20. Lucky charms

20. Lucky charms, my sisters' and my role reversal and I am absolutely goony

"Irgendetwas habe ich vergessen!" Seit über fünf Minuten rannte ich in meiner Wohnung herum. Aus meinem Laptop kam das mir inzwischen vertraute Lachen des Iren.

"Hast du deine Glückskopfhörer? Deinen iPod?" Wir skypten während wir beide packten, und er schlug mir schon die ganze Zeit Dinge vor, die ich noch nicht eingepackt haben könnte.

"Du hast Glückskopfhörer?" Nun war es an mir, zu lachen. Niall war immer für eine Überraschung gut.

"Irgendetwas muss man doch haben, das handlicher ist als eine Gitarre. Du hast doch sicherlich auch etwas!", verteidigte er sich.

"Ich habe einen Plüschschlüsselanhänger", gab ich zu. Dann fiel mir etwas ein. "Niall - du bist genial! Warte kurz!"

Ich hörte gerade noch sein: "Ich weiß, aber wieso?", dann hatte ich meinen Wohnraum verlassen und war ins Musikzimmer gehuscht, wo mein Glücksbringer in Form eines Plüschtigers, den man als Schlüsselanhänger benutzen konnte, auf dem Flügel lag. Wenn ich den vergessen hätte, wäre wahrscheinlich die Welt untergegangen. So hatte ich wenigstens noch jemanden, mit dem ich normal reden konnte. Mit Niall verstand ich mich aber glücklicherweise auch ganz gut.

Triumphierend schwenkte ich den Tiger vor meiner Webcam.

"Den hätte ich fast vergessen!"

"Dann ist es ja gut, dass du mich hast", grinste Niall.

"Das ist richtig."

"Oh meine Kobolde! Sie hat mir Recht gegeben. Dana White hat mir Recht gegeben! Ein Wunder ist geschehen!" Er tat als würde er beten.

"Du spinnst doch echt", schüttelte ich meinen Kopf. War ich wirklich so ein Sturkopf sonst?

"Nicht mehr als du." Er zuckte mit den Schultern. "Ein bisschen spinnen muss man im übrigen in unserem Beruf sowieso. Wer macht denn so etwas freiwillig?"

"Ich kenne genug", sagte ich bitter. "Irgendwie finden das alle immer toll, und es macht ja auch manchmal Spaß, aber es ist eben auch viel Arbeit, und das ist oft nicht so witzig."

"Ja. Wobei ich glaube, dass wir den totalen Traumberuf hätten, wenn die Paparazzi nicht wären", überlegte er.

"Das glaube ich auch. Singen und damit Millionen verdienen - wer will das nicht?"

"Leute, die nicht singen können." Niall lachte. Niall lachte ziemlich oft, und gerne, und ich mochte sein Lachen. Es war offen und so komisch das jetzt klingen mochte, er lud damit andere praktisch ein, mitzulachen. Ich mochte seine Fröhlichkeit total an dem Iren. Oh Gott, Dana, du laberst schon wieder Mist.

"Wo du Recht hast, hast du Recht."

"Es ist schon wieder passiert!" Niall riss vor lauter Verwunderung seine Augen auf. "Wer bist du, und was hast du mit meiner Kratzbürste angestellt?"

"Ich bin ihre Zwillingsschwester Clara. Sie wollte nicht mit euch auf Tour gehen, deshalb hat sie mich geschickt, weil ich euch alle total heiß finde. Aber sag es bitte den anderen Jungs nicht, ja? Das sollte unser Geheimnis bleiben!" Ich musste mich dazu zwingen, nicht zu lachen, und einen mysteriösen Gesichtsausdruck aufzusetzen.

"Klar, mach ich nicht, Clara. Das ist ja aufregend, wer ist denn dein Liebling?" Jetzt kam es auf meine Schauspielkünste an. Und darauf, nicht zu kotzen.

"Louis! Der ist ja so heiß, vor allem, seit dem er die Haare länger trägt! Und seine Stimme, wow!", versuchte ich hingerissen zu schwärmen und konnte nicht glauben, dass Niall mir das einfach so abnahm, und dass ich hier gerade ausgerechnet von dem Typen schwärmte, den ich am wenigsten mochte.

"Seit wann habt ihr denn schon die Rollen getauscht?", wollte der Ire ernsthaft wissen, als ich losprustete.

"Man Niall, hihi, bist, hihi, du echt, hihi, so, hihi, doof?", kicherte ich. Kurz atmete ich durch, dann erklärte ich dem leicht beleidigt dreinschauendem Iren: "Wir haben doch nicht die Rollen getauscht! Clara kann nicht mal Töne treffen beim Singen, geschweige denn dass sie Lust hätte, aus Amerika weg zu gehen!"

"Du bist echt fies!" Beleidigt drehte er sich von seinem Laptop weg und verschränkte scheinbar seine Arme.

"Daran merkst du, dass ich nicht Clara bin."

"Ich will deine Schwester kennenlernen", jammerte er.

"Bin ich dir nicht gut genug?" Ich spielte nun ebenfalls die Beleidigte und tat, als hätte er mich wirklich ernsthaft verletzt.

"Nein", kam seine trockene Antwort. Bei meinem Blick lachte er auf. "Man Dana, das war ein Scherz!"

"Dann ist ja gut. Hast du inzwischen eigentlich alles?", wollte ich von ihm wissen.

"Gitarre, Kopfhörer, Boxershorts, Kondome,..", zählte er mit schelmischem Grinsen auf.

"Wozu brauchst du denn bitte Kondome?", erkundigte ich mich und unterbrach ihn somit. "Zum Singen wohl kaum."

"Also das müsstest du eigentlich am besten wissen", sein schelmisches Grinsen wurde leicht dreckig. Ich konnte darüber nur meinen Kopf schütteln.

"Ganz sicher nicht, Horan!", gab ich zurück.

"Och schade, ich hab mir das so schön vorgest..."

"Du hast bitte was?!" Ich riss meine Augen auf.

"Mir vorgestellt, wie du und ich..."

"Ich warne dich, wenn du diesen Satz beendest garantiere ich für nichts! Mal abgesehen davon, dass meine Frage rhetorisch war", unterbrach ich ihn.

"Das war nur ein Scherz, Dana", grinste er sich einen ab.

"Das hoffe ich für dich und deine Zukünftige."

"Wieso meine Zukünftige?" Jetzt war er verwirrt.

"Naja, dann wird sie leider keine Kinder mit dir haben können", grinste ich unschuldig.

"Du bist echt so ein Biest." Er lachte, aber ich war trotzdem froh, dass er nicht real direkt vor mir war. Ich war mir sicher, dass der Sänger mich ernbarmungslos durchgekitzelt hätte.

"Ja, stimmt", zuckte ich mit den Schultern. "Gewöhn dich dran."

"Werde ich tun. Hast du denn inzwischen alle deine Sachen gepackt? Oder fehlt noch etwas Lebenswichtiges?"

"Ich glaube nicht." Ich überlegte kurz. "Mit dem Glücksbringer zusammen dürfte ich eigentlich alles haben."

"Wenn nicht ist es ja nicht so, als könntest du Sachen nachkaufen, du arme Kirchenmaus", meinte er ironisch.

"Ja, ich muss ganz dringend sparen. Eigentlich bräuchte ich auch eine WG, weil ich mir die Wohnung nicht leisten kann", überlegte ich gespielt besorgt.

"Du kannst bei mir einziehen. Ich muss keine Miete zahlen", schlug er mit überdimensionalem Grinsen vor.

"Oh nein, lieber nicht. Bei dem Grinsen... Du bist sicherlich irgendwie pervers. Wenn auch nicht verbal pervers, wie deine Bandkollegen." Abwehrend hob ich meine Hände.

"Ach was, wenn du nicht willst, vergewaltige ich dich auch nicht", winkte er ab.

"Und was wäre, wenn ich dich fragen würde, ob du mich bitte vergewaltigen würdest?", stellte ich rein aus Interesse die Frage.

"Ich würde mich sofort in mein Auto setzen und zu dir kommen", gab er mir trocken die Antwort.

"Du scherzst gerade aber nicht, oder?", fragte ich vorsichtig.

"Ist das dein Ernst? Über so etwas mache ich keine Scherze!"

"Und was war das vorhin mit den Kondomen?"

Er blieb still. Oh. Dann konnte ich mir die Antwort ja denken. Autsch. Dana, du bist ja mal sowas von dämlich.


Dana im Fettnäpfchen, das ist doch ein schöner Weg, wieder einzusteigen in diese Geschichte! Ab jetzt wird es wieder regelmäßig weitergehen. Liebe Grüße und bis zum nächsten Kapitel, Catrifa xx

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