5 Arten von Verkäufern
1. Die Übereifrige
Ich sagte, ich suche die Zahnpasta. Als ich das sagte, meinte ich nicht, ich suche Zahnpasta, Pizza, Make-Up, Fisch, Brot, Reis und ein Ein-Mann-Zelt. Ich meinte nur Zahnpasta.
Ist ja nett, dass sich Frau Müller so um mich kümmert, allerdings bin ich eh so pleite, dass ich mir nicht mehr als Zahnpasta leisten kann.
Auch habe ich nicht vor den gesamten Lagerbestand des Ladens auswendig zu lernen. Selbst, wenn das natürlich so seinen Reiz hat. Oder halt auch nicht.
Außerdem sind wir nicht auf einem indischen Markt, bei dem Frau Müller mir alles lautstark anpreisen muss. Wenn ich etwas brauche, suche oder frage ich danach! Es ist ein Supermarkt! Ich weiß, was man normalerweise in einem solchen Laden findet!
Und eine Packung billiger Reis durch Kinderarbeit entstanden, muss mir nicht wie Goldschmuck angepriesen werden, den kauf ich auch so. Wenn ich mal wieder Geld hab.
Frau Müller liebt ihren Job eben. Sie brennt für ihn. Vielleicht sollte sie ihren Standort wechseln. Nur ein kleiner Tipp.
Während Frau Müller versucht mich davon zu überzeugen, eine Bohnenschleuder aus China zu kaufen, nehme ich meine Zahnpasta und verschwinde.
Und wenn sie nicht gestorben ist, redet Frau Müller noch heute weiter.
2. Der Sprinter
Sobald ich die letzte Silbe gesprochen habe, da sprintet der Typ los als ginge es um Leben und Tod!
Ich frage: "Wo ist denn..."(er macht sich schon bereit) "die..."(er schart schon mit den Füßen) "Zahnpasta?"
Und zack. Isser weg. Und wart nie wieder gesehen.
Verwirrt stehe ich ein paar Sekunden da, wie bestellt und nicht abgeholt. Dann laufe ich bedeutend langsamer hinterher. Und so beginnt eine epische Runde: 'Fang mich doch!'
Kaum hab ich den lieben Herr Zerquai gefunden, da sprintet er aus Panik wieder weiter. Er hat Heimvorteil, das finde ich unfair. Beim nächsten Mal will ich gefälligst einen Lageplan!
3 Stunden, 80 Züge Asthmaspray und 5 gebrochene Knochen später, stehen wir endlich zusammen hechelnd vor einem Zahnpasteregal. Na endlich. Genug Sport für die nächsten 5 Jahre.
Außer Atem schnappe ich mir eine Tube und bedanke mich. Sobald das Danke meinen Mund verlassen hat, ist er schon wieder verschwunden.
Lieber Herr Zerquai, wenn du eine Runde Verstecken und Fangen spielen möchtest, weil du keine schöne Kindheit hattest und etwas aufholen willst, sag einfach vorher Bescheid!t
3. Der Nicht-Vorhandene
Jeder hat doch diesen einen Laden, in dem nie jemand arbeitet. Wirklich nie. Egal zu welcher Tages und Nachtzeit man ihn betritt, man findet nie einen Menschen vor.
Man geht also rein, sucht sein Zeug zusammen und findet natürlich die Zahnpasta nicht. Also macht man sich auf die Suche nach einem Ansprechpartner und wird "Überraschung" nicht fündig. Nach einen 12.000 km Marsch der dem des Vietnamkriegs alle Ehre machen würde, gibt man sie Suche schließlich auf.
Und greift zum Megafon. Nachdem man einige Male: "Kuckuck! Wer ist denn da?" "Hallo, bitte helfen Sie mir ich bin in Gefahr!" und "ZAAAHNPASTAAA! HIER HER PASTI, PASTI, PASTI, PASTI!" gerufen hat und auch dies nicht zum Erfolg geführt hat, begibt man sich langsam auf die illegale Ebene.
Man verschwindet durch die Tür auf der steht: "Nur für Personal". Guter Witz. Welches Personal.
Man schleicht also an einigen Türen und ein paar Lagerbeständen vorbei bis man zu einem Raum mit der Aufschrift: "Pausenraum" kommt. Da drin siehts aus als wären mehrere Flugzeuge ausversehen gelandet und mit 30 Atombomben zusammen in die Luft gegangen. Einige Apparaturen erinnern an die Steinzeit.
Ich wollte eigentlich Zahnpasta kaufen, kein Museum besuchen aber nagut. Ich war schon immet Fan von 2 in 1.
Ich war wohl so lange hinten, dass neue Besucher kamen. Bemerkbar machten sie sich durch Megafonausrufe wie: "Wo ist das Fleisch? Ja da ist das Fleisch! Wo ist der Apfel? Ja da ist der Apfel! UND WO IST DAS SPÜLMITTEL?"
Schnell gehe ich nach vorne in den Laden. Der Besuchet denkt, der Laden würde mir gehören. Er stürmt auf mich ein und will Spülmittel. Genervt greife ich in meinem Korb und drücke ihm meins in die Hand. Er gibt mir 50 Euro und verlässt wütend den Laden.
So schnell wurde ich noch nie Besitzer eines Supermarktes. Ich nehme Zahnpasta aus dem Lager und gehe nachhause. Ich muss früh schlafen, schließlich macht der Laden morgen um 7 Uhr auf.
4. Der Genervte
Ich frage: "Entschuldigung, könnten Sie mir bitte sagen, wo ich die Zahnpasta finde?"
Da zieht Herr Maier erstmal seine Arbeitskleidung aus und versucht mich davon zu überzeugen, dass er hier nicht arbeitet.
Ich versuche ihn vom Gegenteil zu überzeugen.
Als nächstes hält er sich schnell eine Packung Cornflakes vors Gesicht. Frei nach dem Motto 'Wenn ich dich nicht seh, siehst du mich auch nicht!'
Als ich ihn auch da endlich vom Gegenteil überzeugen konnte, schlurfte er los. Und zwar ungefähr genauso langsam, wie der Sprinter schnell ist. In der Zeit in der wir so 2m vorankommen, kann ich kochen, einmal um die Welt laufen, heiraten, mich scheiden lassen, nochmal heiraten und ein Heilmittel gegen Krebs erfinden.
Nach 130 Jahren 'Niemnd läuft langsamer als ich'-spielen, sind wir endlich bei der Zahnpasta. Leider ist
die Auslage lehr. Mismutig erklärt Herr Maier sich bereit, neue aus dem Lager zu holen.
Kaum hat er sich umgedreht laufe ich aus dem Laden. Bis er zurückkommt sind wir nämlich beide tot.
5. Die, die grade Schichtwechsel haben
Also da komm ich völlig fertig, mach 3 Stunden suchen, zu so einer Tante die hier arbeitet, will nur meine Zahnpasta endlich holen. Da bekomm ich nur ein: "Sorry, ich hab in 2 min Schluss und wechsel Schicht, ja, die Kollegin kann dir dann helfen!"
Und dann räumt sie im Regal weiter.
ACH UND IN DEN 2 MIN KANNST DU NOCH EIN REGAL EINRÄUMEN, ABER MIR NICHT DIE ZAHNPASTA ZEIGEN? ACHSO, ACHSO? ICH HAB VERSTANDEN!
Und dann heißt es warten. Und warten. Und warten. Nach einigen Stunden des höchstproduktiven Beine in den Bauch-Stehens kommt dann die *Kollegin* angerauscht!
"Ja, du die Katrin hat gemeint Sie suchen was? Ja, ja? Was denn?"
"Zahnpasta, ich suche Zahnpasta!"
"Ja, du des is jetzt aber ungünstig, ich müsste noch die Lagerbestandsliste schreiben! Und die Regale hinten sortieren und so viel zu tun aka dumm rumstehen und mit dem Transporter gegen Wände fahren ...Such dir doch wen anders!"
Unzufrieden mit der Welt sucht man einen weiteren Mitarbeiter.
"Entschuldigung, wo finde ich denn hier die Zahnpasta!"
"Sorry, ich hab in 2min Schluss und wechsel-"
Zack. Bin ich weg. Ohne einmal zurückzuschauen verlasse ich den Laden. Die Zahnpasta kaufe ich eben bei DM.
-<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<-
Hope you enjoyed xD Also ganz ehrlich, Supermarktverkäufer sind echt eine Klasse für sich xD
Wer will Tee? Kaffee? Kakao? Nehmt euch! ☕🍵
Soon!
Liebe!
Sixtan
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top