Kapitel 15 "THE CHIEF AND THE FIRE WOMAN"✔️
Ein herzhaftes Gähnen entwich Valeena, als sie am nächsten Morgen langsam erwachte und sich genüsslich an die Brust von Rex schmiegte, der sie in den Armen hielt und noch seelenruhig schlummerte.
Langsam öffnete sie die Augen und stellte ihren Blick scharf, als sie unerwartet, in zwei weißbepelzte Gesichter mit jeweils 4 Augen blickte, die sich vor ihnen befanden und sie neugierig anschauten.
Die Offizierin erschrak furchtbar, als sie wie von der Rotwespe gestochen aufsprang und aus dem Reflex heraus so laut zu kreischen anfing, dass die seltsamen Kreaturen ein paar Schritte zurückwichen und Rex einen halben Herzanfall bekam, als ihr Gekreische ihn weckte und er verdattert aufsprang.
,,Was ist los?"
,,Raus hier, verschwindet ihr Spanner.", kreischte Valeena, die so aufgebracht war, dass sie nicht mal bemerkte, dass sie nackt war, als sie mit einer schroffen Geste zum Ausgang der Jurte deutete.
Die beiden Wesen verstanden nicht warum die Feuerfrau so in Rage geriet und sie so rabiat der Jurte verwies, sie wollten doch bloß nachsehen und sie und den haarlosen Mann nur zu ihrem Anführer bringen.
Quiekend hoben sie ihre klauenbesetzten Hände und wollten der erzürnten Frau irgendwie verständlich machen, dass sie sie nur abholen wollten.
,,Ist mir scheißegal was ihr wollt. Raus, raus mit euch, ihr ungehobelten Rüpel. Verpisst euch bloß, ihr anstandslosen Wüstlinge und wartet gefälligst draußen, wie es sich gehört!", brüllte die Offizierin wie eine wildgewordene Furie und deutete abermals energisch zum Ausgang, woraufhin die Kreaturen eine eingeschüchterte Verbeugung machten und die Jurte fluchtartig verließen.
Valeena schnaubte und legte sich empört die Hand an den Hals, als sie sich zu Rex drehte, der verdattert hinter ihr stand.
,,Die spinnen wohl, einfach ohne Vorwarnung hier herein zu kommen und uns zu beobachten. Ich hätt beinahe nen Herzinfarkt gekriegt."
,,Du? Frag mich mal, mir zittern jetzt noch die Knie. Oh man, ich dachte im ersten Moment die haben dir was angetan, so wie du geschrien hast.", antwortete Rex, dem noch immer der Schreck in den Knochen saß, ehe ihm die Situation erst richtig bewusst wurde und er in schallendem Gelächter ausbrach.
,,Denen hast du es aber besorgt. Hast du gesehen wie die abgedackelt sind, wie zwei geprügelte Hunde.", prustete er, weil er es zu komisch fand, dass sich zwei zweieinhalb Meter große Kreaturen von dem Geschrei einer kleinen, nackten Frau vertreiben ließen.
,,Rrr, mein heisses Flammenköpfchen schlägt sie alle in die Flucht.", grinste er mit verzücktem Blick, als er sie in seine Arme zog und sich dieses angenehme Kribbeln in seinem Bauch erneut meldete.
Dieses wohlige Gefühl, welches er seit gestern Nacht hatte, fühlte sich einfach großartig an.
Sein Frust war wie weggeblasen und Rex konnte dieses Feeling nicht in Worte fassen, als er ihr lächelnd in die Augen sah.
Er fühlte sich einfach gut.
Gut?
Nein, er fühlte sich fantastisch und nicht mehr wie ein minderwertiger Klonsoldat, der nur dazu geschaffen war um zu gehorchen und zu kämpfen.
Nein, er fühlte sich wie ein König und Valeena war seine Königin, die ihm dieses köstliche Gefühl des glücklichen verliebt seins erst ermöglichte und von dem er nie geglaubt hätte, dass er jemals so empfinden würde.
,,Flammenköpfchen, hä? Nennst du mich so, ja?"
Die Offizierin hob belustigt eine Augenbraue, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihre Arme um seinen kräftigen Hals legte.
,,Ähm, ja. Passt doch ganz gut zu dir.", antwortete der Kloncaptain, während er sich etwas verlegen über seine blonden Stoppeln strich und Valeena damit ein ergriffenes Lächeln aufs Gesicht zauberte.
Die Art, wie dieser vermeintlich hartgesottene Kerl sie jedesmal ansah und wie liebevoll er sie behandelte, gaben ihrem mangelnden Selbstwertgefühl einen ordentlichen Push nach oben.
Bei ihm fühlte sie sich wieder schön und begehrenswert und nicht wie ein minderwertiges, schäbiges Etwas das man mit Füßen treten konnte.
Ja, ein aus dem Reagenzglas gezüchteter Soldat, besaß mehr Herz und Sensibilität als die meisten "normalen" Männer die Valeena kannte und hatte es geschafft ihr verbittertes Herz zu erobern.
,,Gefällt mir.", hauchte sie und gab ihm einen zarten Kuss.
,,Jetzt sollten wir aber in die Gänge kommen und versuchen mit unseren ungehobelten Rettern zu kommunizieren und sie nicht länger warten lassen."
,,Och, ich denke das hat noch zehn Minuten Zeit.", grinste Rex, während er seine Hände über ihren Rücken hinab zu ihrem Hintern wandern ließ.
,,Du beraubst mich gerade erneut meiner Disziplin.", raunte er und küsste sanft ihren Hals.
,,Tu ich das, ja?", säuselte die Offizierin, als sie seine harte Erregung an ihrem Bauch spüren konnte und sie nicht widerstehen wollte.
,,Nun, ich denke zehn Minuten können wir uns gerade noch erlauben, Captain."
,,Hm, vielleicht werdens auch zwanzig.", lächelte Rex, als er sie mühelos auf seine Arme lud und zu ihrem Schlafplatz zurück trug.
Nach einer vergnüglichen Weile und nachdem sie sich ihre getrockneten Sachen angezogen hatten, verließen die Offizierin und der Captain schließlich ihre Unterkunft.
Die beiden Wesen, die Valeena so schroff davongejagt hatte, warteten vor der Jurte auf sie und machten eine Verbeugung vor der rothaarigen Frau, ehe sie den beiden andeuteten ihnen zu folgen.
,,Ob die mitbekommen haben was wir gerade da drin getrieben haben?", rätselte Rex, während sie hinter den beiden Kreaturen hermarschierten.
,,Bestimmt haben sie das, das war ja wohl kaum zu überhören.", antwortete Valeena, mit keckem Grinsen.
,,Oou man, peinlicher geht es ja wohl nicht mehr.", murmelte Rex, dessen Ohren sich verdächtig rot färbten, als sie das große, runde Zelt des Anführers betraten.
Ein großes Feuer brannte in der, mit vielen einfachen, jedoch bequemen Sitz-und Liegemöglichkeiten ausgestatteten, Jurte, deren ledernen Wände zahlreiche primitive Zeichnungen zierten.
Viele dieser Kreaturen waren hier versammelt und gaben leise Summlaute von sich, als sie die rothaarige Frau genau betrachteten und immer wieder mit den Köpfen nickten.
Valeena fühlte sich unter den musternden Blicken etwas unwohl, als sie und Rex sich einen flüchtigen Blick zuwarfen.
,,Egal was passiert, ich bin bei dir.", flüsterte der Kloncaptain der Offizierin zu und drückte kurz ihre Hand, während sie auf das offensichtliche Oberhaupt dieser Wesen zumarschierten, das neben dem Feuer stand und die beiden schon erwartete.
Die üppige Knochenkette, welche den weißbepelzten Hals des Anführers zierte, klimperte, als dieser die Arme ausbreitete und eine kleine Verbeugung vor der Offizierin machte.
Valeena, die nicht so recht wusste was sie tun sollte machte ebenfalls eine kleine Verbeugung, während sie den ruhigen Summ-und quieklauten des Anführers lauschte und sowas wie eine seltsame Sprache heraus hören konnte.
,,Tena koe te Whaea o te mura ahi. Kawea ahi. Ko Tai-Zen ahau te Tama a te Ra, te Tumuaki o te Talz.", wiederholte er immer wieder, während er die rothaarige Frau mit seinen vier Augen erwartungsvoll ansah.
,,Scheiße, verstehst du was der uns sagen will?", fragte Rex, während er ebenfalls eine kleine Verbeugung machte und sich ziemlich lächerlich dabei vorkam.
,,Ich hab keinen blassen Schimmer was der will.", murmelte die Rothaarige und überlegte wie sie irgendwie mit dem Wesen kommunizieren konnte.
,,Nen Protokoll-Droiden haben die hier wohl nicht zur Hand, schätze ich mal.", witzelte Rex, als er seinen Blick auf die versammelten Kreaturen richtete, die Valeena ebenso erwartungsvoll anstarrten wie ihr Anführer.
,,Rex, du bist ein Genie. Die nicht, aber wir vielleicht, wenn wir Glück haben.", antwortete Valeena, als ihr Dank seiner Aussage wieder einfiel, dass ihre Hightechuhr auch über eine Spracherkennung, samt universeller Übersetzung verfügte.
,,Okay, das muss jetzt klappen.", murmelte sie, während sie die Spracherkennung ihrer Uhr aktivierte.
Der Häuptling schreckte zurück, als aus dem Handgelenk der Feuerfrau ein kleiner, durchsichtiger Bildschirm erschien, auf dessen Anzeige, viele aufeinanderfolgende, ihm unverständliche Schriften erschienen und genauso schnell wieder verschwanden.
,,Ganz ruhig, ganz ruhig. Alles ganz harmlos."
Die Offizierin hob beschwichtigend die Hand, während sie abwechselnd auf den virtuellen Monitor und zu dem Anführer blickte.
Es dauerte nicht lange, als auf der Anzeige
<<<Spracherkennung erfolgreich, Übersetzung starten>>>
erschien und Valeena erleichtert aufatmete, während sie in Gedanken erneut dem alten, verrückten Entwickler ihrer Uhr dankte.
,,Na gut, versuchen wir es.", wandte sie sich an Rex, der sie etwas skeptisch anblicke.
,,Wenn das funktioniert fress ich meine Rüstung."
,,Dann wünsch ich dir guten Appetit.", schmunzelte Valeena, als sie zuversichtlich die Schultern straffte und deutlich in das Miniaturmikrofon ihrer Uhr sprach.
,,Ich bin Valeena und das neben mir ist Rex. Ich kann euch jetzt verstehen."
Der Monitor zeigte augenblicklich die Übersetzung der kompliziert auszusprechenden Sprache an.
Naja, schlimmer als Rodianisch kann das hier auch nicht sein, dachte sich die sprachgewandte Offizierin, als sie sich kräftig räusperte und die Worte von ihrer virtuellen Anzeige ablas.
,,Ko Valeena ahau, ko tenei kei toku taha ko Rex. Ka mohio ahau ki a koe inaianei."
Der Anführer lauschte ihren Worten, ehe er sichtlich erfreut, seine zotteligen Arme in die Luft streckte.
Genauso wie die restlichen Anwesenden, welche sich genauso freuten, dass die Feuerfrau ihre Sprache verstehen konnte.
Das weißbepelzte Wesen verbeugte sich erneut vor Valeena als es seine zu Anfangs gesprochenen Summ-und quiekworte wiederholte.
,,Tena koe te Whaea o te mura ahi. Kawea ahi. Ko Tai-Zen ahau, te Tama a te Ra, te Tumuaki o te Talz."
,,Was hat er gesagt?", flüsterte Rex, der es immer noch nicht glauben konnte, dass die Übersetzung tatsächlich funktionierte.
Die Offizierin blickte auf den Bildschirm und war ziemlich verwundert als sie die Übersetzung ablas:
{{{ Sei gegrüßt Mutter der Flammen. Bringerin des Feuers. Ich bin Tai-Zen, Sohn der Sonne und Stammesführer der Talz}}}
,,Ach du Scheiße, offenbar halten die mich für irgendeine Gottheit.", antwortete Valeena, als sie Rex die Übersetzung zeigte und dieser sich ein Lachen verbeissen musste.
,,Eine Gottheit und ich dachte ich hätt nen Narren an dir gefressen. Mutter der Flammen, hat was muss ich zugeben."
,,Wehe, wenn du mich jemals so nennst.", drohte Valeena, als sie sich wieder dem Stammesführer zuwandte.
,,Ich grüße dich und deinen Stamm Tai-Zen, Sohn der Sonne. Hab Dank für die Gastfreundschaft. Doch warum hast du uns geholfen und warum nennst du mich die Feuerbringerin?
Tena koe me to iwi a Tai-Zen, tama a te ra. Mauruuru koe mo te manaaki. Engari he aha koe i awhina ai i a matou he aha koe i kiia ai ahau ko te kai kawe ahi?"
Tai-Zen stutzte, offenbar konnte sich die Mutter der Flammen nicht mehr an das frühere erinnern.
Er zeigte zu den Zeichnungen an der ledernen Wand und deutete den beiden an ihm zu folgen.
,,Ko oku tupuna", quiekte er und deutete auf eine einfache Zeichnung, welche ihm und den seinen ähnlich sah.
,,Deine Urahnen. Ich verstehe.", nickte die Offizierin und erklärte Rex, der nicht wusste was ein Ahn war, kurz dessen
Bedeutung, ehe sie sich wieder Tai-Zen zuwandte.
Der Talzhäuptling deutete auf eine weitere Zeichnung, die so etwas wie einen oder eine humanoide Lebensform darstellte, deren Kopf aussah als ob er in Flammen stehen würde und in dessen Händen er eine Art brennende Kugel hielt.
,,Te Kaipupuri ahi.", summte Tai-Zen andächtig und deutete auf die Offizierin die verstehend nickte.
,,Te Kaipupuri ahi. Die Feuerbringerin."
Der riesige Häuptling gestikulierte wild und sein Rüssel hüpfte auf und ab, als er ihr die Geschichte erzählte.
Vor vielen, vielen Monden, als seine Vorfahren noch jung und die Nächte kalt und dunkel waren, stürzte eine große, gleißende Kugel vom Himmel und aus dieser Kugel stieg sie:
Die Feuerbringerin.
Ihr Kopf loderte und dort wo sie auftrat, brannte die Erde lichterloh, als sie auf seine Ahnen zukam um ihnen das Feuer zu bringen.
Aber es dauerte nicht lange, da erloschen ihre Flammen und die Feuerbringerin starb.
Doch eines Tages, so hieß es, würde sie wiedergeboren werden, um zu ihnen zurück zu kehren.
Seit jener Zeit, besaßen die Talz das Feuer und die Nächte waren nicht länger kalt und dunkel.
,,Naja, jetzt wissen wir warum sie uns geholfen haben, sie denken ich sei die wiedergeborene Feuerbringerin.", meinte Valeena zu Rex, der das alles irgendwie amüsant fand.
Die Offizierin glaubte nicht an brennende Wesen, die irgendwann vom Himmel herabkamen, um den Talz das Feuer zu bringen.
Die logische Antwort war wohl eher, dass irgendwann ein Meteor oder ein Schiff hier abstürzte und alles in Brand setzte und der Rest wohl eher ins Reich der Mythen und Legenden, dieser rückständigen Kultur gehörte.
Aber gut, wenn ihnen die Talz dadurch wohlgesonnen waren und sie vielleicht aufklären konnte, warum sie die Männer der Glid-Station töteten, konnten sie von ihr aus glauben an was sie wollten.
,,Tai-Zen, ich wurde von meinem Häuptling geschickt um zu sehen was mit meinen weißen Kriegern passiert ist. Ihr habt sie getötet und ich möchte gerne wissen warum.
E Tai-Zen, na taku rangatira ahau i tuka kia kite i te aha o aku toa ma. Nau i patu ia ka hiahia ahau ki te mohio he aha."
,,E korero ana i te wa e kai Ana."{ Reden beim Essen}, antwortete Tai-Zen, als sie am Feuer Platz nahmen und er auf die mit Fleisch und Wurzeln gefüllten Schüsseln deutete.
Valeena, die keine große Fleischesserin war, langte nur spärlich zu.
Im Gegensatz zu Rex, der schon wieder ordentlich Appetit hatte und sich das frischgebratene Fleisch schmecken ließ.
,,Kaitiaki makawe kore te matekai."{Haarloser Beschützer viel Hunger}, grunzte Tai-Zen mit hüpfendem Rüssel, weil es ihn freute dass Rex das Essen zu schätzen wusste.
,,Rex, starker Krieger. Sein Speer sehr ausdauernd, deshalb immer hungrig.
He toa kaha a Rex, he tino roa tana tao, no reira ka hiakai tonu ia.", schmunzelte Valeena und ballte die Faust, was Tai-Zen noch mehr zum Lachen brachte, als er verstand was sie meinte.
,,Te tao mau, he wahine koa."{Ausdauernder Speer, zufriedene Frau}, grunzte der Häupling, als er Rex kräftig auf die Schulter klopfte und diesem vor lauter Verlegenheit der Bissen im Hals stecken blieb, als er röchelnd zu husten anfing und Valeena ihm frech grinsend auf den Rücken klopfte, ehe sie und Tai-Zen zum Wesentlichen übergingen.
Der Talzhäuptling erzählte ihr dass er und sein Stamm von den Eisenkriegern, den Droiden, die sich hier auf seinem Planeten ausbreiteten, angegriffen wurden und die Talz sich und ihre Heimat gegen diese verteidigt hätten. Als die weißen Krieger kamen und sich einmischten, dachten die Talz, sie würden zu den Eisenkriegern gehören, welche ihnen ihr Zuhause streitig machen wollten.
Tai-Zen und seine Krieger, sahen sich gezwungen auch die weißen Krieger zu töten, weil sie alles tun würden, um ihre Heimat und ihren Stamm zu beschützen.
,,Kare matou e pirangi ki nga tangata kee atu, ahakoa nga toa ma. Kei te pirangi matou Kia noho marire, ka tono Tai-Zen ki te kai kawe ahi kia tukuna atu nga toa ma." { Wir wollen keine fremden Eindringlinge, auch die weißen Krieger nicht. Wir wollen in Ruhe leben und Tai-Zen bittet die Feuerbringerin die weißen Krieger wegzuschicken.}
Die Offizierin, die die Beweggründe und die Handlungen der Talz nachvollziehen konnte, nickte knapp, ehe sie sich zu Rex drehte, der still die Übersetzung mitlas.
Wie Valeena, konnte auch er die Handlungen der Talz nachvollziehen. Jedoch tat es ihm nach wie vor sehr Leid um seine Klonbrüder, die auf so scheußliche Weise sterben mussten.
Er fragte sich, ob es nicht besser wäre, die Glid-Station aufzugeben und von hier zu verschwinden.
,,Das wäre es mit Sicherheit. Dieses Ödland hier bringt Pantora keinerlei strathegische Vorteile, oder sonst irgendeinen Nutzen. Aber das haben wir nicht in der Hand. Ich befürchte dass unserer Durchlauchtigkeit nicht sonderlich gefallen wird, dass es hier intelligentes Leben gibt, welches diesen Planeten als sein Eigen ansieht.", meinte die Offizierin, die sich denken konnte was in ihm vorging.
,,Das befürchte ich auch.", seufzte der Kloncaptain, der eine Ahnung hatte auf was das alles hinauslaufen würde.
,,Was willst du jetzt tun?"
,,Versuchen das beste draus zu machen.", antwortete die Offizierin und wandte sich wieder dem Häupling zu.
,,Ich verstehe dich Tai-Zen, doch es liegt nicht in meiner Macht die weißen Krieger fortzuschicken. Diese Macht besitzt nur mein Häuptling. Es tut mir Leid.
Kei te mohio ahau ki a koe e Tai-Zen, engari arekau i taku mane ki te tuku atu i nga toa ma. Ko taku rangatira anake tera mana. Ka pouri ahau."
Valeena erklärte Tai-Zen, dass ihr Häupling einen rechtlichen Anspruch auf diesen Planeten erhob, er aber davon ausginge dass Orto Plutonia unbewohnt sei und vielleicht bereit wäre seinen Anspruch zu überdenken, wenn sie ihm von der Existenz der Talz berichten würde. Sie schlug dem Talzhäuptling vor, ein friedliches Treffen zwischen den beiden Oberhäuptern, auf neutralem Boden zu organisieren und als Übersetzer zu fungieren, damit sie in Ruhe verhandeln konnten.
Sie war zuversichtlich dass sich die beiden Häuplinge einigen konnten, wenn sie beide vernünftig blieben und vielleicht eine freundschaftliche Koexistenz in betracht ziehen könnten.
Tai-Zen überlegte eine Weile, ehe er einem friedlichen Treffen zustimmte. Er schlug vor, mit seinem Rat in der Droidenstation auf Valeena und ihren Häuptling zu warten, sobald sie mit diesem geredet hatte.
Er konnte mit einer freundschaftlichen Koexistenz leben, solange man ihn und seinen Klan in Ruhe lassen würde und er sich niemandem beugen musste.
Desweiteren wünschte Tai-Zen, dass der Häupling der Feuerbringerin ohne seine Krieger zum Treffen erscheinen möchte, alles andere würde er als Bedrohung auffassen.
Die Offizierin, die um ihrer Soldaten und der Talz willen auf jeden Fall eine friedliche Lösung wollte, packte das primitive Steinmesser, welches neben ihrer Essensschüssel lag und schnitt sich eine dicke Haarsträhne ab.
,,Du hast das Wort der Feuerbringerin, dass wir in Frieden und ohne Krieger zum Treffpunkt erscheinen werden.
Kei a koe te kupu a te Kaipupuri ahi ka puta tatou ki te hui i runga i te rangimarie me te kore toa.", versprach sie, als sie ihm die Haarsträhne reichte, die der Talzhäuptling andächtig annahm.
Nachdem sie ihre Abmachung mit einem furchtbar schmeckendem Trunk besiegelt hatten, wurde es Zeit für Rex und Valeena in die Glid-Station zurück zu kehren.
Der Talzhäuptling stellte den beiden eines seiner Reittiere zur Verfügung und versicherte ihnen, dass das große Raubtier sie sicher zu ihrer Station bringen würde.
,,Glaubst du dass der Vorsitzende sich darauf einlässt?", fragte Rex, nachdem sie losgeritten waren.
,,Ich hoffe es.", antwortete Valeena, als sie ihm ein Küsschen in den Nacken drückte und sich an seinen Rücken schmiegte.
*ZWISCHENZEITLICH IN DER GLID-STATION*
Übel gelaunt saßen Fives und Jesse im Hauptkontrollraum und überwachten die Monitore, wie Chi Cho es ihnen aufgetragen hatte. Die beiden waren ziemlich angefressen, weil sie anstelle hier die Zeit sinnlos totzuschlagen, lieber nach ihrem Captain und guten Freund suchen wollten.
Die beiden ARC-Trooper wechselten kein Wort, als sie sich immer wieder mal besorgte Blicke zuwarfen.
Sie mussten auch nichts sagen, jeder von den beiden wusste was im anderen vorging und dass sie mittlerweile beide mit dem schlimmsten rechneten, es aber nur nicht aussprechen wollten.
Ein leises seufzen verließ den Mund von Jesse, als er missmutig auf die blinkenden Anzeigen der Steuertafel blickte, als plötzlich ein pfeifen aus dem Lautsprecher der Konsole drang und ein rotes Licht aufblinkte.
,,Hey Fives, sieh mal die Überwachungssensoren die wir aufgestellt haben schlagen Alarm. Eine Bewegung aus südöstlicher Richtung, nähert sich ziemlich schnell der Station."
In den Augen von Fives blitzte es hoffnungsvoll auf, als er von seinem Stuhl aufsprang und Jesse an der Schulter packte.
,,Das ist er, das muss er einfach sein. Los schnell, machen wir Meldung."
Zuversichtlich und so schnell sie konnten, eilten die beiden ARC-Soldaten zum pantoranischen Vorsitzenden und der jungen Senatorin, um die Bewegungsregistrierung der Sensoren zu melden.
Chi Cho, der nicht glaubte dass es sich um den Colonel und den Captain handelte, sondern um einen Angriff des unbekannten Feindes, ließ die komplette Kompanie aufmunizionieren und vor der Glid-Station Stellung beziehen.
Der blauhäutige Pantoraner, sowie Jesse und Fives, blickten durch ihre Feldstecher in die Richtung, aus der die Sensoren die Bewegungen meldeten.
Die restlichen Trooper befanden sich mit den Blasterkarabinern im Anschlag vor der Station, um auf Befehl sofort das Feuer eröffnen zu können.
Es dauerte nicht lange, als ein gigantisches, raubkatzenähnliches Tier in Sichtweite kam, auf dessen Rücken sich zwei Personen befanden.
Der Pantoraner hob die Hand um den Feuerbefehl zu erteilen.
,,Stop, nicht schießen lassen, Sir.", rief Fives, als er die rote Mähne des Colonels und den blonden Kopf seines Captains, auf dem Raubtier identifizieren konnte.
,,Ich wiederhole. Nicht schießen lassen, das sind der Captain und der Colonel."
,,Tatsächlich, dieses nichtsnutzige Weib. Was macht sie auf diesem...Ding?", knurrte Chi Cho, als er die beiden Reiter ebenfalls erkennen konnte, ehe er das Handzeichen gab, damit die Trooper die Waffen senkten.
Ohne auch nur eine Sekunde zu verlieren, rannten die beiden ARC-Trooper erleichtert auf das gigantische Raubtier zu, welches knurrend und schnaubend vor ihnen stehen blieb.
,,Schon gut du Untier, die gehören zu mir.", tätschelte Rex seinem Reittier den Kopf.
Geschickt sprang der Kloncaptain von der risiegen Bestie, um seiner Liebsten beim absteigen zu helfen. Natürlich ganz professionell und unauffällig, wie es sich eben für einen Soldaten geziemte.
,,Madam, schön dass ihr unversehrt zurück gekommen seid.", salutierten Fives und Jesse vor dem Colonel, die lächelnd ihren Gruß erwiderte, ehe die beiden ARC-Trooper sich an ihren Captain wandten und ihm freudig auf die Schulter klopften.
,,Verdammt froh euch wohlauf zu sehen, Sir. Wir hatten schon Sorge dass euch etwas passiert wäre."
,,Oou, das ist es auch. Wir haben eine aufregende Zeit hinter uns.", antwortete der Kloncaptain, der seinen beiden Männern ebenfalls kurz auf die Schultern klopfte, weil er ebenso froh war diese zu sehen.
,,Soso, eine aufregende Zeit, Sir.", grinste Fives, dem der entspannte Gesichtsausdruck seines Captains nicht entgangen war.
Eine angenehme Nacht wäre wohl zutreffender, dachte sich der ARC-Trooper, der sich den Grund für den zufriedenen Ausdruck im Gesicht seines Vorgesetzten denken konnte.
Das freudige Widersehen wurde von Chi Cho unterbrochen, der mit grimmiger Miene auf sie zustapfte und mit verschränkten Armen vor der Offizierin stehen blieb.
,,Wo zum Teufel wart ihr O'Connor und wo ist der Rest von eurem..."
,,Oh, dem Himmel sei Dank, ihr seid unversehrt.", unterbrach Senatorin Riyo Chuchi, die erleichtert auf Valeena zurannte und lächelnd die Hände der Offizierin ergriff.
,,Wir machten uns alle furchtbare Sorgen dass euch etwas passiert sein könnte. Ist es nicht so euer Majestät?"
Die Senatorin drehte sich kurz zu Chi Cho, der keinen Ton erwiderte, sondern Valeena nur missbilligend ansah.
Du arrogantes Arschloch, freu dich nur nicht zu sehr, dachte Valeena, ehe sie der jungen Senatorin ein herzliches Lächeln zukommen ließ und deren Hände freundschaftlich drückte.
Sie mochte die liebenswürdige Pantoranerin, die von Anfang an sehr freundlich zu ihr war.
,,Danke Senatorin. Um ehrlich zu sein hatten Captain Rex und ich großes Glück, wir wären nicht mehr am Leben, hätten wir nicht unerwartet Hilfe bekommen.", antwortete sie und erzählte alles was passiert war.
Angefangen von dem Angriff der Kreaturen bis hin zu ihrem Gespräch mit Tai-Zen.
Die Miene des pantoranischen Vorsitzenden verfinsterte sich, als Valeena ihm mitteilte dass die Wesen, die Talz, Orto Plutonia schon seit jeher bewohnten und sie deshalb den Planeten als ihren betrachteten.
Sie erklärte dem Vorsitzenden und der Senatorin die Beweggründe, welche die Talz dazu veranlasste die Droiden, sowie die Trooper zu töten.
Die Talz duldeten keine feindlichen Eindringlinge, die ihnen ihren Lebensraum streitig machen und Unfrieden bringen würden.
Freunde hingegen, seien Willkommen und Tai-Zen würde ein Treffen mit dem pantoranischen Oberhaupt sehr begrüßen, um Frieden und Freundschaft schließen zu können.
Valeena habe Tai-Zen deswegen ein friedliches Treffen, mit Chi Cho und der Senatorin, in der zerstörten Droidenstation zugesagt.
,,Ein friedliches Treffen, mit diesen Wilden, um über etwas zu diskutieren was ohnehin uns gehört. Ihr seid wohl nicht recht bei Trost, O'Connor. Offenbar sind euch diese hirnrissigen Glaubensvorstellungen dieser Kreaturen zu Kopf gestiegen.
Orto Plutonia gehört zu Pantora, es gehört uns, diese Barbaren haben hier keinerlei Rechte. Wo kämen wir denn da hin, wenn ich mir von einer Horde Wilden auf der Nase herumtanzen lasse.", herrschte Chi Cho die Offizierin an, die einen vielsagenden Seitenblick mit der Senatorin wechselte und grimmig die Arme vor der Brust verschränkte.
,,Bei allem Respekt, Sir. Das sind keine Wilden. Es sind intelligente, gastfreundliche Lebewesen, die nur in Frieden auf ihrem Heimatplaneten leben wollen."
,,In Frieden, dass ich nicht lache. Diese Monster haben eure Männer massakriert und ihr hegt noch Symphatie für diese Kreaturen. Auf welcher Seite steht ihr eigentlich, O'Connor?", giftete der Vorsitzende und bäumte sich vor der Offizierin auf, die immer weniger ihre Fassung wahren konnte.
,,Das heißt Colonel O'Connor, Sir und ich bedaure zutiefst was mit meinen Männern passiert ist. Trotzdem sehe ich den Tatsachen ins Auge und das hat nichts mit Symphatie zu tun.
Jeder einzelne von uns, jedes intelligente Lebewesen würde seine Heimat verteidigen und nicht tatenlos zusehen wie sie einem weggenommen oder besetzt wird. Als die Glid-Station in Betrieb genommen wurde, gingen alle davon aus, dass es kein intelligentes Leben auf Orto Plutonia geben würde. Nun das war ein Irrglaube und jetzt müssen wir das Beste draus machen und zusehen dass wir eine vernünftige Lösung finden. Oder liegt euch etwa mehr am Krieg als am Frieden, Sir?"
Chi Cho wollte etwas erwidern, als die junge Senatorin das Wort ergriff, um dem Colonel beizupflichten, als sie dem Vorsitzenden erklärte dass ein friedliches Treffen mit den Wesen das beste für alle Beteiligten wäre und sie gemeinsam bestimmt eine Lösung finden würden die jedem gerecht werden würde.
Denn schließlich wäre Frieden immer besser als Krieg.
Der bornierte Pantoraner runzelte missmutig die Stirn, als er schließlich einem Treffen zustimmte.
,,Na schön Senatorin, dann treffen wir uns mit diesen Wilden. Doch sollten sie die Herrschaft von Pantora nicht anerkennen und sich uns nicht fügen, sehe ich mich gezwungen mit aller Härte gegen diese Kreaturen vorzugehen. Das ist mein letztes Wort.", meinte Chi Cho, um sich anschließend Rex zuzuwenden, der alles mit ernster Miene beobachtete.
,,Captain Rex, lasst eure Männer aufmunizionieren und sämtliche Düsenschlitten bemannen. Sollten diese Barbaren nicht kooperieren zwingen wir sie dazu."
,,Das hab ich so nicht mit Tai-Zen vereinbart. Ich gab ihm mein Wort auf ein friedliches Treffen, mit kleiner Kohorte und nicht dass wir mit einer ganzen Kompanie anrücken.", entgegnete Valeena und gab Rex ein Handzeichen, dass er den Befehl nicht ausführen sollte.
Der Pantoraner lachte spöttisch, als er dichter an die Offizierin heran trat und ihr den Finger vor die Nase hielt.
,,Euer Wort, dass ich nicht lache. Seit wann gibt ein Geheimdienstoffizier sein Wort? Euer Wort O'Connor, zählt genauso viel wie der Schmutz unter meinen Stiefeln und ich sage es euch jetzt ein letztes mal, ich habe hier den Oberbefehl und sonst niemand. Entweder geht das jetzt endlich in euren verfluchten, roten Schädel, oder ihr lernt mich kennen. Wenn ihr mir noch ein einziges mal widersprecht, zerre ich euch höchstpersönlich wegen Gehorsamsverweigerung vors Militärgericht. Ich hoffe ich habe mich klar ausgedrückt."
,,Voll und ganz, Sir.", antwortete Valeena, als sie ihre Augen zu Schlitzen verzog und den Pantoraner zornig anfunkelte.
,,Captain Rex, ihr habt den Vorsitzenden gehört. Tut was er sagt.", herrschte die Offizierin, als sie wütend an Rex vorbei stampfte ohne ihn auch nur anzusehen.
,,Wäre ich doch bloß beim Geheimdienst geblieben. Da musste ich mich nicht anscheissen und beleidigen lassen. Da hatte man Respekt vor mir. Pf und hier, krieg ich nur aufs Brot geschmiert wie übel ich und meines gleichen wären. Ja, meines gleichen, wäre ich bloß nur dort geblieben.", murmelte die gekränkte Offizierin, als sie auf den Rücken des Raubtiers kletterte um vorrauszureiten.
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Kleine Anmerkung und Info:
Da ich nach längerem suchen nur sehr wenig über die Sprache der Talz im Star Wars Universum herausgefunden habe und ich die Gespräche aber irgendwie trotzdem authentisch rüberbringen wollte, habe ich mir nach längeren Überlegungen erlaubt die Sprache der Māori zu verwenden.
Die Māori sind die indigene Bevölkerung Neuseelands. Ihre Vorfahren, die polinesischen Seefahrer haben vor hunderten von Jahren das damals unbewohnte Neuseeland als erste besiedelt.
Ich habe mich für die Sprache der Māori aus 2 Gründen entschieden.
*Erstens, weil sie wie die Sprache der Star Wars Talz sehr exotisch und selten ist.
*Zweitens, der Schauspieler Temuera Morrison der Jango Fett, den Genspender der Klone verkörperte und auch Boba Fett spielte ist ein gebürtiger Māori.
Somit habe ich mir gedacht dass diese Sprache sehr gut passt.
Für etwaige Übersetzungsfehler möchte ich mich entschuldigen.
Viel Spaß beim Lesen und eine gute Zeit für euch⚜️💙.
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