senat sich für ein Gleichstellungsrecht der Klone ausspricht, weil er keinen Nutzen daraus hätte. Im Gegenteil, sie würden ihre ganzen Sklaven, die die Drecksarbeit für sie erledigen, verlieren."

,,Aber wenn der Krieg vorbei wäre, bräuchten sie uns ja nicht länger.", entgegnete Rex, woraufhin Valeena den Kopf schüttelte.
,,Wie wir alle wissen, wird das Militär immer gebraucht, selbst in Friedenszeiten."

,,Dann, dann könnten sie die GAR doch in eine Freiwilligenarmee umfunktionieren. Ich bin mir sicher, dass viele meiner Klonbrüder sich weiterhin für einen Dienst in der Armee entscheiden würden. Aber wir sollten endlich die Wahl haben, frei zu entscheiden was wir mit unserem Leben machen."
Aufgebracht schlug der Kloncaptain mit der Faust auf Valeena's Schreibtisch.

,,Das wäre eine hervorragende Möglichkeit an die ich auch schon gedacht habe. Aber Infanteristen einer Freiwilligenarmee müsste man entlohnen. Sprich, man müsste euch, wie uns Nicht-Klon-Offizieren, Sold bezahlen, was den Republikshaushalt Unsummen Credits kosten würde. Natürlich könnten sich die Republikskassen diese Ausgaben locker leisten, davon bin ich überzeugt. Immerhin haben sie sich den Krieg auch leisten können, der bei weitem mehr Credits verschlang. Aber Politiker sehen das leider anders."
Valeena, die den Tatsachen ins Auge sah und es Rex erklären wollte wie der Hase lief, lehnte sich mit gespielter Ironie in ihrem Sessel zurück.
,,Warum sollte ich, ein Macht- und Creditsgeiles Arschloch, und das sind die meisten Senatoren, jemanden für seine Dienste bezahlen und ihm Rechte einräumen, wenn er bisher den gleichen Job gratis für mich erledigt hat und ich obendrein noch mit ihm machen kann was ich will?"
Die Ex-Agentin schlug ebenfalls mit der Faust auf den Tisch.
,,Nein, der Senat wird einem Gleichstellungsrecht für Klonsoldaten niemals zustimmen, weil es genug Arschlöcher gibt, die dagegen stimmen werden. Da werden auch die Jedi nichts dran ändern können. Es gibt nur eine Möglichkeit den Senat dazu zu bringen, dass er einem Gleichstellungsrecht zustimmt. Wir müssen ihnen Dampf unterm Hintern machen und sie mit einem Grundgefühl, das in jedem Wesen der Galaxis verankert ist, konfrontieren, mit ihrer Angst. Die Angst vor dem Volk, die Angst bei den nächsten Wahlen nicht mehr in den Senat gewählt zu werden. Wir brauchen das Volk! Auch wenn ich persönlich längst den Glauben an das Gute in der Galaxis verloren habe, so denke ich dennoch, dass es auf Coruscant genügend mitfühlende Bewohner gibt, die sich für die Rechte derer, die sie jahrelang beschützt haben, stark machen würden, wenn sie erstmal begriffen haben, wer in den Rüstungen der GAR steckt. Wir müssen den Leuten aufzeigen, dass die Klone fühlende Männer aus Fleisch und Blut sind, die von der Regierung als Sklaven gehalten und für den Krieg verheizt werden. Ich bin davon überzeugt, dass die Bevölkerung sofort auf die Straße geht, wenn sie erstmal gesehen haben, was sich auf den Schlachtfeldern zuträgt und wie elendig die Soldaten verrecken müssen."

,,Mit anderen Worten, ihr wollt einen Volksaufstand anzetteln, um Druck auf den Senat auszuüben, damit dieser einem Gleichstellungsrecht für die Klonsoldaten zustimmt. Richtig?", fragte Hank, woraufhin Valeena die Lippen schürzte.
,,Keinen Aufstand, soweit muss es nicht kommen. Wir werden die Leute nur dazu bringen, dass sie auf die Straße gehen, um für die Klone zu demonstrieren. Der Druck auf den Senat dürfte hiermit vollkommen ausreichen, denn schließlich wollen die Senatsmitglieder bei den nächsten Wahlen ja wieder vom Volk gewählt werden. Der Senat wird sich hüten, gegen den Willen der Bevölkerung zu entscheiden, weil er sich schlechte Publicity nicht leisten kann. Wir müssen nur genug Leute auf die Straße bringen."

Skeptisch runzelte Hank die Stirn.
,,Das ist gut und schön, Colonel, aber wie stellen wir es an, die Leute noch rechtzeitig zum demonstrieren zu bringen? Wir haben nur noch einen Tag Zeit, euer Treffen mit dem Senat ist ja schon morgen."

,,Das Stichwort heißt: PROPAGANDA. Ein einschlägiges, überzeugendes Propagandavideo, das wir, während der Senatssitzung, wie ein Lauffeuer, über ganz Coruscant ausstrahlen werden.", antwortete die Rothaarige, in deren Gesicht ein gerissenes Lächeln erschien.
Ihre smaragdgrünen Augen blitzten listig auf, als sie sich verschwörerisch über den Schreibtisch beugte und Hank, sowie Rex, ihren Plan erklärte.


**TAG DER SENATSSITZUNG**

Bepackt mit einem schwarzen Seesack, verließen Rex und Hank am Morgen die Kaserne und begaben sich zu einem nahegelegenen Fahrzeugverleih.
Unter falschem Namen, mietete Hank dort einen zivilen Gleiter mit abgetönten Scheiben.
Damit machten sie sich auf, zu einem öffentlichen Parkplatz des Nachrichtentowers.
Dort angekommen, zogen sie ihre Uniformen aus und streiften sich zivile Kleidung über, welche sie in dem Seesack mitgebracht hatten.

,,Sagt mal, Commander, warum müssen wir gleich den ganzen Senderaum in Beschlag nehmen? Ihr seid doch ein Computer-Ass, warum hackt ihr euch nicht einfach in deren Betriebssystem, um das Video zu übertragen?", keuchte Rex, während er sich, unter dem engen Platzangebot, mühevoll in eine Hose zwängte.

,,Für derartige Hackerangriffe braucht es einen leistungsstarken Rechner. Mit diesem Schrott der Kaserne sind selbst mir die Hände gebunden. Ich bin schon froh, dass wir damit überhaupt ein akzeptables Video zustande gebracht haben. Das Betriebssystem des Nachrichtentowers bietet uns alles was wir brauchen, vorausgesetzt die Sendeanlagen funktionieren schon wieder richtig.", erwiderte Hank, der Rex eine braune Männerperücke, samt Fake-Schnurrbart reichte, damit dieser nicht gleich als Klon identifiziert wurde.

,,Wieso sollten die Sendeanlagen nicht richtig funktionieren?", fragte Rex, indessen er sich Schnurrbart und Perrücke aufsetzte, und feststellte, dass er damit absolut lächerlich aussah.

,,Als Q und ich dort waren, um die Schallwellen zu übertragen, habe ich im Anschluss die Konsolen zerschossen, um unsere Spuren zu verwischen. Aber da der Tower ja schon wieder sendet, gehe ich davon aus, dass alles ordnungsgemäß in Stand gesetzt wurde.", antwortete Hank, während er den Video-Datenstick in der Innentasche seines Sakkos verstaute.

,,Commander, glaubt ihr, dass es klappt mit dem Video, dass wir damit genügend Bürger für uns Klone mobilisieren können?", fragte Rex, der dem ganzen mit Skepsis gegenüber stand.

,,Ich weiß es nicht. Aber ich hoffe es, um euer aller Willen.", antwortete Hank.
,,Zumindest haben wir bei der Erstellung des Videos unser Bestes gegeben."

Rex nickte zustimmend, das hatten sie tatsächlich, vorallem Hank.
Dieser hatte die ganze Nacht durchgemacht, um das Propagandavideo rechtzeitig fertig zu bekommen.
Aus dem Bildmaterial, das Rex während der zahlreichen Einsätze mit seiner helminternen Kamera aufgezeichnet hatte, zauberte Hank ein Video, das selbst den kaltblütigsten Kerl zu Tränen rühren würde.
Neben grauenerregenden Schlachtszenen, die zeigten wie schrecklich etliche Klone an der Front sterben mussten, zeigte es auch bewegende Momente, in denen die Klonsoldaten ohne Helme zu sehen waren, wie sie Kinder auf ihren Armen trugen, die sie aus den Kriegsgebieten retten konnten.
Es zeigte Bilder von verzweifelten, abgekämpften Klonen, die um ihre gefallenen Kameraden weinten und Bilder von Klonsoldaten, die lachend mit ihren Brüdern rangelten.
Zwischen diesen Bildern, hatte Hank auffällige Schriften hinzu gefügt, in denen zu lesen war, dass die Klone, ihrer aller Beschützer, nur republikanische Sklaven waren, die keinerlei Rechte besaßen und von der Republik für den Krieg ausgebeutet wurden.
Im Hintergrund war eine melancholische, aber ausdrucksstarke Stimme zu hören, welche die Bevölkerung über die Abstimmung des Senates informierte und diese aufforderte, den Klonen eine Stimme zu geben, damit diese endlich den Lohn für ihre heldenhaften Opfer bekamen - Ihre Freiheit und das Recht auf Selbstbestimmung.

Ja, Hank hatte sich mit diesem herzergreifenden Video selbst übertroffen und egal wie es enden würde, war Rex ihm seinen Dank schuldig.
,,Ich danke euch, Commander, für alles was ihr bisher für mich und meine Brüder getan habt."

,,Hey, dazu sind Freunde doch da.", schmunzelte Hank, der dem Kloncaptain ein gerührtes Lächeln ins Gesicht zauberte.
Ja, Hank war wirklich ein wahrer Freund, der immer zur Stelle war, wenn Rex oder Valeena Hilfe brauchten.
Nein, Hank war mehr als Rex' Freund, er war sein Bruder.

Die beiden Männer nickten sich noch einmal zu, ehe sie ihre Blasterpistolen unter ihren Sakkos versteckten und den Gleiter verließen.


Gekleidet in schicke Businessanzüge, betraten einen Augenblick später zwei braunhaarige Männer den Nachrichtentower.
,,Guten Morgen, Walt. Na alles fit?"
Mit gekonnt freundlichem Lächeln, grüßte der Schmächtigere der beiden den Wachmann an dessen Theke im Eingangsbereich.

,,Guten Morgen, Sir. Ja, alles bestens. Einen schönen Tag wünsche ich, Sir.", grüßte der Wachmann, sichtlich erfreut, dass der adrett gekleidete Herr ihn beim Namen kannte.
Er verzichtete deshalb auf eine Personenkontrolle, da er davon ausging, dass die beiden eleganten Herren Mitarbeiter der Personalabteilung waren.

,,Commander, woher wusstet ihr den Namen des Wachmanns?", flüsterte Rex, während sie ungeniert zu den Turboliften marschierten.

,,Wusste ich nicht. Ich habe einfach geraten.", antwortete Hank schulterzuckend, woraufhin Rex diesem einen verständnislosen Blick zukommen ließ.
,,Was? Ihr habt nur geraten?"

,,Ja, in den Action-Holofilmen heißen die Wachmänner meistens Walt und da dachte ich, ich versuche einfach mein Glück. Hat doch ganz gut geklappt, oder nicht.", grinste der Computer-Nerd, während sie den Turbolift bestiegen, welcher sie nach oben in die Sendezentrale brachte.
Eines stand ausser Zweifel, in Sachen Wagemut und Raffinesse, stand der einstige Hasenfuß seiner Vorgesetzten in nichts mehr nach.

Erleichtert, dass bisher alles reibungslos funktioniert hatte, sah Hank prüfend auf seine Armbanduhr.
Der Oberst, mit dem sie ja vereinbart hatten, das Video abzuspielen wenn die Senatssitzung begann, befand sich bestimmt schon auf dem Weg zum Senatsgebäude, da die Sitzung kurz bevor stand.
Sie mussten sich also mit der Übernahme der Sendezentrale beeilen, um sofort loslegen zu können, wenn Valeena ihn dann, wie vereinbart, kontaktierte.

Flotten Schrittes verließen die beiden den Turbolift und betraten den Senderaum, in dem geschäftiges Treiben herrschte.
In dem Vorhaben, es erst einmal mit höflicher Diplomatie zu versuchen, traten sie an den Leiter der Sendeabteilung heran.

Der blonde Abteilungsleiter, ein Kaugummi kauender Sonnyboy in lässigem Outfit, musterte die beiden elegant gekleideten Männer, ehe er mit genervtem Ton nach deren Anliegen fragte.
,,Ja, was gibt's?"

,,Wir wollten euch bitten, uns für ein paar Stunden die Sendeanlagen zur Verfügung zu stellen. Es wäre unglaublich wichtig und ihr könntet zu einer guten Sache beitragen, indem ihr unserer Bitte nachkommen würdet.", antwortete Hank, woraufhin der Abteilungsleiter, der es offenbar mit zwei Verrückten zu tun hatte, schier auflachen musste.
,,Lasst mich kurz zusammenfassen, damit ich das auch richtig verstanden habe. Ich soll die laufenden Sendungen unterbrechen, um euch beiden Blockflötengesichtern die Sendeterminals zu überlassen. Was wollt ihr Analflöten damit, hä? Selbstgedrehte Pornos senden?"
Das spöttische Lachen des braungebrannten Abteilungsleiters wich einer grimmigen Miene.
,,Zieht bloß Leine, ihr beiden Durchfallgurgler, bevor ich den Sicherheitsdienst rufe!"

Hank und Rex, die sich schon gedacht hatten, dass der unverschämte Leiter der Sendeabteilung so reagieren würde, warfen sich kurze Blicke zu, ehe sie gleichzeitig ihre Blasterpistolen zogen.
,,Ich glaube, dass du Sonderschulschwänzer, mich nicht richtig verstanden hast. Das war keine Bitte!", entgegnete Hank, der dem Sunnyboy den Blaster unter die Nase hielt.

Der Abteilungsleiter, dem vor Schrecken der Kaugummi aus dem Mund fiel, hob ängstlich die Hände.
,,Hey Mann, ganz ruhig. Bitte, bitte knallt mich nicht ab."

,,Wir sind hier um Gutes zu bewirken, nicht um irgendjemandem ein Leid zuzufügen. Du wirst jetzt genau das tun, was ich dir sage!"
Kurz ließ Hank seinen kontrollierenden Blick durch die Räumlichkeiten wandern, ehe er mit lauter Stimme, sodass jeder Anwesende es hören konnte, fortfuhr.
,,Du und deine Mitarbeiter werdet euch ganz ruhig verhalten und ohne Aufsehens zu erregen, meinen Freund hier begleiten. Dieser wird euch alle in den Nebenraum sperren, solange bis wir unser Vorhaben erledigt haben. Ich will keinen einzigen Mucks, von niemandem. Kapisch?"

Der eingeschüchterte Abteilungsleiter nickte, ehe dieser sich mit zitternder Stimme an seine Mitarbeiter wandte, die sich schon zu einer verängstigten Gruppe zusammengerottet hatten.
,,Ihr habt gehört was sie wollen. Lasst uns alle ruhig bleiben und tun was diese Männer verlangen."

Mit einem Wink seines Kopfes, deutete Hank Rex an, die Leute in besagtem Nebenraum zu sperren.
Rex nickte, ehe er sich in Bewegung setzte.
Mit einem Wink seiner Blasterpistole, scheuchte er die verängstigten Mitarbeiter in den kleinen Nebenraum, dessen Tür er von außen verriegelte.
Der gutherzige Klon bedauerte zutiefst, dass sie zu solch drastischen Maßnahmen greifen und Unschuldige als Geiseln festhalten mussten.
Doch er hatte keine andere Wahl. Seine Zukunft, sowie die Zukunft seiner Klonbrüder stand auf dem Spiel, was diese Aktion letztlich doch rechtfertigte.

Wesentlich abgebrühter fungierte Hank, der sich nicht weiter um die Geiseln scherte und sofort zu den Terminals stürzte, um sich an die Arbeit zu machen.
Mit flinken Fingern, huschte er über die Tastaturen, um sämtliche Live-Sendungen zu unterbrechen.
Geschwind koppelte er den Video-Datenstick mit dem Hauptrechner und stellte die Sendeanlagen auf Endlosschleife.
,,Bereit, wenn ihr es seid, Colonel.", murmelte der junge Commander, der sein Komlink aus der Hosentasche zog und seinen Finger auf den Sendeknopf legte, um auf Valeena's Bestätigung zu warten.


*ZUR ETWA SELBEN ZEIT*

Gekleidet in ihre beste Ausgehuniform samt Schirmmütze, bestieg der rothaarige Oberst, wenige Zeit später, einen Militärgleiter der sie zum Gebäude des galaktischen Senates chauffierte.
Dort angekommen, wurde sie schon von Meister Windu, sowie zwei weiteren Jedi-Meistern erwartet.
Zuvorkommend half Mace seiner lieben Freundin aus dem Gleiter und betrachtete diese ausführlich.
,,Bei der Macht! Val, ihr seid ja nicht mehr wiederzuerkennen. Ihr habt euch ja richtig herausgeputzt."

,,Das muss ich wohl, bei all den Snobs hier.", antwortete die Offizierin augenrollend, ehe sie ihrerseits den Jedi-Meister beäugte, dessen Kleidungsstil sich ebenfalls verändert hatte:
Die beigefarbene Tunika, welche Mace für gewöhnlich trug, war einer pechschwarzen Tunika gewichen. Genauso wie die helle Beinbekleidung, die er gegen eine dunkelgraue Hose, sowie schwarze Stiefel eingetauscht hatte. Alles in allem, war der hochgewachsene Jedi-Meister eine sehr imposante, wenn auch etwas düstere, ja fast schon furchteinflösende Erscheinung.
,,Nichts für ungut, aber ihr seht aus wie der schwarze Mann."

,,Der schwarze Mann, hä?"
Amüsiert, dass die freche Corellianerin ihn mit einer Kinder-Schreckfigur verglich, schmunzelte Mace, der seit neuestem das Bedürfnis hatte, die Farbe seiner Kleidung seiner inneren Haltung anzupassen.
,,Aus dem Munde einer Teufelin, werte ich das als Kompliment.", feixte der Jedi-Meister, dem es gefiel, dass er und seine liebgewonnene Freundin sich immer gegenseitig aufzwickten.

Gemeinsam traten sie zu den beiden anderen Jedi.
,,Val, das hier ist Meister Fisto.", stellte Mace den hochgewachsenen Nautolaner vor, der sich ganz nach Jedimanie, vor der rothaarigen Frau verbeugte.
Auch wenn dem Oberst überkandidelte Förmlichkeiten auf die Nerven gingen, ließ sie dem nautolanischen Jedi-Meister ein angemessenes Salut zukommen, ehe Mace ihr den nächsten Jedi vorstellte, dessen Spezies Valeena gänzlich unbekannt war.
,,Wenn ich vorstellen darf, das hier Jedi-Großmeister Yoda."

Großmeister? Sieht aus wie ein verrunzelter Gnom in einem Schwebesessel, dachte sich Valeena, die dem kleinen, grünen Wesen ebenfalls ein Salut zukommen ließ.

,,Meister Yoda, das hier ist Oberst O'Connor.", verwies Mace auf Valeena, woraufhin der Jedi-Großmeister die Offizierin mit seinem Repulsorsessel umkreiste, um diese genauestens zu betrachten.
,,O'Connor, großes Leid verhindert du hast. Doch starke Selbstablehnung ich bei dir spüre. Nicht nötig du hast, ein besonderes Licht dir inne wohnt.", wandte Yoda sich an die Rothaarige.

Jaja, ich strahle von innen heraus, ...wenn ich drei Atü am Kessel habe.
Dachte sich Valeena, der das Gequatsche um ihr inneres Licht gewaltig auf die Nerven ging.
,,Es ist doch erstaunlich, Großmeister, wie ihr alle dieses Licht in mir zu sehen glaubt. Aber einen Sithlord, der euch jahrelang an der Nase herum geführt hat, habt ihr nicht erkannt. In eurem arroganten Bestreben, euch von allen Makeln loszusagen, seid ihr offenbar blind geworden für das Böse, von dem es in der Galaxis reichlich gibt.", entgegnete die Ex-Agentin, die trotzig eine Augenbraue hob.

Entrüstet, über die Dreistigkeit des rothaarigen Oberst, hielt Meister Fisto kurz den Atem an - niemand wagte es, so unverschämt mit dem ehrwürdigen Großmeister zu reden.

Mace, der ja mittlerweile Valeena's Meinung teilte, wusste nicht, ob er lachen oder seine Freundin für ihre offenherzige Frechheit tadeln sollte - Denn es stimmte schon, niemand redete so unverfroren mit Großmeister Yoda, nicht einmal er.
,,Verzeiht, Meister. Oberst O'Connor ist wahrlich bemerkenswert, nur leider geht ihr loses Mundwerk sehr häufig mit ihr durch.", wandte er sich an Yoda, während er Valeena einen strengen Seitenblick zukommen ließ.

In dem alten Gesicht des Jedi-Großmeisters erschien ein gütiger Ausdruck, ehe dieser das Haupt vor der Rothaarigen senkte.
,,Nur die Wahrheit sie spricht. Vor der Lektion, die wir durch sie haben gelernt, verneigen wir uns müssen."

,,Da habt ihr recht, Meister.", entgegnete der Korunnai, erfreut darüber, dass auch Großmeister Yoda Valeena's ehrliche, wenn auch freche Worte zu schätzen wusste.

Gemeinsam begaben sich die drei Jedi und der Oberst in das gigantische, pilzförmige Tagungsgebäude des Senates, wo Senator Organa sie empfing.
Der Alderaaner, der immer noch schockiert über die schrecklichen Absichten des toten Kanzlers war, teilte ihnen mit, dass die Senatsmitglieder schon versammelt waren und auf sie warteten.
Durch eine große Flügeltüre, führte Organa die vier in die gigantische, trichterförmige Senatsrotunde, welche mit unzähligen Repulsorgondeln für die zahlreichen Senatoren ausgestattet war.
Valeena, die prüfend auf ihren Chronographen blickte, nutzte die spärliche Beleuchtung und betätigte unauffällig ihr Komlink.
,,Hank, es kann losgehen. Startet die Übertragung.", flüsterte sie in den kleinen Kommunikator, ehe sie diesen blitzschnell verschwinden ließ.

Während die Jedi eine der höher gelegenen Repulsorgondeln bestiegen, folgte Valeena dem Senator, der sie zu einer kleinen Plattform brachte, welche sich mittig im Raum befand.
,,Dieser Platz ist normalerweise nur dem Kanzler, sowie dem Senatssprecher vorbehalten. Heute gebührt diese Ehre euch.", schmunzelte Organa, der sich auf die Plattform stellte und Valeena andeutete sich neben ihn zu stellen.

Ja, tolle Ehre, da könnte ich gerne drauf verzichten. Dachte sich Valeena, während sie sich zu dem Senator stellte.
Eine ungewohnte Nervösität breitete sich in der Offizierin aus - Das hier war eindeutig nicht ihr Terrain.

Der einfühlsame Alderaaner bemerkte die innere Angespanntheit des Oberst und legte ihr die Hand auf die Schulter.
,,Vertraut mir, ihr habt in mir einen Freund der euch jegliche Unterstützung zukommen lässt. Wie ihr, verfolge ich dieselben Ziele. Jetzt gilt es noch die restlichen Senatoren zu überzeugen."

Die misstrauische Ex-Agentin wusste nicht so recht, ob sie dem freundlich wirkenden Senator überhaupt trauen wollte - Denn schließlich war dieser auch nur ein Politiker, von denen sie in der Regel nichts hielt.
Doch ob sie ihm traute oder nicht, spielte ohnehin keine Rolle - sie war hier und es gab kein zurück mehr.
Valeena nickte Organa zu, ehe die Plattform sie in schwindelerregende Höhe brachte.
Beleuchtet von einem Scheinwerfer, standen sie und Organa im Mittelpunkt der Rotunde, während die Augen tausender Senatoren auf sie gerichtet waren.
Unbehagen breitete sich in Valeena aus, die sich in diesem Moment wie ein Tier im Zoo fühlte, das jedermann begaffte.
Ihr Herz klopfte wie wild, als sie ihre Schirmmütze absetzte und diese elegant unter ihren Arm klemmte, um sich dem Senat zu stellen.

...TO BE CONTINUED...

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