21. I don't wanna

21. I don't wanna die, or drive insane, he excuses and the blue microphone

Es steht fest, Dana White ist das dämlichste weibliche Wesen der Welt. Warum hatte ich das nur nie mitbekommen? Warum hatte mir nie jemand etwas gesagt? Jetzt fiel mir alles auf.

Niall hatte sich immer komisch mir gegenüber verhalten.

Nach unserem Kuss in der Talkshow beispielsweise war er mir lange aus dem Weg gegangen, was ich nicht verstanden hatte. Liam war sauer auf mich gewesen. Jetzt verstand ich das alles.

Perrie's und Eleanor's Andeutungen, Niall und ich würden wunderbar zusammenpassen.

Ich war wirklich absolut dämlich, nichts gemerkt zu haben. Normalerweise wäre mir das viel früher aufgefallen. Aber ich konnte mir nicht denken, weshalb ich es diesmal nicht gemerkt hatte bis jetzt. Ich ließ wirklich nach. Wieso funktionierte das nicht mehr? Niall's Hotness war ja wohl kaum daran Schuld oder?

Das Tourleben würde die Hölle auf Erden werden. Und ich hätte niemanden zum Reden. Mit Niall konnte man super reden, wir verstanden uns ja auch total gut. Und wäre er nicht in dieser beschissenen Boyband hätte ich auch rein gar nichts gegen eine Beziehung...

Warte mal. Dana, ist das dein Ernst? Du hast dich aber nicht in ihn verliebt, oder?, meldete meine innere Stimme sich zu Wort. Wobei das erklären würde, weshalb ich nichts von ihm mitbekommen hatte.

Nein, ich war nicht in den heißen, eh, kleinen Iren verliebt. Okay, ich war noch kleiner als er. Ein bisschen sehr viel kleiner.

Ich saß in einem Taxi, welches mich und mein Gepäck zu irgendeinem noblen Hotel hier in London bringen würde. Dort übernachteten wir zwei Nächte, hier in London gaben wir zwei Konzerte, und würden dann mit dem Tourbus weiter fahren. Ich bekam jetzt schon Angst. Und um das führen von Selbstgesprächen würde ich wohl nicht herumkommen.

Am Hotel wurde ich von einem Bodyguard empfangen, der mich schweigend zu meinem Zimmer geleitete. Immerhin hatte ich hier noch meine Ruhe.

Im Zimmer ließ ich meine Sachen fallen, schmiss mich aufs Bett und hoffte, die Monate würden möglichst schnell vorbeigehen. Ich konnte mich gerade noch davon abhalten loszuheulen, was echt peinlich und kindisch gewesen wäre.

Okay Dana, 5 Seconds of Summer leben noch und du brauchst dir keinerlei Sorgen zu machen, hier umzukommen. Du wirst es überleben und sie danach einfach nie wieder sehen.

Obwohl ich es mir wirklich glaubhaft einzureden versuchte, glaubte ich mir nicht, dass ich überleben würde. Sie würden mich in den Wahnsinn treiben und ich würde in einer Psychiatrie enden. Ich wollte nicht verrückt werden, wie sie es waren! An all dem Dilemma war sowieso eigentlich Simon schuld. Hätte er mich nicht erpresst, mitzukommen, säße ich jetzt sicherlich in einem Aufnahmestudio oder in einem Interview und würde nicht um mein Leben bangen müssen. Oder 5SOS waren Schuld. Hätten sie mitgekonnt, hätte Simon mich nicht erpressen müssen.

Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr Kopfschmerzen bekam ich, weshalb ich beschloss, es einfach aufzugeben zu denken, helfen konnte mir das sowieso nicht mehr, ändern konnte ich ja leider nichts.

Es klopfte an meiner Zimmertür und ich unterdrückte ein genervtes Stöhnen.

"Ja?" Ich konnte wetten, dass das einer der Vollidioten war, über die ich mir gerade den Kopf zerbrach. Ich hatte Recht. Ausgerechnet Niall steckte seinen Kopf durch die Zimmertür und setzte ein betretenes Gesicht auf.

"Ich wollte nur Bescheid geben, dass wir zum Soundcheck losfahren." Leicht schüchtern betrat er den Raum und lehnte sich an die Tür. Es gab ein einziges Wort, das seine Haltung beschreiben konnte. Heiß.

"Okay." Ich rappelte mich vom Bett auf und ging auf ihn zu.

"Es tut mir leid."

"Wie bitte?" Niall hatte so leise gesprochen, dass ich ihn kaum verstanden hatte.

"Es tut mir leid", sagte er lauter. Verwundert sah ich ihn an.

"Das muss dir doch nicht leidtun!", protestierte ich, und obwohl wir es nicht aussprachen, wussten wir genau worum es ging. "Niemand kann etwas für Gefühle." Wieder einmal fiel mir auf, wie sehr ich mich in letzter Zeit verändert hatte. Irgendwie war ich nett geworden.

"Tut mir trotzdem leid", beharrte er.

"Wenn du dich noch einmal entschuldigst hacke ich dir höchstpersönlich Backstage den Kopf ab!", drohte ich ihm.

"Okay, tut mir..." Er verstummte bei meinem Blick und ich grinste siegessicher.

"Super, gehen wir dann?" Kurz sah er mich verwirrt an, dann fiel ihm wieder ein, warum er sich überhaupt in meinem Zimmer befand.

"Alles klar." Ich schnappte mir meine Handtasche und wir verließen das Zimmer, um im Flur auf die anderen Schwuchtel zu treffen, die bei Pauly standen. Paul Higgins konnte ich gut leiden, glücklicherweise würde er ebenfalls im Tourbus mitfahren.

"Alle fertig?", wollte er mit einem unternehmungslustigen Grinsen wissen, was wir bestätigten. "Perfekt", freute er sich. Na, das würde lustig werden. Nicht.

Im Backstagebereich der O2 Halle herrschte reges Treiben, als wir ankamen.

"Erstmal ist Soundcheck angesagt", ordnete Pauly an, was den Jungs nicht unbekannt zu sein schien.

"Diesmal will ich das blaue Mikro!" Louis stürmte los, und Harry hetzte sofort hinterher.

"Aber ich bin dran!", schrie Löckchen seinem schwulen Freund hinterher.

"Oh Gott", ließ ich verlauten, was Pauly zum Lachen brachte.

"Ja, sie sind immer so", beantwortete er meine unausgesprochene Frage.

Es stellte sich heraus, dass das blaue Mikro weder schlechter noch besser als die anderen Mikrofone war. Der einzige Unterschied war tatsächlich, dass es einen blauen Punkt auf der Unterseite hatte. Louis hatte Harry das Mikrofon dann überlassen, wenn auch widerstrebend, und nur, weil Harry ihm mit Sexentzug gedroht hatte. Die hatten wirklich Probleme...

Ich begann mit meinem Soundcheck, und kam ziemlich gut zurecht mit der riesigen Halle.

Als die Jungs allerdings begannen zu singen, sah ich meine Zeit gekommen, mich zu den Stylisten zu verziehen. Das musste ich mir nun wirklich nicht anhören.

"Hey Dana, komm doch herein." Eine Frau, ich vermutete in ihr eine Stylistin, zog mich durch eine Tür, und ich ärgerte mich, dass sie scheinbar wusste, wer ich war, ich sie aber noch nie gesehen hatte.

"Hi."

"Oh, ich habe mich noch nicht vorgestellt. Ich bin Lou Teasdale, private Stylistin von den Knallköpfen."

"Du Arme", rutschte es mir heraus.

"Ich lebe noch", grinste sie. "Ganz so schlimm wie du scheinbar denkst, sind sie gar nicht." Na dann, lass mal hören.

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