Kapitel 19 "MRS. BLACK & MISS WHITE"✔️
Ein paar Stunden später, öffnete Rex langsam die Augen.
Schlaftrunken tastete er nach seinem Flammenköpfchen, um sie in die Arme zu schließen.
Schlagartig riss er die Augen auf, als er, anstelle eines warmen Körpers, eine leere, kalte Betthälfte ertastete.
,,Valeena?", fragte der Klon, der sich im Bett aufrappelte und seinen verschlafenen Blick durch den Raum wandern ließ.
Sein Augenmerk fiel auf einen Zettel, welcher auf ihrem Kopfkissen lag.
Stirnrunzelnd nahm er das kleine Flimsi-Papierstück an sich und las die kurze Nachricht, die sein Flammenköpfchen ihm hinterlassen hatte.
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Rex,
es tut mir Leid, aber ich musste kurzfristig weg, weil es etwas zu erledigen gibt das keinen Aufschub duldet. Versuch nicht mich zu kontaktieren, weil ich nicht zu erreichen bin. Ich bin bald zurück.
Val
PS: Ich liebe Dich.
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,,Was? Wie ist die denn drauf? Verschwindet einfach und lässt mich allein hier liegen. Ich glaub ich spinn.", zeterte der Klon, der sich kopfschüttelnd die Augen rieb.
,,Und was heißt hier bald? Morgen? Nächste Woche?"
Angesäuert spekulierte er nach dem Grund für ihr abruptes Verschwinden.
Sie hätte ihm gestern Abend ja sagen können, dass sie etwas zu erledigen hatte.
Vielleicht hätte er sie ja begleiten können.
Bis auf den normalen Kasernenalltag hatten sie ja die nächsten Tage nicht wirklich viel zu tun und er hätte die, mehr oder weniger, freie Zeit gerne mit seinem Flammenköpfchen verbracht.
Tja, sie aber offensichtlich nicht mit ihm.
Genauso offensichtlich wie die Tatsache, dass sie nicht wollte, dass er wusste was sie machte, sonst hätte sie es ihm ja gesagt.
Die schwarze Sporttasche kam ihm plötzlich wieder in den Sinn, und ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit.
,,Sie wird doch nichts anstellen? Nein, warum sollte sie? Sie ist ja kein Agent mehr.", grübelte er vor sich hin, bis er schließlich zu dem Punkt kam, dass er es im Moment sowieso nicht ändern konnte.
Doch eines wusste er, sobald sie wieder auftauchte, würde er sie zur Rede stellen und ihr die Meinung sagen. - Schließlich waren sie ja zusammen und da konnte es doch nicht sein, dass sie still und heimlich einfach abhaute, ohne ihm einen Ton zu sagen.
Schwerfällig krabellte er aus dem Bett und suchte seine Rüstungsteile, sowie seinen Unteranzug zusammen.
,,Oh Mann, das kann ich mir jetzt wochenlang von meinen Männern aufs Brot schmieren lassen. Ich hör jetzt schon ihre dummen Sprüche.", seufzte er, nachdem er einen kurzen Blick in Valeena's Schlafzimmerspiegel geworfen hatte und die Hinterlassenschaft ihres wilden Liebesspiels an seinem Hals erspähte.
Kurz überlegte er, ob er nicht gleich hier seine morgentliche Dusche nehmen sollte, um dem Gespött seiner Kameraden zu entgehen.
Er entschied sich allerdings dagegen. Erstens hatte er keine Zahnbürste dabei, und zweitens schickte es sich, seiner Meinung nach, nicht Valeena's Bad in ihrer Abwesenheit zu benutzen.
Geschwind legte er seinen Anzug und seine Rüstungsteile an, die zum Glück, den Knutschfleck an seinem Hals verdeckten.
,,Na immerhin etwas.", murmelte er, ehe er sich zum gehen aufmachte.
Rex wollte gerade Valeena's Stube verlassen, da tauchte Major Tucker auf, der ebenfalls sein Quartier verließ.
Der Klon erschrak furchtbar, ehe er und der dunkelblonde Major sich ein paar Sekunden lang einfach nur anstarrten.
Na klasse, der hat mir gerade noch gefehlt, ging es Rex durch den Kopf, der sich schon in ernsten Schwierigkeiten stecken sah.
Er wusste genau, dass Major Tucker ihr Liebesspiel gestern Abend mitbekommen hatte, zumal Rex ihm ja auch noch mit Prügeln gedroht hatte.
Gut, der Major wusste zwar nicht wer sich bei Valeena befand, aber dumm war dieser bestimmt auch nicht, wenn er Rex in aller Frühe aus ihrem Quartier kommen sah und eins und eins zusammen zählte.
Eine ungewohnte Nervösität breitete sich in dem ruhigen Klon aus, der seine Hände zu Fäusten schloss, um dieser Herr zu werden.
,,Darf man erfahren was ihr in den privaten Räumen des Colonels zu suchen habt?", fragte der Nicht-Klon-Offizier mit spitzem Ton, während er den Captain der Torrent-Kompanie von oben bis unten musterte.
Geht dich nen Scheißdreck an, du neugieriger Fierfek!
,,Oberst O'Connor hat mich hierher bestellt, damit ich ihr meine Einsatz-und Tätigkeitsberichte aushändige. Madam bestand darauf, diese noch vor dem Frühstück einzusehen.", schwindelte Rex so überzeugend wie es ihm nur möglich war.
Na klar Mann und ich bin der Kanzler, dachte der Major, der sich vor dem Kloncaptain aufbäumte.
,,Ach tatsächlich. Noch vor dem Frühstück? Wie gewissenhaft und akkurat Colonel O'Connor doch ist und vor allem wie umtriebig und dynamisch. Findet ihr nicht auch, CAPTAIN?"
,,Wenn ihr das so seht, SIR. Ich befolge nur die Befehle des Colonels.", entgegnete der Kloncaptain mit gespielt gelassener Miene, woraufhin der Major ein zynisches Lächeln aufsetzte, während die Luft zwischen den beiden Männern zum schneiden dick wurde.
,,Oh, davon bin ich überzeugt. Und bestimmt tut ihr das mit dem größten Vergnügen,...in allen nur...erdenklichen Situationen. Nicht wahr?"
Du musst es ja wissen, hast dir vermutlich dabei noch einen runtergeholt, dachte sich der Kloncaptain, dessen Augen starr auf den ranghöheren Major gerichtet waren.
Solange dieser neugierige Lauscher sie nicht inflagranti erwischen würde, konnte er sich von Rex aus auf den Kopf stellen und glauben was er wollte.
,,Tut mir Leid, SIR, aber ich verstehe nicht auf was ihr hinaus wollt. Wenn ihr mich jetzt entschuldigt, ich muss zum Morgenappell."
Auf den muss ich aufpassen, ging es den beiden Männern gleichzeitig durch den Kopf, als Rex schließlich davonmarschierte und der Major ihm mit verbissenem Blick nachstierte.
Nachdem Valeena sich in der Nasszelle ihres Schiffes ausgiebig kultiviert hatte, öffnete sie die Bodenluke ihres Schmugglerabteils und stieg in den darunterliegenden, kleinen Raum.
In Kürze würde sie Aargau erreichen und es wurde Zeit alles für ihr Vorhaben zusammenzupacken.
,,Hoffentlich ist die Reflektionsmembran noch intakt.", murmelte sie, während sie ihren Agententrolley aus der Ecke zog.
Der Terahertz-und Röntgenstrahlen abweisende Koffer war ideal um ihre Ausrüstung an den Metalldetektoren und Durchleuchtungsapperaten des Wachpersonals vorbei zu schummeln und hatte ihr in der Vergangenheit immer gute Dienste geleistet.
Geschwind packte sie ihre Ausrüstung in den Koffer, welche unter anderem aus ihrem schwarzen Flexianzug, samt Tailen-und Beinholster, vier vollautomatische Pistolen mit Ersatzmagazinen, Kletterausrüstung, Glasschneider, Sprengstoff und dem Jetpack bestand.
Desweiteren packte sie ein teuer aussehendes Business-Kostüm, sowie eine blonde Kurzhaarperücke und eine Fakebrille dazu.
Aus einer kleinen Schattule, welche dutzende gefälschte ID-Pässe enthielt, holte sie zwei, für dieses Unternehmen passende, Identitäten hervor.
,,Mrs. Black und Miss White, es ist mir eine Ehre mit euch zusammenzuarbeiten.", grinste Valeena, welche die ID von Mrs. Black ebenfalls in den Koffer schmiss.
Miss White hingegen, würde ihren Einsatz in Kürze haben.
Dafür setzte Valeena sich eine schwarze Langhaar-Perücke auf den Koof, welche sie zu zwei neckischen Zöpfen flocht, ehe sie auf der gigantischen Einreiseplattform von Aargau zur Landung ansetzte.
*AARGAU*
,,Hey! Sieh mal, ein Kanonenboot der 31er Firespray Klasse. Diese Modelle werden heutzutage gar nicht mehr hergestellt. Bin gespannt auf den Besitzer dieser Mühle.", wandte sich ein Wachmann des Kontrollpersonals an seinen Kollegen, während sie das bügeleisenförmige Schiff bei der Landung beobachteten.
,,Vermutlich irgendein fetter, alter Sack, mit nem Hang zur Nostalgie.", antwortete sein Kollege.
Gespannt sahen die beiden zur Aufgangsluke des Schiffes, welche sich in diesem Moment öffnete.
Erstaunt rissen die zwei Wachmänner die Augen auf, als sie die schwarzhaarige, sexy gekleidete Pilotin sahen, die mit ihrem Trolley die Rampe runterstolzierte.
Die schwarze, knallenge Lederhose, sowie die hohen Absatzstiefel, brachten die schlanken Beine der Dame perfekt zur Geltung, die sich geschmeidig auf die beiden Wachmänner zubewegte, welche ein lüsternes Grinsen aufsetzten.
,,Von wegen ein alter, fetter Sack. Fleischeslust vom Feinsten trifft es wohl eher.", grinste der Erste, während er auf das schwarze, bauchfreie Top der Dame stierte, welches mehr zeigte als es verdeckte.
,,Oh, Yeah. Bei diesem Püppchen stimmt alles. Da macht der Job ja gleich doppelt soviel Spaß.", antwortete der Zweite, der sich lüstern die Lippen leckte.
Gemeinsam versperrten sie der Frau den Weg, um diese nach ihrem ID-Pass zu fragen.
Mit charmantem Lächeln, fasste sich die Dame ungeniert in ihren Ausschnitt und zog ihren ID-Pass daraus hervor.
,,Bitte sehr, die Herren.", hauchte sie mit verführerischer Stimme, während sie den beiden Lustknaben ihren Pass aushändigte, denen der Sabber vom Kinn lief.
Akribisch studierte der Erste Wachmann den ID-Pass, ehe er sich mit erregter Stimme an die sexy Lady wandte.
,,Anastasiya White, ein schöner Name für eine schöne Frau. Nun Miss White, darf ich nach dem Grund eures Aufenthaltes fragen?"
,,Natürlich.", antwortete Miss White mit honigsüsser Stimme, ehe sie den beiden Wachmännern verklickerte, dass sie ihren Freund für zwei Tage besuchen wolle.
,,Der Freund wäre ich auch gern.", murmelte der Zweite, der lüstern auf den trainierten Bauch der Dame stierte und deshalb nur oberflächlich ihren Trolley abscannte.
,,Alles in Ordnung, Miss White."
Grinsend wie die Narren, wünschten die beiden der sexy Lady einen schönen Aufenthalt, während sie dieser den ID-Pass zurück gaben.
,,Anständig bleiben, Jungs.", zwinkerte Miss White den beiden zu, ehe sie sich umdrehte und davon stolzierte.
,,Schwanzgesteuerte Idioten.", murmelte sie, als sie sich ein Lufttaxi bestellte, welches sie auf Ebene 2 brachte.
*AARGAU, EBENE 2*
In der Nähe des Hotels, in welchem Mrs. Black absteigen würde, begab sich Miss White auf eine öffentliche Toilette.
Sie würde vorerst von der Bildfläche verschwinden und Mrs. Black den Vortritt lassen, die wenige Minuten später aus der Toilette trat und anschließend im Hotel ein Zimmer buchte.
Danach wurde es Zeit für Mrs. Black die Bank zu inspizieren.
*EBENE 2, ZENTRALBANK*
Bewaffnet mit einem Datapad, sowie einem, unter den Arm geklemmten, Offiziersstock, betrat eine blonde Frau mit strengem Kurzhaarschnitt den Eingangsbereich der großen Bank.
Mit forschem Blick, rückte sich die Dame die schwarzumrandete Brille zurecht, während sie kurz dem geschäftigen Treiben zusah, welches hier herrschte.
Ihr schneeweißes Businesskostüm, unterstrich die kühle Art der Dame noch zusätzlich, als diese mit energischen Schritten auf die große Überwachungszelle, in der Mitte des Eingangsbereiches, zustöckelte.
,,Intergalaktische Sicherheitskontrolle!", fauchte Mrs. Black, die mit dem kurzen Stock auf den Tresen schlug, dass es nur so knallte.
Der kräftige Wachmann, der dort saß und die Monitore kontrollierte, erschrak so sehr, dass er beinahe vom Stuhl gefallen wäre.
Mit verdattertem Blick, sah er zu der autoritären Lady, welche vor ihm stand.
,,Äh,...was? Wie?"
,,Habt ihr etwas an den Ohren? Ich sagte Intergalaktische Sicherheitskontrolle."
Mit schroffem Ton, reichte die Lady dem Wachmann ihren Ausweis, der einen Blick darauf warf:
《《《Inspektor Dragomira Black. Ermittlerin zum fachgerechten aufdecken von Sicherheitslücken》》》
Der Wachmann, der abwechselnd auf den Ausweis und auf Mrs. Black starrte, kratzte sich verwirrt am Kopf.
,,Ähm, von einer Sicherheitskontrolle ist mir nichts bekannt, Ma'am."
,,Natürlich ist es das nicht! Oder habt ihr jemals einen Kontrolleur erlebt der sich vorher anmeldet? Wohl kaum.", giftete Mrs. Black, die dem Wachmann erklärte, dass der Aufsichtsrat des intergalaktischen Bankenclans sie beauftragt hatte eine Sicherheitskontrolle durchzuführen, um eventuelle Schwachstellen in den Sicherheitssystemen der namhaften Bank ausfindig zu machen.
Mit herrischem Ton wies die schroffe Dame den Wachmann an sie herumzuführen, um ihr sämtliche Sicherheitseinrichtungen der Bank zu zeigen.
Dragomira, der Name passt ja wie die Faust aufs Auge zu dieser Beisszange, ging es dem eingeschüchterten Wachmann durch den Kopf, ehe dieser sich von seinem Platz erhob, um die strenge Dame herumzuführen.
Diese streckte sogleich ihren Arm vor die Brust des Wachmannes, während sie mit dem dünnen Stock zum Haupteingang zeigte.
,,Stop! Der Eingangsbereich. Wie wird dieser in der Nacht gesichert? Ich sehe hier lediglich eure Sicherheitszelle und zwei Überwachungskameras. Hier könnte man Abends gemütlich reinspazieren und alles über den Haufen schiessen."
,,Das glaube ich nicht, Ma'am.", antwortete der Wachmann, der ihr berichtete, dass Abends der Eingangsbereich, unter anderem von außen, durch fünfzehn schwerbewaffnete Sicherheits-Droiden gesichert wurde, welche dort Spalier standen.
Genauso wie das hohe Glasdach, auf dem fünf Droiden rund um die Uhr patrouillierten.
Sollte es doch jemandem gelingen die Droiden zu überwältigen, um sich Zugang über das Dach zu verschaffen, würde derjenige nicht weit kommen.
Unter der Dachkuppel befand sich ein Gitternetz aus unsichtbaren Lasern, die sofort den Sicherheitsalarm auslösten, sobald man sie nur minimal berühren würde.
,,Man müsste schon sehr schlank und biegsam wie eine Katze sein, um durch dieses Lasergitter zu gelangen.", bemerkte der Wachmann, während er auf die hohe Glaskuppel über ihnen deutete.
Kommentarlos musterte Mrs. Black die Dachkuppel, ehe sie sich Notizen auf ihrem Datapad machte.
,,Na gut. Zeigt mir jetzt die Notausgänge und deren Sicherungen. Desweiteren möchte ich sämtliche Überwachungskameras und Laserschranken inspizieren.", forderte Mrs. Black den Wachmann auf, während sie mit ihrem Stock herumdeutete, um ihre Autorität noch zu unterstreichen.
,,Zu Befehl, du Jodelschnepfe!", murmelte der angesäuerte Wächter, welcher der unfreundlichen Lady die beiden Notausgänge zeigte und ihr erklärte, dass diese versiegelt wären und sich nur im Brandfall öffnen ließen.
Mrs. Black kräuselte die Nase und machte sich weitere Notizen, ehe sie jede einzelne Sicherheitskamera genauestens inspizierte, deren Livebilder auf den Monitoren in der Sicherheitszelle zu sehen waren.
Der Wächter berichtete ihr, dass Abends ausschließlich Sicherheits-Droiden anwesend waren, welche im zehn Minuten takt durch die gesammte Bank patrouillierten.
,,Wo befinden sich der Zentralrechner und der Hauptsafe?", wollte die Inspektorin als Letztes wissen.
Der Wachmann setzte ein süffisantes Lächeln auf, ehe er ihr antwortete.
,,Die befinden sich ein Stockwerk tiefer. Aber glaubt mir, da kommt keiner ran."
,,Eure Meinung interssiert mich nicht. Also los, hopp hopp, ich hab meine Zeit schließlich nicht gestohlen!", wetterte die Inspektorin.
Schulterzuckend führte der genervte Wachmann die Lady eine gewundene Marmortreppe hinab und blieb vor einem langen, kahlen Gang stehen, an dessen Ende sich zwei massive Tresortüren befanden.
,,Die linke Tür führt zum Hauptrechner, die rechte zum Safe. Beide Türen werden durch einen fünfzehnstelligen Zahlencode gesichert."
,,Das ist alles? Jeder mittelmässige Hacker könnte hier herunter spazieren und den Zahlencode knacken.", spöttelte Mrs. Black, die den Wachmann über ihren Brillenrand ansah.
,,Das glaube ich nicht, Ma'am. Er müsste erst hierdurch gelangen.", entgegnete der Wachmann, der auf die Wände des Ganges deutete, über deren gesammte Länge, sich kreuz und quer die Sensoren von hochempfindlichen Laserschranken zogen.
,,Durch dieses Lasergeflecht kommt nicht mal eine Maus, Ma'am. Eine Berührung und derjenige ist löchriger Käse."
Der stämmige Mann deutete zur Decke, die übersät war mit kleinen Schießscharten.
,,Automatische Selbstschussanlagen."
,,Kann man die deaktivieren?", fragte Mrs. Black, die erneut die Nase kräselte, woraufhin der Wachmann ihr erklärte, dass sich dieses Sicherheitsheitssystem am Abend selbstständig aktivierte und sich nur über den Zentralrechner steuern und deaktivieren ließe.
,,Dachte ich mir.", murmelte die Inspektorin, welche stirnrunzelnd die Sensoren an der Wand inspizierte.
,,Na schön, wir sind hier fertig. Ich lasse euch eine Kopie meines Berichtes zukommen. Danke für die Kooperation, ich finde alleine raus.", gab Mrs. Black von sich, ehe sie auf dem Absatz kehrtmachte und davon stöckelte.
,,Hoffentlich auf nimmer Wiedersehen, du Schreckschraube.", murmelte der Wachmann, erleichtert die lästige Inspektorin endlich los zu sein.
*CORUSCANT*
*KASERNE DER 501.LEGION*
Nach einem mehr oder weniger ereignislosen Tag, welcher aus Waffeninstandhaltung, Exerzieren und Lauftraining bestand, hatte Rex sich mit Jesse und Kix im Aufenthaltsraum verabredet, um ein paar Runden Sabacc zu spielen.
Ihn wurmte es immer noch gewaltig, dass seine Angebetete einfach abgehauen war und er sie auch nicht erreichen konnte.
Missmutig betrat er den Gemeinschaftsraum, in dem Jesse und Kix schon die Spielkarten und Einsatzchips vorbereiteten, ohne ihn zu bemerken.
,,Ich sags dir, Kix, einen Eumel so groß wie eine Thermalgranate, mitten am Hals. Mit sowas ist noch nicht mal Fives rumgerannt."
,,Zum Rancor! Das hätt ich mir nicht träumen lassen. Unser Cap mit nem Liebesmal, ich brech weg. Da sieht man's mal wieder, stille Wasser sind tief."
,,Und dreckig."
Die beiden Soldaten bogen sich vor Lachen.
Sie prusteten so herzhaft, dass ihre Bäuche schmerzten, bis ein lautes Räuspern ihr Gelächter unterbrach.
Abrupt verstummend, drehten sich die beiden erschrocken nach hinten, wo sie in das Gesicht ihres Captains sahen, der mit verschränkten Armen und finsterem Blick vor ihnen stand.
,,Euch beiden Fierfeks muss ja sehr langweilig sein, wenn ihr nichts Besseres zu tun habt, als euch über mich lustig zu machen."
Jesse und Kix war es furchtbar peinlich, dass Rex mitbekommen hatte, dass sie über ihn spotteten - zumal sie es ja nicht böse meinten. Die beiden hatten ihren guten Captain sehr gerne und wollten nicht, dass er böse auf sie war .
Schuldbewusst zogen die beiden die Köpfe ein und blickten mit großen Dackelaugen zu Boden.
,,Tschuldigung, Sir. War wirklich nicht böse gemeint. Es kommt auch nicht mehr vor."
,,Ach schon gut, lasst uns einfach spielen.", meinte Rex, dem heute ohnehin schon alles egal war.
,,Wo sind eigentlich die anderen?", fragte er, während sie sich an den Tisch setzten und Jesse die Spielkarten verteilte.
Erleichtert darüber, dass ihr Captain nicht böse oder nachtragend war, erzählten die beiden, dass Tup und Hardcase mit ein paar anderen ins 79' wollten und Fives seiner Freundin einen Besuch abstattete.
Das gemeinsame Kartenspielen und die Witze, welche Jesse und Kix machten, taten Rex gut und lenkten ihn von seinem Groll ab.
Nur Glück schien er heute wirklich keines zu haben, als er ein Spiel nach dem anderen verlor und er schmunzelnd den Kopf schüttelte.
,,Tja, ist wohl nicht mein Tag heute."
,,Dafür meiner.", grinste Jesse der sich die Spielechips krallte, die sein Captain gerade verloren hatte.
,,Aber ihr kennt doch das Sprichwort: Pech im Spiel dafür Glück in der Liebe."
,,Ja ja, schon klar.", ranzte Rex, dessen Groll schlagartig zurück zu kehren drohte und er schnell das Thema wechselte.
,,Sagt mal, ist eigentlich das Jet Pack noch aufgetaucht, welches heute bei der Instandhaltung fehlte?"
,,Nein, nicht, dass ich wüsste. Würd mich aber nicht wundern, wenn es wieder irgendeiner verschlampt hat. Ist schließlich nicht das erste Mal, dass eines abhanden kommt und Tage später auf irgendeinem Übungsplatz gefunden wird, weil's irgendein Glänzer dort vergessen hat.", antwortete Jesse schulterzuckend.
,,Ja, vermutlich. Wenn
ich denjenigen erwische, zieh ich ihm die Hammelbeine lang für seine Schlampigkeit. Es dauert Wochen bis wir ein Neues gestellt bekämen. Ganz zu schweigen von den ganzen Antragsformularen, die wir seit Neuestem für jede Kleinigkeit stellen müssen.", knurrte der Kloncaptain kopfschüttelnd.
,,Ach was reg ich mich auf, spielen wir lieber noch eine Runde. Diesmal gebe ich, vielleicht gewinn ich ja dann zur Abwechslung auch mal."
Dass das Jet Pack weder auf einem Übungsplatz noch sonst wo in der Kaserne herumlag, sondern gerade ganz wo anders für seinen Einsatz vorbereitet wurde, wusste der ahnungslose Kloncaptain nicht, als er arglos die Sabacckarten mischte.
AARGAU*
Zur etwa selben Zeit, bestellte Valeena, alias Mrs. Black, sich ein Abendessen auf das Zimmer, ehe sie ihre Ausrüstung in einen schwarzen Rucksack packte.
Die Vorstellung sich durch ein verworrenes Gitternetz mit Selbstschussanlage zu manövrieren, um an den Zentralrechner zu gelangen, bereitete der geschickten Einbrecherin nicht gerade Freude, als sie in ihren hautengen Overall schlüpfte.
,,Wird schon schiefgehen.", murmelte sie zuversichtlich, während sie ihre Bein-und Taillenholster anlegte und ihre Zoraki 925 Maschinenpistolen daran befestigte.
Macht der Gewohnheit, verstaute die ehemalige Geheimagentin eine Zyankalikapsel in ihrem silbernen Schmuckmedaillon, welches sie immer um den Hals trug.
Sie hatte nicht vor die Kapsel zu schlucken, selbst dann nicht, wenn sie man sie erwischen würde.
Sie tat es einfach weil sie es nicht anders kannte und diese tödliche Giftkapsel im Laufe der Jahre eine Art Glücksbringer für sie geworden war.
Genauso wie das kleine Bild, welches in dem schönen Medaillon enthalten war.
Ein wehmütiges Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie das kleine Foto betrachtete, das sie und ihren Vater zeigte. - Lange bevor er sie vor über zwölf Jahren verstoßen hatte.
Der hochbegabte Ingenieur hatte es seiner ebenso klugen Tochter nie verziehen, dass sie anstelle in seine Fußstapfen zu treten, lieber auf die Militärakademie ging und eine Karriere als Offizier bevorzugte.
,,Vielleicht hätte ich auf dich hören sollen, Vater.", murmelte Valeena, die das Medaillon küsste und anschließend ihren Rucksack schulterte.
,,Vielleicht aber auch nicht."
Die smaragdgrünen Augen der ehemaligen Agentin blitzten entschlossen auf, als sie sich ihre Sturmhaube übers Gesicht zog und geschmeidig aus dem Hotelfenster sprang.
,,Das Kätzchen geht auf Beutezug.", grinste sie, während sie mit dem Dunkeln der Nacht verschmolz.
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Kleine Info und Sachkunde:
Zoraki 925
Die Zoraki 925 ist eigentlich keine richtige Maschinenpistole. Es ist eine reine Schreckschusspistole, die aber in Funktion und Lautstärke einer richtigen Maschinenpistole nachempfunden ist.
Ich bin beim recherchieren durch Zufall auf diese handliche Pistole gestoßen und sie hat mir vom Design her sehr gut für Valeena gefallen. Deshalb habe ich in meiner Story einfach eine richtige Maschinenpistole draus gemacht.
Viel Spaß beim Lesen und eine gute Zeit für euch💙⚜️.
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