Kapitel 41 "PARABELLUM"✔️
☆☆SI VIS PACEM PARA BELLUM☆☆
~WENN DU FRIEDEN WILLST, RÜSTE ZUM KRIEG.~
Dass Valeena ihn bei der Einsichtnahme von Hank's Informationen nicht dabei haben wollte, versetzte Rex einen schweren Stich.
Zutiefst verletzt stapfte der blonde Klon aus dem Haus des Ingenieurs und ließ sich auf dessen Treppenabsatz nieder.
Seufzend stützte er sein Gesicht in die Hände und schloss betrübt die Augen.
Ständig stellte er sich die Frage, warum sein Flammenköpfchen und Hank ihn nicht dabei haben wollten.
Was hatte McKenna gefunden, das ER nicht wissen durfte?
Aber vielleicht hatte Hank einfach übertrieben und Valeena nur deshalb dazu gebracht, ihn aussen vor zu lassen, damit dieser mit ihr allein sein konnte.
Immerhin war es kein Geheimnis, dass der Commander Valeena verehrte wie eine fleischgewordene Göttin.
Was wenn aus dieser Bewunderung Liebe geworden war und Hank deswegen versuchte bei ihr zu landen?
,,Blödsinn! Das würde er nicht tun, dazu ist er viel zu anständig.", tadelte Rex sich selber.
Er verwarf den Gedanken, nur um sich in seinem Missmut eine neue Spekulation zusammen zu reimen.
Was wenn sein Flammenköpfchen plötzlich mehr für ihren Schützling empfand?
Immerhin lobte sie diesen Schlaukopf bei jeder Gelegenheit in den Himmel, was Rex, wenn er ehrlich war, nicht wirklich schmeckte.
Hinzu kam, dass Valeena Hank offenbar plötzlich mehr vertraute als ihm, was seine eifersüchtigen Spekulationen zusätzlich noch untermauerte.
,,Du solltest meiner Tochter besser vertrauen und dich nicht mit hirnrissigen Vermutungen quälen.", ertönte Charles' Stimme, der sich, mit einer Flasche Bourbon und zwei Gläsern, neben Rex gesellte.
Der kluge Ingenieur hatte zufällig mitbekommen, dass seine Tochter sowie ihr Second Adjutant, Rex nicht dabei haben wollten und konnte sich denken, was im Kopf des Kloncaptains herum spukte.
,,Nichts für ungut, Sir. Aber das sagt ihr dem Falschen. Ich bin nicht derjenige, der plötzlich kein Vertrauen mehr zum Partner hat.", murrte der blonde Klon, der Valeena's Vater einen betrübten Blick zukommen ließ.
Schmunzelnd klopfte Charles seinem Schwiegersohn in Spee auf die Schulter, ehe er die beiden Gläser mit dem Whiskey befüllte.
,,Meine Tochter vertraut dir mehr als sonst irgendjemandem, vermutlich sogar mehr als mir. Sie weiß was sie an dir hat und sie liebt dich über alles. Glaub einem alten Mann, Sohn. Und hör endlich auf mich Sir oder Mister O'Connor zu nennen! Sag doch einfach, Charles.", erwiderte der Ingenieur, der Rex ein Glas anbot.
Der Klon, der sich etwas genierte Valeena's Vater zu duzen und mit dessen Vornamen anzusprechen, nickte zögerlich, während er das Whiskeyglas der Anstand halber annahm.
,,Ehrlich gesagt, fällt es mir im Moment gerade ziemlich schwer das zu glauben, Sir. Verzeihung, Charles."
,,Ich versteh dich schon Junge und dennoch solltest du es dir nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Die beiden hatten bestimmt einen triftigen Grund dich aussen vor zu lassen und es geht mit Sicherheit nicht gegen dich. Vielleicht hat der junge Mann etwas entdeckt, was gerade dich in Gefahr bringen könnte und sie deshalb nicht wollen, dass du davon weißt, um dich zu schützen? Du darfst nicht vergessen, dass die beiden in einer abgefeimten Branche tätig waren, die alles andere als harmlos ist und von der wir beide nichts verstehen. Hinzu kommt, dass meine Tochter zuweilen ziemlich schwierig sein kann. Sie ist nunmal ein Dickkopf, der sich nichts sagen lässt und am liebsten alles im Alleingang regeln möchte."
Schmunzelnd strich sich der Ingenieur durch seine grauen Haare, ehe er Rex einen vielsagenden Blick zukommen ließ.
,,Das hat sie alles von mir und manchmal wünschte ich, dass meine Tochter mehr nach ihrer Mutter kommen würde."
Rex, der Charles innerlich zustimmte, musste schmunzeln.
,,Wie war Valeena's Mutter, wenn ich fragen darf?"
,,Oh, sie war eine wundervolle Frau."
Die smaragdgrünen Augen des Ingenieurs fingen an zu leuchten, als er sich an seine längst verstorbene Ehefrau erinnerte.
,,Sie war die Sanftmut in Person und hat all meine Sperenzchen immer mit stoischer Ruhe ertragen. Sie hat dafür gesorgt, dass ich nicht abhebe. Und wenn ich mal wieder dachte, dass ich mit dem Kopf durch die Wand müsste, hat sie mir mit den Worten: ,,Na schön, sieh zu wie weit du kommst", Helm und Hammer in die Hand gedrückt. Sie war gütig und dachte immer zuerst an andere, anstelle an sich selbst. Ihre Lieblingsbeschäftigung bestand daraus, meine sauer verdienten Credits unter minderbemittelten Menschen zu verteilen, mit der Begründung, dass es jedem gut gehen sollte und wir ohnehin genug hätten."
Lachend schüttelte Charles den Kopf, woraufhin Rex ebenfalls lächeln musste, dem die Unterhaltung mit Valeena's Vater tatsächlich gut tat.
,,Naja, ich kann dich ein bisschen beruhigen, Charles. Ein, zwei Eigenschaften hat Valeena offenbar doch von ihrer Mutter geerbt, wenn auch auf eine etwas ungewöhnliche Art und Weise. Es war der Tag andem wir das erste mal aufeinander trafen. Wir befanden uns in einer hochgefährlichen Verbrecher-Hochburg und hätten eigentlich zusehen sollen, dass wir Land gewinnen, um nicht getötet zu werden. Valeena jedoch, hatte nichts Besseres zu tun, als den Safe des Verbrecher-Bosses zu plündern, um mit der Beute die Familie ihres gefallenen Partners abzusichern. Damals habe ich ihre Tat nicht so recht verstanden. Doch heute verstehe ich sie. Oh und einmal hatte sie sich mit einem hohen Tier angelegt, um sich für eine Eingeborenen-Spezies einzusetzen, denen man ihre Heimat wegnehmen wollte. Sie beschimpfte den Würdenträger als borniertes Arschloch und wäre beinahe dafür eingebuchtet worden. Aber letztendlich konnten diese Wesen ihre Heimat behalten, dank Valeena's ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn."
,,Na das hört sich ja sehr beruhigend an.", bemerkte der Ingenieur, der sich theatralisch die Hand gegen die Stirn legte, ehe die beiden Männer in Gelächter ausbrachen.
,,Manchmal wenn ich Valeena ansehe oder sie im Bett neben mir liegt, fällt es mir schwer zu atmen, so sehr liebe ich sie. Ich würde mein Leben für sie geben.", gestand der blonde Klon, dessen markantes Gesicht einen liebevollen Ausdruck annahm, während er in sein unberührtes Whiskeyglas sah.
,,Du bist ein guter Junge, Rex. Ich bin heilfroh, dass meine Tochter einen guten Kerl wie dich hat.", lächelte Charles, der Rex sein Whiskeyglas entgegen streckte.
Die beiden Männer stießen an, ehe sie einen Schluck aus ihren Gläsern nahmen.
,,Ah, guter Stoff.", stöhnte Charles, im Gegensatz zu Rex, der mit einem leisen ,,Bäh", angewidert die Nase rümpfte.
Der trinkfeste Corellianer lachte herzhaft, während er dem Kloncaptain kräftig auf dessen Schulter klopfte.
,,Mach dir keine Gedanken, Junge. Wir machen schon noch einen waschechten O'Connor aus dir."
Die idyllische Stimmung der beiden wurde von einem schrecklichen Radau unterbrochen, der aus Charles' Arbeitszimmer kam.
,,Was ist denn da drinnen los?"
Erschrocken sprangen die beiden Männer auf, ehe sie besorgt in das Arbeitszimmer des Ingenieurs stürzten.
*ZUR ETWA SELBEN ZEIT*
Einen Moment lang betrachtete Valeena den verstörten Commander, ehe sie mit der linken Hand ausholte und diesem eine schallende Ohrfeige verpasste.
,,Hank! Reisst euch gefälligst am Riemen!"
Ihr ungehaltener Blick ruhte auf McKenna, der sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Wange rieb und seine Vorgesetzte fassungslos anstarrte.
,,Seid froh, dass ich nicht mit meiner Prothese zugeschlagen habe, sonst wärt ihr jetzt einen Kopf kürzer.", blaffte die Offizierin, bevor sie einen ruhigeren Ton anschlug.
,,So, jetzt atmet ihr einmal kräftig durch! Danach zeigt ihr mir sämtliche Informationen und erklärt mir, wieso mich der Mann der mich über alles liebt töten sollte."
Hank, der sich noch immer die schmerzende Wange rieb, nickte geschwind.
Kräftig durchatmend, straffte er die Schultern, um wieder zur Ruhe zu kommen.
,,Entschuldigt Colonel, aber das ist alles so erschreckend, dass meine Nerven völlig blank liegen."
,,Ist schon gut."
Verständnisvoll nickte die Rothaarige, bevor sie sich zwei Stühle schnappten und sich vor Hank's Laptop setzten.
,,Ich würde vorschlagen, dass ich euch zuerst die Gesprächsverläufe zwischen dem Kanzler, Count Dooku und der Wissenschaftlerin Doktor Ovolot Quail Uthan zeige.", meinte der Commander und öffnete besagte Datei.
,,Doktor Ovolot Quail Uthan? Das Miststück, das dieses teuflische Nanovirus entwickelt hatte, stand in Verbindung zu Palpatine?"
Überrascht riss Valeena die Augen auf.
Ausgiebig studierte sie die Gesprächsverläufe, die ihr einen kalten Schauer über den Rücken jagten.
,,An dem Tag nach der Schlacht, als ich Naiya in die Kaserne brachte, habe ich kurz darüber nachgedacht. Ich hatte also recht mit meiner Vermutung, dass es Palpatine persönlich in Auftrag gegeben hatte, um sich eines Tages der Klonsoldaten zu entledigen. Naja, jetzt wissen wir wenigstens die Beweggründe dieses verabscheuenswerten Bastards."
,,Ja, Colonel. Er stand durch Count Dooku mit ihr in Verbindung. Mir stellten sich die Nackenhaare auf, als ich gelesen hatte, dass der Kanzler sie gegen die Klone ersetzen wollte, die anhand von diesen Spaarti-Zylindern heimlich auf Centax 2 produziert werden, nur weil diese kostengünstiger und schneller ausgewachsen sind als die kaminoanischen Klone. Aber offenbar dauerte Palpatine die Produktion der Spaarti-Klone trotz allem noch zu lange. Weshalb er seine Meinung änderte und das Nanovirus zerstören lassen wollte, weil er die kaminoanischen Klone doch noch länger benötigen würde, als ursprünglich geplant. Dass ihr die Wissenschaftlerin aus dem Weg geräumt habt, kam ihm dabei sehr gelegen.", bemerkte Hank, dem sich über die Kaltblütigkeit des Kanzlers der Magen umdrehte.
,,Ja. Alleine dafür soll er in der Hölle schmoren."
Die Offizierin nickte missmutig, während sie sich kurz an ihren ersten gemeinsamen Auftrag mit Rex erinnerte.
Damals, als sie sich noch kaum kannten und trotzdem wie ein eingespieltes Team fungierten, bevor er sich mit diesem Teufelsvirus infiziert hatte und beinahe daran gestorben wäre.
Sie verwarf die Erinnerung und konzentrierte sich wieder auf Hank, der die nächste Datei öffnete, welche sämtliche Informationen über Dhannat Logistics enthielt.
Die getarnte Briefkastenfirma für den Bau medizinischer Einrichtungen, welche Palpatine schon vor Jahren ins Leben gerufen hatte, sponserte heimlich die Kriegsmaschinerie der Separatisten.
Neben dem Intergalaktischen Bankenclan und der Techno-Union, finanzierten Palpatine und Count Dooku über besagte Briefkastenfirma den Bau der Droiden-Armeen.
Desweiteren wurde auch die Produktion der Spaarti-Klone, sowie die Forschungen Doktor Ovolot Quail Uthan's finanziert, weshalb sich auch das gefälschte Firmenemblem auf dem Rechner der Separatistenwissenschaftlerin befand.
Doch der Löwenanteil der Credits wurde für die Finanzierung des Projektes "STERNENSTAUB", dem beabsichtigten Bau des Todessterns, zur Seite geschafft.
Valeena wurde speiübel, als sie realisierte, was das alles zu bedeuten hatte.
Die Erkenntnis, dass der Kanzler den Krieg gegen die Separatisten nur inszeniert hatte, damit er die alleinige Macht übernehmen konnte, traf die Rothaarige wie ein Vorschlaghammer. Abertausende Klonsoldaten und zahlreiche Agenten mussten für einen Mann sterben, der letztendlich beide Seiten befehligte und sie alle wie Schachfiguren benutzte.
Zutiefst erschüttert, griff sie nach McKenna's Hand, während sie diesen aus weit aufgerissenen Augen anstarrte.
,,Hank! Der Krieg, dieser jahrelange schreckliche Krieg, der soviele Opfer forderte, wurde von Palpatine arrangiert. All das hier ist für den Kanzler nur ein Puppentheater, um nach der alleinigen Macht zu greifen."
,,Ja, er muss nur noch die Jedi und diejenigen, die versuchen sich gegen ihn zu stellen aus dem Weg räumen, dann hat er sein Ziel erreicht. Ich gehe schwer davon aus, dass er mittlerweile bemerkt hat, dass seine Daten, sowie sein Lichtschwert gestohlen wurden und wenn er wirklich so ein mächtiger Sithlord ist, wird er merken, dass wir hinter dem Diebstahl stecken. Irgendetwas in meinem Inneren sagt mir, dass er das heraus finden wird, wenn er es nicht schon längst hat. Wir sind sozusagen Staatsfeind Nummer eins, Colonel. Dank des Klonprotokolls 66 wird er nicht nur die Jedi beiseite schaffen, sondern uns gleich mit dazu. Das ist auch der Grund, weshalb ich Captain Rex nicht dabei haben wollte. Aber seht selbst, dann werdet ihr verstehen.", bemerkte Hank, der seiner Vorgesetzten einen mitleidigen Blick zukommen ließ, ehe er die Datei mit sämtlichen, dem Kanzler eingeräumten, Sondervollmachten öffnete.
,,Ich hatte bereits erwähnt, dass sich Kanzler Palpatine die alleinige Befehlsgewalt über sämtliche Notstandsverordnungen angeeignet hat. Wie ihr hier selber lesen könnt, geht aus den Dokumenten BO56 bis 95 hervor, dass es sich bei den Notstandsverordnungen Order 1 bis 150 um reguläre Befehlseinweisungen für ein Worst-Case-Szenario handelt, welche folglich den befehlsbefugten Klonsoldaten, also auch Captain Rex, geläufig sein müssten. Das Klonprotokoll 66, oder besser gesagt die Order 66 besagt, dass die Jedi, sowie sämtliche Republiksverräter, umgehend zu eliminieren seien, wenn der Verdacht des Hochverrates vorliegt. Es ist mehr als offensichtlich, dass sich der Kanzler in Kürze besagter Order bedienen wird, um die alleinige Macht an sich zu reißen. Das Schlimme daran ist, dass er nicht einmal handfeste Beweise gegen die Jedi braucht. Wenn ich das hier richtig interpretiere, muss er nur den Verdacht äußern, dass der Jedi-Rat zum Beispiel gegen ihn korrumpiert, schon hat er das Recht den Klonsoldaten die Order 66 ausführen zu lassen."
Aufmerksam hörte die Offizierin ihrem Schützling zu, während sie sich nebenbei die Notstandsverordnungen, insbesondere das Klonprotokoll 66, genauestens durch las.
Skeptisch runzelte sie die Stirn, bis sie sich schließlich an den Commander wandte.
,,Das ist alles mehr als schrecklich, da stimme ich euch vollstens zu. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich die Klonsoldaten gegen die Jedi richten würden, sie sind diesen gegenüber absolut loyal. Nicht mal ein Befehl des Kanzlers könnte an dieser Loyalität rütteln. Und was Rex anbelangt; Er liebt mich mehr als sein Leben, das weiß ich. Niemals würde er mir auch nur ein Haar krümmen. Er würde sich lieber hinrichten lassen, anstatt dem Kanzler folge zu leisten und mich zu eliminieren. Abgesehen davon, steht er mit vollem Herzen hinter meiner Sache. Daran besteht nicht der geringste Zweifel, Hank."
,,Ich weiß, Colonel und dennoch würde Captain Rex es tun. Weil, weil..."
Hank verstummte, bis er mit wehemütigem Gesicht die nächste Datei öffnete.
,,Es handelt sich hier um einen strengvertraulichen Auftrag, welchen Lord Tyranus alias Count Dooku und Palpatine persönlich, dem kaminoanischen Premierminister Lama Su schon vor mehr als 13 Jahren erteilte. Doch das Brisanteste sind die geheimen Klon-Akten, welche letztendlich die schreckliche Absicht des Auftrages offenbaren. Aber lest selbst, Colonel, dann werdet ihr verstehen."
Die Offizierin ließ dem Commander einen skeptischen Blick zukommen, bevor sie damit begann sich benannten Auftrag durchzulesen.
,,Hier steht, dass Palpatine und Lord Tyranus den Kaminoanern den Auftrag erteilten, die Klonsoldaten mit einem Implantat auszustatten, das deren freien Willen unterdrückt und sie gefügig macht, um die Notstandsverordnungen blindlings auszuführen. Was ist damit gemeint? Ein Implantat das den freien Willen unterdrückt?"
Valeena, die die Frage mehr an sich selbst richtete, lief mit einem mal ein kalter Schauer über den Rücken, während sie sich den anhängenden Klon-Akten widmete.
,,Was zur Hölle sind das für Dinger?", murmelte die ehemalige Agentin, als sie den anatomischen Querschnitt eines Klon-Gehirnes betrachtete, welches eine Art Chip enthielt der einer Amöbe ähndelte.
Valeena's Gesicht verlor zusehends an Farbe, während sie den kompletten Aktenverlauf akribisch studierte.
,,Meine Güte, Hank, jeder von ihnen, jeder einzelne Klon trägt diesen Chip im Kopf."
Valeena's Hände fingen an zu zittern, als sie den Zweck und die Funktion dieser sogenannten Inhibitor-Chips verstand.
,,Sobald der Kanzler und nur der Kanzler eine der 150 Notstandsverordnungen erteilt, werden diese Chips automatisch aktiviert und verwandeln die Klonsoldaten in willenlose Marionetten, die seinen Befehlen unwillkürlich folge leisten. Wenn der Kanzler die Order 66 ausspricht, werden sie diese ausführen, weil sie nicht anders können. Somit steht einer alleinigen Machtübernahme nichts mehr im Weg."
In ihren Augen stand das blanke Entsetzen, als Valeena sich Hank zuwandte, der sie mit kummervollem Blick betrachtete.
,,Ihr versteht jetzt, Colonel, weshalb ich Captain Rex nicht dabei haben wollte. Er trägt auch einen Inhibitor-Chip in sich, wie all meine Freunde und sobald der Kanzler die Order 66 befiehlt..."
,,Wird Rex sie befolgen und mich ebenfalls aus dem Weg räumen.", unterbrach die Offizierin, die all das gar nicht glauben konnte.
Die Tatsache, dass der Sithlord auf übelste Art und Weise die Klonsoldaten dazu missbrauchen wollte, um sich die alleinige Macht zu sichern, erschütterte die ausgebuffte Frau bis ins Mark.
Die bittere Wirklichkeit, dass sich der Mann, welchen sie mehr liebte als ihr eigenes Leben, gegen sie stellen würde, brach Valeena das Herz.
Es gab keinen Ausdruck für den unsäglichen Schmerz, den sie in ihrem Innersten fühlte.
All ihre Träume und Hoffnungen, sich irgendwann mit ihrem Liebsten eine gemeinsame Zukunft aufzubauen, zersplitterten in diesem Moment zu tausenden von Scherben, von denen jede einzelne sich in ihr Herz bohrte.
Die Galaxis würde zu einem Ort der Tyrannei und Finsternis verkommen, indem es keine Freiheit mehr geben würde.
Heisse Tränen traten der Offizierin in die Augen, die sich noch niemals so hilflos fühlte.
Hank hatte recht, es war schrecklich.
Nein, es war nicht nur schrecklich, für all das hier, gab es keine Worte.
Das hübsche Gesicht der einstigen Agentin verzog sich zu einer wütenden Fratze, als sie sich von ihrem Stuhl erhob, diesen packte und zornig gegen die Wand schleuderte.
Getrieben von ihren Emotionen, packte sie das Lichtschwert des Sithlords und aktivierte dieses.
,,Ich werde das nicht akzeptieren!", brüllte die verzweifelte Frau, die damit begann, auf das Inventar von Charles' Arbeitszimmer einzuschlagen.
Hank, der mit Entsetzen beobachtete, wie seine hochgeschätzte Vorgesetzte alles zu Kleinholz zerschlug, wich ängstlich zurück.
,,Colonel! Bitte, so beruhigt euch doch! Ich flehe euch an, das bringt doch nichts."
Aber die Offizierin ließ sich nicht beruhigen.
Im Gegenteil, sie wurde nur noch wütender.
Schwungvoll holte sie mit dem Lichtschwert aus und hackte auf den großen Holotisch ihres Vaters ein, bis dessen filetierte Einzelteile krachend zusammen brachen.
Ihre smaragdgrünen Augen blitzten gefährlich auf, als sie sich keuchend zu Hank drehte.
,,Ich werde das nicht hinnehmen! Ich habe mir geschworen den Kanzler zu beseitigen, sollte dieser diabolische Absichten verfolgen. Und genau das tu ich! Nicht irgendwann, sondern jetzt auf der Stelle. Ich werde nicht zulassen, dass er die Macht an sich reißt. Ich werde nicht zulassen, dass die Galaxis zu einem Ort der Finsternis verkommt und wenn es das Letzte ist was ich tue. Ich werde alles daran setzen, um diese Chips zu deaktivieren und wenn ich Rex und allen anderen eigenhändig den Kopf aufsägen muss, um an diese Scheissdinger zu gelangen. Hört ihr Hank, ich werde das NICHT zulassen! Si vis pacem para bellum! Wenn du Frieden willst, rüste zum Krieg! Und genau das tu ich."
Grimmig deaktivierte sie das Lichtschwert und steckte den Griff in ihre Hosentasche, ehe sie auf Hank zutrat und nach dessen Blaster verlangte.
,,Colonel! Was habt ihr vor?", fragte dieser, während er ihr zögerlich seine Blasterpistole aushändigte.
,,Wie ihr bereits erwähntet, sind die Notstandsverordnungen reguläre Befehlseinweisungen, die den führungsbefugten Klonsoldaten bekannt sein müssten. Ich will wissen, ob Rex das Klonprotokoll 66 tatsächlich geläufig ist. Ich will es aus seinem eigenen Mund hören und mich auf der Stelle davon überzeugen, dass er auch wirklich einen dieser Chips im Kopf trägt. Sollte es sich tatsächlich bewahrheiten müssen wir uns etwas einfallen lassen. Noch ist es nicht zu spät, noch können wir vielleicht reagieren. Ich habe eine Idee, eine zugegebenermaßen waghalsige Idee, die mich in Teufelsküche bringen könnte. Aber ich werde...."
Valeena wurde von Charles und Rex unterbrochen, die plötzlich zur Tür herein stürzten.
Schockiert starrten Rex und Charles auf dessen zerstörtes Inventar, nachdem sie in das Arbeitszimmer des Ingenieurs gestürmt waren.
Fassungslos wandte Charles sich an seine Tochter, die zu seinem Entsetzen auch noch einen Blaster in der Hand hielt.
,,Valeena! Was soll das hier? Bist du von allen guten Geistern verlassen?"
Die Offizierin, die nicht mit dem Auftauchen der beiden Männer gerechnet hatte, erschrak für einen Moment, ehe sie sich besänftigte und auf ihren Vater zutrat.
,,Keine Zeit für Erklärungen, Vater! Du hörst mir jetzt genau zu und tust bitte was ich dir sage, ohne irgendwelche Fragen zu stellen.", erwiderte Valeena, deren wachsame Augen immer wieder zu ihrem Liebsten wanderten, der sie entgeistert anstarrte.
,,Du schnappst dir unverzüglich Naiya, Besy, sowie ARC-Trooper Fives und fährst mit ihnen in die Stadt. Macht euch einen schönen Tag, geht shoppen und vergnügt euch."
,,Valeena! Du sagst mir jetzt was los ist und zwar auf der Stelle!", forderte der Ingenieur, woraufhin seine Tochter diesen an der Hand nahm und zur Seite zog.
Leise, damit Rex es nicht hören konnte, ergriff sie erneut das Wort.
,,Die Umstände zwingen mich leider diese Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Es ist nur zu deinem und Naiya's Schutz falls mit mir etwas sein sollte. Also hör mir gut zu, Vater. Du wirst dafür sorgen, dass ARC-Trooper Fives weder Zugang zu seinem Holo-Projektor noch zu seinem Komlink hat. Er darf sie bis auf weiteres auf keinen Fall benutzen, verstehst du! Falls er sich irgendwann auffällig benehmen sollte, kontaktierst du mich unverzüglich. Doch wenn ich richtig liege, wird das nicht passieren. Er weiß von nichts und solange ihn niemand kontaktieren kann, wird er hier gut aufgehoben sein. Wenn ihr von eurem Ausflug zurück seid, wirst du unauffällig alle Bilder von mir, meine Geburtsurkunde und alles was mich mit dir in Verbindung bringt vernichten. Hast du mich verstanden? Ausserdem will ich, dass du die Erinnerungsspeicher der Hausdroiden löscht. Danach wartest du ein, zwei Tage und fährst mit Naiya, Besy und ARC-Trooper Fives zu deinem Ferienhaus, das du ihnen unbedingt zeigen willst. Dort bleibt ihr bis auf weiteres. Ich selber werde mich später in meine ehemalige Schule einloggen und die dortigen Akten von mir löschen. Ebenso werde ich mich in das Hospital, in dem ich zur Welt kam, einhacken und die vorhandenen Akten ändern. Charles O'Connor hatte nie eine Tochter, sie ist bei der Geburt gestorben, hast du verstanden. Es tut mir Leid, Vater. Aber im Ernstfall darf nichts von mir auf dich schließen. Stell bitte keine Fragen, sondern tu einfach was ich dir sage."
Charles wusste nicht, was Valeena und Hank hier gerade aufgedeckt hatten.
Doch ein Blick in die Augen seiner Tochter ließen den Ingenieur wissen, was diese vorhatte und es brach ihm das Herz.
,,Bitte Kind, tu das nicht!"
,,Ich habe es mir geschworen und ich bring das hier zu Ende. Vielleicht werde ich scheitern und wegen Hochverrates gerichtet werden. Doch wenn ich nichts unternehme und tatenlos zusehe, wäre ich eine Verräterin am eigenen Gewissen und das wäre tausendmal schlimmer als der Tod."
Liebevoll küsste die Tochter die Hand ihres Vaters.
,,Ich liebe dich, Vater. Ich habe dich immer geliebt und wenn du mich auch liebst und mir vertraust, dann verstehst du mich und tust was ich dir sage."
Valeena geriet ins stocken, als heiße Tränen ihre Augen verließen.
,,Kümmere dich bitte gut um Naiya und sag ihr später, dass wir dringend weg mussten und es mir sehr leid tut, dass ich mich nicht von ihr verabschiedet habe. Sag ihr, dass ich sie sehr lieb habe. Sag ihr, dass dass ich bald, dass ich bald wieder zurück bin."
Charles wusste, dass er seine sture Tochter nicht umstimmen konnte.
Also tat er das Einzige was er tun konnte.
,,Du hast mehr von deiner Mutter als ich bisher angenommen hatte. Also gut, ich mach alles so wie du gesagt hast. Sei vorsichtig Kind und vergiss nicht, dass ich dich immer geliebt und jeden Tag an dich gedacht habe.", stammelte der Ingenieur, während er seine Tochter in die Arme schloß.
Zögerlich löste sich Charles von Valeena und klopfte Rex mit den Worten: ,,Gib auf dich acht, Junge", auf dessen Schulter, ehe er schweren Herzens sein Arbeitszimmer verließ und sich zu Naiya, Besany und Fives aufmachte, um diese zu einem Ausflug in die Stadt zu überreden.
Rex, der seine Liebste noch immer fassungslos anstarrte, trat auf diese zu, um endlich zu erfahren was hier los war.
,,Valeena! Was läuft hier eigentlich? Zuerst schickst du mich zum Teufel und dann verwüstest du alles. Ich will jetzt endlich wissen was hier gespielt wird."
Die Offizierin, die mit einer Handgelenksdrehung ihrer Prothese, deren hochsensible Scanfunktion aktivierte, ignorierte die Frage ihres Liebsten.
Ihr Herz klopfte wie wild, als sie ihre Hand hob, welche sie vor Rex auf und ab bewegte.
,,Bitte! Bitte, lass das alles nicht wahr sein. Bitte lass ihn keinen Chip im Kopf haben.", murmelte sie, während sie auf ihre Uhr blickte, um auf die Scanergebnisse der Prothese zu warten.
,,Valeena! Was geht hier vor? Bitte, rede doch mit mir.", flehte der Kloncaptain, dessen beunruhigter Blick zwischen der Prothese und ihrem Gesicht hin und her schoß.
Die Gebete der ehemaligen Agentin wurden nicht erhört, als auf dem Display ihrer Uhr ein Ganzkörper-Röntgenbild ihres Liebsten erschien, in dessen Kopf sich ein Inhibitor-Chip befand, der jederzeit, jeden Moment aktiviert werden konnte.
Für einen Moment schloss die Ex-Agentin die Augen, ehe sie ihr undurchschaubares Pokerface aufsetzte.
Sie wollte das nicht.
Auf Gedeih und Verderb wollte sie das nicht und dennoch...
Ihr Herz schmerzte unsäglich, als sie den Blaster hob und auf den Mann richtete, den sie mehr als ihr eigenes Leben liebte.
,,Rex! Was besagt das Klonprotokoll 66?"
Binnen Millisekunden wich jegliche Farbe aus dem Gesicht des Kloncaptains, der geschockt auf seine Liebste und deren Blasterpistole starrte.
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