Alles wieder gut?
Jades P.O.V.:
Während des Rests der Show, hatte ich mir die ganze Zeit die Frage gestellt, ob es wirklich Harry gewesen sein könnte. Oder ob mir mein Gehirn nur einen Streich gespielt hatte. Ich dachte so viel darüber nach, dass ich zwischenzeitlich sogar meinen Einsatz verpasste. Aber netterweise setzten die Fans für mich ein und ich musste direkt lächeln. Ich genoss es, wenn das ganze Publikum mitsang. Also nahm ich meinen Ohrhörer aus dem Ohr und hörte den Massen zu, wie sie meinen Part von "Change your life" sangen. Dann setzte ich perfekt wieder ein und ich konnte trotzdem die Massen noch singen hören. Ich bekam eine leichte Gänsehaut, einfach weil es sich so unglaublich anhörte.
Wir beendeten die Show und bedankten uns nochmal bei den Fans, bevor wir von der Bühne gingen. Es war so unglaublich, wie viele Menschen immer kommen, um uns zu sehen.
-Etwas später-
Ich schloss die Tür von Harrys und meiner Wohnung auf und ging erschöpft hinein. Wir hatten noch ausgiebig den Anfang unserer Tour mit einem mega Dinner und anschließend in einem Club gefeiert. Jetzt war ich mega fertig. Wir müssten trotzdem morgen früh in unseren Tourbus umziehen. Ich meine unsere Sachen waren schon da, aber wir durften diese Nacht noch in unseren Betten verbringen.
Ich dachte mir nur: Na super! Als ob mich nichts mehr an ihn erinnern würde, als unsere gemeinsame Wohnung, geschweige denn unser gemeinsames Bett.
Ich betrat also die Wohnung und wollte gerade das Licht anmachen, als ich einen klammen Lichtschein aus der Schlafzimmertür erhaschte. Warum zur Hölle war im Schlafzimmer Licht? Harry würde es bestimmt nicht sein. Also vielleicht ein Einbrecher? Ich schaltete sicherhaltshalber das Licht im Flur an uns sah auf einmal auf dem Boden einen Pfeil aus Rosenblättern, der auf das Schlafzimmer zeigte. Etwas verwirrt hing ich meine Jacke an die Garderobe und zog meine Schuhe aus. Dann ging ich auf die Schlafzimmertür zu und öffnete sie ganz langsam.
Überall standen brennende Kerzen, die dem Zimmer einen romantischen Flair verliehen. Auf dem Bett waren ebenfalls Rosenblätter verteilt. Ich ließ meinen Blick durchs Zimmer schweifen und sah auf einmal jemanden dort stehen, der sich genau in dem Moment umdrehte, als mein Blick ihn traf.
Er trug einen Anzug und darunter ein weißes Hemd. In seiner Hand hielt er eine rote Rose. Sein Blick traf meinen und die typischen Grübchen zeigten sich, als er anfing zu lächeln. Es war so ansteckend, dass ich automatisch ebenfalls anfing zu lächeln.
Er kam auf mich zu und reichte mir die Rose. Ich nahm sie und schaute zu ihm auf. Er näherte sich meinem Gesicht, hielt jedoch kurz davor inne und hauchte mir ein ,,Ich verzeihe dir!" entgegen. Mein Grinsen wurde breiter. Vielleicht hatten wir ja doch noch eine Chance.
Ich verlor mich in seinen Augen und als seine Hand meine Taille berührte, durchfuhr mich regelrecht ein Kribbeln und die Schmetterlinge in meinem Bauch flogen nur so umher.
,,Es tut mir leid! Ich war so dumm, einfach zu gehen, obwohl ich weiß, dass ich dich so sehr liebe! Ich will dich einfach nicht verlieren! An niemanden oder etwas. Die ganze Zeit konnte ich nicht aufhören an dich zu denken. Und als dann Brooklyn vorbeikam und mir alles erklärt hat, hätte ich mir selber eine reinschlagen können. Dafür, dass ich dir nicht wirklich zugehört habe, sondern nur dich und ihn knutschend vor Augen hatte und das mich das einfach wahnsinnig gemacht hat."
Ich musste wieder leicht lächeln. ,,Harry, ich verzeihe dir und es tut mir wirklich leid, was passiert ist. Ich wollte es dir ja sagen, aber ich hatte so eine große Angst, dass du mich verlassen würdest, dass ich es einfach nicht konnte."
Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und ließ dann seine Hand auf meiner Wange ruhen. Ich schloss kurz die Augen, um dieses Gefühl zu genießen.
,,Jade, ich liebe dich und ich könnte dich nie verlassen und ich hoffe du wirst es niemals tun. Ich weiß nicht, wie du das siehst, aber ich stelle mir eine Zukunft mit dir vor. Auch nach unseren Karrieren. Ich möchte mit dir mein restliches Leben verbringen, Kinder bekommen und alt werden!"
Ich konnte nicht anders. Ich musste ihn einfach küssen. Er hatte genau die Sachen gesagt, die einen dahinschmelzen lassen. Er erwiderte den Kuss und musste grinsen. Auf einmal merkte ich, wie Harry sich von mir entfernte. Ich dachte er würde noch etwas sagen wollen, aber als ich ihn anguckte, wurde er von einer unsichtbaren Kraft immer weiter von mir weg gezogen. Ich wollte ihm hinterher, doch ich war wie festgewachsen. Was war denn hier los? Es wurde immer dunkler und immer dunkler und Harry verschwand in einem dunklen Nichts.
Genau in diesem Moment schreckte ich hoch und schaute mich um. Ich saß aufrecht in meinem Bett. Oh man, es war anscheinend alles nur ein Traum gewesen! Ich konnte es einfach nicht glauben. Alles hatte sich so real und perfekt angefühlt.
Mir stiegen schon wieder Tränen in die Augen. Harry war also nicht hierher zurückgekommen und hatte sich bei mir entschuldigt und wir hatten uns auch nicht wieder versöhnt. Nein, ich war immernoch alleine.
Ich stand auf, ging in die Küche und holte aus dem Kühlschrank etwas Milch. Ich brauchte jetzt eine warme Milch mit Honig um mich zu beruhigen. Die hatte meine Mutter mir immer früher gemacht, wenn ich von einem Albtraum aufgewacht war und nicht mehr einschlafen konnte.
Als ich mich an den Thresen setzte fiel mir ein Brief auf, auf dem mit geschwungener Schrift mein Name geschrieben war. Ich nahm erst einen Schluck von meiner Milch und öffnete dann den Brief. Als ich sah, wer ihn geschrieben hatte, stiegen wieder Tränen in mir auf.
Er war von Harry. Das hieß aber auch er musste hier gewesen sein. Hatte er mir beim Schlafen zugeguckt oder war er einfach gekommen, hatte einfach kurz den Brief hier abgelegt und war dann wieder gegangen? Fragen über Fragen.
Erstmal musste ich diesen Brief lesen:
Liebe Jade,
es ist so schwer für mich diesen Brief zu schreiben, aber ich weiß, dass es zurzeit keine andere Möglichkeit gibt!
Ich weiß, uns beiden fällt unsere räumliche Trennung nicht leicht, aber ich kann im Moment nicht in der Lage in unsere Wohnung zurückzukommen. Ich würde so gerne zurückkommen und mit dir sprechen, aber jedes Mal wenn ich nur an dich denke, sehe ich dich mit Brooklyn. Ich weiß, dass es dir nicht viel anders gehen muss, weil du die Sache mit Kendall mitbekommen hast. Das tut mir wirklich leid. Ich werde mir immer einen Vorwurf machen, dass du das mitbekommen hast.
Ich kann trotzdem nicht einfach so in die Beziehung zurückgehen. Deswegen werde ich nun nach diesem Brief den Kontakt komplett zu dir abbrechen. Ich werde deine Nummer entfernen und nicht auf jegliche Anrufe reagieren! Ich brauche Abstand und vorallem Zeit! Bitte versuch mich zu vergessen. Such dir ein neues Appartement oder ein Haus und versuch mich ganz aus deinem Leben zu streichen!
Es tut mir leid!
Harry
Bitte was?! Er war hierher gekommen, hatte diesen Brief hinterlassen, war wieder gegangen und jetzt sollte ich alles aufgeben? Sollte ich IHN aufgeben? Warum? Ich dachte, wir könnten uns irgendwie wieder versöhnen. Ich hatte Hoffnung, die er grade mit ein paar Zeilen zunichte gemacht hatte.
Ich nahm schweren Herzens mein Handy und öffnetete meine Kontaktliste. Dann ging ich auf Harrys Kontakt und mein Daumen schwebte kurz über der Löschtaste, doch dann drückte ich sie und Harry war somit für mich gelöscht. Ich würde seine Nummer zwar trotzdem für immer in meinem Kopf behalten, aber ich musste jetzt versuchen ihn zu vergessen. Genauso wie er es auch mit mir machte. Ich würde mich jetzt nur noch voll und ganz auf meine Karriere, meine Mädels und unsere Tour konzentrieren. Etwas anderes zählt jetzt nicht mehr!
Aber wie würde es nach der Tour aussehen? Würde ich ihm auf einem spontanen Event wiedersehen oder würde erst garnicht auftauchen, wenn er wüsste, dass ich dort sein würde.
Schon wieder Fragen über Fragen. Ich merkte, wie eine Träne auf das Papier des Briefes tropfte. Dann wischte ich mir die nächste von der Wange.
Er war es nicht wert, dass ich noch mehr Tränen für ihn vergießen würde! Ich werde stark bleiben und mein Leben leben. Auch ohne ihn!
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