Kapitel 1

Zitternd wartete ich auf die Ansage. Dann geschah es. Nun wurde verkündet wer an den diesjährigen Hungerspielen teilnehmen würde... und für wen ich mein Geld ausgeben konnte. Denn was keiner wusste, war die Tatsache das Coriolanus Snow mein Großvater war. Nein. Ich war nicht das eine Mädchen, was man durch sehen und hören kannte. Das war meine Schwester. Ich hingegen war Flake, Flake Snow, bekannt dafür alle einen vorzulügen. So auch diesmal beim Abendessen, als mein Großvater fragte wo ich hin wolle. Ich sagte ihm, ich müsste noch meine Hausaufgaben erledigen. Doch in Wirklichleit wollte ich bei der Bekanntgabe der diesjährigen Teilnehmer dabei sein. Während ich lange überlegte, konnte ich nur den Namen „Finnick Odair." hören. Die Sendung war gerade bei Distrikt 4, den Fischern. Zur Erklärung; es gab genau zwölf. Die ersten drei der zwölf wurden immer darauf gedrillt sich freiwillig zu melden. Diese nannten meine Schwester und ich immer Karrieros. Irgendwann und irgendwie hatte sich das dann auch im niederen Volk als Name durchgesetzt. Danach hätten wir da die Überlebenskünstler. Wieso Überlebenskünstler? Na, weil die Distrikte bis zehn fast nur Sachen aus der Natur herstellen und dadurch ihren Lebensunterhalt verdienen. Von den restlichen zwei Distrikten, wurde immer nur gesprochen wenn ich es ansprach. Dann sagte mein Großvater immer sowas wie „Wir reden nicht über die." oder auch „Das ist noch ein anderes Thema. Darüber sprechen wir wenn ihr älter seid.". Meine Schwester nahm es jedes Mal hin. Ich jedoch konnte nur die Augen verdrehen, den Kopf schütteln und wütend in mein Zimmer rennen. Nie redete er über Distrikt 11 und 12. Und weshalb nicht? Weil das die ärmsten Distrikte waren. 11 war für Landwirtschaft zuständig. 12 für Kohle und Bergabbau. Nie durfte ich darüber mit ihm sprechen. Nie. Das machte mich immer so wütend, dass ich meine Zimmertür abschloss. Wer kümmerte sich wohl um diese Distrikte? Wer sorgte dafür, dass es ihnen gut erging? Eben. Keiner. Plötzlich hörte ich Schritte und ich schaltete ruckartig den Fernseher aus. Da bemerkte ich zwei junge Augen, die mich anschauten. „Wer bist du?" fragte ich den Jungen. Er antwortete nicht. „Kannst du mich nicht verstehen? Oder kannst du nicht reden?" fragte ich weiter. „Er ist ein Junge der Bediensteten. Er verfügt nicht über die Erlaubnis mit uns zu reden oder gar uns anzusehen." sagte Snow und ich drehte meinen Kopf schockiert zum Fernseher, vor dem er stand. „Aber wieso darf er das nicht?" richtete ich nun meinen fragenden Blick an meinen Großvater. Dieser antwortete nicht. „Großvater?" fragte ich dann in einem anderen Tonfall. „Ja?" fragte er zurück. „Kann ich ihn als meinen Freund haben? Ich habe nicht viele Freunde..." erklärte ich fast flehend, weil ich diesem Jungen das Leid ersparen wollte. „Nun... wenn es unbedingt dein Wunsch ist... du da!" befahl er dann dem Jungen. Der wiederum zuckte sofort zusammen. „Du wirst alles tun was Flake nun von dir verlangen wird, hast du verstanden?!" richtete er seinen Befehl an ihn. Der junge nickte heftig. Dann fing ich an mit ihm zu reden. „Als allererstes Wünsche ich mir, dass du redest. Rede worüber du willst, allerdings nur mit mir. Dies darfst du auch tun, wenn andere im Raum sind, jedoch in angemessener Lautstärke. Als zweites, wünsche ich mir zu erfahren wie du heißt. Und drittens wirst du von nun an, alles mit mir zusammen machen dürfen." erläuterte ich ihm. Zögerlich sah mich der Junge an. „Wie heißt du nun?" fragte ich freundlich, während mein Großvater mit erhobenen Augenbrauen aus dem Raum ging. „Ich..." flüsterte er mit rauer Stimme. Schnell ging ich zu den Gläsern und gab es ihm in die Hand. Verwirrt schaute er mich an. „Trink. Das hilft gegen deine raue Stimme." erläuterte ich. Brav wie auch nicht anders erwartet, trank er das Glas aus. Dabei betrachtete ich ihn genauer. Er hatte schwarze dunkle verwuschelte Haare und wunderschön blau-braune Augen. Für sein Alter, was ich so um die 4 Jahre alt schätzte wie ich es war, war er ziemlich groß. Wer waren wohl seine Eltern? So einen natürlichen Mensch hatte ich hier schon lange nicht mehr gesehen.... es war irgendwie ungewohnt, aber so wunderbar jemanden wie mich kennenzulernen....
„Ich hab keinen Namen, Madam." sagte er dann mit nun honigsüßer Stimme. „Erstens, ich heiße Flake. Auch für dich. Und zweitens, du hast keinen Namen? Das sollte ich wohl mal schleunigst ändern." erzählte ich erwartungsvoll und überlegte. Wie könnte ich ihn vielleicht nennen... George vielleicht? Oder James? Nein.... „Brown. Du sollst Percival Brown heißen." sagte ich dann zu ihm und er nickte. „Aber ich werde dich sicherlich nur Percy nennen...so wie ich mich kenne auch nur Brown oder gar Brownie." fing ich an zu lachen. Als ich merkte, dass er das noch nicht gewohnt war, hörte ich auf.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top