4. Kapitel

Benommen starrte Rose auf die Streifenwagen vor Hildegards Haus und versuchte sich so gut wie möglich an die letzten zehn Minuten zu erinnern, doch es war alles einfach viel zu schnell für sie gegangen, als dass sie das realisieren konnte.

Sie saß auf der Treppe zur Eingangstür und vor ihr stand eine Polizistin, die sie mit Fragen löcherte. Besser gesagt sie versuchte es, denn Rose gab keine Antworten.

Sie musste selbst noch damit klarkommen.

Michael war gerade auf mysteriöse Weise umgekommen und keiner hatte eine Ahnung wie es passiert war. Rose konnte den Gedanken nicht verdrängen, dass es etwas mit dem, was im Garten passiert war, zu tun hatte. Laut Michael war jemand im Garten gewesen und anscheinend war dieser ihr nicht gut gesinnt. Ihr schwirrte der Kopf. Das waren einfach zu viele Informationen auf einmal.

Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als ein weiterer Polizist zu ihnen kam und sich an die vor ihr wendete.

"Hast du schon nützliche Informationen von ihr bekommen?"

Sie antwortete:

"Nein, bis jetzt hat sie noch nichts gesagt."

"Der Boss meint wir sollen sie über die Nacht mit aufs Revier bringen. Es ist durchaus möglich, dass der Mörder es noch auf die anderen abgesehen hat und außerdem könnte auch einer oder eine von denen der oder die Mörder/in sein."

Diese Worte lösten Rose aus ihrer Starre. Sie sprang auf.

"Was? Sie glauben einer von uns hat Michael umgebracht?! Wir sind doch seine Familie!"

Schrie sie die Polizisten aufgebracht an.

"Nein, nicht direkt. Es kann auch jemand anderes gewesen sein, aber wir müssen alles in Erwägung ziehen. Das verstehst du doch sicher"

Rose sah die Polizisten an, dann rannte sie die Stufen hinunter, weg von den Leuten, sie brauchte jetzt ihre Ruhe. Wer war nur so grausam und tötete einen Menschen? Das war doch unnatürlich! Rose konnte sich keinen Reim daraus machen, was das alles zu bedeuten hatte.

Verwundert blieb sie stehen. Sie war unbewusst zu dem Ort gelaufen, wo sie das letzte Mal mit Michael geredet hatte.

Die Bank stand vor ihr. Alles war unverändert, bis auf die vielen Schuhabdrücke, die nicht nur von ihr und Michael stammen konnten.

Wie konnte ihr das nur entgangen sein? Es war wirklich jemand anderes da gewesen.

Auf einmal fühlte Rose sich schuldig. Sie konnte den Gedanken nicht verdrängen, dass eigendlich sie das Opfer gewesen wäre und nicht Michael.

Schnell drehte Rose sich um. Sie spürte Tränen ihre Wangen hinunterlaufen.

Dann war es um sie geschehen. Sie hatte keine Kraft mehr.

Zitternd fiel sie ins weiche Gras, rollte sich dort zu einer Kugel zusammen und weinte und weinte. Sie lag dort noch ein wenig, bis sich hinter ihr eine Person näherte.

Rose drehte sich um.

Vor ihr stand die Polizistin und sah sie mitleidig an.

"Komm du musst aufstehen, dein schönes Kleid wird ja ganz dreckig"

sie half ihr auf.

"Die anderen sind schon alle im Auto, wir werden euch aufs Revier fahren wie vorher schon gesagt, dort könnt ihr euch von dem Schock erholen und euch ausruhen. Wir werden euch morgen befragen. Kommst du mit?"

Rose nickte leicht und ließ sich von der netten Polizistin aus dem Garten hinaus zum Auto führen. Die anderen saßen wirklich schon im Auto.

Wie ferngesteuert stieg sie ins Auto ein und die Polizisten fuhren zum Revier.

Normalerweise wäre Layla wegen dem beschmutzen Kleid ausgeflippt, doch auch sie war, genauso wie die anderen, immer noch vom Schock gelähmt.

Beim Revier angekommen stiegen alle aus. Rose und die anderen wurden hinein, ein paar Treppen hoch, in einen langen Gang geführt, wo sie dann auf verschiedene Zimmer aufgeteilt wurden.

Roses' war, vermutlich genauso wie die anderen, spärlich möbiliert. Ein Bett, ein Schreibtisch und eine kleine Komode.

Sie war sich nicht sicher ob die eine Zelle war, doch sie war zu müde, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen.

Erschöpft ließ sie sich auf das Bett fallen und machte sich nicht einmal mehr die Mühe sich zuzudecken, obwohl es nicht sehr warm war.

Wenige Minuten später war sie in einen erlösenden, traumlosen Schlaf gefallen.

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Hallo Leute,

Hab mal wieder die Zeit gefunden, einen Teil zu schreiben. Ist zwar nicht so gut geworden, aber es wird wieder spannender.

Liebe Grüße

Eure Chrissy

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