Kapitel 40 "YOU CAN'T TRUST HIM ANYMORE"❤️✔️
*NÄCHSTER TAG*
Es war Mittagszeit und im ruhigen Hause O'Connor hatte das Leben Einzug gehalten.
Während Fives und Besany es sich auf der Terrasse gemütlich gemacht hatten und die warme Sonne genossen, befanden Charles und Naiya sich im Arbeitszimmer des Ingenieurs.
Das Mädchen, das schnell Vertrauen zu Valeena's Vater gefasst hatte, war ganz fasziniert von dessen technischen Geräten und Computern, was den ambitionierten Ingenieur sichtlich erfreute.
Mit Wonne beantwortete er die zahlreichen Fragen der kleinen Twi'lek, die wie er feststellte, eine schnelle Auffassungsgabe besaß.
Oh, wie sehr das süße Mädchen ihn doch an seine eigene Tochter erinnerte, als diese in Naiya's Alter war, die gleiche Neugier und das gleiche Interesse.
Ja, Naiya hatte das Herz des älteren Mannes im Sturm erobert und er beabsichtigte alles zu tun, um das Mädchen glücklich zu machen.
Jeden Wunsch würde er ihr von den Augen ablesen und sie auf die renommierteste Privatschule ganz Corellias schicken, um ihr die bestmöglichste Schulbildung zukommen zu lassen.
Nur eines hatte er nicht mehr vor: Er würde nicht nochmal den gleichen Fehler begehen, welchen er bei der Erziehung seiner Tochter begangen hatte.
Er würde nicht versuchen Naiya in seine Berufsschiene zu zwängen.
Das Mädchen sollte ohne Druck selber entscheiden können was es später einmal machen möchte.
Doch bis dahin war es noch eine lange Zeit und Charles hoffte inständig, dass der Krieg eines Tages enden würde, damit seine Tochter, sowie ihr anständiger Freund, sich irgendwann selber um Naiya kümmern konnten.
Apropos seine Tochter.
Langsam wurde Charles neugierig was diese eigentlich die ganze Zeit über anstellte.
Das Letzte was er mitbekam, als er sich mit Naiya in sein Arbeitszimmer begab, war, dass diese die beiden LEP-Dienerdroiden aus der Küche gescheucht hatte.
,,Wollen wir mal nachsehen was Valeena macht?", fragte er das Mädchen, woraufhin dieses lächelnd nickte und dem Ingenieur das Händchen reichte, ehe die beiden dessen Arbeitszimmer verließen.
Zur selben Zeit befand sich die Offizierin in der Küche und kochte das Mittagessen.
Naja, zumindest versuchte sie es, da Valeena noch nie zuvor in ihrem Leben gekocht hatte. Zugegebenermaßen hatte die Ex-Agentin keinerlei Interesse an derlei hausfraulichen Tätigkeiten, was mitunter auch daran lag, dass sie nie selber kochen musste.
Als sie noch bei ihrem Vater wohnte, kümmerten sich die Dienerdroiden um das Essen und später aß sie immer in der Kantine des Geheimdienstes oder besorgte sich unterwegs irgendetwas.
Selbst als sie mit Aaron zusammen war, kochte sie nie, da die beiden meistens Essen gingen oder sich von Aaron's Haushaltsdroiden bekochen ließen.
Warum sie ausgerechnet jetzt den Drang zum kochen verspürte, wusste Valeena selber nicht so genau?
Sie hatte einfach Lust dazu.
Vielleicht lag es daran, dass sie nach all den Strapazen endlich einmal richtig ausspannen konnte und deshalb einfach etwas Neues ausprobieren wollte.
Vielleicht lag es aber auch daran, dass sie sich innerlich immer mehr nach einem normalem und vor allem friedlichem Familienleben mit ihrem Liebsten sehnte.
Rex, der seinen Ausflug ins Zivilistenleben sichtlich genoß und soviel wie möglich darüber in Erfahrung bringen wollte, unterstützte sein Flammenköpfchen tatkräftig bei ihrem Kochunterfangen.
Bekleidet mit einer bunt geblümten Kochschürze, welche Valeena ihm der Spaßeshalber übergezogen hatte, studierte der Kloncaptain ausgiebig das virtuelle Holo-Kochbuch.
,,Schneiden sie das Nerffleisch in mundgerechte Stücke und geben sie es zu den Rata-Zwiebeln und dem Gemüse in den Kochtopf.", las er aus dem Rezept, ehe er das vorbereitete Fleisch auf das Schneidbrett legte und ein Messer zur Hand nahm.
Mit höchster Sorgfalt schnitt er das Fleisch in kleine, exakt gleichgroße Würfel und beäugte kritisch das Ergebnis.
Nachdem er dieses für akzeptabel befunden hatte, schnappte er sich das Schneidbrett und brachte alles zu Valeena, die sich ein paar Schritte weiter am Herd befand und in einem großen Topf das Gemüse, sowie die Zwiebeln dünstete.
Lässig wackelte die Offizierin dabei mit den Hüften zu der Musik, welche aus dem Holo-Radio ertönte, was dem Kloncaptain ein verzücktes Schmunzeln entlockte.
Er konnte sich nicht daran erinnern, seine Liebste jemals so unbeschwert gesehen zu haben.
Ihre ernste, meist angespannte Miene war einem gelösten, ja geradezu sonnigem Gesichtsausdruck gewichen.
Ihre smaragdgrünen Augen strahlten regelrecht, als sie vom Topf aufsah und einen Blick auf die akkurat geschnittenen Fleischwürfel warf.
,,Donnerwetter, die sehen ja aus wie mit dem Lineal gemessen. Fehlen nur noch die Punkte, dann könnte man sie glatt als Spielwürfel benutzen.", scherzte die gutgelaunte Corellianerin, während sie weiterhin lässig in ihrem Kochtopf rührte.
,,Naja, mal abgesehen von unserer grottigen Truppenküche, heißt es doch immer, dass das Auge auch mit isst.", schmunzelte Rex, während er die Fleischwürfel zu den anderen Zutaten in den Topf kippte.
,,Apropos Auge. Du siehst unwiderstehlich aus. Geradezu köstlich, so richtig zum anbeißen."
Verlangen spiegelte sich in seinen Augen, ehe er Valeena mit lüsternem Lächeln in seine Arme zog.
,,Da bekomm ich doch glatt Appetit auf eine kleine Vorspeise."
,,Soso, bekommst du das? Naja, normalerweise halte ich ja nicht viel von Vorspeisen."
Ein kokettes Lächeln erschien auf den Lippen der Rothaarigen, die ihre Hände in seinen Nacken wandern ließ und diesen mit zarten Berührungen streichelte.
,,Auf der anderen Seite jedoch, haben sie durchaus auch ihre Reize, regen sie doch zum Hauptgang an."
,,Das denke ich auch.", raunte der Klon, der seinen Kopf senkte und die Lippen seiner Liebsten küsste.
Genüsslich brummend, schlang er seine Arme fester um Valeena und drückte sie fordernd gegen die Küchenzeile.
,,So stürmisch?", hauchte sie in ihre Küsse, die immer intensiver, immer feuriger wurden.
,,Ich bin eben schon sehr hungrig."
Seine erregte Stimme bebte, als er sie kurzerhand auf die Arbeitsplatte hob.
Angetan von seiner ungestümen Vorgehensweise, schlang Valeena ihre Beine um seine Hüften, während sie die farbenfrohe Kochschürze zur Seite schob und seine Hose öffnete.
,,Ich hatte schon immer eine Schwäche für Cannelloni.", scherzte die Rothaarige, die ihm lüstern in die Hose fasste.
Ein lautes Stöhnen entwich seinen erhitzten Lippen, als sich ihre Hand um seine harte Männlichkeit schloß und diese sanft massierte.
Rex wusste nicht was Cannelloni waren, es war ihm auch egal.
Alles was ihn interessierte, war das köstliche Appetit-Häppchen in seinen Armen, welches er auf der Stelle vernaschen wollte.
Getrieben von seiner Lust, riss er Valeena die Bluse vom Leib.
Die Feststellung, dass sie darunter keinen BH trug, fachte seinen Hunger noch zusätzlich an und entlockte ihm ein raubtierhaftes Knurren, als er sich mit gierigen Küssen über ihre Brüste hermachte.
Indessen brutzelte das Essen fröhlich am Herd weiter, was die beiden in ihrer Ekstase ganz vergaßen.
Genauso wie sie es vergaßen die Tür abzuschließen, welche in dem Moment geöffnet wurde.
,,Was geht denn hier vor?", entfuhr es Charles, der mit Naiya die Küche betrat.
Entgeistert starrte der Ingenieur auf seine stöhnende Tochter, die sich halb nackt auf der Arbeitsplatte, unter den Küssen ihres brünstigen Freundes räkelte.
Geschwind drückte er das Mädchen an sich und legte diesem die Hand vor die Augen.
Das Liebespaar erschrak fast zu Tode, als Valeena's alter Herr plötzlich im Raum stand.
,,Sir, es es tut mir schrecklich...Wir, wir wollten nur kochen.", stammelte Rex, der sofort von seiner Freundin abließ.
Der Kopf des redlichen Klons färbte sich dunkelrot, während er sich so schnell er konnte seine Blumenschürze über die offene Hose zog.
Er konnte sich nicht daran erinnern sich jemals so geschämt zu haben. Was würde Mister O'Connor jetzt nur von ihm denken?
Er konnte sich nicht vorstellen, dass Valeena's Vater sonderlich erbaut darüber war, dass sein Schwiegersohn in Spee gerade vorhatte seine Tochter auf dessen Küchenplatte zu vernaschen.
,,Ach so, kochen nennt man das Heutzutage. Naja, wenn ihr beiden schon meint in meiner Küche "kochen" zu müssen, dann sperrt wenigstens die Tür ab!", mahnte der Ingenieur, der den beiden einen tadelnden Blick zukommen ließ.
Im Prinzip fand Charles es ja auch nicht schlimm, was seine Tochter und ihr Freund gerade hier vorhatten, schließlich war es normal, dass ein verliebtes Pärchen jede Gelegenheit nutzte um die Liebe zu pflegen.
Immerhin waren er und Valeena's verstorbene Mutter in jungen Jahren genauso.
Jedoch wollte Charles es nicht unbedingt mitbekommen, wenn der Kerl seiner Prinzessin wie ein brünftiger Hirsch über diese herfiel.
Kein Vater wollte seine Tochter in einer derartigen Situation vorfinden, ganz gleich wie alt diese mittlerweile war.
Davon abgesehen, war es für das Mädchen auch nicht unbedingt förderlich, seine beiden Bezugspersonen so vorzufinden.
Valeena, die sich im Gegensatz zu Rex nicht wirklich genierte, dass ihr Vater sie inflagranti erwischt hatte, zog sich gemächlich die Überreste ihrer Bluse über und band diese notdürftig unter der Brust zusammen.
Die ausgebuffte Offizierin hatte während ihrer Agentenzeit soviel abartiges durchlebt, dass sie sich wegen eines lustvollen Schäferstündchens nicht mehr schämte - auch vor ihrem alten Herrn nicht.
Bei Naiya wäre das natürlich etwas anderes gewesen und Valeena war froh, dass Charles sofort reagiert und ihr die Augen zugehalten hatte.
Er hatte recht, sie hätten die Türe absperren sollen.
Aber es war ja zum Glück nichts weiter passiert.
,,Wir waren gerade dabei Nerfeintopf zu kochen und naja, wie soll ich sagen, da bekam ich halt Lust auf Cannelloni.", meinte sie, während sie von der Arbeitsplatte sprang und die Kochplatte zurück drehte, um den angebrannten Topfinhalt nicht vollkommens zu ruinieren.
,,Cannelloni? Ich will das gar nicht so genau wissen.", entgegnete Charles, der das aufkommende Kopfkino schnell verdrängte, während er seine Hand von Naiya's Augen nahm.
Diese warf dem Ingenieur einen beleidigten Blick zu, weil sie nicht verstand warum ihr dieser einfach die Augen zugehalten hatte.
Schließlich drehte sich hier doch alles nur ums Kochen und Naiya liebte Kochen.
,,Valeena, darf ich euch beim Kochen helfen, bitte?", fragte die kleine Twi'lek, die zu der Offizierin tapste.
,,Natürlich darfst du uns helfen, Liebes.", antwortete Valeena, die sich zu Naiya kniete und liebevoll deren Lekku streichelte.
Freudig lächelte das Mädchen, das Valeena fragte, was denn Cannelloni wären.
Diese schürzte die Lippen, ehe sie einen kurzen Blick zu ihrem Vater riskierte, der sich kopfschüttelnd die Augen rieb.
,,Cannelloni sind lange, extra dicke Nudeln, die besonders delikat sind.", antwortete sie schließlich dem Mädchen.
,,Gibt es die denn heute?"
Wollte Naiya wissen, woraufhin Valeena den Kopf schüttelte.
,,Bedauerlicherweise nicht.", seufzte die Rothaarige, die Rex einen Blick alá: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben zukommen ließ.
Dieser wusste gerade nicht ob er lachen oder weinen sollte.
Zugegebenermaßen schmeichelte es Rex, dass sein Flammenköpfchen sein bestes Stück mit einer riesen Nudel verglich.
Dass sie diesen Vergleich, in dieser ohnehin peinlichen Situation, allerdings vor ihrem Vater zog, fand der redliche Klon nicht wirklich amüsant.
Nach einer Weile brachte das Pärchen doch noch ein einigermaßen genießbares Mittagsmahl zustande.
Was sie Naiya's tatkräftiger Unterstützung zu verdanken hatten.
Es stellte sich heraus, dass die Kleine mehr Ahnung vom Kochen hatte als Rex und Valeena zusammen, da diese ihrer Mutter immer in der Küche behilflich war.
Stolz auf das gemeinsam gekochte Essen, trommelte das Mädchen alle in die Küche.
Fives, Besany und Charles ließen sich nicht lange bitten und setzten sich an den liebevoll gedeckten Tisch - waren sie doch alle neugierig was die Ex-Agentin und der Kloncaptain zusammenfabriziert hatten.
Rex wollte gerade das Essen verteilen, als es an der Haustür klingelte.
,,Ich geh schon.", meinte Valeena, die sich denken konnte wer das war.
Flotten Schrittes marschierte sie zur Haustür und öffnete diese.
Ausgiebig betrachtete sie den ansehnlichen jungen Mann der vor der Tür stand.
Er war leger, jedoch gut gekleidet.
Das dunkelrot gemusterte Hemd kaschierte dessen schmächtigen Oberkörper und ließ diesen kräftiger erscheinen.
Genauso wie der graue Umhang, welcher ihm lässig über die rechte Schulter fiel.
Die Blasterpistole, die darunter hervorblitzte, ließ den bebrillten Kerl ziemlich verwegen wirken.
Ebenso der dunkle, ordentlich gestutzte Vollbart, der dem hageren Gesicht schmeichelte und es voller wirken ließ.
,,Wow Hank, ihr seht blendend aus. Ich hätte euch beinahe nicht erkannt. Der Bart steht euch ausgezeichnet, würde ich persönlich so lassen.", bemerkte die Offizierin und entlockte ihrem Second Adjutant, der sich von ihren Worten geschmeichelt fühlte, ein schüchternes Lächeln.
,,Danke, aber ehrlich gesagt bin ich froh wenn ich ihn wieder los bin, der juckt nämlich wie die Hölle.", meinte der Commander, ehe er sich den aufgeklebten Bart vom Gesicht zog und in seinen Tornister stopfte.
,,Ihr kommt genau richtig zum Mittagessen. Rex, Naiya und ich haben uns im Kochen versucht.", erzählte Valeena, als sie Hank ins Haus bat.
,,Oh, das ist sehr aufmerksam. Aber wir müssen uns sofort um die Informationen kümmern.", widersprach der Commander, der seinen nervösen Blick durch das Haus schweifen ließ, während er Valeena Richtung Küche begleitete.
,,Keine Widerrede, Hanki Baby! Erst wird gegessen und wehe euch schmeckt es nicht!"
Das gut gelaunte Schmunzeln, welches Valeena's Lippen umspielte, machte es Hank unmöglich weiter zu widersprechen.
Seine hochgeschätzte Vorgesetzte sah so glücklich, so erholt aus und der gutherzige Commander bedauerte es zutiefst, dass die schrecklichen Umstände es erforderten sie hier aufsuchen zu müssen.
,,Naja, einen Happen könnte ich tatsächlich ganz gut vertragen. Ich hatte seit meinem Aufbruch von Coruscant nichts mehr, weil das Essen in dem öffentlichen Transport-Schiff ungenießbar, um nicht zu sagen, zum kotzen war."
,,Hey Hankmann, was führt euch denn hierher?", fragte Fives, sichtlich verwundert über das Erscheinen des Commanders.
,,Dienstliche Probleme. Ihr wisst ja Fives, ohne den Colonel geht's halt nicht.", antwortete Hank, der nicht weiter auf die Frage des ARC-Troopers einging.
,,Vater, das ist mein Second Adjutant, Commander Hank "the Brain" McKenna. Computergenie und Technik-Ass. Er war mir schon während meiner Zeit beim Geheimdienst unersetzlich.", stellte Valeena stolz ihren Schützling vor.
,,The Brain, ja?"
Ein gefälliges Lächeln erschien auf Charles' Gesicht, als er die Worte Computergenie und Technik-Ass vernahm.
,,Herzlich willkommen in meinem Haus. Bitte nimm Platz, Hank.", gab der Ingenieur von sich, der auf den Tisch verwies.
Dankend nickte der Commander, ehe er sich neben Rex an den Tisch setzte und diesem zur Begrüßung ebenfalls zunickte.
Der Kloncaptain erwiderte McKenna's Gruß, während er feststellen musste, dass ihn erneut das nagende Gefühl der Eifersucht überkam.
Die Lobhudelei, mit der sein Flammenköpfchen den Commander vorstellte, schmeckte Rex so gar nicht.
Was mitunter auch daran lag, dass es ihm nicht wirklich recht war, dass Hank hier aufkreuzte.
Einfach weil er wusste, dass Valeena sich sofort wieder an die Arbeit machen würde, anstelle noch eine Weile auszuspannen.
Innerlich seufzend, schluckte er seinen Ärger, ehe er sich seinem Essen zuwandte.
,,Du warst also auch beim Geheimdienst?", fragte Charles den Commander, während sie alle das unerwartet schmackhafte Essen einnahmen.
,,Offiziell bin ich es immer noch, Sir, weil meine Versetzung noch nicht durch ist. Aber das ist eine lange Geschichte.", antwortete McKenna, bevor er sich an seine Vorgesetzte wandte.
,,Apropos Geheimdienst. Ich habe vor meiner Abreise noch erfahren, dass General Hudson bis auf weiteres suspendiert wurde. Das Oberkommando hat ihm, dank eurer Aussage, ein Ermittlungskomitee auf den Hals gehetzt. Die haben ihm die ganze Bude auf den Kopf gestellt und alles beschlagnahmt was ihnen unter die Finger kam. Ich wage zu behaupten, dass er die längste Zeit General gewesen ist. Manchmal siegt die Gerechtigkeit eben doch."
,,Das sind ausnahmsweise mal gute Nachrichten. Dieser Mistkerl hat es nicht anders verdient.", bemerkte Valeena, die sich ein schadenfrohes Grinsen nicht verbeißen konnte.
Genauso wie Fives und Besany, die ebenfalls erleichtert waren, dass Valeena's niederträchtigem Ex endlich das Handwerk gelegt wurde.
,,Wollen wir hoffen, dass die Sache kein Nachspiel haben wird.", meinte der Kloncaptain, der sich zwar ebenfalls sehr freute, aber befürchtete, dass Aaron vorhatte sich früher oder später an Valeena zu rächen.
Er konnte sich nicht vorstellen, dass dieser arrogante Kerl diese Schmach auf sich sitzen lassen würde, zumal er Valeena damals im Gerichtssaal schon Vergeltung angedroht hatte.
,,Och, darüber mach ich mir keine Sorgen, habe ich doch einen verwegenen Schläger an meiner Seite der mich verteidigen würde.", zwinkerte die Offizierin ihrem Liebsten zu, während sie liebevoll seine Hand in ihre nahm und ihm damit ein verschämtes Lächeln ins Gesicht zauberte.
Charles, der wieder einmal feststellen musste, wie wenig er doch über seine Tochter wusste, hoffte inständig, dass diese ihm eines schönen Tages all ihre Abenteuer erzählen würde.
Am besten bei einem guten Fläschchen Bourbon und umringt von ein paar Enkelkindern.
Nach dem Mittagessen wollte Valeena sich mit Rex und Hank ins Arbeitszimmer ihres Vaters zurückziehen, um sich Hank's Informationen anzusehen.
Doch der Commander hielt inne, während er sich vor den Kloncaptain stellte.
,,Tut mir leid, Captain Rex, aber die Informationen sind vorerst nur für die Augen des Colonels bestimmt."
,,Was? Das ist wohl ein schlechter Witz!"
Rex, der nicht glauben konnte was er hörte, starrte entgeister auf McKenna, dessen ernster Blick ihm signalisierte, dass dieser keine Scherze machte.
Langsam wird mir der Commander ein wenig zu selbstbewusst, ging es dem Kloncaptain durch den Kopf, der säuerlich die Arme vor der Brust verschränkte.
,,Hank, was soll das? Ihr wisst doch, dass Rex und ich keine Geheimnisse voreinander haben.", blaffte Valeena, die das Verhalten ihres Schützlings nicht verstehen konnte.
,,Ich weiß und es ist auch nicht gegen Captain Rex persönlich, das müsst ihr mir glauben, Colonel. Aber in Anbetracht der Umstände muss ich darauf bestehen, dass ihr die Informationen ohne Captain Rex in Augenschein nehmt."
McKenna's durchdringender Blick machte die Offizierin stutzig.
Sie kannte Hank, niemals würde dieser Rex einfach so ausgrenzen wollen.
Es sei denn, er hatte triftige Gründe, welche dies verlangten.
Ein mieses Gefühl überkam die Offizierin, die keine Geheimnisse vor ihrem Liebsten haben wollte.
Und doch war da plötzlich ihre innere Stimme, die ihr sagte, dass sie auf ihren second Adjutant hören sollte.
Ihr Magen rebellierte, als sie sich schließlich an Rex wandte.
,,Ich sehe mir die Informationen vorerst alleine an und hole dich dann später dazu."
,,Ach so ist das!"
Mit wütendem Blick, fixierte der Klon seine Freundin, die Hank offenbar mehr vertraute als ihm.
,,Na dann werde ich euch beide nicht länger stören."
Zutiefst verletzt, kehrte er den beiden den Rücken und stampfte niedergeschlagen davon.
Valeena, die wusste, dass sie Rex einen schlimmen Stich versetzt hatte, packte Hank an dessen Arm und schleifte ihn grob in das Arbeitszimmer ihres Vaters.
Aufgebracht knallte sie die Tür ins Schloss und funkelte den Commander ärgerlich an.
,,Ich habe gerade den Mann den ich über alles liebe zutiefst verletzt, ich will auf der Stelle wissen weshalb ich das getan habe!"
,,Ich weiß und es tut mir schrecklich leid, aber es geht nicht anders."
Bedauernd senkte der Commander den Kopf, ehe er seinen Tornister auf einem der Schreibtische abstellte und sein Laptop daraus hervorholte.
,,Um ehrlich zu sein, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.", seufzte Hank, während er das Laptop startete.
,,Am besten von vorne.", meinte Valeena, die die Arme vor der Brust verschränkte und sich neben ihren second Adjutant stellte.
Dieser nickte und atmete einmal kräftig durch, bevor er zu erzählen begann.
,,Nachdem ich mir Zutritt zum Kanzlerbüro verschafft hatte und dabei war die Daten des Kanzlers auf mein Laptop zu übertragen, nutzte ich die Zeit um mich in dessen Büro umzusehen. Ich habe dabei das hier gefunden, versteckt in der Statue der Sistros Nevet."
Hank bückte sich und fasste sich in den Schaft seines linken Stiefels.
Seine Hand zitterte, als er Valeena den edlen Lichtschwertgriff des Kanzlers aushändigte.
,,Wir lagen falsch, Colonel, unser Republiksoberhaupt korrumpiert nicht mit einem Sithlord, er ist selber einer und er steht kurz davor die alleinige Herrschaft an sich zu reißen. Ich habe ein Gespräch zwischen Mas Amedda und Sly Moore belauscht, während ich mich in einem Wandschrank versteckt hielt. Der Senatssprecher meinte, dass einer Machtübernahme nichts mehr im Weg stünde und dass die Entführung des Kanzlers inszeniert gewesen wäre. Sie redeten auch über Jedi-General Skywalker und unsere Klonsoldaten. Mas Amedda sagte wortwörtlich: Dass Skywalker in Kürze seinen Platz als neuer Schüler des Sithlords einnehmen würde und die Klontruppen ihren Zweck erfüllen würden. Es war auch die Rede von einer zweiten, geheimen Klon-Produktionsstätte, welche sich auf Centax 2 befindet."
Neugierig drehte Valeena den Lichtschwertgriff in ihren Händen, während sie Hank aufmerksam zuhörte.
Sie wirkte gefasst, als sie das Lichtschwert aktivierte und die feuerrote Energieklinge ausgiebig betrachtete, welche zischend daraus hervor schoss.
Ja, sie wirkte ruhig nach außen hin, doch innerlich klopfte ihr das Herz bis zum Halse.
Ein wahrer Emotionssturm tobte in ihrem Körper, indem sie versuchte das Gehörte zu verarbeiten und einen klaren Gedanken zu fassen.
Der Kanzler ein Sithlord, das konnte doch nicht möglich sein.
Der Jedi-Rat, welcher so oft mit Palpatine zusammenarbeitete, hätte seine dunkle Präsenz doch spüren müssen. Wie konnten sie das nicht bemerken?
Hinzu kam die Frage, warum Palpatine ausgerechnet Skywalker als neuen Schüler wollte, wo er doch Count Dooku hatte.
Was sie unmittelbar zur nächsten Spekulation brachte, warum der republikanische Kanzler überhaupt den Separatistenführer als Schüler hatte, das passte doch alles nicht zusammen.
Und warum inszenierte er überhaupt eine Entführung seinerseits?
Im selben Moment fiel es Valeena wie Schuppen von den Augen, als ihr einfiel, dass ausgerechnet Skywalker und Kenobi zur Rettung des Kanzlers ausgesandt wurden.
Palpatine wollte den jungen Jedi-General dazu benutzen, Count Dooku aus dem Weg zu räumen, damit Skywalker, aus einem Valeena's unbekannten Grund, dessen Platz einnehmen sollte.
Dessen war die Offizierin sich ziemlich sicher und sie ging jede Wette ein, dass die versuchte Geiselnahme auf Naboo schon dem selben Zweck gedient hätte, wenn sie und Rex es nicht vereitelt hätten.
Doch was meinte der Senatssprecher damit, dass die Klone ihren Zweck erfüllen würden?
Das taten sie doch ohnehin schon die ganze Zeit, sie erfüllten ihren Zweck,...als Kanonenfutter im Krieg.
Verbissen überlegte die Ex-Agentin, bis sie eine gewagte Vermutung hatte.
Sie deaktivierte das Lichtschwert und legte es neben Hank's Laptop, ehe sie sich an diesen wandte.
,,Ich habe mir gerade Gedanken über Amedda's Aussage gemacht, hinsichtlich der Klonsoldaten und dass diese ihren Zweck erfüllen würden. Vielleicht will Palpatine die Klontruppen dazu verwenden, die alleinige Macht an sich zu reißen. Aber das wäre nicht so einfach, weil die Klonsoldaten ja nicht nur ihm, sondern auch dem Senat und den Jedi unterstellt sind. Um die Klontruppen alleine zu befehligen, müsste Palpatine die Befehlsgewalt des Senates aushebeln. Ich bin nicht allzu bewandert in politischer Rechtslage, Hank. Aber ich glaube zu wissen, dass man dem Senat die Befehlsgewalt nur dann entziehen kann, wenn dieser sie freiwillig an den Kanzler abgäbe: In Form von Sondervollmachten und Notstandsverordnungen. Ich halte nichts von den Senatsmitgliedern, jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass diese so dumm wären und besagte Vollmachten einem einzigen Mann übertragen würden.
Aber selbst wenn, wären da immer noch die Jedi, die auch noch ein Wörtchen mitzureden hätten und bestimmt nicht zulassen würden, dass ein Sithlord die alleinige Herrschaft an sich reißen würde. Er müsste sie alle aus dem Weg räumen, bevor er sich zum Diktator erheben könnte. Vermutlich würde dieser Gedanke auch in Palpatine's Köpfchen herum spuken. Aber dazu wäre selbst der mächtigste Sithlord nicht in der Lage. Die Sache wäre einfach zu groß."
Hank schluckte schwer, als er die Brille abnahm und sich die Augen rieb.
,,Ihr habt mit all euren Spekulationen recht, nur bei der Letzten liegt ihr leider falsch."
,,Wie meint ihr das, Hank?", fragte die Offizierin, die nicht wusste worauf ihr second Adjutant hinaus wollte.
,,Während des Fluges hierher, stellte ich mir die gleichen Fragen wie ihr Colonel und habe mir erlaubt, vorab die Daten des Kanzlers einzusehen. Ich wünschte ich hätte es nicht getan."
Der Commander musste all seine Kraft aufbringen um Ruhe zu bewahren.
Er raufte sich die Haare, während er Valeena mit einem Blick ansah, der nichts Gutes verhieß.
,,Es ist alles hier drauf, Colonel. Einfach alles, alle Antworten auf unsere Fragen."
Seine Hände zitterten, als er auf sein Laptop deutete.
,,Deshalb, deshalb wollte ich nicht, dass Captain Rex dabei ist. Der Kanzler oder Lord Sidious hat seine Hausaufgaben gründlich gemacht. Oh ja, das hat er."
Hank's Blick schweifte ins Leere, ehe er sich wieder auf die Offizierin konzentrierte.
,,Ich weiß nicht wie er es geschafft hat, vielleicht durch Manipulation oder jahrelanges Schönreden. Aber der Senat hat ihm sämtliche Sondervollmachten übertragen. Ich habe sie gelesen, alle 150 Notstandsverordnungen. Darunter ist mir eine aufgefallen und genau diese wird er anwenden, um an die Macht zu gelangen. Notstandsverordnung 66, kurz gesagt Order 66 welche besagt: Dass alle Jedi und Republiksverräter durch militärische Gewalt hinzurichten wären. Genau das hat er vor und er wird damit durchkommen, weil er sie alle kontrollieren kann. Jeden einzelnen von ihnen kann er kontrollieren, meine Freunde, die einzigen Freunde die ich jemals hatte. Es ist alles hier drauf, Colonel, die Klon-Akten von Kamino. Es ist einfach nur schrecklich."
Der Commander schüttelte fassungslos den Kopf, während sein verstörter Blick abermals ins Unendliche driftete.
,,Colonel, wir sind Hochverräter.", stammelte Hank, bevor er auf Valeena zutrat und diese an den Schultern packte.
,,Es tut mir so leid. Aber ihr dürft Captain Rex nicht mehr vertrauen, weil er euch töten wird."
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