Kapitel 1

Der frühe Sommerwind war ziemlich kühl und schlug mit leichter Kraft immerwieder das Fenster gegen die Wand.
Es kitzelte Finn leicht an den Füßen, das reichte, um ihn wach zu bekommen. Er schoss seine Augen auf und setzte sich kerzengerade aufs Bett. Das war ein Fehler sich so schnell hinzusetzten, denn immer wenn er das nach dem Tiefschlaf tat, bekam er Kopfschmerzen und ihm wurde leicht übel. Er verzog sein Gesicht und wechselte den Blick zu seiner Komode die ihren Platz links von ihm hatte. Bemühlich streckte er sich zu seiner E-shisha, der er gestern erst das Liquit ausgetauscht hatte. Er zog den ersten Zug schon durch die Lunge, es schmeckte nach frischen Himbeeren, genau nach seinem Geschmack. Stirnrunzelt legte er sie auf seine Bettdecke weg. Er bemerkte das das Liquit ausgelaufen war, aber das machte nichts. Es war ihm kalt,er sah das er nichts an seinem Körper trug, was komisch war den gestern...achso ja stimmt sein Drogenwollen war schonwieder zu groß um es einfach so zu verdrängen. Finn drehte sich zu der Art von Schrank der braunen Komode hektisch um und riss eine kleine Tür davon auf. Mehrere kleine weiße und braune Päckchen, Liquit, Gras, Zigaretten, Rasierklingen und eine Plastikspritze konnte man davon erkennen. Er nahm die Spritze und drückte sie gegen seinen Arm in seine Ader. Er spürte wie sich das Heroin durch seinen Körper zog. Er legte sie nach seiner täglichen Benutzung wieder in den Schrank zurück und schloss ihn zu.
Als er aus seinem Zimmer draußen war und im Flur stand, hörte er seine Eltern über etwas sprechen und lauschte.

" Er ist zurzeit wieder total komisch drauf ", braune gelockte Haare besetzen Finns auserordentlich gutausehenden Vaters.

" Ja und ? was soll das jetzt bedeuten, wir wissen doch das er bestimmte Probleme hat und das Rauchen haben wir ihm auch beide erlaubt. "
Seine Mutter setzte sich immer gegen ihren Mann durch und zeigte immer wieder wie stur sie doch war.

" Ja das ist schon klar Liebling, aber das Ritzen ?
Ich meine, er redet kaum und ist nie hier bei uns. Ich mache mir genau solche Sorgen um ihn wie du es tust. "

" Ich habe ja auch nicht gesagt das du dir keine Sorgen um ihn machst, das soll ja auch selbstverständlich sein und das weiß ich auch so, aber ich denke er ist Alt genug um zu wissen was er tut und was die Grenzen sind. "

Christinia, Finns' Mutter, lief an Tom vorbei um in die Küche zu laufen und strich ihn mit ihrer Handfläche über seinen Rücken. Sie wollte, dass er sich ein bisschen abregte und sich nicht er soviel Sorgen machte.

Tom drehte sich um und lief mit ihr in die Küche und sagte mit besänftigerer Stimme, " Aber ich weiß nicht...er raucht mehr als vorher und ritzt sich jetzt schon Stufe zwei von drei...und ich will ja nichts falsches aufstellen, aber als ich in seinem Zimmer gestern Abend war, sah ich beim lüften eine Plastikspritze die man eigentlich für Insolin im Krankenhaus und so benutzt. "
Christinia drehte sich zu ihm um und warf ihm einen wütend Blick zu.
" Was machst du denn in seinem Zimmer ?! Kontrollierst du ihn jetzt auch noch ganz genau oder was !? "
" Nein das tue ich nicht...sie lag nur so auf seinem Bett und dann bin ich hingegangen um sie mir genauer anzusehen, das ist doch keine Kontrolle. Du bist auch nicht anders. " , unterstellte er ihr.
" Trotzdem ist das nicht ok von dir und das weißt du hoffentlich auch."
Sie unterbrach den Augenkontakt zu ihm und widmete sich wieder zu den Päckchen ihrer Nudeln.
" Was wäre aber wenn er sie für andere Dinge benutzt ? " , fragte er besorgt.
" Ich weiß nicht, wir müssen ersteinmal sicher sein ob er überhaupt Drogen oder ähnliches nimmt."
Ihre Stimme wurde leiser, sie konnte das Wort nicht abhaben.
Drogen.
Mein Sohn nimmt doch keine Drogen.
Anscheinend dachten sie das er noch schlafen würde, denn momentan verzichtet er gerne auf Schule.
Doch dem war nicht zumute, denn er hatte alles mitbekommen.
Er lief langsam zur Treppe und überlegte sich ob er runter gehen soll oder nicht, als er das Essen aber köcheln hörte, hatte er keinen langen Prozess gemacht. Er lief die Treppen herunter, nicht gerade leise, denn als sein Vater ihn hörte rief er ihn zu sich.
Sein Herz fing an zu klopfen.
Nicht nur vom Heroin das er tatsächlich seit gestern Nacht im Blut hatte, sondern auch von der herablassenden Stimme die seines Vaters.
Er ist im großen und ganzen nett und gerecht, sagte auch groß nie etwas zu der ganzen Sache, aber wenn es sich um Gesundheit oder Lügen handelt, dann sind beide nicht gerade die Lockersten.
" Finn kommst du mal bitte her " , rief Tom.
" Ja warte ich komm' gleich. "
Eigentlich interessiert es ihn nicht was sein Vater von ihm wollte, aber an seinen Eltern kommt er nur selten ohne gejammer vorbei.
" Ja was gibts denn ? " , fragte er.
" Ich wollte dir nur sagen, dass wenn du nicht mit dem Ritzen und mit dem Rauchen aufhörst oder es nicht weniger wird, du mit harten Konsequenzen rechnen musst mein Lieber und das mit den Drogen, da sehen wir noch was es damit aufsich hat ! "
Tom bemühte sich, nicht noch lauter zu werden oder gar auszurasten, was seine Stimmlage betrat.
" Welche Drogen denn ?! Ich nehme keine Drogen, ich hatte nochnie welche genommen und würde das auch nie tun. "
Finn wusste natürlich das er gerade gelogen hatte.
" Welche Drogen ? Junge ich weiß solangsam wie du tickst und wenn ich ehrlich bin, bin ich richtig enttäuscht von dir...Vorallem das mit der Spritze auf deinem Bett ' , er machte eine kurze Pause und tippte auf seine Hosentasche , ' oder nicht ? "
Shit die Spritze.
Sein Vater griff in seine hinteren Hosentasche und zog ein weißes kleines Päckchen hervor, Finn traute seinen Augen nicht.
" Was ? Du warst in meinem Zimmer ?! Du hast da nichts zu suchen, dass ist Privatsfähre ! Du hättest mich fragen sollen bevor du soetwas machst ! "
" Kann das sein das du dir vielleicht doch was spritzt ? "
Er musterte seine Augen, die etwas gerötet waren, sein Shirt das in der unteren Ecke mit einem kleinen Loch besetzt war und auf seine Jogginghose die noch normal aussah.
" Nein ? "
Sein Puls hatte noch nie solche saltos geschlagen, aber was sollte er denn tuen ?
Was sollte er denn dazu sagen ?
" Und wenn...welchen Grund hättest du Finn ? "
" Ich mache mir doch nur Sorgen um dich, versteh es doch ! " , wiederholte sein Vater zum gefühlten Tausendsten.
" Nein ich verstehe es nicht das interessiert mich auch nicht im geringsten was ihr fühlt ! Ich mache was ich will, das ist mein Leben und nicht euers ! "
Finn drehte sich zur Tür, stürmte heraus, nahm sich seine Schuhe und knallte die Haustür hinter sich zu.
Tom verstand ihn nicht, er wollte ihm nur helfen, obwohl ihm jegliche Gründe zustanden, Finns Leben selbst zu gestalten indem er ihn zu allem zwingt.
Aber dafür erinnert ihn Finn zu sehr an sein früheres Ich.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top