01. I can't believe

01. I can't believe I'm sitting with Niall under the buffet table and eating muffins

"Autsch!" Ich fluchte vor mich hin. Warum war der Tisch auch so niedrig? Wahrscheinlich weil er einfach nicht dafür gedacht war, dass Leute darunter hockten.

"Psst! Sonst entdecken sie dich noch!", kicherte Mely links von mir. Sie verstand nicht ganz, weshalb ich mich versteckte, hatte aber riesigen Spaß dabei.

Ihr fragt euch sicherlich, warum ich unter einem Tisch hockte und mich versteckte?

One Direction waren hier. Die gesamte Truppe, und ich hatte so dermaßen Schiss vor diesen schwulen Typen, das war unbeschreiblich. Wobei man dazu sagen muss: Ich kannte sie bisher aus einem Traum (war hoffentlich der letzte dieser Art, einfach nur haarsträubend!) und von den Zimmerwänden meiner kleinen Schwester Tori.

Aber seitdem ich vorhin Louis erblickt hatte, saß ich unter diesem beschissenen, viel zu niedrigen Buffettisch und versuchte, nicht aufzufallen, während Mely oben stand und immer mehr Essen in sich rein futterte. Sie fand es klasse, dass auf einer dieser langweiligen Galen endlich mal was spannendes passierte. Ich fand es, um ehrlich zu sein, einfach nur zum Kotzen.

Der Grund weshalb ich es noch nicht getan hatte, also das Kotzen, war, dass ich nicht in meinem eigenen Erbrochenem hocken wollte. Ganz vielleicht könnt ihr das ja verstehen.

"Oh my gosh, bist du Niall Horan?", hörte ich plötzlich Melys Stimme, die allerdings nicht mit mir sprach. Wäre ja auch echt schrecklich sonst!

"Ja, wieso?" Der Typ der da sprach, hatte zu viel Essen im Mund, jedenfalls hörte es sich so an wie "Schaa, wieschoo?".

"Bekomme ich ein Autogramm?", erkundigte meine Freundin sich bei dem Sänger und ich war kurz davor, aufzustöhnen und meinen Kopf auf den Boden aufzuschlagen. Dämlich, dämlicher, Mely! Aber echt... Das Mädel checkte rein gar nichts, immerhin konnte sie gut tanzen. Mehr musste sie bei ihren Jobs glücklicherweise auch nicht machen. Der Auftraggeber würde vollkommen überfordert sein, das Mädchen zu etwas anderem zu bringen. Also beispielsweise Singen, oder Termine merken, oder einfach nur checken, wofür sie das jetzt Tanzen muss. Mely war nett, aber manchmal ziemlich einseitig begabt. Um es mal positiv auszudrücken.

Ich hörte das Quietschen eines Eddings auf Pappe und schüttelte den Kopf. Das war echt Mely... Hoffentlich zischte Horan danach ab...

Natürlich wurde mein Wunsch nicht erfüllt. Zu Gott hatte ich noch nie eine ausgeprägte Beziehung gehabt. Der Ire blieb bei Mary stehen und unterhielt sich weiter mit ihr.

"Wieso bist du hier?", fragte er.

"Ich tanze, und Dana hat mich mitgenommen", antwortete meine bekloppte Freundin. Habe ich schon mal erwähnt wie blöd sie ist? Nein? Dann sage ich es nochmal: Sie ist selten dämlich. Ein richtiges Unikat, wenn es darum geht, eine Freundin, in diesem Fall mich, in Schwierigkeiten zu bringen. Sowieso ist sie in den meisten unangenehmen Sachen Meisterin.

"Dana White?", erkundigte Horan sich. "Ich habe sie noch gar nicht gesehen..." Puh. "Aber ich muss sie unbedingt noch suchen, ich brauche ganz dringend ein Autogramm. Ihre Stimme ist klasse!" Fuck. Mely, bitte, tu mir einen Gefallen, einen einzigen, ja? Sag ihm bitte nicht, dass ich hier bin. Sag es ihm nicht! Er will sich nur einschleimen, um mich dann hinterhältig umzubringen weil.... ich weiß auch nicht so genau, ok?! Wichtig ist nur, dass er mich nicht umbringen darf.

Okay, Hand hoch, wer von euch schüttelt gerade seinen Kopf, und denkt, dass ich in irgendeiner Science Fiction Welt lebe, wo alle Nase lang jemand für nichts umgebracht wird? Ihr alle? Ich muss sagen, ihr habt Recht, vielleicht übertreibe ich manchmal... Ihr dürft mich aber nicht zu ernst nehmen, ok?

"Ich weiß wo sie ist", verkündete Mely. Bitte, tu mir ein einziges Mal einen Gefallen!

"Wo?", fragte der Blonde.

"Hier unter dem Tisch hockt sie", verkündete Mely und hob das Tischtuch hoch. Nein! Mely, nein! Oh Gott, verdammt, was mache ich denn jetzt?! Kopf auf den Boden schlagen. Bumm, bumm, bumm. Mely. Ist. Dumm. Ganz klare Angelegenheit. Oh, und blond natürlich auch.

Horan hockte sich hin und betrachtete mich belustigt.

"Was machst du da?", erkundigte er sich mit einem belustigten Grinsen auf dem Gesicht bei mir.

"Ich bete Allah an. Ich bin Muslimin und muss regelmäßig beten", sagte ich ironisch.

"Wow, wie interessant!" Meinte der das jetzt Ernst? Horan, das war ein Scherz! Er kletterte zu mir unter den Tisch, nachdem er Mely zugezwinkert hatte, die rot anlief, und das Tischtuch losließ. Verdammt, zu zweit war es hier noch enger als ohnehin schon. "Brauchst du nicht die Bibel - oder, ach warte, das ist der Koran, richtig? - zum beten?"

"Das war ein Scherz, Horan", sagte ich genervt.

"Und was machst du dann hier?"

"Komplizierte Geschichte", knurrte ich. "Warum bist du jetzt hier?"

"Komplizierte Geschichte. Nein Spaß, bekomme ich ein Autogramm?" Er schob die Unterlippe nach vorn, was ich in der Dunkelheit nicht so gut erkennen konnte, und hielt mir ein Heftchen hin, auf dem ich Justin Biebers Unterschrift erkannte. Verarschen?! Der Typ war Belieber? Echt jetzt? Krank.

"Meinetwegen." Ich schnappte mir unwillig das Heftchen und einen Stift von ihm, und unterschrieb auf einer leeren Seite.

"Danke!" Er riss das Heft wieder an sich und starrte gut eine halbe Minute meine Unterschrift an, um das Heft dann zufrieden wieder weg zu stecken. Habe ich schon mal gesagt, wie krank der Typ ist? Oh, ich glaube, ich wiederhole mich. Egal.

Er machte blöderweise keinerlei Anstalten zu verschwinden, was mich leicht nervös werden ließ. Wenn seine Kumpels ihn suchten und hier fanden, und mich damit auch, dann bekam ich Probleme. Also klar, sie kannten mich nicht, aber trotzdem. Gar nicht mal so geil, plötzlich fünf Idioten gegenüber zu stehen...

Niall griff unter der Tischdecke hindurch, tastete mit seiner Hand auf dem Büffet herum, und sah sich dann seine Beute genau an. Ein Schokomuffin. Ich versuchte angestrengt, nicht zu sehnsüchtig auszusehen, aber an seinen nächsten Worten erkannte ich, dass ich das nicht geschafft hatte.

"Willst du auch einen?" Ohne auf eine Antwort meinerseits zu warten, griff der Ire wieder auf den Büffettisch, und drückte mir einen zweiten Muffin in die Hand.

"Danke", mampfte ich.

Kaum zu glauben. Ich sitze gerade mit Niall Horan unter einem Büffettisch und futtere Muffins. Auf einer Abendgala. Wenn es jetzt, am Anfang der Gala, schon so weit gekommen war, wollte ich gar nicht wissen, wie der Abend enden würde ...

Ich bin sehr gespannt auf eure Vermutungen, wie der Abend wohl enden wird! Liebe Grüße, Catrifa xx

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