Kapitel 10 "OF FRUSTRATION AND COOKIES"✔️
*ZWEIEINHALB WOCHEN SPÄTER*
*CORUSCANT, KASERNE 501.LEGION*
Nach einem langen Tag und der letzten großen Einsatzbesprechung, marschierte Valeena, gefolgt von Rex, in ihr Büro, um die letzten Vorbereitungen für den neu erhaltenen Auftrag zu treffen:
Der Oberst solle sich mit einer Kompanie zum unwirtlichen Eisplaneten Orto Plutonia
aufmachen, um dort nach der Glid-Station, einem republikanischen Außenposten zu sehen, zu dem sie aus ungeklärten Gründen keinen Funkkontakt mehr hatten.
Chi Cho, der Vorsitzende des politischen Rates von Pantora, sowie die pantoranische Senatorin Riyo Chuchi, würden den Colonel und die Soldaten begleiten.
Weil Orto Plutonia, politisch gesehen, zu deren Heimat Pantora zählte und der herrische Vorsitzende, der einen Anschlag der Separaristen auf die Station vermutete, es sich nicht nehmen lassen wollte mitzukommen, um zu sehen was vorgefallen war.
Valeena schmeckte es überhaupt nicht, dass sie ausgerechnet bei ihrem ersten Truppeneinsatz einen halsstarrigen Politiker und eine unerfahrene Senatorin vor die Nase gesetzt bekam.
Aber was sollte sie machen?
Befehl war Befehl - Also musste sie wohl oder übel in den sauren Apfel beißen.
,,Das kann ja heiter werden."
Unwirsch knallte die Offizierin die Bürotür ins Schloss und ließ sich in ihren Bürosessel fallen.
Genüsslich seufzend, öffnete sie ihren streng frisierten Nackendutt und schüttelte ihre Haare aus, während sie lässig die Beine auf den Schreibtisch legte.
Rex, der die hübsche Frau dabei beobachtete, konnte sich ein verzücktes Lächeln nicht verkneifen.
Immer mehr verspürte er den Wunsch, seine Hände in dieser feurigen Mähne zu vergraben, um seine Angebetete an sich zu ziehen und...!
Innerlich seufzend, nahm er auf dem Stuhl gegenüber Platz und legte seinen Helm ordentlich am Tischrand ab.
Seit er auf Kamino erwacht war und Valeena sich, in den darauf folgenden vierzehn Tagen, rührend um ihn gekümmert hatte, fühlte er sich stärker denn je zu ihr hingezogen.
Er hatte seine liebe Mühe, diese immer stärker werdenderen Gefühle und die tiefe Zuneigung, die er für seine Vorgesetzte empfand, im Zaum zu halten.
Rex fühlte sich jedesmal wie im siebten Himmel, wenn Valeena sich schon morgens zu ihm ans Bett setzte und ihn mit süssen Köstlichkeiten, die sie von ihrem Schiff zu ihm ins Zimmer schmuggelte, verwöhnte.
Oft kamen sie sich dabei so nahe, dass kaum mehr ein Blatt Flimsipapier zwischen sie gepasst hätte.
Es war wunderschön und frustrierend zugleich.
Selbst wenn er auf das Verbot, welches Klonsoldaten untersagte was ernsteres mit Frauen, insbesondere Vorgesetzten anzufangen, pfeifen würde, war da jedesmal eine deutlich fühlbare Hürde, die er nicht überwinden konnte.
Eine Art unsichtbarer Barrikade, welche seine hinreißende Vorgesetzte immer dann um sich errichtete, wenn ihre Flirts auszuarten drohten.
Eine Mauer, die ihm signaslisierte, bis hierhin und nicht weiter.
Was ihn natürlich dazu veranlasste, ebenfalls einen Rückzieher zu machen und ihm letztendlich nichts anderes übrig blieb, als seine Gefühle zu unterdrücken.
Es war deprimierend, um nicht zu sagen niederschmetternd.
Zumal er doch die starke Anziehung und das Knistern, welches zwischen ihnen herrschte, deutlich spüren konnte.
,,Ich höre!"
Riss die Offizierin den Kloncaptain aus seinen Gedanken, der sie verdutzt ansah.
,,Ich hab nichts gesagt, Madam."
,,Gesagt nichts, aber gedacht, und zwar so intensiv, dass ich eure Zahnrädchen bis hierher rattern hören kann. Also schießt los, was gibt's?", schmunzelte Valeena, die lässig mit den Füßen wippte.
,,Äh, nicht so wichtig, Madam.", brummelte Rex, der in diesem Moment die geschärften Sinne dieser Frau verfluchte.
,,Nicht so wichtig, hä? Na schön, wie ihr meint.", bemerkte die Offizierin mit hochgezogener Augenbraue, als sie sich, trotz der ausgestreckten Beine, so weit über den Tisch zu Rex beugte, dass dieser sich erneut fragte, ob diese Frau anstelle einer Wirbelsäule ein Gummiband im Körper hätte.
Was ihm sogleich das nächste Kopfkino bescherte, welches er sofort ausblendete.
,,Na gut, gehen wir die Verladeliste durch.", meinte Valeena und schnappte sich ihr Datapad.
,,Zwanzig Kanonenboote."
,,Sind bereits verladen. Ob sie allerdings alle flugfähig sind, steht in den Sternen, Madam.", antwortete Rex und spielte damit auf die mittlerweile miserable Rüstungsversorgung für die Armee an.
,,Ich dachte immer die ganzen Credits werden in unsere Rüstung gebuttert?", fragte die Offizierin.
,,Das war einmal, Madam.", antwortete der Kloncaptain, der ihr berichtete, dass seit ungefähr einem Jahr die Rüstungsversorgung immer schlechter wurde und dass es an allen Ecken und Enden fehlen würde.
Valeena runzelte misstrauisch die Stirn, als ihr die horrensen Summen in den Sinn kamen, welche an dieses Dhannat Logistics überwiesen wurden.
Vielleicht hängt das ja irgendwie zusammen, rätselte die Ex-Agentin, die beschloß das Thema nicht länger auf die lange Bank zu schieben.
,,Tja, die Letzten beißen die Hunde und die Letzten sind wir.", meinte sie salopp, ehe sie mit der Liste fortfuhr.
,,Füfzig Düsenschlitten samt Notzelten und Kälteschutzausrüstung?"
,,Werden in diesem Moment verladen, Madam. Hier gilt das gleiche wie bei den Kanonenbooten.", berichtete der Captain und zuckte mit den Schultern.
,,Na solange sie uns nicht nackt runterschicken, kann es nicht so schlimm werden.", scherzte Valeena und entlockte Rex damit ein schiefes Grinsen.
Nachdem sie die Verladelisten gecheckt und alles weitere abgeklärt hatten, musterte der Captain seine Vorgesetzte.
Ihm war nicht entgangen, dass sie sich Gedanken um den bevorstehenden Einsatz machte, auch wenn sie es sehr gut kaschierte.
Er setzte ein zuversichtliches Lächeln auf, als er sich an sie wandte.
,,Macht euch keine Sorgen bezüglich der beiden Politiker und eurer Feuertaufe. Ihr macht das schon Madam und ich stehe selbstverständlich hinter euch und unterstütze euch so gut ich kann."
,,Danke, das bedeutet mir sehr viel.", lächelte die Offizierin, die über den Tisch fasste und ihre Hand auf die seine legte.
Der Klon nickte, während er ihren Blick hielt.
BAAM!
Wie so oft in letzter Zeit, war Valeena geflasht von diesen sanften goldbraunen Augen und wie so oft hatte sie Angst davor, sich in diese Augen zu verlieben.
,,Na schön, ich denke wir hätten dann alles geklärt. Also, Morgen 0930 Einschiffen der Männer und dann geht's los.", stotterte sie, während sie schnell ihre Hand von der seinen nahm.
,,Sehr wohl, Madam.", antwortete Rex innerlich betreten, während er sich vom Stuhl erhob und seinen Helm an sich nahm.
Etwas verlegen, zupfte er mit seinen Fingern an dem Entfernungsmesser seines Helmes herum, als er einen diskreten Versuch wagte seine hinreißende Vorgesetzte nach Dienstschluß noch sehen zu können.
,,Ähm, meine Männer und ich schauen nachher die Bolo-Ball Meisterschaft im Aufenthaltsraum
und ich äh, wollte fragen, ob ihr mir, uns, vielleicht Gesellschaft leisten möchtet?"
,,Bolo-Ball? Oh nein danke, da passe ich. Einem Spiel, indem zweiundzwanzig Männer wie närrisch einem Ball nachjagen und sich dabei gegenseitig die Schienbeine kaputthauen, kann ich nichts abgewinnen und ich hab heute noch einiges abzuarbeiten.
Aber danke für das nette Angebot.", lehnte Valeena freundlich ab, um endlich mit ihren Recherchen über dieses Dhannat Logistics beginnen zu können.
,,Aber ihr könntet mir bitte noch einen kleinen Gefallen tun."
,,Selbstverständlich, Madam.", antwortete der Kloncaptain enttäuscht, während Valeena unter ihren Schreibtisch griff und ein rechteckiges, in hübschem blauen Papier verpacktes Päckchen, hervorholte.
,,Würdet ihr das bitte ARC-Trooper Fives aushändigen? Meine Freundin Besany hat es mir für ihn zukommen lassen.", bat Valeena, als sie Rex das Päckchen in die Hände drückte und dieser innerlich die Augen verdrehte.
Oh Mann, jetzt kann ich auch noch den Laufburschen für unser Liebespärchen spielen, klasse.
Ja, immer nur schön rein mit dem Salz in die Wunde, es brennt ja noch nicht genug.
,,Selbstverständlich, Madam. Ich seh ihn sowieso gleich im Gemeinschaftsraum."
,,Das ist sehr freundlich, vielen Dank.", lächelte die Offizierin und der Captain kam nicht umhin ihr charmantes Lächeln zu erwidern.
,,Tja dann, bis morgen. Schönen Abend noch und seid nicht mehr zu fleißig heute, Madam."
,,Ebenso und viel Spaß beim Bolo-Ball gucken.", nickte Valeena, ehe Rex ihr Büro verließ und sie ihm wehmütig hinterher blickte.
,,Denk erst gar nicht darüber nach.", murmelte sie, als sie, wie so oft in letzter Zeit, ihre aufkommenden Gefühle, die sie für Captain Rex hegte, verdrängte und sich anstelle ihrem PC zuwandte.
,,Na schön, dann wollen wir mal sehen ob wir was herausfinden können."
,,Toor, Toor!"
Ein lautes Gejohle kam Rex entgegen, als er den Aufenthaltsraum der Torrent-Kompanie betrat und seine Männer wie wild aufsprangen und freudig die Hände in die Luft warfen.
,,Wo bleibt ihr solange, Sir? Die erste Halbzeit hat schon längst begonnen. Wir liegen vorne, zwei zu null für Athletik-Byllurun.", berichtete Fives seinem Captain.
,,Tja, unsereins hat es nicht so schön wie du. Im Gegensatz zu dir hab ich noch Verpflichtungen denen ich nachkommen muss.", ranzte Rex, der dem ARC-Soldaten das Päckchen aushändigte.
,,Da für dich, soll ich dir geben!"
,,Für mich, Sir? Von wem kommt das?", fragte Fives mit überraschtem Blick.
,,Na von wem wird das wohl kommen? Von mir bestimmt nicht.", knurrte der Kloncaptain, während er sich zu ihnen setzte, um das Bolo-Ball Spiel im Holo-TV zu verfolgen.
Der hartschädelige ARC-Soldat
überhörte den pampigen Ton seines Captains, während er sichtlich erfreut, das hübsch verzierte Päckchen seiner Freundin in den Händen drehte.
Neugierig versammelten sich seine Klonbrüder um ihn.
,,Uuhh, ein Päckchen von deiner Holden. Na los, mach schon auf, wir sind neugierig.", drängelte Tup, der Fives einen kleinen Rempler versetzte.
,,Immer mit der Ruhe, Männer.", grinste Fives, der unter seinen Brüdern kein Geheimnis aus seiner frischen Beziehung mit Besany machte und deren Neugier bezüglich seiner Freundin sehr genoß.
Ein himmlisch süßer Duft stieg den Männern in die Nase, während er vorsichtig das Päckchen öffnete.
Die Trooper grinsten wie die Narren, als sie den Inhalt sahen.
,,Oh seht nur, Kekse! Lauter leckere Kekse.", rief Kix, der mit gierigem Blick in die Schachtel stierte.
Mit großen Dackelaugen sahen die Trooper ihren Klonbruder an, der schützend seine Arme um die Schachtel legte.
,,Das vergesst mal ganz schnell, die gehören mir!"
,,Ach komm schon, sei nicht so geizig. Wir sind schließlich deine Brüder.", entgegnete Jesse, dem das Wasser im Mund zusammen lief, beim Anblick dieser raren Köstlichkeiten.
Wenn man als Klonsoldat tagein tagaus immer nur den pampigen Kasernenfrass und die geschmacklosen Versorgungsriegel vorgesetzt bekam, war eine Schachtel mit süssen Keksen natürlich ein Highlight, an dem sich jeder gütlich tun wollte.
,,Na schön, aber fresst mir ja nicht alles auf einmal weg!", knurrte Fives, der zögerlich die Arme von der Schachtel nahm und es sogleich bereute.
Wie ausgehungerte Raubtiere fielen die Trooper über die Kekse her und schmatzten genüsslich.
,,He, ihr spinnt wohl! Ich hab gesagt ihr sollt mir nicht alles wegfressen.", rief der ARC-Soldat, der schnell in die Schachtel griff, um wenigstens noch eine Handvoll seiner Kekse abzubekommen.
,,Mhh, kann sie dir ruhig öfter schicken, deine Freundin.", grinste Jesse, als er sich genüsslich die letzten Krümmel von den Fingern leckte.
,,Iff häffe auff gerne eine Freunfin die mir Kekfe fenkt.", schmatzte Tup mit vollem Mund, ehe er einen suchenden Blick in die leere Schachtel warf, welche bis auf den letzten Krümmel leergefuttert wurde.
,,Als ob du was mit ner Frau anzufangen wüsstest, du denkst ja sowieso nur ans fressen, du Fierfek.", ranzte Fives und gab Tup einen Klaps auf den Hinterkopf.
Rex, dem das Getue um Fives und seine Freundin ziemlich auf die Nerven ging, verdrehte innerlich die Augen, als er versuchte sich auf das Bolo-Ball Spiel im Holo-TV zu konzentrieren.
Was ihm aber nicht gelingen wollte, weil sich eine immer stärker werdendere Aggressivität in ihm breitmachte und er entsetzt feststellte, dass es nicht die üblichen Aggressionen, die er normalerweise auf dem Schlachtfeld entwickelte, waren.
Nein, das was sich gerade in ihm aufbaute war emotionaler, aufreibender und hitziger.
Etwas, das er so noch nie empfand und den sonst so besonnenen Klon erschrecken ließ, als er plötzlich den inneren Drang verspürte Fives eine reinzuhauen.
Ja, er hatte das Bedürfnis seinem besten Freund sein selbstgefälliges Grinsen aus dem Gesicht zu prügeln und wenn er nichts gegen dieses Bedürfnis unternehmen würde, würde er es auch tun.
Er würde Fives über den Tisch ziehen und....!
Sein Kopf färbte sich rot, als er mit den Worten: ,,Ich muss hier raus!", aprupt von seinem Stuhl aufstand und mit schweren Schritten den Aufenthaltsraum verließ.
Nachdem Valeena die Informationen, welche Besany ihr gegeben hatte, sich nochmals durchgelesen hatte, beschloß sie als Erstes, die umfangreiche Datenbank des geheimdienstlichen Zentralcomputers zu durchforsten.
Die ehemalige Agentin war sich fast sicher, dass sie dort unter den Top-Secret-Dateien ihrer einstmaligen Arbeitsstelle am ehesten fündig werden würde.
Geschwind logte sie sich mit ihrer ehemaligen Dienstnummer und ihrem Passwort in die Datenbank ein, als auf dem Bildschirm
《 Passwort ungültig 》
erschien.
Sie versuchte es ein zweites mal und ihr Blick verfinsterte sich, als sie feststellte, dass man ihr die Zugangsbefugnis zum Hauptrechner entzogen hatte.
Natürlich hatten sie das, schließlich arbeitete sie ja nicht mehr für den Geheimdienst.
,,Pf, als ob mich das aufhalten würde.", spöttelte die ambitionierte Hackerin, als sie ihre Finger geschickt über die Tastatur bewegte und binnen Minuten die IDS Firewall, die den Zentralcomputer vor unerlaubten Zugriffen schützte, umging und sich schließlich Zutritt zu den Top-Secret-Dateien verschaffte.
,,Na bitte wer sagts denn, jetzt könnt ihr die Hosen runterlassen!", lächelte Valeena, die nach einer Weile immerhin die Buchungsadresse, sowie den Sitz der dazugehörigen Kontonummer, des eigenartigen Unternehmens aufstöbern konnte.
《《Dhannat Logistics, Zentrum für den Bau medizinischer Einrichtungen, Quadrant T-15, Einheit 7860, Calactic City.
Kontonummer: 12151842025181142119/121518419949152119,
Galaktische Zentralbank Aargau》》
,,Hm, das ist ja mehr als seltsam. Irgendetwas stinkt da gewaltig zum Himmel.", murmelte sie, als sie die Stadtkarte des besagten Quadranten aufrief und argwöhnisch feststellte, dass es laut Karte ein heruntergekommener Stadtteil war, in dem sich nur lauter Textilfabriken befanden und nichts auf ein medizinisches Unternehmen deutete.
Nicht zu vergessen, dass sich auf dem Rechner der Separatistenwissenschaftlerin das Emblem dieser dubiosen Firma befand.
,,Besany, ich glaube du bist nicht nur auf ein Wespennest gestoßen, sondern auf ein riesiges Hornissennest.", grummelte sie, als sie sich als nächstes der Kontonummer, ohne dazugehörigen Kontoinhaber, zuwandte.
,,Wenn es mir gelingt, den Kontoinhaber herauszufinden, dann brächte mich das unter Umständen ein ganzes Stück weiter. Hm, dazu brauch ich aber das Kundenregister der Bank."
Vom inneren Forschungstrieb gepackt, überlegte Valeena verbissen, wie sie es anstellen konnte an die streng vertraulichen Kundendaten der Aargauer Bank zu kommen.
Über das Holonetz konnte sie sich nicht einhacken.
Die Zentralbank von Aargau zählte zum intergalaktischen Bankenclan und der sicherte in der Regel seine Daten so gut, dass es selbst der besten Hackerin im Umkreis eines Parsecs unmöglich war sich über das Holonetz Zugang zu verschaffen.
Nein, sie musste sich vor Ort einhacken und das bedeutete Risiko.
Ein spitzbübisches Grinsen erschien auf dem hübschen Gesicht der Rothaarigen, als sie beschloß in die bestgesicherste Bank der Galaxis einzubrechen, um einen Datenraub der Superlative zu begehen.
Aber zuerst...musste sie ihren Pflichten nachkommen und den Einsatz auf Orto Plutonia hinter sich bringen.
Und dann,...würde sie riskieren was noch nie jemand zuvor riskiert hatte.
Rex fühlte sich wie ein Dampfkessel, der kurz vor der Explosion stand, als er mit dröhnenden Stiefeln den langen Kasernengang entlang stampfte und dabei versuchte seine Gefühle einzuordnen.
Was war nur in ihn gefahren? Warum stand er so dermaßen unter Dampf und warum hatte er nur so eine Wut auf Fives?
Er hatte ihm ja nichts getan.
Rex wusste es nicht.
Doch, er wusste es, tief in seinem Innersten wusste er es.
Er war frustriert, weil er das erste mal in seinem Leben verliebt war, in eine Frau die er nicht haben konnte, und er war eifersüchtig auf seinen besten Freund, weil dieser ausgerechnet mit der besten Freundin dieser Frau zusammen war.
Er wusste, dass es falsch war auf Fives eifersüchtig zu sein und er hasste dieses miese Gefühl und die ungewohnten Aggressionen die in ihm wüteten.
Er wollte sie nicht.
Doch sie waren da, und wenn er sie nicht loswurde, würde er explodieren.
Die einzige Möglichkeit seine Aggressionen loszuwerden waren Prügel, -richtig harte Prügel.
Ja, er würde sich die Seele aus dem Leib prügeln, -solange bis er wieder klar denken konnte.
Er schnaubte und ballte die Hände zu Fäusten, als er kehrt machte, um so hart er konnte zuzuschlagen.
Es war schon spät, als Valeena ihr Büro verließ und sie sich zu ihrem Quartier aufmachte, um endlich ins Bett zu kommen.
Um schneller zum Gebäude für die Offiziersunterkünfte zu gelangen, beschloß sie eine Abkürzung durch das große Trainingsgebäude zu nehmen, anstelle aussenrum zu gehen.
Verwundert blieb sie stehen, als sie im Fitnessraum noch Licht brennen sah und dumpfe Schlaggeräusche vernehmen konnte.
,,Wer trainiert denn um diese Uhrzeit noch?", fragte sie sich, bevor sie leise den Fitnessraum betrat und keinen anderen als Captain Rex vorfand, der nur bekleidet mit seinem schwarzen Druckanzug, auf einen großen Boxsack einschlug.
Zu ihrer Schande musste Valeena zugeben, dass er eine verdammt gute Figur dabei machte.
,,Ich dachte ihr wolltet Bolo-Ball gucken.", bemerkte sie, während sie auf Rex zumarschierte, der sofort damit aufhörte auf den Boxsack einzuschlagen.
Sein Atem ging schwer, als er sich zu ihr umdrehte und sich die glänzenden Schweißperlen von der Stirn wischte.
,,Ich hab's mir anders überlegt.", schnaubte er mit tiefer, rauchiger Stimme, während er seine Augen auf sie richtete und dabei so unwiderstehlich aussah, dass es Valeena den Atem raubte.
Scheiße, das ist nicht gut!
Hau ab, los verzieh dich wieder, -ging es Valeena durch den Kopf, deren Herz wie wild zu pochen begann.
,,Ja, ich äh, wollte nur kurz nachsehen. Also gute Nacht, bis Morgen."
Die Offizierin wollte sich umdrehen und gehen, als seine Hand sich um ihr Handgelenk legte.
,,Bitte! Ich möchte nicht, dass ihr geht, Madam."
Ein sehnsüchtiger Unterton schwang in seiner rauen Stimme, als er Valeena zu sich zog.
Nein, er wollte nicht, dass sie abhaute, so wie jedesmal, wenn es zwischen ihnen gefährlich wurde, und schon gar nicht wollte er länger einen Rückzieher machen.
Er wollte nur noch eins und es war ihm egal, dass es falsch war.
Seine Hände zitterten, als er sie in seine Arme zog und ihr tief in die Augen sah.
Valeena wollte sich aus seiner Umarmung befreien, -doch sie konnte nicht.
Sie war gefesselt von diesen warmen Augen, in denen sich diese Sehnsucht, dieser unstillbare Durst sich spiegelte, den nur sie stillen konnte.
Machtlos ergab sie sich ihren Gefühlen und dieser starken Umarmung, die sich so gut anfühlte.
Liebevoll und fordernd zugleich, vergrub er seine Hand in ihrer roten Mähne, um das zu tun was er sich so sehr wünschte.
Sein Herzschlag setzte für einen Moment aus, als er seinen Kopf senkte und ihre Lippen küsste.
Diese weichen, üppigen Lippen, die die Farbe von reifen Kirschen hatten und....genauso süß schmeckten.
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