35. Horror movie

35. Horror movie and a relationship is based on trust, even if it's not forever

"Lasst mich hier frei, bitte! Iiiiieeh, was ist das?!" Sie hatten mich nicht ans Sofa gefesselt. Sie hatten mich an Niall gefesselt, der mich zufrieden in seinen Armen hielt und noch nie etwas davon gehört hatte, dass es Grundgesetze für Menschen gab. Grundgesetze, nach denen meine Bewegungsfreiheit eigentlich nicht eingeschränkt werden durfte.

Der Horrorfilm war genau wie sein Name - der Horror. Ich konnte mir nicht einmal die Ohren zuhalten, und Augen zumachen half nicht wirklich viel, nein, es machte das Ganze noch viel schlimmer, weshalb ich sie nun geöffnet hatte. "Uaargh, warum läuft sie vor diesem Monster nicht weg?! Aaaaah!" Ja, ich schrie schon die ganze Zeit hier herum, in der Hoffnung, dass die Jungs von mir genervt waren und mich raus schickten. Passierte leider nicht, im Gegenteil.

"Danke übrigens für die passende Geräuschkulisse, Dana. Ist wie im Kino." Harrry schob sich noch ein Popcorn in den Mund. Verfluchter, schwuler, Arschloch-Bruder. Wer gab schon etwas auf Familie wenn ich doch in meinem Raum eine Bettdecke hatte, unter der ich mich verkriechen konnte? Ich wollte hier nur schnellstmöglich weg, aber mein Freund ließ das nicht zu. Ja, er war total charmant.

"Leuteeee, lasst mich weeeeg!", kreischte ich, als plötzlich ein blutverschmierter Geist aus einem Wandschrank geschwebt kam. Das hier wirkte viel zu real, ich hatte kurzfristig mal vergessen, dass es keine Geister gab und schaute mich hektisch um, ob hier in der Nähe irgendwo ein Schrank stand.

"Mensch Dan, beruhig dich doch mal, ist nur ein Film. Genieß ihn doch", riet Niall mir. Das ging wirklich zu weit!

"Das ist ein verdammter Horror-Streifen und ich werde mich erst beruhigen, wenn der verdammte Fernseher nicht mehr in meiner verdammten Sicht- oder Hörweite ist und ich nichts mehr vom verdammten Film mitbekomme!"

"Kannst du dich nicht wie jedes andere Mädchen von mir beschützen lassen und endlich deine verdammte Klappe halten?" Wir wurden beide immer lauter. Und hatten ein neues Lieblingswort gefunden. Verdammt.

"Nein, kann ich verdammt noch mal nicht! Lass mich hier weg!", foderte ich. Zayn's gemurmeltes "Ehekrieg" hatte ich jetzt einfach mal überhört.

"Du bist aber auch empfindlich!", giftete Niall, ließ mich los und machte es sich wieder auf dem Sofa bequem, während ich wutschnaubend aus dem Zimmer stürmte. Die und ihr beschissener Horrorfilm konnten mich mal!

Als ich in meinem Zimmer ankam und mein Handy klingelte war ich völlig fertig mit den Nerven.

"Dana White", meldete ich mich leicht angepampt klingend.

"Hallo Dana, wie läuft es denn mit Niall und dir? Er ist jetzt aber nicht in eine andere verliebt, oder?" Simon Cowell hatte echt Nerven, hier anzurufen. Und scheinbar zu viel Freizeit.

"Es läuft gar nicht", gab ich wütend zurück. Das war ja wohl die Höhe!

"Aber von welchem Mädchen hat er in dem Interview geredet?", wollte mein Chef wissen, meine Laune einfach ignorierend.

"Woher soll ich das bitte wissen?! Bin ja nicht seine PR-Beauftragte. Und jetzt tschüss, ich muss auf Twitter gehen." Eine andere Ausrede um aufzulegen war mir auf die Schnelle nicht eingefallen.

"Genau, du musst auf Twitter gehen." Komischerweise klang er ungläubig. Wie kam das nur? "Du kannst mit deinen Problemen immer zu mir..." Bevor Simon weiter einen auf überfürsorglichen Onkel machen konnte, legte ich lieber auf.

"Dan...? Schläfst du schon?" Niall stand in meiner Zimmertür und ich konnte ihn nur schemenhaft erkennen.

"Ja", murmelte ich zurück.

"Bist du sauer?" Er kam näher und schloss die Tür hinter sich.

"Ja."

"Ach komm schon! So schlimm war das nun wirklich nicht." Der Ire setzte sich auf die Bettkannte und strich mir einige verirrte Haare aus der Stirn.

"Für mich schon. Weißt du, das zwischen uns kann so nicht funktionieren. Wenn du keine Rücksicht auf mich nimmst."

"Tut mir leid." Er senkte den Kopf. "Ich wusste nicht, dass du das so ernst gemeint hast."

"Und ich wusste nicht, dass dein Gehirn immer noch das eines Teenagers ist", konterte ich und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. "Wobei, doch, eigentlich wusste ich es schon. Werd mal erwachsen, Ni."

"Ich bin sogar älter als du!", kam es im Brustton der Überzeugung voller Stolz.

"Physisch. Psychisch dagegen ... Naja." Er zog eine Augenbraue hoch.

"Was wolltest du sagen?"

"Nichts. Ähm. Du weißt schon..."

"Ja?" Sein Grinsen verriet mir, dass ich nun schleunigst reißaus nehmen musste, damit er mich nicht...

"Niall Horan ...! Ich ... krieg keine ... Luft!", keuchte ich, ... kitzeln konnte.

"Ich bin psychisch wie alt?", erkundigte er sich ungerührt.

"Keine Ahnung, frag deinen Psychologen!", gab ich von mir und atmete heftig. Das hätte ich besser nicht gesagt. Nialls Hände waren zu noch heftigeren Kitzelattacken als den bisherigen fähig, und ich machte mir langsam wirklich Sorgen um mein Überleben.

"Ganz so schlimm psychisch gestört bin ich dann doch nicht." Er lachte. Dann hörte er plötzlich auf, mich zu kitzeln. "Wie hast du das gemeint? Das zwischen uns kann so nicht funktionieren?" Im Themawechsel war er wirklich gut. Blitzmerker mit Spätzünder.

"Eine Beziehung ist auf Vertrauen aufgebaut. Auf gegenseitigem Respekt. Aber wenn du mir den nicht entgegen bringst, dann kann das auf die Dauer nicht funktionieren."

"Wenn du mich nicht mehr liebst, kannst du das sagen. Ich bin dir nicht böse. Wir könnten im Guten auseinander gehen."

"Mensch Niall, so meine ich das doch gar nicht. Natürlich liebe ich dich. Ich will damit sagen, dass wir uns gegenseitig Respekt sowie Vertrauen entgegen bringen sollten. Wenn du meine Wünsche nicht akzeptierst, dann kann ich dir nicht vertrauen, verstehst du? Aber ich will dir vertrauen."

"Okay." Er lächelte. "Ich werde in Zukunft darauf achten. Darf ich hier schlafen? Bitte?" Themawechsel waren wirklich seine Spezialität. Hundeblicke im Übrigen auch.

"Meinetwegen." Er zog seine Jeans, sowie sein Shirt aus und kuschelte sich zu mir unter die Bettdecke. So könnte es immer sein. Und diese kleinen Defizite in unserer Beziehung waren ja wirklich normal. Vielleicht würden wir nicht für immer zusammenbleiben, aber immerhin hatten wir eine schöne Zeit zusammen. Eine Zeit, die ich nie wieder vergessen würde. Eine Zeit mit Niall Horan und seinen beknackten Bandkollegen an meiner Seite.

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