26. Mind changing
26. Mind changing, he isn't really bad, but not the smartest guy around I guess
Es war so, wie es immer war mit der Zeit. Wünschte man sich, sie würde anhalten, verging sie noch schneller. Wünschte man sich, es würde schnell vorbei sein, kroch die Zeit nur so dahin.
Bei mir war letzteres der Fall.
Die Tage wollten, und wollten nicht vergehen. Jeder einzelne zog sich hin wie Kaugummi. Das einzige, was an den Tagen gut war und mir gefiel, war die Zeit auf der Bühne. Dort gab es für wenige Minuten kein One Direction in meinem Kopf, und ich unterdrückte die Tatsache, dass die Fans auch diese Vollidioten gut fanden, und nicht nur mich.
Sobald sie mich ablösten kamen sie aber wieder in meinem Kopf, was wirklich schrecklich war.
Niall blickte mich immer mit so traurigen Augen an, so dass ich ein schlechtes Gewissen bekam. Er war ja wirklich toll, aber er war in dieser Band, die alles andere als toll war. Das machte es unmöglich, mich vielleicht in ihn zu verlieben.
"Wieso tust du ihm das an? Die Presse schreibt schon darüber!" Ich telefonierte mit El, die sich nach unserem Wohlbefinden erkundigt hatte. Wenn man ihr glauben konnte, hatte sie sich wirklich Sorgen gemacht, ich könnte die Jungs zerfleischen.
"Glaubst du, ich tue Niall das gern an? Ich mag ihn auch!"
"Was ist dann dein verdammtes Problem?! Ihr könntet wenigstens befreundet sein."
"Er ist bei One Direction!" Dieses Argument klang leicht komisch, das merkte ich selber. Aber es war nunmal die Wahrheit.
"Hast du ein Problem damit, dass er auch prominent ist?", wollte El wissen.
"Nein", gab ich zu. "Das finde ich sogar gut. Aber es liegt an dieser Band! Die sind unzumutbar."
"Diese Band hat dir nie etwas getan." Damit nahm El mir den Wind aus den Segeln. Ich wusste das, aber es lag zum größten Teil an dem Traum, dass ich sie nicht mochte.
"Ich weiß. Ich kann sie trotzdem nicht leiden."
"Dana, du musst dich endlich mit denen verstehen! Ich sage ja nicht, dass ihr die besten Freunde werden müsst, aber bitte hör auf, sie zu hassen! Niall leidet darunter, er tut mir so leid."
"Ich kann es versuchen, aber nur Niall. Die anderen sind schrecklich."
"Das ist immerhin ein Anfang." Ich hörte, dass sie lächelte. "Warum war Niall eigentlich nur in letzter Zeit so down und nicht am Anfang der Tour auch?", erkundigte sie sich neugierig.
"Am Anfang habe ich ihn nicht ignoriert."
"Und wieso hat sich das geändert?"
"Ich... ich glaube ich habe Panik bekommen oder so. Er war plötzlich über mir..." Ich verstummte als ich begriff, wie falsch sich das anhörte. Als hätte er mich vergewaltigen wollen.
"Bitte was? Und so etwas erzählst du uns nicht? Wie lange lief denn da schon etwas?"
"Da lief gar nichts!", widersprach ich. "Wir haben diskutiert, er hat mich gekitzelt, und irgendwie sind wir auf dem Bett gelandet. Naja, und dann habe ich ihn rausgeschickt und seit dem nicht mehr so richtig mit ihm geredet."
"Du bist das dämlichste Wesen das ich kenne, Dana White!", verkündete El.
"Bin ich", gab ich zu, ohne ihr zu widersprechen. "Und ich vermisse ihn auch irgendwie, aber naja..."
"Du bist echt feige, sprich doch wenigstens nochmal mit ihm. Er hat das verdient, dieser Typ ist wirklich toll."
"Ja, ich weiß."
"Dann ist es ja gut. Ich muss jetzt auch weg, habe gleich noch eine Vorlesung."
"Okay, viel Spaß dabei", wünschte ich ihr.
"Danke, den werde ich haben. Dir auch viel Spaß mit Niall." Die Studentin lachte.
"Na vielen Dank." Säuerlich verabschiedete ich mich und legte auf.
Ich twitterte ein wenig, als es an meiner Tür klopfte und ich genervt von meinem Netbook auf sah.
"Hey, hier ist Niall, darf ich rein kommen?" Ich atmete einmal tief durch und erinnerte mich an das, was El von sich gegeben hatte. Wenigstens zu ihm freundlich sein.
"Ok." Kurze Zeit passierte nichts, scheinbar war der Ire über meine Antwort wirklich überrascht. Dann jedoch öffnete sich die Tür und ein blonder Schopf schob sich hindurch.
"Hast du gerade wirklich 'ok' gesagt?", fragte er sicherheitshalber noch einmal nach.
"Ja." Ich zwang mich zu einer Grimasse - ursprünglich war ein Lächeln geplant gewesen, aber leider fehlgeschlagen. Er betrat das Zimmer, schloss die Tür und lehnte sich leicht unbehaglich gegen die Wand.
"Ich wollte fragen, ob du Lust hast, die Stadt mit mir unsicher zu machen?", erkundigte er sich leicht schüchtern und fuhr sich durch die Haare. Uuh.
"Warum nicht?" Ich klappte mein Netbook zu. Große Augen von Niall. Ich sollte echt aufhören, mich ständig um zu entscheiden, wie ich ihn behandelte. Mit meinen Stimmungsschwankungen hielt er mich garantiert bereits für schwanger oder psychisch instabil.
"Keine Ahnung, ich dachte, du hast wieder etwas gegen mich." Irgendwie verletzte mich sein Gesichtsausdruck, als er das sagte. Vor allem das 'wieder' an dem Satz tat weh.
"Nein, ich komme gern mit." Wir hatten einen freien Tag heute, und ich hätte sowieso nur in meinem Zimmer gesessen und getwittert.
Die Sonne schien, als wir gemeinsam aus dem Hotel traten, das wir zurzeit bewohnten, vier Bodyguards in ausreichendem Diskretionsabstand hinter uns. Einige Fans standen hier herum, und wir begannen den Ausflug mit dem ausreichenden geben von Autogrammen und Umarmungen verteilen. Damit würden wir viele heute glücklich machen, das wusste ich jetzt schon.
"Warum sind nur Niall und du hier?", wollte eine Teenagerin wissen, als ich ihr meinen Namen auf ihr Shirt kritzelte.
"Die anderen Jungs chillen drinnen glaube ich, aber wir wollten uns die Stadt mal anschauen", erklärte ich schulterzuckend.
"Seid ihr zusammen?", fragte ihre Freundin.
"Nein", antwortete ich knapp, immer noch leicht allergisch auf das Thema reagierend.
"Schade", fand ein anderes Mädchen daneben.
"Tut mir leid, euch enttäuschen zu müssen." Ich setzte ein Lächeln auf. "Aber das wird glaube ich nicht passieren." Obwohl es eigentlich schon ganz schön wäre... Aber nein, ich wollte nicht mit einem Mitglied von One Direction zusammen kommen, und ihn würde es sicherlich auch nerven, dass ich die Musik der Jungs nicht mochte.
Ein Arm legte sich um meine Schulter und ich drehte mich überrascht um.
"Also ich habe jetzt genug geflirtet, wie siehts mit dir aus?", lachte Niall. Ich boxte ihn in die Seite.
"Woher weißt du bitte, dass ich lesbisch bin?", fragte ich mit ertapptem und entsetzten Gesichtausdruck.
"Männliche Weisheit", war sein Kommentar dazu, dann dachte er einen Moment nach. "Warte mal, du bist lesbisch?!"
Ich lachte, und die Mädchen vor mir taten es mir gleich.
"Du bist echt so ein Blitzmerker, Niall!"
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