The Bite Of 87
1987
Fredbears Sicht
Es war jetzt schon einige Zeit vergangen, seitdem Puppet die Leiche eines kleinen Kindes vor dem Eingang gefunden hatte. Nach diesem Ereignis war er einfach nicht mehr der selbe. Er hatte Springbonnie und mich immer weniger besucht und hatte viel lieber in seiner Musikbox gesessen. Auch am Tag hatte er sich immer weniger bis gar nicht mehr blicken lassen. Jedem hatte es aufs Gemüt geschlagen, aber wem war das schon zu verdenken? Die Besucherzahl war stark gesunken und als der Mitarbeiter durch den Schnappschlossanzug getötet wurde, kam so gut wie keiner mehr. Selbst einige der anderen Mitarbeiter waren eine Zeit lang zu Hause geblieben. Langsam drehte ich meinen Kopf zu Springbonnie. Dieser starrte nur vor sich hin. Vermutlich war er immer noch geschockt. ,,Wenn das so weitergeht, kann der Laden bald schließen",sagte ich beiläufig. Er zuckte nur mit den Schultern. ,,Und? Wäre das so schlimm?" Ich schaute ihn verwundert an. ,,Natürlich wäre das schlimm! Man würde uns deaktivieren und wir würden irgendwo in einer Ecke liegen und verosten! Das kannst du doch nicht ernsthaft wollen!" ,,Wenigstens würde keiner mehr sterben",erwiderte Springbonnie gelassen. ,,Was soll denn noch bitte alles passieren? Ein Kind und ein Mitarbeiter sind hier gestorben und Puppet ist am Boden zerstört. Wann hast du ihn denn das letzte Mal außerhalb seiner Box gesehen?" Ich schaute in Richtung Prize Corner. ,,Schon lange nicht mehr. Liegt vermutlich daran, dass der Mörder des Jungen noch nicht gefunden wurde. Wir haben Puppet versprochen, dass wir ihm helfen, erinnerst du dich? Wie sollen wir das machen, wenn die Pizzeria schließt?" Springbonnie schaute betreten zu Boden. ,,Und selbst wenn wir es nicht wollen, können wir es nicht ändern. Es wird nicht mehr lange dauern, bis Ende der Geschichte ist. Es kommt doch kaum einer mehr. Wie will sich die Pizzeria über Wasser halten?" Ich schwieg. Er hatte ja recht. Das ganze Geschäft war nicht mehr, als ein verzweifelter Versuch. Es machte keinen Sinn zu öffnen. Kam ja eh keiner. Traurig verließ ich die Bühne und wanderte umher. Ich blieb stehen und sah mich um. Was würde wohl aus Springbonnie, Puppet und mir werden, wenn die Pizzeria wirklich schließen würde? Würden wir woanders auftreten, oder wirklich in einer Ecke verrosten? Diese Gedanken gingen mir nicht mehr aus dem Sinn. Nebensächlich hob ich ein Stück Papier auf, dass auf dem Boden lag. Zuerst hielt ich es für Müll, den jemand mal wieder nicht weggeräumt hatte und ärgerte mich, wie unfähig manche Menschen waren, da der Mülleimer nur ein paar Schritte entfernt war. Doch dann bemerkte ich, dass es kein Müll war, sondern eine Notiz. Ich lies sie mir durch. Vor Aufregung hüpfte mein Herz in die Höhe, obwohl ich nicht mal eins hatte. Ein Kindergeburtstag sollte heute in Fredbear's Family Diner stattfinden! Sofort stampfte ich zurück zur Bühne, wo Springbonnie wieder gedankenverloren vor sich hin starrte. Er blickte auf, als ich direkt vor ihm stand. Unfähig vor Freude zu reden, drückte ich ihm den Zettel in die Hand. Er schaute mich an, als wäre mein System überhitzt, las sich die Notiz aber trotzdem durch. Seine Ohren stellten sich kerzengerade auf und er sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. ,,Das hier noch einer freiwillig feiern möchte." ,,Sollten wir es Puppet sagen?",fragte ich. ,,Warum denn nicht? Das wird in vielleicht aufheitern",meinte Springbonnie. ,,Ich erzähl 's ihm",sagte ich und verließ wieder die Bühne. Ich ging zum Prize Corner, blieb vor der Tür allerdings stehen und lauschte. Das Flüstern einer Kinderstimme drang zu mir durch. Dazwischen ertönte abwechselnd Lachen und Weinen. Plötzlich war ich mir ziemlich unsicher, ob ich den Raum betreten sollte. Dieser Geist, der Puppet besetzt hatte, wurde immer gruseliger. Langsam öffnete ich die Tür und spähte hinein. Puppet saß in einer dunklen Ecke, ausnahmsweise außerhalb seiner Box. Ich klopfte gegen den Türrahmen, um auf mich aufmerksam zu machen. Er drehte sich in meine Richtung. In der Finsternis war Puppet kaum zu erkennen. Nur seine Augen leuchteten wie zwei weiße Punkte. ,,Was gibt es?",fragte er mit einer fast gespenstischen Stimme. ,,Heute findet ein Kindergeburtstag hier statt. Ich wollte dir nur Bescheid geben." Puppet richtete sich auf und kam auf mich zugeschwebt. ,,Wirklich?" ,,Ja, willst du aus deiner Box kommen oder dich die ganze Zeit verkriechen?" Die schwarze Puppe starrte mich an und es folgte eine unangenehme Stille. Nach einer halben Ewigkeit antwortete er endlich. ,,Ich weiß nicht. Es wäre mal eine nette Abwechslung, aber die lachenden Kinder würden mich nur an das erinnern, was ich mal war, bevor..." Traurig schaute er zu Boden. Mitfühlend legte ich ihm die Hand auf die Schulter. ,,Es tut mir leid." Ich wusste, dass diese vier Worte das nicht wieder gutmachen konnten, was geschehen war. ,,Ich wünschte Springbonnie und ich würden den Mörder finden, der dir das angetan hat." Puppet schaute mir tief in die Augen. ,,Es macht nichts, dass ihr ihn nicht finden konntet. Wie solltet ihr denn auch?" Er drehte sich um und verschwand wieder in seiner Musikbox. Auch ich kehrte wieder zu meinem Platz zurück. Springbonnie schaute mich gespannt an. ,,Und?" Ich zuckte mit den Achseln. ,,Ist ihm anscheinend mehr egal, als wir dachten. Wir werden ihn vermutlich nicht sehen." Schweigend standen wir da, bis die Pizzeria endlich öffnete und schon bald war der Geburtstag in vollem Gange.
Während Springbonnie und ich ein Geburtstagslied sangen, sah ich mich im Raum um. Puppet war wirklich in seiner Box geblieben. Durch die fröhlichen Kinder musste ich umso mehr an den toten Jungen denken, der nun in Puppet war. Doch diesen Tag konnte mir nix und niemand versauen. Endlich kam mal wieder etwas Stimmung in den Laden. Ich konnte fühlen, dass Springbonnie genauso glücklich war wie ich und keiner dachte mehr so wirklich, dass heute etwas Schlimmes passieren könnte. Nachdem wir eine kurze Pause hatten, beobachtete ich die Kinder beim Spielen. Sie rannten lachend und schreiend durch den großen Raum, doch mein Blick fiel auf einen kleinen Jungen mit schwarzen Haaren. Er saß an einem Tisch und sah ziemlich traurig aus. Ich wusste sofort, dass das das Geburtstagskind war. Aber sollte man nicht auf seinem Geburtstag glücklich sein? Neben ihm saß ein Mädchen, dass mit ihm redete. Aufmerksam hörte ich dem Gespräch zu. ,,Willst du einen von diesen Plushtraps?",fragte das Mädchen. ,,Vielleicht",antwortete der Junge. ,,Ich hab von denen bisher noch keinen. Ist das der Bonnie?" ,,Ja",sagte das Mädchen. ,,Die haben fast 1200 Lose. Wir können unser Geld zusammenlegen, wenn du willst." Der Junge gähnte. ,,Das würde vielleicht Spaß machen." Aus dem Augenwinkel sah ich plötzlich eine Gruppe Jugendlicher, die sich in Richtung der Beiden bewegte. Alle vier von ihnen trugen Masken. Misstrauisch folgte ich ihnen mit den Augen. ,,Hey, Looser! Alles Gute zum Geburtstag!",rief ein Junge mit einer roten Foxy-Maske. Der schwarzhaarige Junge schaute ihn böse an. ,,Terrence, stop!" ,,Ja, Terrence, stop!",lachte ein Junge mit einer braunen Freddy-Maske. ,,Er fängt noch an zu weinen, haha!" Der Junge umklammerte seinen Plushfredbear. ,,Du machst mir Angst, Terrence. Ich sag 's Mom." ,,Wenn du diesen blöden Bären behalten willst, erzählst du Mom 'nen Scheiß!",drohte Terrence. Das Mädchen schaltete sich ein. ,,Ihr seid solche Mobber! Ernsthaft? Haut ab! Es ist Chris' Geburtstag!" ,,Halt die Klappe, du kleine Schlampe",brachte der Junge mit der gelben Chica-Maske sie zum Schweigen. Dann wandte er sich an Chris. ,,Ich kann es nicht glauben, dass du ein Mädchen brauchst, um dich zu verteidigen." ,,Wow, dein Bruder ist ja ein echtes Baby",grinste der Junge mit der blauen Bonnie-Maske. ,,Es ist echt lächerlich",meinte Terrence. ,,Warum helfen wir ihm nicht ein wenig dabei, die Animatronics näher in Augenschein nehmen zu können? Er wird es lieben." ,,Nein, bitte nicht!",flehte der Junge weinend. ,,Kommt schon, Jungs! Nehmt den kleinen Kerl mit",befahl Terrence. ,,Er will näher rankommen." Die Jungs schnappten Chris und schleppten ihn mit. Ich konnte nicht glauben, was ich da sah und das an seinem Geburtstag. Wut packte mich. Am Liebsten hätte ich diese Jungs erwürgt, doch leider konnte ich mich nicht bewegen. ,,Ich möchte nicht da hin!",schrie Chris. ,,Hört nur zu! Er möchte noch näher ran!",übertönte Terrence Chris. Er hielt den Jungen vor mein Maul. ,,Hey! Weg von der Bühne!",brüllte ein Angestellter. ,,Jungs, ich glaube Chris hat gesagt, dass er von Fredbear einen großen Kuss will!",lachte Terrence und schob Chris' Kopf in mein Maul. Ich erstarrte. Ich wusste, dass das nicht gut enden würde. ,,Bitte, Terrence! Ich hab Angst!",weinte der Junge und strampelte wild hin und her. Durch seine Bewegungen aktivierte er den Auf-und Zuschnapp Mechanismus. Mein Maul schloss sich wie eine Bärenfalle. Ein ekelhaftes krachendes Geräusch ertönte und Blut spritzte überall hin. Für eine Weile blieb es still. Dann brach die totale Panik aus. Die Kinder rannten schreiend weg und die Angestellten riefen sofort einen Krankenwagen. Was sollte der noch bringen? Meine Zähne hatten den Schädel des Jungen geknackt und das Blut, welches in Strömen aus meinem Maul lief, färbte mein Fell rot. Dem Jungen konnte unmöglich noch geholfen werden. Voller Panik sah ich mich um und entdeckte zwei weiße Punkte, die mich durch den Türspalt des Prize Corner anstarrten.
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