Somedays I just sit and remember...


„Everyone wants to be someone's sun
to light up someone's life,
but why not be someone's moon to brighten in the darkest hour."

Panisch hämmernde Geräusche. Hände die wohl so nah an seiner bekanntlich hervorstechenden Stupsnase wedelten, aber nicht den geringsten Hauch an Sauerstoff, gegen die blässliche kindliche Haut wehten. Alles klang so dumpf und leblos, winzige kaum erkennbare Bläschen blubberten vor dem schwermütigen Türkis in die Höhe und verloren sich im Nichts. Verwirrt kniff Liam die Augen zusammen, um das negative Trugbild, was nur seiner träumerischen Monsterwelt mit knurrenden haarigen Wesen, mit gelblichen Visier und Sabber ausstoßenden Schandmaul entsprungen sein konnte, zu vertreiben. Aber nichts von alledem geschah, stattdessen allerdings spürte der blonde Junge diese unerträgliche Enge im Inneren seiner viel zu schnell schlagenden Brust, so intensiv, dass er glaubte, sich wieder in Ostflügel des Beacon Hills Hospitals zu befinden. Gezeichnet mit überbreiten Bandagen und den überaus einzuschränkenden Gips seines rechten Fußes, den ihn kaum Bewegungsfreiheit bot, währenddessen tief über ihn gebeugt, die düstere Leblosigkeit hereinbrach. Mit spitzten Messerschafen Nägel, die wie selbstverständlich in ihn eindrangen und sich ausgerechnet das Organ krallen wollten, was schon längst nicht mehr das seine war.
Das bitter weinende Herz, dessen Blut verschmierte Tränen bis an die Oberfläche drangen, es suchten nur den einen. Die Person, von der Liam den Anhang „Welpe" erhielt. Die ihn wegstieß, wie der seichte Herbstwind die Beschaffenheit einer Feder und trotzdem den festsetzenden Gedanken seiner intensiven allumfassenden blaugrünen Augen hier ließ. Ein Zustand künstlich partiellen Schlafes in Verbindung mit einem veränderten Bewusstseinzustand, der schreiend mit zitternden ausgestreckten Armen die Erlösung suchte...

Liam!!!"

Bis ihm das bekannte Tadeln zurückrief und die eben noch vorgestellte Umgebung wie durch einen Abfluss gluckernd verschwand. „D-dad?" Liam formte seine Frage lautstark in den elektrisierenden Synapsen, doch das direkte Aussprechen schlug fehl, stattdessen zeigte den verzweifelten Jungen eine der enormsten Naturgewalten wessen Territorium er hier ungefragt betreten hatte. Seine türkisfarbenen Augen traten ungewöhnlich weit hervor, wobei er sich Panisch an die verklemmende zuckende Kehle fasste. Das Gefühl von zerrissenen Fasern ließ ihn bedeutend aufwimmern und als der 17-jährige Teenager, gefangen in den kleinen kindlichen Körper seiner Erinnerung, glaubte für immer in zwei gerissen zu werden. Ein Zustand, den bisher der klägliche hüpfende Muskel für sich ganz alleine beanspruchte und doch keineswegs aufzuhalten war, knipste man plötzlich jegliche ersichtliche Helligkeit aus.
Tiefes durchdringendes Schwarz, was nicht einmal die reinste Struktur zuließ erfasste den mittlerweile vor Erschöpfung gezeichneten Körper. Wie ein Seilzug, der sich ruckartig zusammenzog und Liam willenlos zu Fall brachte, in das im Effekt unter ihm aufgetretene Loch der Verdammnis, wo er schwächelnden mit tief verschlossenen Lidern herabsauste. Nur sein Gehör war anscheinend noch voller Funktion und signalisierte ihn ein stetiges Gefühl. Das Gespür von zu schnell antreffender Luftmaße, dessen enormes Rauschen ihn vermehrt quälte und nur einen Gedanken wie ein Echo hallend durch seine zischenden Nervenstränge jagte.

Der Moment war gekommen...Liam Eugene Dunbar würde sterben und dieses Mal endgültig...

<<<<———-

Es war die runde leuchtende Kugel, die Liams flatterndes Türkis als aller erstes streifte, während der Jungwolf völlig verwirrt die Augen aufschlug. Sein Atem ging wiedererwartend viel zu schnell, wobei er sich schützend mit den vor Kälte steifen gewordenen Fingerknochen an die bebenden zierliche Brust griff...
Badum...Badum...Badum..."
Rasend mit regelmässigen Aussetzern und doch so pulsierend das ihm die glühende Hitze in den Kopf schoss. Ein kontinuierliches Brummen, was nur eines bedeuteten konnte. Er lebte, ja verdammte scheiße ja!!! Er war höchstpersönlich splitterfasernackt schlotternd durch den Sumpf der blutgetränkten Verdammnis getreten und hatte Misses Ekelhaar mit faulen Nachgeschmack den prachtvollen Stinkefinger direkt in die zerfallende Visage gedrückt. Wie ein elender Eiter durchdrängter Pickel, der mit einen fast geräuschlosen „Plopp" in sich zusammenfiel und nichts übrig ließ, wie ein klägliches Häufchen stinkendes Kohlendioxid und auch wenn er die Freunde bei seinem jungendlichen grinsenden Leichtsinn kaum in Saum halten konnte, während der Beta wild pfeifend sich im Kreise drehte, gab es da doch das kleine krümelige Stück Verstand, was sich durch die Kurvenreiche Landschaft der Euphorie stritt. Das Ganze hier, ihr tagelanges Rendezvous der Nachtschatten, gereicht mit verdorbenen Lebensmitteln, ging viel zu leicht von statten.

T-Theo..."

Nein...nein...nein!!!" Schrie er gefrustet über seine bläulichen Lippen, wobei bei jeder kläglichen wiederholen seines erfolglosen Hilfeschreis die ungewöhnlich zu hell geratene Stimme allmählich erstarb. Warum der sonst so wundervolle rosige Schmollmund allmählich seine so prägnante Farbe verlor? Das war schnell zu erklären, oder auch wieder nicht. Denn wenn er der unerfahrene Jungwolf wirklich voll auf diesen Schauspiel einließ und den Weg einschlug, der im leuchtenden Neongrün ihn dazu verführen wollte, dann entschied er sich dafür zuzugeben, immer noch nicht das rettende Licht erreicht zu haben. Ganz im Gegenteil, er konnte das blendenden hell erstrahlende Glitzern, was seine niedliche Stupsnase kräuseln ließ, nicht einmal erahnen.

B-bitte h-hilf m-mir!!!"

In der Bewegung erstarrt drehte sich lediglich der mittelblonde Schopf dem Geräuschpegel zu, wobei die viel zu langen vordersten Strähnen ihm tief ins angespannte Gesicht fielen, war Liam sich doch ziemlich im Klaren, was ihn dort erwarten würde. Eine Szenerie die er schon einmal erlebte, vor nicht allzu langer Zeit, als er glaubte mit seiner übereifrigen Aktion Theo das Leben zu retten. Dass sich sein schwarzer Pickup überschlagen würde, war genauso wenig mit eingerechnet gewesen, wie den nicht mehr lebendigen Familienüberhang erst richtig auf sich aufmerksam zu machen und doch geschah genau das. Der überforderte Babywolf befand sich hüfttief im eiskalten Gewässer, nicht mehr als zwei Schritte von den rachsüchtigen schwarzhaarigen Seeungeheuer entfernt. Unverständlich schüttelte es Liam durch, ob jetzt durch die immer prägnantere Kälte, die langsam aber stetig jeder seiner blutgetränkten Adern gefrieren ließ oder sei es sein Stimmungswechsel, der so rasant stattfand, wie die Wetterlage eines Apriltages. Denn hier war er schon einmal gewesen. Fühlte den Schmerz des kleinen weinenden schwarzhaarige Mädchens, was völlig unterkühlt ihre halbtauben Hände nach oben streckte, während ihr wimmernd bittere Tränen über die blaugrünen Augen liefen. Dieselben die Zeitgleich emotionslos über die Brücke gingen. Viel zu fest schoben sich die weißen oberen Schneidezähne in das gefrierend Fleisch von Liams Unterlippe. „Wie oft konnte ein einzelner Mensch dieses Gefühl ertragen" Stellte er sich selbst die Frage, als ihm die Bilder zeitgleich seine Türkisen feuchten Augen aufzeigten und im Gedankenspiel im Inneren aufploppten wie ein durcheinander geratenes Memory, ohne die Möglichkeit, als chlorreicher Sieger daraus hervorzugehen.

Gehen!!! Geschwind das Weite suchen, wie ein Wirbelsturm um das gesamte Land fegen und jede niederträchtige Kreatur an sich reißen. Allzu gerne hätte Liam seine schlaksigen Beine dazu genutzt für was sie da waren, doch jeder Versuch schlug fehl, sei er auch noch zu klein gewesen. Stattdessen stand er weiter da, wartete gezwungenermaßen ab, währenddessen seine Finger ohne seine Erlaubnis ihre Aufgabe einstellten. Jede funktionale Funktion fühlte sich vollkommen verkehrt an, als würden sie nicht zu ihm gehören. Der kleine Beta schluckte, wenn ihn nicht langsam etwas ideales einfallen würde, dann wäre es das gewesen. Nicht dass dieser schlussfolgernde Gedankengang einer Vielzahl von Serienschaltungen schon stattfanden, aber die Angst war nunmal noch schlimmer, wie die Szenerien vorher. Auch wenn der Jungwolf sich sicher war, nur einer Erinnerung beizuwohnen, wo ihn weder der junge Theo noch das sterbende Mädchen Tara hören würden.

Seufzend griff sich Liam in das nasse abstehende mittelblonde Haar, die taube Oberfläche seiner Haut verursachte nicht unweigerliche Schmerzen die den Teenager scharf die Luft einziehen ließ. Er verstand nicht warum er fühlte? Warum seine Sympathien Emotionen hervorrief, die ihn kullerartigen Tränen vergießen ließ? Nichts von dem hier war real. Moment...was hatte er da gerade von sich gegeben, währenddessen sein Hirn damit beschäftigt war, jede noch so unwichtigen Nerv zum schlottern zu bringen? Überraschend riss er seine Augen auf, wobei das Türkis das Leuchten der Sterne widerspiegelte, war diese kalte Nacht doch Glasklar. Aber natürlich, das alles hier entstand durch ihre wilde krankhafte Suche nach Rache. Was wäre also wenn Liam genau dies für sich nutzte? Fast schon Euphorisch grinste der Jungwolf in sich rein, währenddessen seine hervorstehende Stupsnase weit nach oben stand. Denn seit langem empfand er wieder so etwas wie Zuversicht. Zwar schwerfällig aber doch kraftvoll setzte er im eiskalten Wasser wenige Schritte voran holte tief Luft, wobei ihn die kühle temperiere Luft doch mehr überraschte, als ihm lieb war und er hustend ihr etwas entgegen brüllte.
„W-Was willst d-du damit b-bezwecken Tara? E-Er wird d-dich nicht r-retten kommen!"

Nein...Liam war sich überhaupt nicht sicher ob er Gehör finden würde, denn schließlich fand vor ihm immer und immer wieder derselbe Abschnitt statt, wie ein Staubkorn der sich nahezu auf der verspielten Schicht einer DVD eingebrannt hatte und in den gleichen Intervallen auf den Anfang sprang, bis plötzlich alles vollkommen stoppte und ein zischender Blitz direkt vor ihm Einschlug. Der Beta schrie wie am Spieß, wobei er durch seine panische Bewegung den Halt verlor und für einen kurzen Moment, komplett untertauchte. Es fühlte sich an wie pures gefrorenes Eis, was seine nackte empfindliche Haut vollständig aufspießte. Wild ruderte er mit den Armen, ohne noch die reinste Orientierung zu haben. Aber er schaffte es einfach nicht mehr nach oben. Dabei war die rettende Oberfläche direkt über ihn und doch verließ ihn der Kampfgeist. Die so notwendige Luftbläschen drückten sich hüpfend durch Stupsnase und Mund und als der Jungwolf gewillt war, endgültig das Türkis mit dem leblosen Nachtblau einzutauschen, zog ihm etwas rabiat nach oben.

Liam keuchte erschrocken auf, als er in das intensive Blaugrün sah. Die wundervollste Farbe die er je erfasste und gleichfalls war es die Nuance, die ihn am meisten Angst machte. Denn vor ihm stand nicht Theo, nachdem sich der Beta so sehr sehnte. Dessen kratziger Flaum seine blasse Gesichtshaut streifte während ihre Münder gierig aufeinander trafen. Hier stand das kleine wimmernde Mädchen, dessen strubbeliger langhaariger schwarzer Schopf sich um 360° verdreht hatte, währenddessen sie ihm Dunkel etwas mit stinkender Fäulnis behaftet, gegen das erschrockene Gesicht blies...

„Mich vielleicht nicht, aber dich kleiner niedlicher Welpe."

<<<<———-

Liam?"

Erschrocken zuckte der kleine Beta zusammen, wobei ihm ein prägnanter elektrisierender Schmerz vom Schulterblatt bis zum kleinen Fingerknochen des rechten Armes, scharf die durch modrige Feuchtigkeit versetzte Luft einziehen ließ. Verwirrt regte er seinen Kopf, seine Lider schlugen mehrfach auf und zu, bevor ihm etwas klar wurde. Er kannte diesen Ort. Den durchgängige kalte Wind, der ein unfreiwilliges Frösteln seines erschöpften Körpers verursachte. Das regelmäßige Plätschern von übergroßen Tropfen, die auf widerhallendes Gestein trafen und die unmenschlichen Ausstöße des lebensnotwendigen Sauerstoffes, die nur von einer Maschine kommen konnten. Ja Liam Dunbar erinnerte sich ganz genau. Damals war er gerade 16 geworden und hatte zum allerersten Mal so etwas wie eine Beziehung, wenn man das so nennen konnte. Denn die Beweggründe warum er und Hayden ein Paar wurden, waren alles andere als normal. Sie waren nicht normal. Er ein Betawerwolf mit überschwänglichen Aggressionspotenzial und sie eine Chimäre, künstlich erschaffen von den Schreckensärzten, die sie ebendem gerade hier festhielten. Wenn man es genau nahm, waren sie eigentlich an Hayden interessiert gewesen. Er dagegen trat ganz zufällig mit den zu kurz geratenen flinken Füßen, in die zuziehende Schnalle, die sich bis jetzt schmerzend um ihn drückte. Aber was sollte er machen? Er liebte nunmal dieses Mädchen. Die Klassenkameradin, die ihn eigentlich bis zum Teufel komm raus nicht ausstehen konnte und ihm fortan das Leben schwer machte. Dabei war es damals nichts anderes als ein harmloser Unfall. Sie gab ihn nämlich bis dato die Schuld daran im Jahrbuch der 6. Klasse zum Gespött der kompletten Schule geworden zu sein. Nur wegen einer etwas demolierten Nase und ein prägnanten Übergroßen Veilchen. Jedoch war sie es doch gewesen, die in dem Kampf, den er mit große Klappe und nichts dahinter Connor geführt hatte, hineingeraten war. Niemand hatte sie dazu gezwungen, sich mal wieder beweisen zu müssen. Somit landete Liams vorschnelle Rechte, in ihrem schreienden Gesicht und als ob das Ganze nicht schon schlimm genug gewesen wäre, fingen die Probleme gerade erst an. Von präparierten Kaugummi auf seinen Sitzplatz, bis hin zu blutigen Nasen und tränenden Türkisen Augen.

Aber vielleicht war es vielleicht genau diese Eigenschaft, die der Jungwolf an ihr bewunderte. Die Willensstärke ihr Ding voll und ganz durchzuziehen, egal wie schwermütig der Weg auch werden würde. Höchstwahrscheinlich hatte der unsicherer Beta genau diese ausstreckende Hand gebraucht, die er nie wieder loslassen wollte, auch wenn dies für ihn die ewige Verdammnis bedeutete? Das war jedenfalls der Glauben des Teenagers vor genau einem Jahr gewesen. Jetzt allerdings, wagte es Liam nicht einmal den kurzen mittelblonden Schopf zu ihr zu drehen. Stattdessen fokussierte er sich auf die immer näher kommenden Schritte, den Schatten, der sich durch das nicht überwindbare Gitter erstreckte und diesen wundervollen geheimnisvollen Blaugrün, was sich willenlos in sein strahlendes Türkis bohrte.
Moment diese Augen? Das laszive Schmunzeln und der in einer Perfektion durchtrainierte Körper, der durch das graue verklemme Shirt, bis zum kleinsten Detail genausten zu erkennen war? Liam war sich völlig sicher, es konnte nur er sein. Der Werkojote alias Chimäre, nachdem sich sein stark schlagendes Herz nahezu verzehrte und der dafür sorgte, auch im Sumpf völliger Traurigkeit ein leichtes Lächeln auf den kirschroten Mund zu zaubern, wenn auch nur für gefühlte Sekunden. Eine Zeitangabe, wo sich Wimpern beim nächsten Augenaufschlag kurz trafen, denn der verletzte Welpe, wusste was gleich passieren würde und alleine der Gedanke daran, ließ ihn so eine erstickende Enge erfühlen, wobei er laut wimmernd, seinen unverletzten Arm nach ihm ausstreckte.

Warte Theo!!!"

Funken, die wie unzählige Blitze zischend in den feuchten Boden aufschlugen und mit der doppelter Wucht, auf den am Gitter rüttelnden Körper eingingen. So schnell Liam auch nach vorne humpelte, es kam ihm wie in Zeitlupe vor, wie sich jeder der krampfenden Finger langsam löste, die Kniekehlen einsackten und das sonst von nichts unterkriegende Großmaul mit einen dumpfen Geräusch auf den harten Gestein mit den brünetten Schopf aufschlug.

„Theo? Bist du in Ordnung?" Nahezu flüsternd kamen diese Wörter über die zitternden Lippen des Jungwolfes, während seine gläsernen Kulleraugen sich über den liegenden Theo erstreckten. Auch wenn er eigentlich wusste, das die Chimäre keinen einzigen Kratzer davongetragen hatte, fiel es Liam extrem schwer, den so dringend benötigten Sauerstoff durch die kräuselnde hervorstechenden Nase zu ziehen, zu starr war sein Bewegung und kraftlos der Stand. Seine Kehle verengte sich schmerzvoll, die zitternden Beine gaben nach und bevor sich Liam versah, schlugen die knochigen Kniescheiben auf der brutalen Härte des wiederhallenden Bodens auf. Die enorme Wucht pulsierte über das gesamte Skelett, übertrug auch auf die Nerven die unkontrolliert erzitterten und es den 16-jährigen Teenager kaum möglich machten, mit seinen fast tauben Handflächen in die eben erlebte Gefahr zu greifen. Ohja der unvernünftige Welpe wusste haargenau wie sich das anfühlte, hatte er mit dem plötzlichen Nahtot, der die Glöckchen der Himmelsforte erklingen ließen, doch selbst Bekanntschaft gemacht und eigentlich würde sich Liam wohl selbst als intelligent genug einschätzen, den gleichen Fehler nicht wieder zu tun, auch wenn er ersichtlich keine Lesehilfe auf der niedlichen Stupsnase trug. Aber es lag eben Theo vor ihm, die Person, die er in diesem Moment eigentlich noch skeptisch beäugt hatte. Nahezu feindselig war er gegen ihn aufgetreten, was ihm Endeffekt von der ungefilterten Wahrheit nicht einmal mehr einen winzigen Fußschritt messbar schien. Denn sein geräuschvoll grummelnder muskulöser Bauch konnte mehr als nur streitbar sich zur nächsten Nahrungsaufnahme melden. Eigentlich hatte dieses Organ schon fast hellseherische Züge, die der Jungwolf zu seinem Leidwesen nur viel zu wenig nutzte.

J-ja...Ja...alles...gut."

Da war es wieder. Das sprunghafte Flattern, was die allumfassende Kälte um ihn herum in Sekundenschnelle vertrieb und eine wohltuende Wärme hinterließ. Geräuschvoll seufzte er auf, wobei er Theos betörender Duft aus frischen Kiefernnadeln mit einem winzigen Hauch goldgelbem Honigs intensiv durch seine Atemwege zog. Wie sehr würde er sich darin jetzt verlieren, einfach an Ort und Stelle ohne jegliche Bewegung stillstehen und jedes noch so geringe Merkmal, was doch so enorm wichtige für ihn war mit seinen unruhig Muster führenden Pupillen erfassen. Theo war wohl um einiges Jünger, als es den Jungwolf seine verwirrten Gedanken widerspiegelten, aber auch schon damals, zog sein geheimnisvoller Charakter einen magisch an. Mit gegeltem hocherstrecktem brünetten Haar, glatter rasierte Gesichtshaut wie das eines Kindes und das strahlende Grün seiner Augen, die sich als den dringend gesuchten Wegweiser aus der Dunkelheit herausstellten. Liam schmunzelte leicht auf, warum war ihn das damals nur nicht aufgefallen?

Liam?"

„K-kannst du Hilfe holen?" Eigentlich wollte er das überhaupt nicht sagen. Vielmehr den drängenden Gefühl nachgeben, sich schluchzend in seine muskulöse Arme zu werfen. Die schnäuzende Stupsnase, nahe der pulsierender Halsschlagader zu quetschen und genussvoll die kreisenden Bewegung der geschickt vollführendem Finger, über seine ausgeprägte Wirbelsäule genießen. Mitleidig biss sich der kleine Babywolf in die hervorstehende rosarote Unterlippe, währenddessen er sich selbst schützend mit einen Arm umschlang. Warum zum Teufel erkannte man immer zu spät, was das Richtige für einen war? Wie konnte er nur dem ausgeblichen blauen Jeep und unruhig stotternden Dieselmotor, vollkommen entgegengesetzt von ihm passieren lassen? Denn insgeheim wusste Liam doch schon längst an welche Seite er gehörte. Dorthin, wo die zierliche kleine Hand, sich perfekt in die schützende größere legte. Worin samtiges Waldgrün, das ungestüme Türkisblau magisch anzog und dunkle Schatten, durch helles Licht verpufften. Stattdessen war der einstig 16-jährige Teenager gezwungen, wie eine eins zu eins perfektionierte Marionette seiner selbst, wo sich die Nylonfäden geräuschvoll bis zum äußersten anspannten, zu agieren. So geschah es also, dass der verwirrte Beta genau an der Stelle stand, wie von 12 Monaten. Wo ihn Theo vermittelte den schützenden Abstand zu suchen und auch wenn er sich mit kurzen zappelnden Füßen und zu Fäusten angespannten Händen wehrte, bewegte er sich ohne zutun, an die Seite, die er damals für die absolut richtig hielt...Hayden...

„Ich bin die Hilfe"

Doch sein Blick blieb bei ihm, währenddessen das Brummen der Generatoren immer dumpfer in seinen Gehörgängen pulsierte und sich das nicht überwindbare Hindernis, fast wie von selbst aufschob. Ja Theo war die Hilfe. Eine ganz besondere die nur für ihn ganz alleine zu existieren schien. Müde schmunzelte der Jungwolf auf, wobei seine vor enormer Müdigkeit geröteten Augen kaum noch in Stande waren, die Gegenwart an sich ranzulassen. Obwohl war es das überhaupt? Ganz sicher nicht. Auch wenn sich die warmen kräftigen Arme, die ihn beschützend an die verführerisch duftende Brust drückten unbeschreiblich anfühlten. So einmalig dass er sich den Strom der Erschöpfung willenlos anschloss und den bekannten schlagen seines Herzens lauschte, als verbal knurrend, sodass sich rasant seine empfindlich Nackenhaare aufstellten, jemand seinen Namen rief...

LIAM!!!"


Und weiter gehts.
Leider noch etwas unregelmäßig, weil ich immer noch kränkel, aber es wird.

Manu ❤️

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top