Kapitel 31 "HARD CONSEQUENCES"✔️
,,Sir, nicht!"
Fives, Jesse, Hardcase und Kix stürzten sich auf Rex, der den General an die Wand gedrückt hielt und zu einem weiteren Schlag ausholen wollte.
Die vier Trooper umklammerten ihren Captain und hinderten ihn daran erneut zuschlagen zu können.
Rex war kaum zu bändigen, seine Männer mussten alle Kraft aufbringen, um ihn von Aaron wegzuziehen, der mit blutendem Gesicht an der Wand entlang zu Boden rutschte und dort liegen blieb.
,,Loslassen! Lasst mich sofort los! Dieser Mistkerl hat es nicht anders verdient. Lasst mich los, damit ich ihm sein gottverdammtes Maul für immer stopfen kann.", schnaubte Rex, der wie ein wild gewordener Berserker um sich trat und sich aus der Umklammerung seiner Klonbrüder losreißen wollte.
,,Ihr bringt euch in Teufelsküche, Sir! Dieser Lackaffe ist es nicht wert. Wollt ihr wegen ihm vors Militärgericht? Ihr wisst genau was euch dann blüht.", entgegnete Fives, der seinen besten Freund noch nie so ausser sich erlebt hatte.
,,Das ist mir scheissegal! Lasst mich los!", tobte der Kloncaptain, der sich nicht beruhigen wollte, woraufhin Fives seinen besten Freund losließ und sich vor diesem aufbaute.
,,Aber IHR wäre es nicht egal, Sir, und UNS auch nicht! Wollt ihr, dass sie noch mehr ertragen muss als sie es ohnehin schon musste? Wollt ihr, dass sie mitansehen muss wie man euch in Handschellen abführt und zum Tode verurteilt, nur wegen diesem Lackaffen? Dann bitte, nur zu, prügelt weiter auf ihn ein!"
Grimmig starrte Fives seinem besten Freund ins Gesicht, während er den anderen dreien signalisierte, dass sie Rex loslassen sollten.
Zögerlich ließen Jesse, Kix und Hardcase ihren wildschnaubenden Captain los.
Schwer atmend, erwiderte Rex den finsteren Blick seines besten Freundes, bis seine Vernunft allmählich wieder zurück kehrte und er sich nach und nach beruhigte.
Hank, der noch immer auf seinem Stuhl saß, lachte sich ins Fäustchen.
Endlich hatte dieser arrogante Schnösel bekommen was er verdiente.
Niemals würde Hank den angstvollen Blick des Generals vergessen, als Rex diesen an die Wand gedrückt hielt.
Genauso wenig wie das Knacken der gebrochenen Nase, das wie himmlische Musik in Hank's Ohren klang.
Grinsend warf er einen Blick auf Aaron, der noch immer am Boden kauerte, während ihm das Blut aus der Nase lief.
Zweifelsohne würde das makellose Gesicht des Generals, in nächster Zeit, nicht mehr ganz so ästhetisch aussehen.
Wäre es nach Hank gegangen, hätte Captain Rex einen Orden verdient.
Doch dem war leider nicht der Fall - Im Gegenteil.
Der ruhige Commander wusste sehr wohl mit welchen Konsequenzen der Kloncaptain zu rechnen hatte und es tat ihm furchtbar leid, da er den angenehmen Klon und seine Männer gut leiden konnte.
Schwungvoll erhob er sich von seinem Stuhl und entgegen seiner Pflicht, dem General aufzuhelfen, stieg er über dessen Beine und marschierte zu der kleinen Soldatengruppe.
Vermutlich würde er wegen unterlassener Hilfeleistung eine auf den Deckel kriegen, doch das war Hank egal, als er auf den schweratmenden Captain zutrat und seine Hand auf dessen Schulter legte.
,,Meine Hochachtung, das hat er mehr als verdient.", sprach er in gedämpftem Ton.
,,Allerdings wird der General das nicht auf sich sitzen lassen, ich kenne ihn nur zu gut. Spätestens Morgen wird er ein Disziplinarverfahren gegen euch einleiten und euch wegen schwerer Körperverletzung verhaften lassen. Ihr wisst was das bedeutet und ich bedauere zutiefst, dass ich euch nicht helfen..."
,,Haaank, du Taugenichts! Komm sofort her!", unterbrach Aaron den Commander, der sich langsam aufrappelte und sich ein Taschentuch auf die schmerzende Nase drückte.
Das Gesicht des Generals begann bereits zuzuschwellen, als er sich an der Wand abstützte und sich langsam, taumelnd auf die kleine Gruppe zubewegte.
,,Dafür wirst du bezahlen, du dreckiger Hund! Ich sorge dafür, dass man dich hinrichten lässt, du fehlerhafte Kreatur!", gurgelte der General, woraufhin Rex der Zorn erneut überkam und seine Männer ihn abermals festhalten mussten.
Resignierend hob Hank die Hände, der seinen Blick auf den wildschnaubenden Kloncaptain und die Soldaten richtete.
,,Es tut mir schrecklich Leid, ich muss jetzt leider gehen. Aber ich melde mich sobald ich kann.", flüsterte der Commander, ehe er die Schultern straffte und auf den General zumarschierte.
,,Na kommt, Sir, ich bring euch nach unten in die Notaufnahme. Gut, dass wir in einem Krankenhaus sind, was.", spottete Hank, der sich ein Grinsen verbiss, während er Aaron pflichtgetreu seinen Arm anbot, damit dieser sich abstützen konnte.
,,Halt den Mund, du Nichtsnutz! Mit dir hab ich später auch noch ein Hühnchen zu rupfen.", fauchte Aaron, der sich auf den hageren Arm des Commanders stützte.
Seine kalten, grauen Augen taxierten den Kloncaptain, den seine Männer noch immer umklammert hielten.
,,Du bist ein toter Mann, Fiffi!", schnaubte Aaron, ehe er und Hank langsam zum Aufzug marschierten.
Zögerlich ließen die Trooper ihren wutschnaubenden Captain los, nachdem Aaron und Hank im Lift verschwunden waren.
,,Prima, Sir! Das habt ihr wirklich toll gemacht! Spitze, und jetzt, was machen wir jetzt, hä? Wie konntet ihr euch nur dazu hinreißen lassen diesen Idioten zu vermöbeln? Der Typ ist ein General, ein verfluchter GENERAL, der lässt euch durch den Fleischwolf drehen, während er sich nebenher die Stiefel polieren lässt.", wetterte Fives, dem Rex dafür einen finsteren Blick zukommen ließ.
,,Fives, ihr geht jetzt alle zur Kaserne zurück!"
Energisch schüttelte der ARC-Soldat den Kopf.
,,Das kommt nicht in Frage, Sir! Wir gehen jetzt nirgendwo..."
,,Tu was ich dir sage und ihr anderen auch!", knurrte Rex, der keinen Widerspruch duldete.
Ein resignierendes Schnauben verließ die Kehle des ARC-Troopers, der seinen Kopf senkte und nickte.
,,Schön, wie ihr meint, Sir."
Fives, der Rex am besten kannte, wusste, dass es keinen Sinn machte ihm zu widersprechen, wenn dieser auf Stur geschaltet hatte.
,,Na los Männer, tun wir was unser Captain sagt!"
Die Trooper, die sich sehr um ihren Captain sorgten, warfen bekümmerte Blicke in dessen Richtung, bevor sie mit gesenkten Häuptern von dannen trotteten.
Erneut überkam Rex der blanke Zorn.
Die Versuchung, den nächstbesten Stuhl zu packen, um diesen gegen die Wand zu schleudern, war groß.
Doch er besann sich eines Besseren.
Seufzend ließ er sich auf eine der weißen Sitzgelegenheiten fallen, anstelle zu randalieren.
Missmutig stützte er den Kopf in die Hände und massierte sich die Schläfen.
Er konnte sich nicht erinnern jemals so wütend gewesen zu sein.
Wären seine Brüder nicht gewesen, hätte er diesen Kerl ins Jenseits geprügelt, da war Rex sich ziemlich sicher.
Ob er bedauerte was er getan hatte?
Nein, tat er nicht!
Im Gegenteil, er hätte diesem Dreckskerl schon viel früher eine verpassen sollen.
Bedauernswert war nur die Quittung, welche er dafür kassieren würde.
Doch darüber wollte Rex, der froh war, dass das Krankenhauspersonal seine Prügelattacke nicht mitbekommen hatte, sich im Moment keinen Kopf machen.
In Gedanken ganz bei seiner Liebsten, lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, während sein Blick ununterbrochen auf die Wanduhr fiel, welche gegenüber hing.
Nach gefühlten Äonen des Wartens, kam der Chirurg aus dem OP zurück.
Dieser teilte ihm mit, dass es, wie vermutet, leider nicht mehr möglich war den Arm des Colonels zu retten, da dieser zu lange vom Körper abgetrennt war.
Die positive Nachricht war, dass durch die Kauterisierung der Lichtschwertklinge eine schnellere Wundheilung stattfand und man dem Oberst deshalb schon in ein paar Tagen einen Mechnoarm anpassen könnte.
Rex bedauerte zutiefst, dass man Valeena's Arm nicht mehr retten konnte.
Ihr Leben lang, würde sie mit Einschränkungen ihrer Feinmotorik leben müssen.
Hinzu kam der ästhetische Aspekt, der ihn zwar nicht im geringsten stören würde, Valeena dafür umso mehr - war sie doch ohnehin immer sehr selbstkritisch mit sich.
Innerlich seufzend, fragte er den Chirurgen, ob er kurz nach dem Oberst sehen durfte.
Dieser verneinte und erklärte dem Klon, dass die Patientin noch nicht aus der Narkose erwacht sei und es besser wäre, wenn Rex am nächsten Tag wieder käme.
Betrübt senkte der Kloncaptain den Kopf, bevor er dem Arzt einen verzweifelten Blick zukommen ließ.
,,Morgen ist es vielleicht schon zu spät für mich. Ich bitte euch, Sir, nur einen kurzen Augenblick. Es würde mir so viel bedeuten."
Mitleidig betrachtete der Chirurg den blonden Klon, von dem er wusste, dass dieser als Kriegsspielzeug, ohnehin nicht viel von seinem Leben hatte.
,,Na schön, fünf Minuten."
Dankbar folgte Rex dem Arzt, der ihn zum Zimmer des Colonels brachte und leise die Tür öffnete.
Vorsichtig trat der Kloncaptain in das abgedunkelte Krankenzimmer, dessen einzige Lichtquelle eine kleine Neonröhre war, welche sich hinter Valeena's Krankenbett befand.
Leise stellte er einen Stuhl neben ihr Bett und setzte sich darauf, während er sie liebevoll betrachtete.
Die Offizierin sah mitgenommen aus, ihr Gesicht war fast so weiß wie das Krankenbett, auf welchem sie lag.
Lediglich ihr feuerrotes Haar bildete einen farblichen Kontrast zu dem kalten, sterilen weiß, welches sie umgab.
Vorsichtig strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und nahm ihre gesunde Hand, die er liebevoll küsste.
Sein Blick fiel auf ihren, in Bactabandagen verbundenen, Armstumpf.
In diesem Moment bereute er, dass er Aaron verprügelt hatte, weil dieser ihn spätestens Morgen verhaften ließe und er seine Liebste vermutlich nie mehr wieder sehen würde.
Er hatte ihre gemeinsame Zukunft zerstört - Mit drei Schlägen seiner Faust hatte er sie zerstört und es schmerzte ihn unsäglich.
,,Irgendwie haben wir beide das Talent uns ständig in brenzliche Situationen zu bringen, was. Dabei würde ich mir nichts mehr wünschen, als irgendwann, irgendwo, in Frieden mit dir leben zu können. Aber ich befürchte, dass daraus nichts werden wird, weil ich mich ziemlich tief in die Scheiße bugsiert habe. Es tut mir schrecklich Leid was ich uns beiden damit angetan habe.", flüsterte er seiner schlafenden Liebsten zu und küsste erneut ihre Hand.
,,Bleib so hartnäckig wie du bist und verfolge weiter unsere Sache. Mach dir nicht zuviele Gedanken über deinen Arm, hörst du. Du machst das schon. Egal ob mit oder ohne Prothese, kann dir keine das Wasser reichen und ich werde dich immer lieben, das darfst du nie vergessen."
Die letzten verbleibenden Minuten verbrachte der Klon schweigend am Bett seiner Freundin, während er ihre zierliche Hand hielt, solange bis der Arzt zurück ins Zimmer kam.
Behutsam legte er ihre Hand zurück aufs Bett und erhob sich leise von seinem Stuhl.
Ein letzter Blick auf seine Liebste, bevor er schweren Herzens das Militär-Krankenhaus verließ und zur Kaserne zurück kehrte.
*KASERNE, 501.LEGION*
Einige Zeit später, saßen Fives, Jesse, Hardcase und Kix im Aufenthaltsraum der Kompanie und diskutierten über die brenzliche Lage, in welche sich ihr Captain manövriert hatte.
Verbissen überlegten sie, wie sie ihm am besten helfen konnten, doch das war alles andere als einfach.
Nicht nur, weil es für seine Lage fast keinen Ausweg gab, sondern auch, weil er sich wie immer nicht helfen lassen wollte und sich auf seiner Stube verschanzt hatte, nachdem er zur Kaserne zurück gekehrt war.
Während ihres hitzigen Gesprächs piepste der Messageempfänger von Hardcase, der daraufhin die Nachricht las, welche von Commander McKenna stammte.
,,Das war Hank. Er lässt fragen ob mit dem Cap alles in Ordnung ist, weil der nicht auf seine Nachricht antwortet. Er wollte uns nur nochmal bestätigen, dass General Hudson morgen mit der Coruscant-Guard hier aufschlagen wird und zwar ziemlich zeitig. Es tut ihm leid, dass er nichts tun kann. Hat selber noch eine auf den Deckel bekommen.", teilte Hardcase den anderen mit, ehe er Hank antwortete, dass mit dem Captain soweit alles in Ordnung wäre und dieser nur mal wieder alle Schotten dichtmachte, wie er es immer tat, wenn er Sorgen hatte.
,,Was sollte Hank auch schon tun können. Fakt ist, dass dieser Arsch unseren Cap zu Bantha-Gulasch verarbeiten lässt und wir nicht wissen was wir tun sollen. Wir können doch nicht einfach tatenlos zusehen wenn die ihn Morgen einkassieren. Jesse, sag etwas! Dir fällt doch sonst immer etwas ein.", gab Fives von sich, woraufhin Jesse überlegte.
,,Naja, verhindern können wir seine Festnahme schätzungsweise mal nicht. Aber tatenlos zusehen, kommt auch nicht in Frage. Zumindest nicht für mich. Allerdings muss uns bewusst sein, dass wir uns damit selber strafbar machen."
,,Mitgehangen, mitgefangen!", ertönte es von den anderen dreien wie aus einem Mund, woraufhin sich der ARC-Lieutenant, mit verschwörerischer Miene, über den Tisch zu seinen Brüdern beugte.
Nach einer schlaflosen Nacht, quälte Rex sich am nächsten Morgen aus seinem Bett.
So gut er konnte, verdrängte er seine aufkommenden Gedanken über das was ihm bevor stand.
Er begab sich zum Waschraum, wo er ausgiebig duschte - Denn eines stand für ihn fest: Er würde wie jeden Tag seinen Dienst antreten, ganz gleich was geschehen sollte.
Was hätte er auch sonst tun sollen?
Flüchten und sich irgendwo verstecken - solange, bis sie ihn irgendwann doch finden würden?
Nein!
Er hatte sich laut militärischem Gesetz einer schlimmen Straftat schuldig gemacht und würde die Konzequenzen in Kauf nehmen, wie es sich für einen ehrenvollen Klonsoldaten gehörte - selbst wenn es für ihn den Tod bedeutete.
Ein leises Seufzen entwich seinem Mund, als er an seinen Spind heran trat und seine Ersatzuniform daraus hervor holte, da seine andere ja auf Valeena's Schiff war, welches sich noch auf Naboo befand.
Eigentlich hätte er genauso gut seine Rüstung anziehen können, doch das tat er nicht - Einfach aus dem Grund, weil seine Liebste immer großen Wert darauf legte, dass ihr Commissioned Officer seine Uniform trug.
Und das war er, IHR Commissioned Officer und IHR Geliebter, ganz gleich was ihn erwarten würde.
Nachdem er sich angezogen hatte, warf er einen kontrollierenden Blick in seinen kleinen Spiegel, wie er es immer tat, ehe er die Schultern straffte und seine Stube verließ, um vielleicht zum letzten mal seinen Dienst anzutreten.
*KURZE ZEIT SPÄTER*
Den Offiziersstock unter den Arm geklemmt und die Schirmmütze tief ins Gesicht gezogen, betrat Aaron, gefolgt von Hank und sieben Männern der Coruscant-Wache, den großen Kasernenabschnitt der 501.Legion.
Das Gesicht des arroganten Generals sah ziemlich ramponiert aus.
Auf seiner ballonförmig angeschwollenen, rot-blauen Nase befand sich ein großes, weißes Bactapflaster, welches einen schönen Kontrast zu seinen blau geschwollenen Wangen bildete.
Aaron hatte etwas Schwierigkeiten zu sehen, da sich die farbenfrohe Schwellung der Wangen wulstförmig bis zu dessen Augen hinauf zog. Ebenso seine geschwollene Oberlippe, welche einem überdimensionalen Entenschnabel glich.
Schade, dass dieser Zustand nicht so bleibt, würde ihm so gut stehen, ging es McKenna durch den Kopf, während sie den Eingangsbereich des Gebäudes der Torrent-Kompanie betraten und ausschau nach dem Täter hielten.
Hank war es seit dem gestrigen Tage schwer ums Herz.
Er wollte nicht, dass Rex verhaftet und zum Tode verurteilt wurde.
Wärt ihr doch nur kein Klon, eure Strafe wäre ein Witz, selbst wenn ihr ihn zerfleischt hättet, ging es Hank durch den Kopf, als sie auf Fives, Jesse, Hardcase und Kix trafen, die schon seit den frühen Morgenstunden im Eingangsbereich des Kompaniegebäudes postierten.
Bewaffnet bis an die Zähne, reihten sich die vier Trooper in eine Linie und versperrten den Ankommenden den Weg - Fest entschlossen, ihren Captain nicht freiwillig heraus zu rücken.
,,Macht Platz und dann bringt ihr uns unverzüglich zu CT7567!", orderte Commander Fox, woraufhin ARC-Lieutenant Jesse stur den Kopf schüttelte.
,,Das könnt ihr vergessen, wir bleiben genau hier stehen! Wenn ihr zu unserem Captain wollt, müsst ihr erst an uns vorbei."
,,Macht Platz und zwar auf der Stelle! Ich warne euch, wir sind dazu berechtigt von der Schusswaffe gebrauch zu machen, solltet ihr weiterhin den Weg versperren. Das ist meine erste und letzte Warnung.", knurrte der Anführer der Coruscant-Wachen, der die Hände bedrohlich an seine Waffen-Holster legte.
,,Ja, meine auch! Vier zu sieben, ohne die beiden Schlipsträger, unsere Chancen stehen gut. Oder was meint ihr, Männer?", entgegnete Jesse, der es Fox gleich tat und seine Hände an seine beiden DC-17-Blasterpistolen legte.
Es wurde mucksmäuschen still, als sich die zwei Gruppen einen Augenblick lang beiderseitig anstarrten.
Die erhitzten Gemüter der Männer brachten die Luft zum knistern, bis die beiden Gruppen zeitgleich die Waffen zogen und diese gegenseitig aufeinander richteten.
Klon-Soldaten gegen Klon-Wachen, Klonbrüder gegen Klonbrüder, bereit das Feuer zu eröffnen, sollte es von Nöten sein.
,,Legt sofort die Waffen nieder oder wir schießen!", knurrte Commander Fox, dessen Finger angespannt auf dem Abzug seiner Blasterpistole lag, welche er gegen Jesse gerichtet hielt.
,,Dasselbe gilt für uns.", erwiderte der ARC-Lieutenant, der seinerseits die Blasterpistolen auf Commander Fox gerichtet hielt, während er ihm grimmig ins Gesicht starrte.
,,Tut mir leid, Commander, aber wir werden euch Captain Rex nicht freiwillig überlassen und wenn ihr auf euer Herz hört, dann versteht ihr warum wir das nicht tun."
,,Worauf wartet ihr? Knallt diese aufständischen Hunde über den Haufen!", rief Aaron, der wild mit seinem Offiziersstock herumfuchtelte und nicht verstand warum der Anführer der Coruscant-Wachen zögerte.
Die Luft war zum zerreißen gespannt, als Commander Fox schließlich nickte und langsam die Hand hob, um den Feuerbefehl zu geben.
,,Stop, nicht schießen! Ich wiederhole, nicht schießen!", ertönte eine raue Stimme, welche plötzlich im Hintergrund zu hören war.
,,Jesse, Fives, senkt sofort die Blaster! Das ist ein Befehl!"
Es war Rex, der im Gang aufgetaucht war und mit energischen Schritten auf die beiden Gruppen zumarschierte, welche sich noch immer gegenseitig im Visier hatten.
Beherzt stellte er sich zwischen seine Männer und die Coruscant-Wachen, während er seinen ernsten Blick über die beiden Gruppen wandern ließ, ehe er sein Augenmerk auf den General richtete, welcher ihn hasserfüllt anstarrte.
Ein schadenfrohes Lächeln umspielte die Lippen des blonden Klons, als er kurz in Aarons ramponiertes Gesicht sah, bevor er sich an Fox wandte.
,,Senkt bitte die Waffen, Commander. Ich werde keinen Widerstand leisten."
,,Aber Sir, das kann nicht euer Ernst sein? Wir werden nicht zulassen, dass man euch verhaftet.", widersprachen Fives und Jesse, die wie die anderen zwei energisch den Kopf schüttelten.
,,Männer, seid vernünftig und nehmt die Waffen runter, das bringt doch nichts. Ich stehe zu dem was ich getan habe und trage die Konsequenzen dafür, ganz gleich wie sie ausfallen mögen.", erwiderte Rex, der jedem einzelnen einen durchdringenden Blick zukommen ließ.
Die betrübten Gesichter der vier Trooper sprachen Bände, als sie zögerlich die Waffen senkten und mitleidig auf ihren Captain und guten Freund blickten.
Dieser nickte zufrieden und wandte sich leise an seine beiden ARC-Trooper.
,,Jesse, Fives, ihr müsst euch jetzt um die Kompanie kümmern, die Männer brauchen euch und Valeena auch. Ihr werdet sie so gut unterstützen wie es euch nur möglich ist, und Fives, sag ihr, dass ich sie lie..."
Rex verstummte, als er kurz die Augen zusammenpresste und für einen Moment wehmütig den Kopf senkte, ehe er den beiden brüderlich die Hände auf die Schultern legte.
,,Versprecht es mir!"
,,Versprochen, Sir."
Betrübt nickten die beiden, die es ihrem Captain gleich taten und ihm ebenfalls die Hände auf dessen Schultern legten.
,,Alle für einen."
,,Und einer für alle.", antwortete Rex seinen beiden Brüdern, ehe er sich an Fox wandte und diesem die Hände entgegen streckte.
,,Ich bin so weit."
Commander Fox nickte knapp und trat näher an Rex heran.
,,CT7567, gemäß militärischem Strafgesetz, habt ihr euch laut Paragraph 22, des tätlichen Angriffes und der schweren Körperverletzung eines ranghöchsten Offiziers schuldig gemacht. Aufgrund dieses schwerwiegenden Vergehens seid ihr unverzüglich festzunehmen. Eine Anhörung vor Gericht findet frühestens in fünf Tagen statt. Als Eigentum der Republik steht euch keine anwaltliche Verteidigung zu. Jedoch habt ihr die Möglichkeit euch vor Gericht, hinsichtlich eures Vergehens, frei zu äußern. Bis zu eurer Anhörung werdet ihr im Militär-Gefängnis unter Arrest gestellt. Ich halte zu Protokoll, dass ihr bei der Festnahme keinen Widerstand geleistet habt."
,,Totes Fleisch!", gab Aaron von sich, der triumphierend dabei zusah, wie man den Kloncaptain in Handschellen legte.
,,An das du Dreckskerl noch lange denken wirst, wenn du in den Spiegel schaust. Jeder Schlag war es mir wert.", murmelte Rex, als man ihn aus dem Kompaniegebäude führte.
Schweren Herzens, blickten Fives, Jesse, Hardcase und Kix ihrem Captain hinterher.
,,Verrecke und schmor in der Hölle, du arroganter Lackaffe!", knurrte Fives, der es besonders schwer um seinen besten Freund hatte.
,,Hey Bello, noch so ein Spruch und du kannst Fiffi Gesellschaft leisten!", fauchte Aaron, der mit seinem Offiziersstock auf Fives deutete, ehe er auf dem Absatz kehrtmachte und hocherhobenen Hauptes davon stolzierte.
Hank, der sich die ganze Zeit über im Hintergrund hielt nahm all seinen Mut zusammen, als er dem General den Weg versperrte.
,,Sir, wie ich es heute Morgen zum wiederholtem male tat, zitiere ich euch Dienstvorschrift Nummer 75, welche besagt: Dass der jeweilige Disziplinarvorgesetzte unverzüglich zu verständigen sei, wenn es zur Verhaftung eines ihm unterstellten Soldaten oder Offiziers kommt, insbesondere wenn es sich um dessen Commissioned Officer handelt. Der jeweilige Disziplinarvorgesetzte oder dessen Stellvertreter, im Falle einer Verhinderung, ist dazu berechtigt, seinem ihm unterstellten Soldaten oder Offizier, Beistand im Gericht zu leisten. Dabei spielt es keine Rolle ob es sich hierbei um einen republikseigenen Klonsoldaten handelt oder nicht. Oberst O'Connor ist deshalb umgehend zu verständigen. An diese Weisung müsst selbst ihr euch halten, General. Solltet ihr dem nicht auf der Stelle nachkommen, werde ich es jetzt tun!"
Aaron gab ein wütendes Schnauben von sich, als er Hank den silbernen Knauf seines Offiziersstocks gegen dessen Brust drückte und sich vor ihm aufbäumte.
,,Jetzt reicht es mir! Zum Teufel mit dir, Brillenschlange. Wenn du das tust brauchst du dich nicht mehr bei mir blicken zu lassen, dann kannst du ihr im..."
,,Was kann ich dann, Sir? Ihr im Schützengraben Gesellschaft leisten?", unterbrach Hank, der in diesem Moment seine Furcht vor dem General überwand, weil es ihm endgültig reichte.
Das Herz des schmächtigen Commanders klopfte wie wild, als er mutig die Schultern straffte und sich sein rot-blaues Rangabzeichen von der Brust riss, welches er dem General vor dessen Stiefel schmiss.
,,Nur zu gerne. Lieber verrecke ich mit dem Colonel und diesen guten Männern hier im Schützengraben, als dass ich noch einen Tag länger unter euch diene, SIR. Und seid versichert, ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um Captain Rex den Beistand seiner Disziplinarvorgesetzten, oder eines angemessenen Vertreters zu ermöglichen, auch wenn es vielleicht nichts bringen mag."
Ohne dem General auch nur eines Blickes zu würdigen, kehrte McKenna diesem den Rücken und marschierte zu der kleinen Soldatengruppe, welche ihn sofort in Empfang nahm.
,,Alle Achtung, Hankmann. Dem habt ihr es aber ordentlich gegeben. Ich wusste von Anfang an, dass ihr zu uns gehört.", grinste Hardcase, der Hank den Arm um die Schultern legte.
,,Mein Respekt, Commander. Hätte nicht gedacht, dass ihr soviel Schneid besitzt. Offensichtlich habe ich mich in euch getäuscht.", bemerkte Fives, der Hank anerkennend die Hand entgegen streckte, die dieser herzlich schüttelte.
,,Um ehrlich zu sein, hätte ich das selbst nicht von mir geglaubt."
,,Ja, geh zu diesen Hunden, du hinterhältige Brillenschlange! Da gehörst du hin!", rief Aaron, der wild mit seinem Stock herumfuchtelte.
,,Du wirst es nicht lange machen, weil dich die Droiden beim ersten Scharmützel über den Haufen schießen werden."
,,Nicht solange er uns hat. Wir sind Brüder, und Brüder passen aufeinander auf. Einer für alle und alle für einen.", erwiderten Fives und Hardcase, die sich demonstrativ vor den Commander stellten.
Das lädierte Gesicht des Generals sprach Bände, als er der kleinen Gruppe einen zornigen Blick zukommen ließ, ehe er mit verächtlichem Schnauben die Kaserne verließ.
Hank verlor keine Zeit, als er den anderen mitteilte, dass er umgehend zum Hospital musste um dem Colonel Bericht zu erstatten.
Er hoffte, dass Valeena in der Zwischenzeit erwacht und aufnahmefähig wäre.
Es tat Hank leid, dass sie nicht mal in Ruhe genesen konnte, ohne gleich mit den nächsten Schwierigkeiten konfrontiert zu werden.
Aber es war nicht zu ändern und abgesehen davon waren Schwierigkeiten ohnehin der zweite Vorname der Offizierin.
*MILITÄR-HOSPITAL*
Valeena wusste noch nicht, was am Vorabend vorgefallen war und was sich gerade in der Kaserne abspielte, als sie zur selben Zeit genervt mit ihrem Frühstück kämpfte.
Es war alles andere als einfach, wenn man als Rechtshänder, plötzlich nur noch die linke Hand zur Verfügung hatte.
Mühsam versuchte sie die Chee-Chee-Beerenmarmelade auf der Brotscheibe zu verstreichen, die ihr ständig davon rutschte.
Frustriert knallte sie das Messer auf ihr Nachttischchen und schob dieses zur Seite, ohne auch nur einen Bissen ihres Frühstücks gegessen zu haben.
Seufzend lies sie sich zurück ins Bett fallen und starrte missmutig an die weiße Zimmerdecke.
Der Stationsarzt hatte ihr schon bei der Morgenvisite mitgeteilt, dass eine Replantation ihres Armes nicht mehr möglich war und sie, sobald ihr Armstumpf abgeheilt war, eine Prothese erhalten würde.
Valeena, die dadurch große Einschränkungen in Kauf nehmen musste, konnte sich nur schwer mit dieser Tatsache abfinden.
Nie mehr wieder, würde sie so schnell eine Tastatur oder feinste Gerätschaften bedienen, geschweige den etwas mit dieser Hand fühlen können.
Hinzu kam auch die Sorge um ihr Äußeres, dem Valeena ohnehin immer sehr selbstkritisch gegenüber stand.
Ein Mechnoarm würde alles andere als ästhetisch aussehen, vorallem nicht an einer zierlichen Frau.
Da brachte es auch nicht wirklich viel, wenn man diesen dann mit Synthfleisch überzog, man würde immer sehen, dass der Arm künstlich wäre.
Valeena's methodischer Verstand sagte ihr, dass es hirnrissig sei sich über Äußerlichkeiten Gedanken zu machen, schließlich könne sie froh sein, dass sie noch am Leben war.
Doch im Gegensatz zu ihrem Verstand sprachen ihre Gefühle eine ganz andere Sprache, als sie sich fragte, ob Rex sie dann überhaupt noch als schön und begehrenswert empfinden würde.
Wahrscheinlich nicht.
Vermutlich würde er nur noch eine unästhetische, bedauernswerte Frau in ihr sehen, die nicht mal in der Lage war sich eine Scheibe Brot zu schmieren.
Genauso wie alle anderen die sie kannte, die vermutlich hinter ihrem Rücken tuscheln und mit dem Finger auf sie deuten würden.
Tränen der Verzweiflung verließen die schönen Augen der Offizierin, die sich ihren düsteren Gedanken hingab und nicht wusste, wie sie mit ihrer Situation fertig werden sollte.
Ein lautes Klopfen an ihrer Zimmertür riss Valeena aus ihren trüben Gedanken.
Geschwind wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und setzte sich aufrecht ins Bett.
,,Herein!"
Die Tür wurde geöffnet und herein spazierte Q, der Quarter-Master des Geheimdienstes.
Verwundert starrte Valeena auf den alten Chefentwickler, mit dem sie am allerwenigsten gerechnet hatte.
Q widerum, warf einen besorgten Blick auf Valeena, welcher der Kummer ins Gesicht geschrieben stand.
Schwungvoll trat der untersetzte, grauhaarige Mann an ihr Krankenbett und klopfte ihr zuversichtlich auf die Schulter.
,,Trübsal blasen hat noch nie jemandem etwas gebracht, also Kopf hoch, O'Connor."
,,Was ihr nicht sagt, Q.", meinte Valeena, die den alten Chefentwickler irritiert ansah.
,,Was führt euch hierher und woher wisst ihr, dass ich hier bin?"
,,Schon vergessen? Der Geheimdienst weiß alles.", scherzte der alte Chefentwickler, der von Valeena einen Blick alá: Haha, sehr witzig, kassierte.
,,Falls ihr wegen der Ausrüstung hier seid. Das Kleid hängt da drüben im Schrank. Ihr könnt es wieder mitnehmen, es ist unversehrt. Naja, bis auf den rechten Ärmel, der fehlt leider.", maulte die missgelaunte Offizierin, einfach nur, dass sie irgendetwas sagte.
,,Das Strumpfband könnt ihr auch wieder mitnehmen. Es hat seinen Zweck erfüllt, ich habe keine weitere Verwendung dafür."
Der alte Mann hatte Verständnis für Valeena's Übellaunigkeit, wer wäre schon fröhlich gestimmt nach dem kürzlichen Verlust eines Körperteils.
Allerdings würde Q den Teufel tun und sie mit Samthandschuhen anfassen, nur um sie in ihrem Selbstmitleid noch zu bekräftigen. Oh nein, das würde er nicht, nicht sie! Nicht die freche Agentin, die er von Anfang an ins Herz geschlossen hatte.
Seine schiefen Zähne kamen zum Vorschein, als er Valeena ein ungeniertes Lächeln zukommen ließ.
,,Das wäre das erste mal, dass ihr mir die Ausrüstung zurück gebt, O'Connor. Abgesehen davon, hatte ich euch gesagt, dass ihr das Strumpfband behalten könnt, für private Zwecke."
,,Oh ja, eine Einarmige mit Strumpfband, mega sexy. Nein danke, kein Bedarf.", giftete die Offizierin, die angewidert ihren Armstumpf betrachtete.
,,Die Vollkommenheit liegt in der Unvollkommenheit, O'Connor, und soviel ich weiß, trägt man ein Strumpfband auch nicht am Arm.", entgegnete der alte Quarter-Master und schaffte es Valeena immerhin zum Schmunzeln zu bringen.
,,Ich bin nicht wegen der Ausrüstung hier und auch nicht um euch zu bemitleiden. Ich bin hier um euch zu helfen und das Beste aus eurer Situation zu machen."
Q schnappte sich einen Stuhl und setzte sich neben Valeena ans Bett.
Erst jetzt bemerkte sie den schmalen, länglichen Metall-Koffer, welchen der Quarter-Master bei sich trug.
,,Was habt ihr da, was ist da drin?"
,,Neugierig wie eh und je.", lächelte Q geheimnisvoll, während er den Koffer vorsichtig zu Valeena auf das Bett legte und diesen langsam öffnete.
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