Kapitel 25 "LIKE FATHER, LIKE DAUGHTER"✔️
,,Valeena.", stammelte Charles, der immer noch nicht glauben konnte wer vor ihm stand.
Ungläubig starrte er auf seine erwachsene Tochter, die ihm wie aus dem Gesicht geschnitten war.
Sein Herz begann wie wild zu klopfen, als die Vergangenheit ihn einholte und überrollte wie ein alter Kettenpanzer.
Im Bruchteil von Sekunden, spielten sich die freudigen Jahre, welche er mit seiner Tochter verbracht hatte, vor seinem inneren Auge ab - Bis zu jenem Tag, an dem er sie verstoßen hatte und eine kalte Leere in Charles O'Connor's Leben einzog.
Es verging kein Tag, an dem der stolze Mann nicht an seine Tochter dachte, und oft hatte er mit sich gerungen, ob er nicht doch auf ihre Nachrichten antworten sollte, weil er sie tief in seinem Herzen sehr vermisste.
Doch dann fiel ihm jedesmal ein, wie enttäuscht und gekränkt er war, weil sie nicht in seine Fußstapfen treten wollte.
Die Gefühle des hochinteligenten Mannes fuhren Achterbahn, der nicht wusste, ob er seine Tochter hereinbitten, oder zum Teufel schicken sollte.
Valeena's Puls überschlug sich, als sie ihrem Vater nach all der langen Zeit gegenüber stand.
Sie fühlte sich, als ob eine gigantische Hand ihren Brustkorb zusammenquetschen und ihr die Luft zum Atmen rauben würde.
Ein wahres Gefühlschaos tobte in der hübschen Frau, die ihren Vater einerseits sehr lieb hatte und ihn vermisste - Andererseits aber verachtete, dafür, dass er sie einfach verstoßen und sich nie gemeldet hatte.
Kurz überlegte sie, ob sie nicht einfach kehrt machen und wieder gehen sollte.
Sie tat es nicht, als sie anstelle, selbstbewusst die Schultern straffte und die Hände hinter den Rücken legte.
Mit ausdrucksloser Miene richtete sie schließlich das Wort an ihren Vater.
,,Bevor du meinst mir die Tür vor der Nase zuschlagen zu müssen, ich bin nicht hier um zu betteln, damit wir uns wieder vertragen. Also keine Sorge, Charles. Der republikanische Geheimdienst schickt mich, weil er der Mithilfe eines zuverlässigen Ingenieurs bedarf. Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass es sich hierbei um eine Top Secret Angelegenheit handelt. Der Herr neben mir ist übrigens mein Adjutant, Captain Rex. Desweiteren muss ich dich vorab davon in Kenntnis setzen, dass ich dazu befugt bin, dich unverzüglich festnehmen zu lassen, solltest du dem Geheimdienst deine Hilfe verweigern."
Trotz der unangenehmen Situation, musste Rex sich ein Schmunzeln verbeissen.
Er fand es immer wieder erstaunlich wie beherrscht und gerissen seine Liebste, selbst in für sie emotional belastenden Situationen, vorgehen konnte.
Mal sehen wie er darauf reagiert, ging es ihm durch den Kopf, während er einen verstohlenen Blick auf den Ingenieur warf.
Dieser war überrascht, von der Kaltschnäuzigkeit seiner Tochter, die er so nicht von ihr kannte.
Genauso wenig, wie die undurchschaubare, emotionslose Miene, von der Charles nicht sagen konnte, ob diese nur gespielt, oder ob seine einst so liebliche Tochter sich wirklich zu dem verrohten Geheimdienstoffizier entwickelt hatte, der gerade vor ihm stand.
Mit ungutem Gefühl, nickte er schließlich und bat die beiden zur Tür herein.
,,Ich nehme an, du weißt noch wo es zum Wohnzimmer geht."
Flotten Schrittes marschierte der in die Jahre gekommene Ingenieur vorraus.
Valeena wurde es erneut schwer ums Herz, als sie sich in der großen, mit eleganten weißen Möbeln ausgestatteten Diele umsah.
Nichts hatte sich verändert.
Es war alles noch genauso wie damals - Der pompöse Spiegel mit dem kunstvoll gefassten Silberrahmen. Die teuren, antiken Gemälde, welche sie schon als kleines Kind schrecklich fand.
Ja sogar die beiden alten LEP-Dienerdroiden, die sich seit jeher um den Haushalt kümmerten, eilten immer noch geschäftig auf ihren kurzen Beinchen herum.
,,Hey, ich bin bei dir.", flüsterte Rex, der Valeena's Hand drückte, ehe sie dem Ingenieur in dessen luxuriöses Wohnzimmer folgten.
,,Geheimdienst also, ja?"
Der alte Mann schnaubte verächtlich, als er sich an seine Minibar stellte und drei Gläser mit Whyren's Reserve, einem teuren corellianischen Whiskey, befüllte.
,,Meine Tochter arbeitet als Agentenabschaum. Da kann ich als Vater ja richtig stolz sein."
Mit abschätzigem Blick, reichte Charles den beiden jeweils ein Glas.
,,Oh, ich wusste gar nicht, dass du plötzlich wieder eine Tochter hast.", entgegnete Valeena, die ihrem Vater das Whiskeyglas abnahm.
Sie kochte innerlich vor Wut, als sie das Glas in einem zug leerte und kurz das Gesicht verzog.
,,Die hast du doch mit den Worten, dass du keine Tochter mehr hast, vor zig Jahren verstoßen. Oder leidest du etwa an Demenz,...Charles?"
,,Genug jetzt, Valeena! Sei still!", brüllte Charles, mit demselben hitzköpfigen Temperament, wie es auch seine Tochter zuweilen an den Tag legte.
,,Du beleidigst mich in meinem eigenen Hause. Das werde ich nicht dulden!"
,,Ich beleidige dich also! Naja, wenn das deine einzige Sorge ist."
Die Lippen der Offizierin, die ihre Fassade nicht mehr länger aufrecht halten konnte, bebten.
Ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie sich ihr Medaillon vom Hals riss und es ihrem Vater vor die Füsse schleuderte.
,,Es war ein Fehler hierher zu kommen."
Weder ihrem Vater, noch Rex einen Blick zu würdigen, drehte sie sich um und verließ fluchtartig das Haus.
,,Ja, geh nur! Verschwinde! Ich habe dich nicht her gebeten.", schrie Charles, der jegliche Beherrschung verlor und wütend sein Whiskeyglas gegen die Wand schleuderte.
,,Das reicht jetzt, Sir!", knurrte der sonst so ruhige Klon, dem jetzt ebenfalls der Kragen platzte.
,,Schämt ihr euch nicht so mit eurer Tochter umzuspringen? Wisst ihr überhaupt was ihr ihr antut?"
,,Was erlaubst du dir eigentlich? Wer bist du eigentlich, dass du es wagst in meinem Hause so mit mir zu reden?", giftete Charles, der den blonden Offizier voller Missbilligung musterte.
Die Lippen des Kloncaptains, der dem Ingenieur wütend in die Augen starrte, bebten vor Zorn.
Dieser Snob wollte wissen wer er war? - Bitte, konnte er haben.
,,Jemand der ihre Tochter aufrichtig liebt und sie niemals hängen lassen würde, ganz gleich ob sie Fehler begeht oder nicht. Ich bin vielleicht nicht so klug wie ihr, Sir, und ich weiß auch nicht viel über die Galaxis, weil ich ein Klonsoldat bin und die meiste Zeit auf dem Schlachtfeld zubringe. Aber eines weiß ich mit Sicherheit: Dass es das Allerletzte ist, wenn ein Vater sein Kind verstößt, nur weil es sich für einen anderen Beruf entscheidet.
Wisst ihr eigentlich was sie alles getan hat? Was sie alles erduldet hat, nur um es soweit zu bringen? Nur damit ihr euch vielleicht doch noch von eurem hohen Thron herablässt und ihr wenigstens ein bisschen Anerkennung und Liebe zukommen lässt. Nein, das wisst ihr nicht und vielleicht ist es auch besser so. Weil ihr euch sonst in Grund und Boden schämen würdet. Weil ihr vielleicht erkennen würdet, dass ihr ein vom Ehrgeiz zerfressener Egomane seid, dessen Geltungsdrang und Herrschsucht schwerer wiegen als das Wohlergehen seiner eigenen Tochter, SIR!"
Eine ganze Weile, starrte Charles Rex daraufhin verdattert an, dessen Worte offenbar Wirkung gezeigt hatten.
Der Atem des Ingenieurs ging schwer, bis seine Fassungslosigkeit einer großen Bedauernis wich.
Seine Hände zitterten, als er sich um Valeena's Schmuckstück bückte und es aufhob.
Zögerlich öffnete Charles das Medaillon, welches er einst seinem Prinzesschen schenkte.
Die Augen des älteren Mannes füllten sich mit Tränen, als er auf das kleine Bildchen blickte, welches zwei lachende Rotschöpfe zeigte, die sich einst sehr lieb hatten.
,,Was hab ich nur getan? Ich liebe sie doch.", stammelte Charles, der kopfschüttelnd das Medaillon an seine Brust presste.
,,Dann solltet ihr zu eurer Tochter gehen und ihr das auch sagen.", antwortete der Kloncaptain, der dem stolzen Ingenieur einen ernsten Blick zukommen ließ.
,,Ja, vielleicht sollte ich das.", stammelte Charles, der über seinen Schatten sprang und an Rex vorbei, aus dem Wohnzimmer schritt.
,,Was habe ich mir nur dabei gedacht hierher zu kommen?", schluchzte Valeena, die in ihrem Cockpit saß und bitterlich weinte.
Kurz erschreckte sie, als sie eine Hand auf ihrem Rücken spürte.
,,Ich weiß, es war ein Fehler hierher zu kommen. Gib mir noch zwei Minuten, dann verschwinden wir von hier.", schniefte die Offizierin, in der Annahme, dass es sich um Rex handelte.
,,Bitte geh nicht. Ich würde es sehr bedauern wenn du das tättest."
Abrupt schoß Valeena aus ihrem Sessel und drehte sich zu ihrem Vater, der hinter ihr stand und sie mit einer Mischung aus Verlegenheit und Reue anblickte.
,,Was willst du hier?", fauchte sie, während sie sich schnell die Tränen von den Wangen wischte.
Der hochinteligente Mann, der nicht so recht wusste was er sagen sollte, betrachtete ausgiebig das Cockpit seiner Tochter.
,,Firespray-31er Kanonenboot. Ist das deines?"
Valeena nickte ihrem Vater zu, der daraufhin die Steuerkonsole genauer musterte und feststellte, dass diese nicht dem Original entspräche.
,,Ich hab es über die Jahre hinweg modifiziert.", antwortete die Offizierin und berichtete, dass sie den Hyperantrieb, die Waffensysteme, sowie die Energiegeneratoren für den Unterlichtantrieb stark verbessert hatte und ihr Schiff es, in Bezug auf Schubkraft und Geschwindigkeit, sogar mit einem Sternenjäger aufnehmen könnte.
Beeindruckt pfiff der Ingenieur durch die Zähne, ehe er seine Tochter fragte ob sie das alles alleine gemacht hätte.
Diese nickte und erzählte, dass ihr gefallener Partner sie jedoch manchmal bei den Umbauten der schwereren Teile unterstützt hatte.
,,Das ist eine gute Leistung. Offenbar hast du dir viel gemerkt was ich dir als Kind beigebracht habe.", bemerkte Charles, der Valeena's Uniform genauer betrachtete und einmal kräftig durchatmete.
,,Du bist schon Oberst, nicht wahr? Das ist ein sehr hoher Rang für eine Frau deines Alters, muss ich zugeben. Auch wenn ich dem Militär und dem Geheimdienst nicht viel abgewinnen kann."
,,Allerdings, das bin ich.", antwortete die Offizierin, die das indirekte Kompliment ihres Vaters durchaus heraushören konnte.
,,Man muss auch nicht immer alles gutheißen, aber man kann akzeptieren, dass Menschen nunmal verschieden sind und ihre eigenen Wege gehen müssen."
Charles nickte nachdenklich, ehe er Valeena erneut musterte.
,,Du siehst gut aus. Ich habe eine verdammt hübsche Tochter."
,,Die ganz nach ihrem Vater kommt."
Ein zartes Lächeln huschte über Valeena's Lippen, der erneut die Tränen in die Augen stiegen.
,,Ja, das tut sie in der Tat."
Die Augen des Ingenieurs, auf dessen Lippen dasselbe Lächeln wie bei seiner Tochter erschien,
wurden verdächtig glasig.
,,Kannst du einem alten Narren verzeihen der einen schwerwiegenden Fehler begangen hat und ihm eine zweite Chance geben?"
Die Mundwinkel der Rothaarigen zitterten, als sie ihre Tränen nicht mehr zurück halten konnte.
Wortlos stürzte sie sich auf ihren Vater und ließ diesem eine stürmische Umarmung zukommen.
,,Meine kluge Prinzessin, es tut mir so leid was ich getan habe.", schluchzte der Ingenieur, der seine Tochter fest in die Arme schloß.
,,Braucht nun der Geheimdienst meine Hilfe oder meine Tochter?", fragte Charles, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten.
,,Wohl eher deine Tochter.", antwortete Valeena, die sich die letzten Tränen aus dem Gesicht wischte.
,,Dachte ich mir schon. Ich kann mir nämlich beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Geheimdienst auf die Hilfe eines alten Diplom-Ingenieurs angewiesen ist.", schmunzelte Charles, der die Hand seiner Tochter nahm.
,,Also, womit kann ich behilflich sein?"
Die Offizierin berichtete ihrem Vater, dass sie während beruflicher Recherchen auf sehr dubiose und komplizierte Baupläne gestoßen sei, die sie nur zum Teil lesen konnte.
Sie erzählte, dass sie es immerhin geschafft hatte ein 3D-Model des gigantischen Mondes zu erstellen und dass sie ein ziemlich ungutes Gefühl bezüglich dieser Pläne hätte.
Der ambitionierte Ingenieur hörte aufmerksam zu und runzelte skeptisch die Stirn.
Noch nie in seinem Leben waren ihm Baupläne von einem Objekt solchem Ausmaßes untergekommen.
Auf seine Frage, ob sie denn wüsste wer der Besitzer dieser Pläne sei verneinte die Offizierin, die ihren Vater nicht noch mehr in die Sache verwickeln wollte.
,,Hört sich ja ziemlich utopisch an was du mir da berichtest. Eines steht fest, derjenige der vorhat sowas in Auftrag zu geben muss eine ziemlich schwere Brieftasche haben.", meinte Charles, der sich nachdenklich über den Vollbart strich.
Oh ja, Milliardenschwer, dachte Valeena, als sie sich an ihren Vater wandte.
,,Wie sieht's aus? Wirfst du mal nen Blick drauf und hilfst mir mit den Angaben, welche ich nicht verstehe?"
,,Natürlich, ich bin ja selber neugierig was es mit diesen Plänen auf sich hat.", antwortete Charles und setzte ein freundliches Lächeln auf.
,,Allerdings kümmern wir uns Morgen darum. Es ist bald Zeit fürs Diner und es würde einen alten Mann sehr freuen wenn seine Tochter und ihr Freund mit ihm zu Abend essen."
,,Captain Rex ist nur...mein Adjutant.", entgegnete die Offizierin wie aus der Pistole geschossen, was dem Ingenieur ein Schmunzeln entlockte.
,,Das kannst du einem Dummen erzählen. Ausserdem hat es der junge Mann mir gegenüber erwähnt. Keine Sorge, ich freß ihn schon nicht."
,,Da wäre ich mir nicht so sicher.", murmelte Valeena, ehe sie zusagte.
Beim Abendessen wollte Charles alles über den Werdegang seiner Tochter wissen und hörte aufmerksam zu, als sie ihm, angefangen von der Akademie bishin zu ihrer Versetzung in die GAR, alles erzählte.
Naja, nicht alles. - Die Aufnahme in die Akademie, sowie die zahlreichen, grauenhaften Einsätze beim Geheimdienst ließ die einstige Agentin aussenvor.
Der renomierte Ingenieur war zwar nach wie vor der Meinung, dass seine Tochter ihr Talent verschwenden würde.
Aber er hatte eingesehen, dass jeder seinen eigenen Weg gehen musste. Und wenn seine Tochter zufrieden mit ihrer Berufswahl war, konnte Charles auch damit leben.
Was ihn zum nächsten Punkt brachte, als er sich an Rex wandte, der sich bisher bescheiden zurück hielt.
,,Und nun zu dir, junger Mann. Du erwähntest, dass du einer dieser Soldaten wärst, die extra für den Krieg gezüchtet wurden? Ich muss zugeben, dass ich bisher immer dachte, dass die große Armee der Republik aus lauter Hirn- und emotionslosen Kreaturen bestände, die ausser Krieg spielen nichts anderes können. Dem ist wohl nicht ganz so, oder?"
,,Vater! Hör sofort auf damit ihn zu beleidigen!", fauchte die Offizierin, woraufhin Charles erwiderte, dass er ja wohl noch wissen dürfe mit wem seine Tochter liiert wäre.
Rex, der befürchtete, dass es zu einem erneuten Streit zwischen den beiden käme, nahm behutsam die Hand seiner Freundin.
,,Ist schon gut. Ich bin was ich bin und ich stehe auch dazu.", meinte er, ehe er Charles ins Gesicht sah.
,,Ja, wie ich bereits erwähnte, bin ich ein Klonsoldat der großen Armee und wir sind weder Hirn- noch gefühlslos. Auch wenn das die meisten glauben. Meine Brüder und ich haben, wie jeder andere Mensch, eine eigene Persönlichkeit, auch wenn wir uns nach außen hin nicht sehr voneinander unterscheiden und mit dem Unterschied, dass wir uns unser, meist kurzes, Leben nicht aussuchen können. Wir sind uns bewusst wozu wir da sind. Jeder einzelne von uns ist sich dessen bewusst, Sir."
Der alte Ingenieur schluckte schwer, als er über die Worte des jungen Soldaten nachdachte, während er diesen eine Weile musterte.
Er wusste nicht viel über diese Klone.
Aber die Tatsache, dass es sich hierbei um junge, fühlende Männer handelte, die sich dessen bewusst waren, dass sie auf dem Schlachtfeld verheizt wurden, jagten Charles einen kalten Schauer über den Rücken.
Kein Mann sollte so jung sterben müssen und schon gar nicht in einem, für Charles, sinnlosen Krieg.
,,Das tut mir Leid, Junge. Ich wusste nicht was sich unter diesen weißen Rüstungen befindet."
,,Das ist schon in Ordnung, Sir. Die wenigsten wissen das.", antwortete der Kloncaptain, während der Ingenieur ihn weiterhin betrachtete.
,,Du sagst du hast meine Tochter gerne?"
,,Allerdings, Sir. Sie bedeutet mir alles.", antwortete Rex dem Ingenieur, der nicht so recht wusste, was er von dieser ungewöhnlichen Liaison seiner Tochter halten sollte. Allerdings würde er den Teufel tun und sich weiterhin in ihr Leben einmischen.
Außerdem machte der junge Soldat einen vernünftigen Eindruck und hatte letztendlich dafür gesorgt, dass er und seine Tochter wieder zusammenfanden.
Der stolze Mann gab sich einen Ruck, als er Rex schließlich die Hand entgegen streckte.
,,Du gibst auf dich acht, hörst du! Wenn du dich da draußen erschießen lässt und meine Tochter deswegen leiden muss, komme ich höchstpersönlich und drehe dir zusätzlich noch den Hals um. Haben wir uns verstanden, junger Mann?"
,,Voll und ganz, Sir.", antwortete der Kloncaptain, der die Hand des Ingenieurs ergriff und schüttelte.
,,Na schön, Junge. Dann herzlich willkommen, in der Familie O'Connor.", schmunzelte Charles, der dem Klon auf dessen kräftige Schultern klopfte.
Ein zartes Lächeln umspielte Valeena's Mund, als sie und Rex spät Abends ihr ehemaliges Zimmer betraten und sie zu ihrer großen Verwunderung feststellte, dass sich auch hier nichts verändert hatte.
,,Und das war dein Quartier? Äh, ich meine natürlich dein Zimmer.", fragte Rex, der sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte, als er sich in dem Raum umsah, der etwas von einer überdimensionalen Puppenstube hatte.
Der weiße Kleiderschrank, sowie das Nachtkästchen und der pompöse Schminktisch waren mit kunstvollen, ja fast schon kitschigen, Schnitzereien verziert.
Genauso wie die edle Schauvitrine, in welcher sich zahlreiche Pokale der unterschiedlichsten Turnwettbewerbe befanden.
Doch das mit Abstand spektakulärste war das prunkvolle Himmelbett, an dessen hölzerner Decke ein Meer aus kleinen Lichtern leuchtete, das aussah wie ein Sternenhimmel.
Perfekt für romantische Zweisamkeit dachte Rex, der immer noch nicht so recht glauben konnte, dass seine anspruchslose Geliebte in so einem Luxus aufgewachsen war.
,,Ja, das war mein Zimmer und ich hatte es immer sehr gerne. Kaum zu glauben, was.", lächelte Valeena, die sich denken konnte was in Rex vorging.
,,Mein spartanisches Flammenköpfchen entpuppt sich als Prinzessin. Auch nicht schlecht.", schmunzelte der Kloncaptain, der seine Arme um die Offizierin legte und diese zu sich zog.
,,Alles gut?"
,,Alles gut. Es fühlt sich nur etwas seltsam an nach all der Zeit wieder hier zu sein. Aber ich bin froh, dass wir uns wieder zusammen gerauft haben.", antwortete Valeena, die sich fest an ihn schmiegte.
,,Ich weiß zwar nicht so recht wieso, aber offenbar hast du bei meinem alten Herrn einen Stein im Brett. Du kannst dir was drauf einbilden, sowas gab's noch nie."
,,Findest du? Naja, vielleicht konnte er meinem Charme nicht widerstehen.", feixte Rex, der erleichtert war, dass sich Valeena und ihr Vater wieder vertragen hatten und dieser ihn auch akzeptierte.
,,Eines steht allerdings fest. Wegstreiten könnt ihr beiden euch nicht voneinander. Ihr seid euch ja noch ähnlicher als wir Klone es sind."
,,Findest du?", kicherte Valeena, die ihre Arme um seinen Hals schlang.
,,Finde ich.", schmunzelte Rex und ließ sich samt seiner Liebsten auf das weiche Himmelbett fallen.
Glücklich lächelte Valeena, als sie sich auf ihn setzte und sich über ihn beugte.
,,Vielleicht ändere ich ja eines Tages meine Meinung, quitiere den Dienst und werd doch noch Ingenieur."
,,Diplom-Ingenieur Valeena O'Connor. Hätte was.", lächelte Rex, während er seiner Liebsten den Dutt öffnete und seine Finger in ihrem Haar vergrub.
,,Was würdest du tun, wenn der Krieg enden würde und du frei wärst und tun und lassen könntest was du willst?", fragte die Corellianerin und schnitt damit ein Thema an, über das Rex sich nie traute auch nur einen Gedanken darüber zu verlieren.
Zumindest solange nicht, bis Valeena in sein Leben purzelte.
Er richtete die Augen zur Decke, als er kurz darüber nachdachte.
,,Hm, wenn du den Dienst quittieren würdest und ich ein freier Mann wäre, würde ich mir nen Job suchen. Irgendwas Einfaches und Solides. Danach würde ich dich bitten meine Frau zu werden. So ganz klassisch natürlich, mit Kniefall, wie man das glaube ich so macht."
Ein spitzbübisches Lächeln breitete sich in seinem markanten Gesicht aus, als er seine Liebste mit glitzernden Augen ansah.
,,Und dann...würde ich mich in unserem schicken Haus, das wir uns Dank meiner klugen Ingenieursfrau leisten könnten, um unsere fünf Kinder kümmern, während du Karriere machst."
,,Du hast ja schon nen richtigen Plan, was?"
Valeena musste herzhaft Lachen, als sie sich dieses Szenario bildlich vorstellte.
,,Gleich fünf? Du bist doch verrückt."
,,Miiindestens.", grinste der blonde Klon, der sich mit einer schwungvollen Drehung auf sie legte und über ihr abstützte.
,,Am besten eine ganze Bolo-Ball-Mannschaft."
,,Das kannst du voll vergessen.", lachte die Offizierin, die ihre Hände in seinen Nacken legte, um ihn dort zu streicheln.
,,Aber zu zwei könnte ich mich vielleicht gerade noch überreden lassen."
,,Damit könnte ich auch leben, für den Anfang zumindest.", lächelte der Kloncaptain, der seinen Kopf senkte und ihre liebevoll ihre Lippen küsste.
Als Rex am nächsten Morgen erwachte, musste er feststellen, dass er alleine in Valeena's Bett lag.
,,Warum überrascht mich das nicht?", knurrte er, als er etwas missmutig die Augen verdrehte.
Nachdem er sich aus dem Bett gequält und rasch angezogen hatte, verließ er ihr Zimmer, um nach ihr zu suchen.
,,Für diese Hütte braucht man ja nen Lageplan um sich nicht zu verlaufen.", brummelte er vor sich hin, während er langsam durch das große Haus marschierte und nach Valeena oder ihrem Vater Ausschau hielt.
,,Kann LEP-2508 behilflich sein?"
,,Fierfek!", entwich es dem Klon, der sich erschrocken umdrehte und in die leuchtend gelben Knopfaugen eines kleinen Diener-Droiden starrte.
Scheiß Droiden, dachte Rex, der innerlich mit den Augen rollte.
,,Äh ja. Ich suche Valeena?"
,,Miss Valeena und Master Charles befinden sich im Arbeitszimmer des Masters.", antwortete der Droide, der einem dickbäuchigen Metallhasen auf zwei Stummelbeinchen ähnelte.
,,Ja...und wo ist das Arbeitszimmer?", fragte Rex sichtlich genervt.
,,Hier entlang bitte.", antwortete der Droide, während er mit flottem Schritt vorauswatschelte.
Rex klopfte kurz, ehe er das große Arbeitszimmer des Ingenieurs betrat.
Im Gegensatz zum Rest des edlen Hauses, war dieser Raum hier eher zweckmäßig und vor allem chaotisch eingerichtet.
Zahlreiche Computer und technische Gerätschaften standen kreuz und Quer auf den Schreibtischen, von deren Arbeitsflächen man nichts mehr sehen konnte, weil alles voller Werkzeug lag.
,,Diese Unordnung kommt mir irgendwie bekannt vor.", murmelte der Kloncaptain, der kurz an Valeena's Schreibtisch dachte, ehe er seinen Blick auf den großen, runden Holotisch richtete, welcher sich mittig im Raum befand.
Rex musste schier auflachen bei dem Anblick welcher sich ihm dort bot.
Wie zwei Generäle in Morgenmänteln, lehnten Valeena und ihr Vater über dem Holotisch und studierten akribisch die Baupläne der Offizierin.
Die beiden nahmen gar keine Notiz von dem Klon, als sie ihre Köpfe zusammensteckten, damit Charles seiner Tochter die ganzen Zahlen und Buchstabenkürzel erklären konnte.
,,Guten Morgen.", grüßte Rex, um auf seine Anwesenheit aufmerksam zu machen.
,,Morgen.", brummelten die beiden wie aus einem Mund, während sie weiterhin die Pläne studierten und irgendetwas von meterdicken Hochleistungsglasfasersträngen nuschelten, ohne weiter auf Rex zu achten.
,,Hab ich was verpasst?", fragte dieser, als er auf die beiden zumarschierte und sich gerade wie das sprichwörtliche fünfte Rad am Wagen vorkam.
,,Du kommst im richtigen Moment, wir bereiten gerade die 3D-Funktionssimulation für dieses Ding vor.", antwortete Valeena, die ihm ein flüchtiges Küsschen auf die Backe drückte, ehe sie sich wieder ihrem Vater zuwandte der ein ernstes Gesicht machte.
,,Ich hab ein ganz mieses Gefühl, sieh dir das an Valeena. Die Induktionshyperphasengeneratoren an der Vertiefunsmulde befinden sich direkt über den Magnetspulen und verlaufen Sternförmig zum Hauptreaktor. Sie werden direkt von diesem gespeist."
,,Hyper was für Dinger?", fragte der Kloncaptain, der nur Raumhafen verstand.
,,Induktionshyperphasengeneratoren sind Hochleistungsleiter, welche man für die Strahlenbündelung von starken Turbolasern benötigt, etwa für Turbolaserkanonen und Abwehrgeschütze, die auf großen Schlachtkreuzern und Raumstationen Verwendung finden. Allerdings sind diese hier von gigantischem Ausmaß. Hinzu kommen noch mehrere Meter lange Magnetspulen und Feldgeneratoren, die Ringförmig um die Vertiefungsschlüssel verlaufen. Man benutzt Magnetspulen, um einen Laser in eine gewisse Richtung zu lenken, während die Feldgeneratoren dessen Leistung stabilisieren und nochmals verstärken.", erklärte die Offizierin, während sie auf dem Holotisch ein 3D-Modell des Weltraums mit verschiedenen Planeten und des künstlichen Mondes davor erstellte.
,,Hervorragend erklärt. Wie aus dem Lehrbuch.", bemerkte Charles und ließ seiner Tochter ein anerkennendes Lächeln zukommen, ehe er sich an Rex wandte.
,,Einfach erklärt ist diese Kugel letztendlich nichts anderes als ein überdimensionaler Kernreaktor, dessen Energie und Konstellation, rein theoretisch einen Superlaser von gigantischer Zerstörungskraft erzeugen könnte. Die Simulation, welche meine Tochter und ich erstellen, soll dessen Funktions- und Zerstörungskraft an einem virtuellen Modell demonstrieren."
Der alte Ingenieur schauderte vor Unbehagen, als er sich erneut an Valeena wandte.
,,Wie sieht es aus?"
,,Berechnungen abgeschlossen. Kann losgehen. Rex, sei so gut und verdunkel den Raum.", gab die Offizierin von sich, während sie auf die Tastatur des Holotisches einhackte.
,,Simulation startet in T-Minus zehn Sekunden."
,,Neun."
,,Acht."
Geschwind betätigte Rex die automatischen Fensterjalousien und stellte sich anschließend mit verschränkten Armen neben Charles.
,,Fünf."
,,Vier."
Erwartungsvoll starrten die beiden Männer auf das große 3D-Modell, während Valeena ein letztes mal die Tastatur betätigte.
,,Zwei."
Der Offizierin lief ein kalter Schauer über den Rücken, als sie gespannt ihren Blick nach vorne richtete.
,,Simulation startet...jetzt."
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