Weißt du noch, was du zu mir gesagt hast?
Kleiner Disclaimer: Dieses Kapitel enthält Gewalt verherrliche Szenen, die nicht für Personen unter 18 Jahren geeignet sind. Falls euch so etwas also triggern sollte, seht von diesen Szenen bitte ab!!!
Es gehört zu Theos Geschichte und ich wollte dass man seine Bewegründe versteht.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit <3
Eure Manu
Theo: „I'm not dying for you!"
Little Puppy: „I'm not dying for you, either!
But I will fight with you!"
Theo: „Ok! It's fine!"
Die Worte aus dem sicheren Fahrstuhl, nur sie Beide konnten sie hören und doch wusste jeder von ihnen, das sie erstunken und erlogen waren. Denn jeder von ihnen, würde sich vor die wild umherfliegenden Kugeln der Maschinengewehre werfen und sich damit den Jägern zu Frass vorwerfen, um den anderen zu retten. Doch wirklich zugeben, würde es trotzdem keiner von Ihnen....
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„Wir sollten reden Liam! Weißt du noch was du zu mir gesagt hast?" Wenn einer wusste wie man die knisternde Stimmung zerstörte, die elektrisierend die Haare zum aufstellen brachte, war es mit Sicherheit Theo. Denn genau an dem Moment, wo Liam den Kampf seines Lebens führte. Die Panik ihn so zerfraß, dass er glaubte sich vollkommen zu verlieren, dahin ließ ihn die Chimäre zurückspringen. Die gefühlte Angst steckte ihm immer noch in den Knochen, weshalb sich der Kleinere noch enger an den muskulösen Körper krallte. Die feine Stupsnase drückte sich an den nackte Haut seines Halses und nahm jedes Gramm des unwiderstehlichen Geruches ein, denn es beruhigte ihn. Liam wusste nicht warum gerade er solch eine Wirkung auf ihn hatte und doch wollte er gerade darauf nicht mehr verzichten. Zu lange lief er als wandelndes Pulverfass durch die Gegend, das bei der geringsten Erschütterung, Gefahr lief zu explodieren. Doch jetzt fühlte sich der junge Beta zum ersten Mal ausgeglichen und sicher, was sich durch seine leichten Schmatzgeräusche an Theos Ohr nur bestätigte. „Hey du kleines Schleckermäulchen nicht wieder einschlafen, ich warte auf eine Antwort!"
„I-ich..." Ächzend stützte sich Liam mit seinen Ellenbogen auf die muskulöse Brust, seine türkisfarbenen Augen musterten den braunhaarigen sehr intensiv, wollte er für sich abwiegen, wie er am besten anfangen sollte. Für die Chimäre gab es nämlich ein rotes Tuch und genau dieses war der junge Dunbar gerade wehend in die Lüfte zu halten. Fest drückten sich die Schneidezähne in die Unterlippe, die kurzen Finger, malten gedankenverloren unförmige Kreise auf der warmen Brust, währenddessen dem Jungwolf, die blaugrünen Augen nur noch bestätigten, endlich fortzufahren. „W-was hast du gesehen Theo?"
Und trotzdem gestaltete sich dies als äußerst schwierig, trieben den Teenager die Unsicherheit das richtige zu tun, zum undeutlichen Stammeln.
„Wovon redest du bitte?" Wie nicht anders von Liam erwartet, verstand ihm Theo keineswegs. Eine Begriffsstutzigkeit die man von der Chimäre so sonst nie kannte, sie trat ausgerechnet jetzt an die Tagesordnung, wo es für den kleinen Beta so schwer wurde, überhaupt noch die richtigen Worte zu finden. Fühlte er sich doch immer mehr zurückversetzt. Japsend holte er nochmals Luft, wobei seine Finger sich nahezu rabiat in den weichen Stoff von Theos Shirt griffen. „Auf der Straße. Im Auto. Da war..."
„Da war rein garnichts. Du Idiot hättest dich beinah selbst ins Aus geschossen. Verstehst du eigentlich wie knapp das war?" Es ging alles so schnell, sodass Liam überrascht aufschrie. Der überraschende harte Griff um seinen geschunden Körper, ließ ihn Scharf die Luft einziehen, was aber abrupt stoppte, als sich fast ihre Nasenspitzen berührten. „Du heilst nicht richtig und..."
„Shhhht..." surrte der kleine Welpe der Chimäre über die Lippen, dabei konnte er aber ein leichtes anheben der Mundwinkel aber nicht unterbinden. Denn allmählich verstand auch der durchaus manchmal etwas verpeilte Teenager, was zu dem enormen Gefühlsausbruch geführt hatte. Theo ließ ihn endlich durch die Mauer blicken, wohl nur einen winzigen kleinen Riss, aber durchaus gewaltig genug, um zu erfahren, was in diesem Moment sich in den intensiven grünblauen Augen widerspiegelte. Es lag Angst in ihnen, Angst die wohl mehr mit Liam zutun hatte, als es der junge Dunbar jemals vorher glauben konnte. Mit vorsichtigen Bewegungen, lagen die kalten Hände auf dem markanten Gesicht, die kurzen Daumen fuhren langsam über den zarten Flaum seiner Bartstoppeln, währenddessen Liam die letzten Millimeter überwand und für einen kurzen Augenblick, seine Lippen auf die von Theo legte. Sie küssten sich wohl nicht das erste mal, aber dieser hier war anders, voller Gefühl und durch keinen Widerstand gehemmt. Vielleicht war das der Moment, den sie brauchten und der türkisfarbene Augenträger, kam endlich zu den dringende gebrauchten Antworten, die ihm Theo schon so lange verwerte.
Viel zu kurz gingen die Beiden wieder auseinander, wobei sie ihre Augen aber nicht voneinander lassen konnten. Wie als würde der eine, den anderen magisch anziehen. Liam schluckte, zu gern würde er jetzt hier verweilen, die Zeit anhalten und alles andere für immer vergessen. Doch er wusste, während er die zarten Liebkosungen auf seinen Rücken spürte, das ihm die Zeit davonlief. Mit jeden leichten zuflattern seiner Lider, stand sie plötzlich da und hielt sein kleines zerbrechliches Herz in ihren Händen, währenddessen sie es immer fester zusammendrückte. Mit den krampfenden Gefühl in der Brust, jeden Moment zu ersticken. Beugte sich der junge Beta wieder nach unten und flüstere hauchend Theo etwas in die Ohren, in der Hoffnung er würde es endlich verstehen.
„Hast du jemals darüber nachgedacht warum?"
„Was willst du mir sagen Puppy? Was drückt dir auf der Seele?" Dieses Mal war Theo es, der seine Hände auf die Wangen des kleinen Betas legte. Dieses Mal zog er ihn näher an sich, seinen erhitzten Atem permanent in sein Gesicht pustend und es war einer dieser einen Momente, wo Liam mal wieder begriff, wie wunderschön der braunhaarige überhaupt war. Seine fluffiges weiches Haar, stand völlig unordentlich in alle Richtungen ab, die Blaugrünen Augen, leuchteten so intensiv, wie das taufrische Gras an einen sonnigen Herbstmorgen, während die perfekt geschwungene Nase sich alle paar Minuten kräuselte, wobei sein tiefroter Kirschmund sich mehrfach nachdenklich verzog und zum hemmungslosen Knabbern einlud. Liam seufzte, wie sehr könnte er sich in den Anblick verlieren, seine Finger durch Theos leicht kratzigem Bartstoppeln streifen, während seine gierigen lechzende Lippen, ganz andere Dinge tagten. Dinge, die sich plötzlich mit roter Warnweste so weit in den Vordergrund stellten, dass es ihm so schwer fiel, das unvermeidliche Thema anzusprechen.
„D-deine S-Schwester...Theo..."
„Was soll mit ihr sein?" Der Stimmungswechsel war so enorm, dass es Liam eiskalt den Rücken hinunterlief und nur die Stellen gnadenvoll verschonte, wo Theos warmen Hände verweilten, standen diese doch Plötzlich totenstill. „Der A-Alptraum...der U-Unfall...also..." kurz unterbrach sich der Jüngere, suchte nach Worten, die ihm plötzlich so dringend fehlten. Ganz tief zog er den beißenden nach Desinfektionsmittel versetzten Raumduft ein, bevor er endlich den Mut fand, dem Älteren die Ganze Wahrheit zu sagen. ..."Tara...ich weiß wie ungläubig das Klingt, aber sie scheint der Auslöser zu sein, der Virus...der Grund warum ich so schwächel.."
„W-was n-nein!!!" Fassungslos sah der kleine Beta dabei zu, wie sich Theo von ihm abwendete und fluchtartig aufstand. Sofortige Kälte kroch durch die Lacken, erfasste den verletzten Körper und ließ jede Faser deutlich erzittern. Er wusste dass es schwer werden würde, aber so schwer? Welchen Grund gab es denn dafür? Eigentlich kannte doch jeder die Wahrheit, die so unglaublich war, dass sie das Beacon Hills Departement vollkommen unter dem Teppich kehrte.
„Hör endlich auf Liam! Grabe nicht an Stellen, die unter dir nachgeben und dich ohne ein winzigen Hauch schlechten Gewissens gnadenlos verschlingen."
Es war ein eher schwierigeres Unterfangen seine steifen Knochen aufrecht zu bewegen. Doch der Jungwolf wollte antworten. Völlig egal ob er mit den Bekannten OP Hemdchen mehr zur Schau stellte, als er eigentlich wollte. Krampfhaft hielt er sich mit den Fingern am Rande des Bettes fest und ließ seine viel zu schweren Beine Richtung Boden baumeln, als ihn etwas auffiel. Es war unförmig weiß und juckte wie die Hölle. Die blauen Kulleraugen blinzelten ungläubig vor sich hin.
War das ein Gips? Wie war das nur möglich? Ok er heilte wirklich langsamer, das hatte sogar er selbst mittlerweile eingesehen beziehungsweise volle Kanne zu spüren bekommen, aber das er sich etwas brach, was wirklich stabilisiert werden musste? Als übernatürliches Wesen? Das beunruhigte ihn schon sehr und führte zu der Frage, die wohl wirklich nur er der Chimäre stellte. Denn jeder andere würde Theo als Antwort höchstpersönlich den Kopf abreißen.
„Was ist wirklich passiert?"
„Hey...mir gehts gut, ok?" Erstunken und Erlogen und trotzdem ließ Liam zu, wie Theo seine krampfenden Hände in seine nahm und ihn ein so zuckersüßes Lächeln schenkte, dass der kleine hormongesteuerte Teenager garnicht anders konnte, als ihn schmunzelt zuzustimmen „Ok" obwohl es das aufgarkeinenfall war, rieselte der Sand der Zeit doch rauschend an seinen Ohren vorbei, währenddessen die warmen süchtig machenden Lippen, von ihm Besitz ergriffen. Wie er Theo doch genau dafür in solchen Situationen hasste. Denn die Chimäre wusste ganz genau, wie er ihn um den Fingern wickeln konnte und das tat er mehr als genug.
„Hey Kumpel, was machst du denn für Sachen wir...oh stören wir etwa?" Das Kribbeln auf seinen Lippen, es bestand noch eine ganze Weile, selbst auch dann wo Liams Hände schon längst wieder die seinen waren und ihn das stürmischen Umarmungen seiner Freunde aufstöhnen ließ. Doch Mitleid erregte er bei seinen besten Freund wohl eher weniger, hatte dieser wohl ganz andere Pläne.
„Sieh mal einer an, du stehst also auf Kerle Liam? Na bei Theo wohl kein Wunder. Der ist schon echt heiß. Jetzt sag schon! Wie lange geht das denn schon?"
„I-ich...äh...w-was?" Der viel zu viel erreichte Informationsfluss, er führte bei den Teenager zur vollkommen Begriffsstutzigkeit, waren seine Gedanken doch noch bei jemand ganz anderen. Bei dem Menschen oder Chimäre oder Werkojote, der so intensiv nach herben Kiefernnadeln und süß-klebrigen Honig duftete. Gierig knurrende Töne durch seine strahlend aufblitzende weiße Zähne ließ, währenddessen er ihm immer wieder verführerische Küsse stahl und mit seinen forschen unnormal warmen Händen, an Stellen vordrang, die Liam in vollkommen andere Sphären brachte.
„Jetzt lass ihn doch erstmal Luft holen Schatz!"
Schatz? Ach stimmte ja Corey war ja mit in Bunde, was wohl nicht verwunderlich war, sah man die beiden Verliebten selten ohneeinander. Allmählich klärte sich der Nebel der spürbaren Empfindungen, die kribbelnd über seinen gesamten Körper jagten. Aufgewühlt griff er sich in das nach vorne liegende mittelblonde Haar, wobei er neben sich die verräterischen Signale einer absingenden Matratze spürte.
„Also ihr seid zusammen."
„Was?!!! Nein!!! Sind wir nicht. Wie kommst du auf so einen Blödsinn?" Liam klang dabei alles andere als glaubhaft, was wohl auch die ungewöhnliche tomatenrote Farbe, auf den sonst kränklichen Gesicht verriet. Die Hitze stieg ihn bis zur Haarwurzel und durchflutete Regionen seines Verstandes, was ihm erst richtig klar machte, was hier gerade passiert war. „Scheiße..."
„Also so scheiße sah das für mich nicht aus. Ihr habt euch eben beinah aufgefressen. Also rede dich nicht raus Liam." Mason hatte eine gewisse nervige Eigenschaft und zwar sich für Dinge zu begeistern die ihn rein garnicht angingen. So war es auch dieses Mal, als die schokobraunen Augen, unnormal weit aufrissen und die markanten Brauen, sich wellenformig zusammenzogen. Der Jungwolf seufzte ergebend, wobei er unbewusst die angespannten Schultern hängen ließ. Denn insgeheim sorgte den Teenager etwas ganz anderes, etwas was er für ihn eher untypisch, wenige Minuten später ansprach.
„Stört dich das überhaupt garnicht? Es ist immerhin Theo, der Theo Reaken, der mich fast dazu gebracht hat Scott zu töten, manipulativ und gerissen sich in unsere Mitte kämpfe und das gesamte Rudel, beinah vernichtete."
„Hey Li, halt mal die Luft an! Du wirst schon ganz rot." gab Manson mit seinen berüchtigten Zahnpastalächeln seinen besten Freund zu verstehen, der sich dabei gedankenverloren an die Wangen griff.
War das so? Verriet ihn sein Körper unbewusst, ohne das er selbst davon etwas mitbekam? Anscheinend schon. Ja die glühende Haut, die sich sogar seine Handflächen erwärmte, gaben es eindeutig Preis. Das Gefühl, was er Zähne zusammenbeißend aus seiner lauten pochenden Brust ignorierte.
„Ich glaub das liegt wohl an was ganz anderen Mason." Coreys Menscheneinschätzung war schon immer spektakulär. Vielleicht auch nur weil er durch seine spezielle Gabe genügend Möglichkeiten fand, die Person vor ihm, mit jeder angeeigneten Regung genauestens zu studieren. Sah man ihn doch nur, wenn er es auch wollte. Ja Manson fester Freund war auch übernatürlich. Genauso Chimäre wie Theo es war und doch wohl vollkommen anders. Argh...warum dachte er schon wieder an diesen verführerischen Werkojoten? Seiner ausgeprägten muskulösen Rückenpartie, das laszive Schmunzeln und die vorlauten Sprüche?
„Menschen fühlen eine Emotion nach der anderen Liam!"
Ach wirklich? Oder hatte Theo aka arrogantes Arschloch mit Lächerlichkeitssyndrom ihn damals im Auto wieder nicht für voll genommen? Denn wenn es so wäre? Warum konnte er das Gefühlte gerade kein Stück zuordnen? Völlig verstreut, wie die Samen einer angepusteten Pusteblume, prickelte es in seinen Bauch. Resigniert umflog er das hell durchflutete Zimmer, schwenkte seinen explodierenden Kopf hin- und her, als ihn plötzlich was bewusst wurde. Wo war er?
„Kumpel? Hey was ist denn?"
Richtig wahrnehmen tat Liam Manson keineswegs, als seine vergrößerten Pupillen auf die leere Stelle starrten, wo sie Theo das letzte Mal sahen und er könnte sich selbst in den Arsch beißen, es nicht vorher schon gemerkt zu haben. Von der Chimäre fehlte jede noch so mögliche Spur. Wieder einmal war er ohne ein einziges Wort verschwunden und hatte den kleinen Dunbar sich selbst überlassen, nachdem er den Schlüssel seines Herzes regungslos an sich genommen hatte. Liam fühlte ich plötzlich vollkommen leer und kraftlos. Erschöpft lehnte er sich an Mason. Die Person die immer noch neben ihm saß und dafür war er mehr als dankbar, als ihm nahezu willenlos die zuckenden Lider zufielen. „Es ist ziemlich kompliziert."
Sagte man das nicht so? Naja eigentlich wandte man diese Form eher an, um eine strukturierte standardisierte multiple choice Frage, mit so wenig Gegenfragen wie möglich zu beantworten. Doch eine wahre und ehrliche Antwort erhielt man damit nicht. Wie sollte man auch, wenn der, denn er betraf sich selbst nicht darüber im Klaren war?
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Wenn es ganz dunkel ist. Die klare Nacht, die nackte ungeschützte Haut zum frösteln bringt. Die leuchtende Sterne, düstere Schatten den seinen viel größer erscheinen lassen. Da passiert es. Das Erlebte findet ein klitzekleines Schlupfloch und dehnt es gnadenlos aus, bis das Selbst die Realität von der Fiktion nicht mehr unterscheiden kann...
Der kalte Metallboden verursachte eine Eiseskälte die bis in den kleinsten Knochen des liegenden kroch. Erschrocken riss er die Augen auf. Das vergrößerte Grünblau flimmerte, wobei sich panisch die flachen Hände gegen die Klappe drückten.
„Wumm...Wumm...Wumm"
„Wumm...Wumm...Wumm"
In Sekundentakt schlug er dagegen. Sein stark klopfendes Herz drückte sich schmerzhaft gegen seinen Brustkorb, als wollte es sich gewaltsam davon befreien.
„Theo..." ein unheimliches Flüstern...kaum zu verstehen und doch verstand er jede Silbe.
„Theo..." ein morsches Klacken und plötzlich viel er nach vorne, direkt auf den steril wirkenden Boden. Alles roch enorm stark nach Alkohol, hochprozentigen mit einen Hauch von Zitrone. „Desinfektion?" unruhig fuhr sein brauner Schopf hin und her. Wo war er? Was suchte er hier? Eben doch noch, da stand er Scotts Rudel gegenüber, währenddessen sich die Erde hinter ihm bebend auftat und...
„Theo..." wie in Zeitlupe sah er zurück. Erkannte das Mädchen, was einzig mal seine Schwester war. Gierig und machtbesessen, krabbelte sie auf ihn zu, mit klaffender Wunde von Brust bis Magen. Das Blut floss über den glänzenden Boden, wie als wegweißer zu ihm. Starr waren seine grünblauen Augen, die Farbe die auch sie trug und mit vollen Hass ihm entgegen schmetterte, während es ihm schreiend von den Füßen riss. Niemals mehr Schmerzen hatte er empfunden, als er sie spürte. Die eigentliche zarte kleine Hand, die sich durch ihn hindurchbohrte und sich das nahm, was ihr gehörte und für ihn war es in Ordnung. Eigentlich sogar war er erleichtert. Erleichtert endlich das Richtige zutun, als der letze schwache Atemzug, sein Blut durchtränkende Lippen verließ.
„Theo..."
Wieder der Ort, wieder das Gefühl von kühlen Metall und wieder die panischen Schläge um sich zu befreien. Doch dieses Mal hatte er einen anderen Plan. Dieses Mal würde er den Ausgang finden. Nicht noch einmal wollte er das Gefühl erleben bei lebendigen Leib sein Herz zu verlieren, während die gierig knochigen Fingen, sich in seinen Brustkorb bohrten. Dass der in ihm zu schlagender Muskel, vom Ursprung garnicht ihm gehörte, blendete der um sein viel zu junges Leben rennende, vehement aus. Von aufsteigenden Adrenalin gepackt, rannte er quer durch die Klinik. Routiniert dem einfallenden Licht der Gläserfront entgegen. Ja er kannte diesen Ort. Vielleicht sogar besser wie viele anderen, plagte ihn als Kind ein extrem fortgeschrittene Art von Asthma, die ihm beinah das Leben gekostet hätte. Mit quietschenden Sohlen auf PVC Boden kam er zum stehen, wie Schicksale doch manchmal spielten. Was wäre wenn es anders gewesen wäre? Wo wäre er dann jetzt?
„Theo..."
„Tara nicht!!!" Die rettende Tür, sie war so nah und doch so fern. Sein Herz nicht mehr das seine und das letzte was er spürte, war der harte Aufschlag seines Körpers auf dem kalten harten Boden.
„Theo..."
Seine Strategie war scheiße...gequirlte wenn man bedachte. Weglaufen war sinnlos. Sie würde ihn im Endeffekt immer wieder finden und genau das tat sie immer und immer wieder und jedesmal aufs Neue riss sie das Herz aus ihm heraus. Ohne mit der Wimper zu Zucken, leblos wie eine Puppe mit keinerlei Verstand und Gefühl. Theo schluckte dem tonnenschweren Kloß herunter. War er der Grund dafür. Hatte er das aus ihr gemacht? Auch wenn die Differenzen zwischen Ihren allmählich schluchtartig tief wurden, er ihre schützende zarte Hand zugebends suchte, wenn er weinend zusammenbrach. Der kleine verletzte Junge warf knallhart, ohne mit der Wimper zu Zucken, seine eigene Schwester den Schreckensärzten zum Frass vor. Allmählich verstand Theo. Das alles hier, war seine persönliche Hölle und jedes einzelne Gramm hatte er verdient, aus tiefster Seele.
Von dem Moment an blieb er stehen. Schrie nicht, zappelte nicht, sogar das Blinzeln stellte er ein und wartete regelrecht auf sie und sie würde kommen, da war er sich sicher.
„Es ist in Ordnung, du musst nicht aufhören!"
Er weinte hemmungslos, als Tara ihm wiederholt gegenüberstand. Doch wer glaubte, er trauerte um sich selbst, lag völlig falsch. Nein es war sie, seine große Schwester, der er alles nahm und jetzt alles zurückforderte und Theo würde sie gewähren lassen, solange es andauern würde und wenn auch für die Ewigkeit. Ganz kurz aber war da ein Gefühl, ein ganz geringes erhaschen von Gemeinsamkeiten, was sofort verschwand, als die Rippen knackten und der Muskel aufhörte zu schlagen...
Im Endeffekt blieben sie verbunden, wenn auch völlig anders als für Geschwister üblich. Der Jäger wurde zum gejagten, ohne die geringste Möglichkeit auf Vergebung....
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