Kapitel 12 "DANGEROUS ENEMY"✔️
Langsam rückten sie in das verwüstete Innere der Station vor. Das Chaos, welches sich ihnen dort bot, war entsetzlich.
Sämtliche Heizanlagen, Steuereinrichtungen und Konsolen waren zerstört, oder schlimm beschädigt worden.
Dasselbe galt für das Inventar und die dort vorhandenen Fahrzeuge.
Doch das mit Abstand Schlimmste war die Chrew der Glid-Station, welche bis auf den letzten Mann niedergemetzelt und an Ort und Stelle liegengelassen wurde.
Überall klebte das eingetrocknete Blut der Gefallenen, doch keine Spur des Angreifers, keine feindlichen Leichen oder zerstörte Droiden. Nichts, nur die ungewöhnlichen Waffen, mit denen die Chrew getötet wurde.
Naserümpfend betrachtete Valeena sich einen toten Soldaten, aus dessen blutverschmierter Brust ein gefährlich aussehender Speer herausragte, welcher länger war als sie.
Die einstige Agentin war alles andere als ziemperlich, doch dieser Anblick, jagte selbst ihr einen kalten Schauer über den Rücken.
,,Dem hier wurde der Kopf eingeschlagen.", gab Rex von sich, der sich angewidert über einen seiner toten Klonbrüder beugte, dessen blutverschmierter Kopf vollends zerschmettert war und ihn an eine aufgeplatzte Melone erinnerte.
,,Arme Schweine. Kein Soldat sollte auf so eine Weise sterben müssen. Wer tut sowas nur?"
,,Das werden wir Wohl oder Übel herausfinden müssen.", antwortete Valeena, die neben ihm aufgetaucht war und angeekelt Gesicht verzog, als ihr Blick auf die freigelegte Hirnmasse des toten Soldaten fiel.
,,Keine schöne Art zu sterben."
,,Nein, mit Sicherheit nicht. Da ist ein Kopfschuss ja der reinste Segen.", erwiderte Rex, während sie sich erhoben, um sich weiter in der Station umzusehen.
,,Was hat das zu bedeuten?", fragte er, als er und Valeena auf eine Reihe, in den Boden gerammter Holzspeere zutraten, auf denen die Helme der toten Soldaten aufgespießt wurden.
,,Ich weiß es nicht. Vielleicht sollte es eine Art Demonstration oder Warnung darstellen. Auf jeden Fall sieht es beunruhigend aus.", antwortete die Offizierin, die ihre Finger über die Helme gleiten ließ.
,,Wie ich es euch von Anfang an gesagt habe. Ein Angriff der Separatisten, sie wollen sich Orto Plutonia unter den Nagel reissen.", bemerkte Chi Cho, der neben Valeena aufgetaucht war und einen Helm von einem der Holzspeere zog, um diesen genauer zu betrachten.
,,Um ehrlich zu sein, denke ich nicht, dass das die Separatisten waren. Es sei denn die Kampfdroiden benutzen seit neuestem Speere und Knüppel für den Kampf, was ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann. Nein, ich denke wir haben es mit einem uns unbekannten Mitspieler zu tun.", erwiderte die Offizierin, die sich dem hochgewachsenen Pantoraner zuwandte.
,,Ihr habt wohl die Weisheit mit Löffeln gegessen, was O'Connor! Natürlich waren das die Separatisten. Wer außer ihnen hätte sonst ein Interesse an Orto Plutonia, hä? Na los redet, wenn ihr meint ihr glaubt es besser zu wissen!", herrschte der Vorsitzende die Offizierin an, die mittlerweile genug von seinen Anfeindungen hatte und grimmig die Arme vor der Brust verschränkte.
,,Offenbar leidet seine Majestät an Gehörschwäche. Ich sagte doch ein unbekannter Mitspieler, SIR!"
,,Mir gefällt euer Ton nicht, O'Connor. Ihr vergesst wohl wer vor euch steht. Aber bitte, wenn ihr meint es wäre jemand anderes, dann findet es gefälligst heraus, damit wir zum Gegenschlag ausholen können. Und noch etwas, bringt unverzüglich diese Station wieder auf Vordermann, oder sollen die Senatorin und ich in diesem Chaos verweilen. Bis zum Abend will ich Ergebnisse von euch! Ich hoffe ich habe mich klar ausgedrückt,...Frau Oberst!"
,,Voll und ganz,...SIR!", erwiderte die Rothaarige und wandte sich augenrollend dem Kloncaptain zu.
,,Na schön, tun wir was der Vorsitzende sagt. Captain Rex, zwei Spähtrupps sollen die Gegend erkunden und sofort Meldung machen wenn sie etwas gefunden haben. Lasst Überwachungssensoren im Umkreis von zwei Klicks setzen. Einen Zug lasst aufmunizionieren, er soll sich in ständiger Alarmbereitschaft halten. Der Rest von uns bringt diese Station auf Vordermann und lasst bitte als Erstes die Gefallenen zudecken und abtransportieren. Ich möchte nicht, dass die junge Senatorin dieses Massaker hier mitansehen muss. Korrigiert mich bitte falls meine Anweisungen unkorrekt sind oder ich etwas vergessen habe."
,,Alles korrekt, Madam. Wie ein richtiger Truppenbefehlshaber.", schmunzelte der Kloncaptain und zauberte der unerfahrenen Offizierin ein erleichtertes Lächeln ins Gesicht.
,,Na da bin ich aber froh, sonst hätte unsere Durchlauchtigkeit einen weiteren Grund zum zetern. Wenn etwas ist, ich bin im Hauptkontrollraum und versuche den wieder flott zu kriegen."
,,Verstanden, Madam. Lasst euch nicht ins Boxhorn jagen. Ihr und ich, wir wissen was ihr draufhabt.", lächelte Rex, ehe er davon marschierte und sich händeklatschend an seine Männer wandte.
,,Na los ihr faulen Hunde, tun wir was unser Colonel sagt!"
*EINIGE STUNDEN SPÄTER*
Mit einem Thermobecher in der Hand, marschierte Rex in den Hauptkontrollraum der Station, wo Valeena sich noch immer befand.
Auf ihren Parka gebettet, lag die Offizierin unter der demolierten Steuerungskonsole, um diese zu reparieren.
Ein Lächeln huschte über Rex' Gesicht, während er Valeena dabei beobachtete, wie diese vor sich hin fluchend, mit einem Hydroschraubenschlüssel herumhantierte und mit den Beinen zappelte.
,,Verzeihung, Madam."
Machte er sich schließlich bemerkbar.
,,Sekunde.", stöhnte Valeena, die die letzte Abdeckung verschraubte, ehe sie den Kopf hob und Rex fragend ansah.
,,Was gibt's?"
,,Ich dachte mir, ihr hättet vielleicht gerne einen heißen Kaff.", antwortete er freundlich, während er ihr den Thermobecher zeigte.
,,Einen Kaff? Dazu sag ich bestimmt nicht nein.", lächelte Valeena, die unter der Steuerkonsole hervor kroch.
,,Wo habt ihr den denn aufgetrieben? Ich dachte so einen Luxus hätten wir gar nicht in unseren Versorgungsrationen."
,,Oh, haben wir auch nicht. Den hier hab ich im Versorgungsraum der Basis gefunden. Ist zwar nur Instant-Kaff, aber er wärmt zumindest ein bisschen.", bemerkte der Klon und reichte ihr den dampfenden Kaffbecher.
,,Vielen Dank, das ist sehr aufmerksam. Hier friert man sich wirklich den Hintern ab."
Dankbar nahm die Fröstelnde den Kaff an sich und trank einen Schluck von der schwarzen Instantbrühe, die ihr, zu ihrer Verwunderung, sogar richtig gut schmeckte. - Was vielleicht daran lag, dass ihr fürsorglicher Hauptmann diesen extra für sie aufgegossen hatte.
Dabei fiel ihr ein, dass Aaron nie so etwas für sie gemacht hatte, nicht mal in der Anfangszeit ihrer Beziehung.
Sie verwarf diesen frustrierenden Gedanken und schenkte Rex ein herzliches Lächeln.
,,Schmeckt wirklich sehr gut. Vielen Dank nochmal."
,,Stets zu diensten, Madam.", schmunzelte der Klon und machte eine theatralische Verbeugung, welche die Offizierin herzhaft zum Lachen brachte.
Valeena wandte sich der Steuerkonsole zu, um zu sehen, ob diese wieder funktionieren würde.
,,Showtime, Captain. Wollen wir mal sehen, ob ich diese Kiste zum laufen bringen konnte."
Verschiedene Knöpfe drückend, restartete die findige Frau die Hauptsystemsteuerung.
Mit zuversichtlichem Blick, beobachtete sie, wie nach und nach die einzelnen Laufwerke und Kommunikationseinrichtungen anliefen, um ihre Funktion wieder aufzunehmen.
,,Ich würde sagen der Laden läuft wieder.", wandte sie sich zufrieden an Rex, der beeindruckt durch die Zähne pfiff.
,,Alle Achtung. Ich hätte nicht gedacht, dass ihr die Kiste wieder flott bekommt."
,,Für nen inkompetenten Colonel gar nicht übel, was?", grinste Valeena, die einen weiteren Schluck Kaff trank.
,,Ihr habt lausig vergessen.", feixte Rex, der ihren Parka vom Boden aufklaubte.
,,Hier bitte, sonst erkältet ihr euch noch."
Höflich hielt er der Offizierin den offenen Parka entgegen, um ihr Gentleman like beim Anziehen zu helfen.
Valeena bedankte sich, bis ihr erneut bewusst wurde, was für ein charmanter, lieber Kerl er doch war und was sie eigentlich für diesen Kerl empfand.
Sie überlegte einen Augenblick und beschloss kurzerhand ihm wenigstens den Grund zu sagen, warum sie ihn immer zurück wies. Er war ein anständiger Mann und hatte zumindest eine Erklärung verdient.
Langsam drehte sie sich zu ihm, während sie sich unsicher auf die Lippe biss und an dem Gürtel ihres Parkas herum nestelte.
,,Was, was ich noch sagen wollte. Das was da zwischen uns, ähm...Es liegt nicht an euch und es ist auch nicht so, dass ich nichts für euch empfinde."
Die Offizierin, die sich ziemlich blöd vorkam, machte eine kurze Pause, weil sie nicht so recht wusste was sie sagen sollte.
Rex, der nicht damit gerechnet hatte, dass Valeena über dieses Thema reden wollte, wurde ebenfalls nervös.
Nervös war noch untertrieben, dem verlegenen Klon rutschte das Herz in die Hose, während er gespannt zu Valeena blickte, die zögerlich fortfuhr.
,,Ich empfinde sehr wohl...und deshalb möchte ich auch ehrlich zu euch sein. Wie ihr ja wisst, hab ich ne miese Beziehung hinter mir und irgendwie weiß ich grad nicht, wie ich das erklären soll. Aber ich hab deshalb einen Sprung in der Schüssel. Einen massiven Sprung, der mich daran hindert jemanden in meine Nähe zu lassen, egal ob ich es will oder nicht. Es geht nicht, weil ich niemandem mehr vertrauen kann."
Die Augen der sonst so smarten Offizierin wurden glasig, als sie ein unsicheres Lächeln aufsetzte und beschämt zu Boden blickte.
,,Hm, ziemlich bescheuert, was? Dennoch war es mir ein Bedürfnis euch die Wahrheit zu sagen."
Wehmütig blickte Rex auf das verunsicherte Häuflein Elend, welches vor ihm stand. - Er hatte also Recht mit seiner Vermutung.
Dass sie allerdings so dermaßen damit zu kämpfen hatte, damit hatte er nicht gerechnet.
Es tat ihm schrecklich leid, dass sie so verletzt und hintergangen wurde und deshalb niemanden mehr vertrauen konnte.
Jedoch wusste er gerade nicht, was er ihr antworten, oder wie er sich verhalten sollte.
Sehr wohl wusste er dafür, was er mit diesem Kerl machen würde, sollte dieser irgendwann nochmal seinen Weg kreuzen.
General oder nicht, er würde diesen miesen Typen ungespitzt in den Boden rammen - ganz gleich welche Strafe ihm dann drohte.
Allerdings brachte ihn das im Moment auch nicht weiter.
Er hatte sich in diese Frau verliebt und wollte sie für sich gewinnen.
Er wollte ihr helfen dieses Trauma zu überwinden, damit sie wieder Vertrauen konnte.
Er wollte ihr zeigen, dass er es durchaus ehrlich meinte und sie niemals verletzen würde.
Aber das verlangte Feingefühl und der blonde Klon hoffte, dass er genug davon besaß.
Die Tatsache, dass er nicht wirklich Erfahrung mit Frauen hatte - mit Komplizierten erst recht nicht, machte die Lage auch nicht besser.
Kurz überlegte er, bevor er entschied, sich einfach auf sein Gespür zu verlassen.
Mit aufrichtigem Lächeln, trat er an Valeena heran, um dieser in die Augen zu sehen.
,,Hey, das ist nicht bescheuert. Das ist nur verständlich und es tut mir aufrichtig Leid, dass euch so Übel mitgespielt wurde. Sowas tut man nicht. Aber solange eure Schüssel nur einen Sprung hat und nicht ganz kaputt ist, ist alles halb so schlimm, würde ich sagen. Einen Sprung kann man noch ganz gut kleben, wisst ihr, Madam."
Valeena ließ dem charmantem Klon, der immer so bemüht war alles richtig zu machen, einen pessimistischen Blick zukommen.
,,Findet ihr, ja?"
,,Ja. Finde ich. Ihr müsst nämlich wissen, dass ich im Besitz eines Ultra-Kraftklebers bin, der sich besonders gut für angeschlagene Schüsseln eignet und hervorragend hält.", schmunzelte der Kloncaptain und schaffte es die Offizierin zum Lächeln zu bringen.
,,Ein Ultra-Kraftkleber? Ihr seid ein verrückter Kerl, wisst ihr das."
,,Ja, verrückt."
Die Augen des Klons leuchteten, als er behutsam seine Hand an ihre Wange legte und diese sanft streichelte.
,,Verrückt nach dieser hinreißenden Schüssel, die ich gerne kleben möchte, weil ich nicht will, dass sie ewig mit einem Sprung rumlaufen muss. Dafür ist sie viel zu liebenswert."
Ein gerührtes Schluchzen entwich der Offizierin, die sich nichts mehr wünschte, als, dass sie wieder Vertrauen könnte.
Sie gestatete sich einen Moment der Zärtlichkeit, als sie ihre Augen schloss und ihre Wange in seine rauhe Hand schmiegte, die sich so gut anfühlte.
Ein dezentes Räuspern erschreckte die beiden, die sofort Abstand zueinander nahmen.
Mit hochroten Köpfen, starrten Rex und Valeena zur Tür, in der Fives aufgetaucht war und die beiden amüsiert angrinste, bevor er Meldung machte.
,,Madam, Sir. Ich will ja nicht stören, aber die Spähtrupps sind zurück."
,,Danke, ich komme schon.", antwortete die Offizierin sichtlich verlegen.
Genauso verlegen wie Rex, der genervt mit den Augen rollte, weil er wusste, dass Fives ihm jetzt erst recht wegen des Colonels auf die Nerven gehen würde.
Die Späher zeigten dem Colonel ein paar abgerissene Droidenköpfe, während sie berichteten, dass sie in dreißig Klicks Entfernung eine verwüstete Separatistenbasis aufgespürt hätten, in der sämtliche Droiden restlos zerstört wurden.
Auf Valeena's Frage, ob sie irgendwelche Spuren, oder tote Angreifer gefunden hätten, verneinten die Soldaten.
Alles was sie vorgefunden hatten, waren seltsam aussehende Fußspuren und lange Speere.
Die Offizierin bedankte sich bei den Männern und ordnete diesen an, sich auszuruhen und aufzuwärmen, was die durchgefrorenen Trooper sich bestimmt nicht zweimal sagen lassen mussten.
Um sich ein eigenes Bild zu verschaffen, beschloss Valeena sich zu dieser Droidenstation aufzumachen.
Die Aussicht sich draussen bei Temperaturen, die weit unter dem Gefrierpunkt lagen, herumzutreiben, schmeckte der zierlichen Frau zwar nicht, aber es war nicht zu ändern.
Schließlich war sie ja hier um aufzuklären was auf diesem Planeten vonstatten ginge.
Auf Düsenschlitten fahrend, machte sich der Oberst gemeinsam mit Rex und einem kleinen Trupp schließlich auf den Weg.
Nach einer Weile, kamen sie an eine schmale, nicht gerade stabil aussehende Eisbrücke, welche sie überqueren mussten, um ans Ziel zu gelangen.
Valeena schauderte, als sie das Tempo ihres Düsenschlittens reduzierte, um einen Blick in die tiefe Schlucht mit dem eisigen Bach zu werfen, der sich weit unter ihr erstreckte.
,,Da möchte man nicht runterstürzen, was Madam.", meinte Rex, der mit seinem Düsenschlitten neben ihr auftauchte, um ebenfalls einen Blick über die Brücke zu werfen.
,,Nein, nicht wirklich.", antwortete die Offizierin, der bei dem Gedanken daran ein kalter Schauer über den Rücken lief, ehe sie ihren Weg fortsetzten.
Als sie schließlich an der Separatistenbasis angekommen waren und diese betreten hatten, bot sich ihnen ein ähnlicher Anblick wie in der Glid-Station.
Die Steuerkonsolen waren komplett zerstört und sämtliche Droiden in ihre Einzelteile zerschlagen worden.
Die Köpfe der Kampf-Droiden steckten auf sauber aufgereihten Holzspeeren, was dem Ganzen die gleiche unheimliche Atmosphäre verpasste wie in der Glid-Station.
,,Wie es aussieht hattet ihr mit euren Vermutungen bezüglich eines unbekannten Mitspielers recht, Madam.", meinte Rex, während er und seine Männer, mit den Blasterkarabinern im Anschlag, den großen Raum abmarschierten und sich vorsichtig umsahen.
,,Ja und offensichtlich hat unser unbekannter Mitspieler etwas gegen beide Seiten.", antwortete Valeena, die krampfhaft überlegte was das alles zu bedeuten hatte.
,,Also entweder schafften es irgendwelche Irre hier unbemerkt zu landen und haben dann alles plattgemacht, oder hier gibt es Eingeborene die unsere Männer sowie die Droiden als Eindringlinge in ihr Zuhause empfunden haben."
,,Eingeborene, Zuhause?"
Rex runzelte skeptisch die Stirn.
,,Kann ich mir nicht vorstellen, Madam. Ich meine, seht euch doch diese unwirtliche Gegend an. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendjemand als sein Zuhause betrachtet. Hier möchte man doch nicht mal tot überm Zaun hängen. Ausserdem meinte der Vorsitzende Chi Cho, dass es hier kein Leben gäbe."
,,Wenn eine Spezies an den Lebensraum angepasst ist, kann sie überall leben. Außerdem meint unsere Durchlauchtigkeit viel wenn der Tag lang ist.", entgegnete Valeena, die sich weiter nach brauchbaren Hinweisen umsah.
Nachdem sie nichts Brauchbares gefunden hatten, meinte Rex, dass es besser wäre zur Glid-Station zurück zu kehren.
Die Dunkelheit nahte und die Temperaturen würden dann jenseits der -40 Grad liegen, weshalb der Kloncaptain um ihre Sicherheit und die Funktion der Düsenschlitten besorgt war.
Eine Triebwerkspanne bei diesen Temperaturen, konnte hier draußen schnell zum Tod führen.
Valeena, die ohnehin nichts mehr ausrichten konnte, stimmte zu.
Alles was sie tun konnte, war dem Vorsitzenden und der Senatorin Bericht erstatten, sobald sie zurück in der Glid-Station waren.
Sie verließen die Droidenstation.
Trotz ihres dicken Parkas, fror die Offizierin, die sich die Kaputze ins Gesicht zog, um es vor der Kälte zu schützen.
Rex hatte recht, die Temperaturen waren in der Zwischenzeit stark gefallen.
,,Okay, verschwinden wir von hier.", meinte sie, während sie alle ihre Schlitten bestiegen.
,,Fierfek! Dem ist es wohl schon zu kalt geworden.", fluchte Rex, der vergeblich versuchte die Triebwerke seines Düsenschlittens zu starten.
,,Euch fehlt das nötige Feingefühl, Captain Rex.", scherzte Valeena, als sie ihren Düsenschlitten startete und dem stotternden Triebwerk einen kräftigen Tritt verpasste, sodass dieses wieder rund lief.
,,Seht ihr, so geht das. Na loß, steigt bei mir auf!"
,,Feingefühl, hä? Schon klar, Madam.", schmunzelte Rex, der sich seinen Schneeschutzhelm aufsetzte.
Er wollte gerade bei Valeena aufsteigen, als plötzlich, wie aus dem nichts, ein Speer auf ihn zugeflogen kam und ihn um Haaresbreite verfehlte.
,,Scheiße, was war...?"
Er hatte seine Frage noch nicht einmal zu Ende gestellt, als eine ganze Salve dieser seltsamen Speere angeflogen kamen und zwei seiner Männer mit einer solchen Wucht durchbohrten, dass diese von ihren Schlitten gerissen wurden.
,,In Deckung! Sofort runter!", rief er und zog die Offizierin schnell vom Schlitten, die beinahe von einem dieser Speere getroffen wurde.
Die kleine Soldatengruppe verschanzte sich hinter ihren Düsenschlitten und feuerte mit ihren Blasterkarabinern auf die große Horde unbekannter Angreifer, die mit wildem Geschrei auf die kleine Gruppe zuraste.
Die Kreaturen, welche sie angriffen, sahen furchteinflösend aus.
Sie maßen bestimmt zweieinhalb Meter und waren am ganzen Körper mit langem, weißem Fell bedeckt.
Anstatt einem Augenpaar, hatten diese Geschöpfen zwei übereinanderliegende, pechschwarze Augenpaare und anstelle eines Mundes, hatten sie einen kleinen Rüssel.
Ihre großen, schwarzen Hände, sowie die Füße, waren mit langen, respekteinflösenden Klauen versehen.
Doch noch erschreckender waren die Kreaturen auf denen sie ritten.
Die muskulösen Raubtiere, die von der Statur her überdimensionalen, dunkelblauen Raubkatzen glichen, trugen gefährlich aussehende Stacheln am Buckel.
Ihre großen Mäuler waren gespickt mit zwei Reihen messerscharfer Reisszähne.
Ihre Pfoten waren versehen mit gefährlichen Krallen, die sie auf dem eisigen Untergrund wie Rennspikes benutzten und...sie waren verflucht schnell.
,,Fierfek! Was sind das für Viecher?", rief der Kloncaptain, der unermüdlich auf die ihnen zahlenmäßig weit überlegene Horde feuerte.
,,Ich befürchte das sind unsere unbekannten Mitspieler und die sehen ziemlich ungemütlich aus.", antwortete die Offizierin, während sie sich duckte, um einem weiteren Speer auszuweichen.
,,Was schlagt ihr vor, Captain?"
,,Abhauen und zwar schleunigst!", rief Rex und gab den verbliebenen Troopern ein Handzeichen, wonach diese sich, unter dem Deckungsfeuer ihres Captains, schnell auf ihre Schlitten schwangen, um Richtung Glid-Station zu brausen.
,,Los, Madam! Abmarsch!"
Die beiden sprangen auf den Düsenschlitten und Valeena brauste davon, während Rex dicht hinter ihr saß und sich immer wieder umdrehte, um auf ihre gefährlichen Verfolger zu feuern, die schnell aufholten.
Mit hoher Geschwindigkeit jagte die kleine Soldatengruppe über die zerklüftete Eislandschaft des Planeten.
Dicht gefolgt von ihren Häschern, die nicht eher aufgeben würden, bis sie sie alle getötet hätten.
Der eisige Gegenwind schnitt Valeena ins Gesicht, die den Schlitten beschleunigte und geschickt den, von hinten herannahenden, Speeren auswich.
Ein abrupter Angstschrei entfuhr ihr, als eines dieser Raubtiere mit einem gewaltigen Sprung neben ihnen auftauchte und den Düsenschlitten rammte.
Geifernd schnappten dessen Reisszähne nach dem Kopf der Offizierin.
In letzter Sekunde gelang es dieser, den Schlitten herumzureissen und den tödlichen Fangzähnen zu entgehen.
,,Jetzt hab ich aber die Faxen dicke! Na los, komm her du Scheißviech!", knurrte der Kloncaptain, der seinen Blasterkarabiner auf das Biest richtete und solange darauf feuerte, bis dieses jaulend zusammen brach.
Als endlich die schmale Eisbrücke in Sichtweite kam, hatte Rex eine Idee wie sie vielleicht ihre unheildrohenden Verfolger abschütteln könnten.
Sobald sie alle die Brücke passiert hätten, würden er und die restlichen Männer auf diese feuern.
Die Hitze und die Wucht des Blasterfeuers dürften ausreichen, um sie zum Einsturz zu bringen.
Er betätigte sein helminternes Komlink, um die Männer, die sich bereits auf der Eisbrücke befanden, über seinen Plan zu unterrichten. Anschließend wandte er sich an seine hinreissende Fahrerin, die alles aus dem Schlitten rausholen sollte was dieser hergab.
Valeena tat wie geheissen und beschleunigte den Düsenschlitten auf Maximum, bis dessen Triebwerke anfingen zu glühen und damit drohten, ihnen um die Ohren zu fliegen.
Rex und Valeena rissen entsetzt die Augen auf, als plötzlich dutzende Speere von hinten angeflogen kamen und sich in die, unmittelbar vor ihnen befindende, Eisbrücke bohrten.
Die Wucht der Speere brachte die Brücke zum Einstürzen, die alle verbliebenen Trooper, samt Düsenschlitten, mit sich in die Tiefe riss.
,,Scheiße!"
Entwich es den beiden wie aus einem Munde.
Valeena riss den Lenker des Düsenschlittens herum und legte eine Vollbremsung hin, um den Schlitten zu stoppen.
Doch es war zu spät.
Mit emenser Geschwindigkeit, schlitterte das Fahrzeug über die gebrochene Eiskante und...stürzte samt den beiden in die Tiefe.
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