Ich werde nicht für dich sterben!
Und plötzlich triffst du jemanden,
der deine kleine GRAUE Welt,
wieder BUNT macht.
🐺
„Die Sonne, der Mond, die Wahrheit."
Liam formte diese Worte prägnant über seine angeknabberten voluminösen rosigen Lippen,
wobei sich der glänzende Ozean seine Sichtfenster flackernd schlossen. Er ignorierte das durchtriebene Geschreie der Fremdlinge, die sich als seine Mitschüler ausgaben, dessen Köpfe wie qualmend aufsteigende Schatten seinen Sitzplatz immer näher kamen. Die zu kurz geratenen Fingernägel standen senkrecht zur Tischplatte, den Gegenstand, der ihm gerade eben noch das Symbol offenbarte, was die Fassade zum wackeln brachte. Von einzelnen Erschütterung, die zu tief abgründigere Rissen führten, gefolgt von Gesteinsbrocken die jedes vorher dagewesene Bildnis, in tiefes dunkles Nichts verwandelten. Die 3 auf 3 Meter lange hellerstrahlende Fensterfront knarzte verräterisch und zersprang in millionstel scharfkantige funkelnde Splitter, die kaum noch mit den bloßen Kulleraugen erkennbar waren. Jedenfalls wenn es sich um die türkisfarbenen intensiven leuchtenden von Liam handelten, die sich gerade erst jetzt dazu entschlossen, der brutalen Welt wieder Gesellschaft zu leisten, obwohl der Teenager sich immer weniger dazu überwinden zu können, diesen eigenartigen Szene überhaupt noch ein Minimalismus an Glauben des jungenhaften mittelblonden Schopfes zu schenken.
„Hey Kumpel, alles ok?"
Der starke und zeitgleich sorgsame Griff an seinen Schultern, Liam konnte nicht wiedersehen erleichtert den angehaltenen Sauerstoff durch seine angespannten Lungenflügel zu lassen. Zu sehr übertrumpfte ihm das Gefühl nachdem bekannten, den wiederholenden Gefühl der Freundschaft.
Die er zeitweilen mit seinen besten Buddy Manson pflegte. Der quirlige und zeitgleich besinnende Mensch der ihn genauso akzeptierte wie er war.
Ein 17-jähriger Teenager mit einen enorm großen Aggressionspotential, dessen nahestehenden Freundschaften immer damit rechnen musste, das ein sabberndes zähnefletschendes knurrendes Individuum dazu gewillt war, gnadenlos verherrlichend seinen Gegenüber den zuckenden Kopf abzureißen.
„Liam..."
Wie durch klebrige zuckersüße Watte gepackt vernahm er das dumpfe Rufen seines Geburtsnamens, der sich plötzlich so fremdartig anhörte. Wie ein Trugbild was auf Teufel komm raus aufrecht gehalten werden sollte und doch langsam durch den Verlust der Statik erschütternd zusammenfiel. Genauso wie Liam selbst, der glaubte die fest auf sein zweifelndes Falten gelegtes Gesicht, die schwindele Maske der korrupten Lügen direkt erfassen zu können. Fassungslos legte er den mittlerweile pochenden mittelblonden Kopf schief, verstand er doch bei Weitem nicht, dies nicht bemerkt zu haben. Das Gespür etwas zu erfühlen was dort niemals hingehörte und mit jeden nervösen Aufeinandertreffen seiner langen geschwungenen Wimpern sich nur noch weiterhin quälend verstärkte, sodass der Teen sich verzweifelt mit den vor Nervosität verkrümmten Fingern in die durcheinander geratenen Haarsträhnen greifen wollte. Jedenfalls war dies sein Plan gewesen, einer der wenigen die er beeinflussen konnte und zu funktionieren schien, bis die vor Überforderung zuckenden rundlichen Pupillen etwas in Augenschein nahmen, was alles davor abgelaufene in den Schatten stellte. Ein Hehl wer Böses dabei dachte, stand der etwas zu klein geratene 17-jährige doch noch immer rücklings der dunkel verschwommenen Mächte, die seine empfindsamen kurzen Nackenhaare im Nu in eine Aufrechte Position eintauschten. Aber auch wenn das wohl das absonderlichste Zeichen hätte sein können, jedenfalls für einen törichten Jungen der alles in Frage stellte, sah er vor sich doch etwas an seinen Händen kleben, was definitiv nicht hierher gehörte.
Schon wieder dieses Gespür, was er mit schwindelnden Ausreden wie Schlafmangel, Ungleichgewichte Hormone oder einfach nur vollkommener Stress versuchte zu kompensieren und doch sah das funkelnde leicht in Feuchtigkeit geratene Türkis ihm exakt entgegen. Graue Ebenen mit jeder Faser dunkler werdende Nägel, gespickte mit einzeln vergessenen Hautfasern getunkt in reinem Blut. Liam erschrak bei diesem Anblick so sehr, sodass er nicht mehr nicht richtigen Rhythmus fand, um die Lebensnotwendige Luft in seine eingesacktem Lungenflügel zu transportieren. Völlig in Wahn griff er beherzt nach seiner Kehle. Mit dem Händen, die ihn plötzliche soviel Angst machten, versehen mit Werkzeugen die eindeutig nicht die seinen sein konnten, auch wenn ihn die immer lautere flüsternde Stimme, hinter seinen Stammhirn, etwas ganz anderes weißmachen wollte.
„Du hättest hier in Ruhe dein Dasein pflegen können kleiner unvernünftiger Welpe. Aber wenn du nicht willst, muss ich dich wohl in die böse grausame Welt entlassen."
Die Zeit schien still zu stehen. Staubflocken standen starr in der Luft und verharrten an der Stelle, wo sie eben noch grenzenlos durchlässig federleicht durch die Atmosphäre flogen. Starr und zeitgleich empfindlich durch eine achtlose Berührung, was wie ein hauchdünnes Glas zu Bruch gehen würde und trotzdem war Liam gewillt dazu, die forschende Krallen artige Muster darauf hinzubewegen, hätte sich nicht etwas zeitgleich spürbar schmerzhaft in seine Nerven anspannenden Schultern gebohrt. Er spürte die bekannte feuchte Wärme mit derselbigen Intension wie es seine Finger taten, als er seinen Kopf zu den schon fast modrigen Atem entgegen trat. An einer Stelle, wo der Teenager bis eben noch das kleine bisschen Sicherheit durch seinen besten Freund Mason erwartete und bitter in Form von Fäulnis und leblosen Zeitgefühl enttäuscht wurde. Eine gräulich wirkende Maskerade, die gesprenkelt Ähnlichkeit mit einer zerschlagenden Porzellanpuppe aufwies, aber das auch nur fast. Denn das hier war bedeutet schlimmer, auch wenn Liam solche Puppen um Längen verabscheute, die ihn an nicht vergessliche Horrorgeschichten erinnerten, die damals nicht für die türkisfarbenen Kulleraugen des viel zu jungen Dunbar bestimmt gewesen waren, wünschte er sich doch viel lieber in dieses Trugbild der Angst zurück, in der Hoffnung endlich daraus erwachen zu können.
Ja Liams wahres ich zeigte ihm die verschlossene Tür, welches von Innen, vor völliger Verzweiflung erschütternd dagegen Schlug und einen, mit jedem achtsamen Schritt darauf zu, die übergroßen Schweißperlen auf die Stirn wandern ließ. Trotzdem schaffte es der schwächelnde Jugendliche, den leuchtend rot glühenden Griff mit letzter angesparter Energie so kraftvoll an sich zu ziehen, sodass die Schlösser laut knackend in einzelne Teile zerfielen und sich achtlos auf den hallenden schmierenden Boden verteilten. Auch wenn dies wohl ausgereicht hätte, um die volle Aufmerksamkeit von Liam zu erhaschen, galt diese etwas ganz anderem. Einer sogenannten Gestalt, die sein Ebenbild hätte sein können, wenn auch mit gewissen sehr genau detaillierten Abstrichen. Vor Strom stehenden angespannte Gesichtsmuskel, hervorblitzende scharfkantigen Schneidezähne und hell erleuchteten goldenen Augen. Der Jüngling schluckte so stark, dass ihm der Adamsapfel erneut hervortrat, während er seine zitternde vor seelischen Erschöpfung gezeichnete Hände nach sich ausstreckte. Sich? Natürlich, eine andere Möglichkeit konnte dieses Ereignis für Liam überhaupt nicht denkbar machen. Er spürte es, jetzt in diesem Moment so prägnant deutlich, als das verkümmerte staubige Puzzleteil direkt vor ihm lag. Die quälende Leere, die schon die ganze Zeit in seinen Inneren diese unklärliche Ruhe an den Tag rief und je näher seine Fingerkuppen den ersehnten Ziel waren, endlich Erlösung fand.
Aber wie so oft, spielte man hier nicht nach Liams Regeln, sondern ganz allein nach ihren. Den Wesen mit dem hier alles anfing. Der Mensch, der einzig mal ein kleines vor nie endender Traurigkeit empfindsames Mädchen gewesen war und jetzt zwischen den Welten umherwanderte, um sich so gewaltsam an allem zu Rächen, die sie dafür Verantwortlich machte, was ihr damals zustieß. Jedenfalls glaubte Liam das noch, als ihre vor uralter zersetzenden Graberde gespickten Hand, sich tief in seine Brust bohrte und das um sein Leben schlagendes Herz, wie selbstverständlich an sich riss. Aber je länger er japsend vor unerträglichen negativen Emotionen darüber nachdachte, kam er bei weitem nicht auf einen gemeinsamen Nenner und das Konstrukt von willkürlichen Zahlen zu lösen. Denn hätte Tara einfach nur das gewollt, was ihr nach ihrem Irrglauben immer noch zustand, wäre der Alptraum wohl schon längst in eine hellerleuchtende meterlangen grasgrünen Wiese, mit wild um sich schlagenden kunterbunten Schmetterlingen und süßlich duftenden Blumen gewechselt. Doch Liam stand nicht mit den zu kurz geratenen nackten Füßen im taufrischen Gras, sondern glaubte mit jeder ungleichen Zuckung noch tiefer in den lehmigen stinkenden Boden zu versinken, währenddessen etwas unerwartetes Feuchtes seine angespannte linke Wange streifte.
„Was..."
Weiter kam der halbwüchsige mittelblonde mit den weit aufgerissene türkisfarbenen Seelenfenster nicht, denn was diese verräterisch in seinen Augenwinkel preisgaben, verschlug ihn regelrecht das letzte bisschen an menschlicher übrig gebliebener Sprache.
Tatsächlich, unglaublich und zugleich extrem widerlich leckte ihm der untote nicht eingeladene Gast, über die jungendliche Gänsehaut gepaarte Haut. Eigentlich hätte wohl jeder gewusst, was er in diesem Moment sinnvolles dagegen verrichten sollte, nur wohl Liam selbst nicht, der starr wie, als wäre er aus dem Material der eben auseinander bröckelnden Schlösser seiner höchst selbst hergestellten Tür der Wahrheit, einfach nur da stand und das unverständliche Flüstern, was wie durch eine Jahrzehnte in Mitleidenschaft geratene Raucherlunge, ihm ungesund keuchend zu verstehen gab.
„Es fängt an"
Nach rasenden Klopfen, rauschenden in Strom wehenden Ohren und fröstelnden stehenden verschwitzten Nacken, dauert es mehr als Momente als der Jungendliche die Wörter zusammentragen konnte und endlich verstand, was diese bedeuteten. Nur den Sinn dahinter, der blieb ihm verborgen oder eher unbeantwortet. Denn als er den Mut faste und seine quälende Neugier überraschenderweise die ängstliche Panik weitestgehend überragte, blieb Tara gänzlich verschwunden. Nur das abscheuliche Gefühl, des nassen Rückstandes seines überforderten Gesichtes, was einen konstant das Gefühl des Galle hochsteigend vermittelte, behielt er bei. Als ein neues Geräusch sich zu der unwirklichen Atmosphäre mischte und den Ort, in grelle flackernde kalkweiße Lichter eintauchte.
Mehrere vom groben Profil enthaltende Fußabdrücke, waren keinen Spalt mehr von Liam entfernt. Dunkelheit aufzeigende Visagen, die ihn nicht nur Unbehagen vermittelten, sondern auch ein Gefühl, jeden einzelnen ganz genau zu kennen und einen davon wohl mehr, als der unsichere Highschool Schüler eigentlich wollte. Mit schmalkantigen, spitz zulaufenden Gesicht, lockiger zwanghaft zurückgekämmter Wallemähne und tiefschwarzen wahnsinnigen Sinnesorganen.
„Gabe..."
„Das wird mehr Spaß machen" Dieses sadistische Grinsen, für jede Situation bereit und ihrer so ähnlich, gemischt mit dem gefährlichen Klacken was Liam ohne weiteres erkannte und zeitgleich extrem verabscheute. Das Werkzeug was das Wildtier wohl doch vom Menschen unterschied, aber das angeblich intelligentere Wesen, zumindest sah sich der Mensch so, bei weitem nicht dazu machte. Waffen! Erfunden von ebenso diesen Menschen, die ohne mit der Wimpern zu zucken dazu bereit waren, ihr Gegenüber, ohne Gnade niederzustrecken. Durch den Irrglauben, der Ihnen wie eine Art Hirnwäsche eingetrichtert wurde, das zu sehen, was Monroe für die Wahrheit hielt. Gnadenlose, Menschen fressende Killer, durch ihren wahnsinnigen Trieb angespornt und zu nichts und niemanden aufzuhalten. Ein Messias der die Menschheit vor allen übermenschlichen Bösen befreite und das Leben wieder unbeschwert machte. Dabei waren es die Jäger selbst die dafür sorgten, das die Gefahr für die Bevölkerung wuchs, denn hinter ihren sorglosen naiven Rücken waren es Wesen wie der wahre Alpha Scott McCall, der ihn diesen frei hielt. Aber das was man nicht sah, schenkte man keinen Glauben oder ließ sich so in charmante Gegenargumente verwickeln, dass man jetzt direkt vor vor Scotts unvorbereiteten Beta stand, der prägnant in seinen verschlossen Mundraum, die ausgeprägten spitzen Schneidezähne mit seiner forschen Zunge erfassen konnte. Eins der letzten Puzzleteile die Liam Dunbar brauchte und endlich in den klaren ersichtlichen Ganzkörperspiegel zu blicken und zu erkennen was er war. Ein Wesen der Nacht, getrieben vom allmonatlichen Vollmond und dafür bekannt ohne vollstes Gewissen unschuldige Leben zu nehmen.
Ja Werwölfe waren seit Jahrhunderten verrufen und galten lange als fast ausgerottet oder im normalen Umfeld als kindliches Fabelwesen aus uralten Fantasybüchern. Aber so einfach war das eben nicht. Der Mannwolf, war selten freiwillig in diesem Zustand und tat wohl alles dafür um ein normales Leben zu führen. Geradezu langweilig und unverdächtig verhielt er sich und trotzdem war der junge Welpe direkt in ihre Falle damals getappt, vor ungefähr genau einen Jahr stand in der genau an dieser Stelle mit unbeholfenen vorsichtigen Schritten die nach hinten führten und Maschinengewehre dessen Projektile direkt die türkisfarbene Kulleraugen des Betas führten. Nur warum er hier jetzt hier war? Diese Frage blieb Liam unbeantwortet. Es musste aber eine nicht verleugnete Erkenntnis sein, das verriet ihn auch seine hochstrebende niedlich Stupsnase die sich minütlich im Takt kräuselte. Erschöpft legte der 17-jährige den viel zu schwergewordenen mittellangen blonden Schopf in den verschwitzen Nacken und verschloss seine vor Müdigkeit erzitterten Seelenfenster.
Was war hier nur geschehen, wovon er anscheinend keine Notiz nahm? Nichts und niemand würde ihn hierher reisen lassen, ohne den wahrhaftigen Grund zu kennen. Oder lief hier eine ganz anderer Film vor seinen geistigen Jugendlichen selbst ab? Jemand hatte diesen angehalten und zurückgespult bis das tatsächliche Ziel erreicht war? Der junge Welpe erschauderte, als sich flackernd seine trüben erschöpften Augen wieder öffneten und das Ziel vor sich wie aktiv wahrnahmen. Die flinken Finger von Gabe, seines angeblichen Mitschülers, der ihm das Leben zur Qual gemacht und eigentlich das zeitliche gesegnet hatte und mit voller Vorfreude, das nützliche arrogante blitzenden Zahnpastalächeln nutzte, um seine 9 Millimeter zu entriegeln.
Liam wollte schlucken, währenddessen seine auf Scharfsinn gestellten Augen zu blinzeln begannen. Aber dies war im nunmal nicht möglich, so trocken wie Staub befand sich die Beschaffenheit seiner Kehle, genauso wie sich kein rettender Ausgang fand und ihm seine herausstehende Schulterblätter durch das Aufeinandertreffen mit dem kühlen Metall des verschlossenen Aufzugs verrieten, dass der viel zu junge Teenie endgültig verloren hatte. Starr vor Angst blieb er einfach nur stumm in der Bewegung und erfasste jedes noch so kleinste Geräusch der Atmosphäre. Die winzig langsam herunterlaufenden Schweißtropfen an der rechten Schläfe seines Gegenübers, das ruhige aber beständige Schlagen der anderen sechs menschlichen Herzen, die hinter ihm standen, inklusive der Drahtzieherin, die hämisch und kaum abwartend grinste. Und da war da das seine, das traurige überforderte Herzchen was keine Ahnung mehr davon hatte, was das richtige war und vom Zustand des fast stehenbleibens auf die Überholspur in binnen einen unvorsichtigen Wimpernschlags wechselte, um Liam endgültig die Hoffnung zu nehmen, währenddessen er den letzten, in sich gehaltenen Sauerstoff, lautstark aus seinen krampfenden Lungenflügel blies.
„Bing!"
Erst glaubte Liam den ersten Schuss zu erfassen, der ihn die quälende Form des Nachdenkens nahm, was seinen strubbeligen mittelblonden Schopf schmerzhaft zum pochen brachte. Aber der bekannte linke Arm, mit den attraktiven versehenden Muskeln ließ ihn vorsichtig und etappenweise Aufatmen, wobei sich dieser voller Elan um seine Kehle schlang und den Jungen gnadenlos mit sich zog. Der Duft, den der Beta so liebte, Kiefernnadeln mit einer Handvoll gespicktem klebrigen Honig, er war plötzlich überall und hätte ihn gänzlich beruhigen sollen, aber nach alledem, das Daumenkino was sich permanent von selbst weiter blätterte, ohne auch nur die Kontrolle über den Ausgang der ganze Geschichte zu haben. Liam war sich mehr als unsicher, wo er sich jetzt befand, ob dies echt war oder wieder einer der zahlreichen Fiktionen, die nur einen Nutzen hatten, den jähzornigen Jungen gänzlich zu verwirren?
„Was machst du hier?"
Ganz klar, es war echt. Das empfand der junge Dunbar bis zum tiefsten Punkt seines enorm absonderlichen schlagenden Herzens, als er sich Luft keuchend zu den größeren umdrehte, der seinen nicht weniger ansprechenden Schatten auf seinen schmächtigen Körper warf. Kopfschüttelnd fixierte er das so vermisste Blaugrün von Theos Augen und ärgerte sich über sich selbst, nicht ein wesentliches Merkmal der Chimäre zu finden, die ihn mehr und minder unattraktiver wirken ließ.
„Ich hab mich gerade genau dasselbe gefragt."
Witz komm raus! Genau diese Reaktion dachte er in jüngster Vergangenheit und auch jetzt lag sie Liam prägnant auf den trockenen aufgeplatzten rosigen Lippen, während die Projektile erschütternd von der anderen Seite des verschlossenen Aufzuges in das nachzugebenden Metall krachten.
„Immer noch Jäger?"
Aber auch wenn Liam seine Sinne seit neusten wieder übermenschlich wahrnahm, blieb ihm diese an sich lebensgefährlichen Töne nur noch dumpf in den Ohren. Zu sehr lenkte den türkisfarbenen Kulleraugenträger das Antlitz vor ihm ab. Das überraschend längliche brünette Haar, was so gut an Theo aussah und im Schatten des kaltweißen Lichtes, der Deckenlampen erstrahlte. Der unschuldige und zeitgleich sorgenvoller Blick den er Liam zuwarf, aber ehrlich gesagt niemals direkt zugeben würde und sein unverwechselbarer verführerischer Duft, der durch das scharfe auspusten des warmen Atems der Chimäre, den jungen Beta eine enorme Gänsehaut bescherte. Verdammt! Das hier war garnicht gut. Er musste sich an den Plan halten, alles so geschehen lassen, wie es in der vergangenen Zeit ablief und endlich einen Weg aus diesen Irrweg der Verdammnis zu finden, mit den gierigen Todes bringenden Händen als Auslöser des ganzen. Noch immer tief in den Gedanken biss sich der Welpe, der sich neben dem muskulösen Körper Theos noch kleiner vorkam in die schmollende Unterlippe. Er verstand immer noch nicht wie er und Tara aus demselben Holz geschnitzt sein konnte und dann kam er wieder zudem Gedanken, wie er jetzt plötzlich so über die Chimäre denken konnte, die vor kurzem noch als Staatsfeind Nummero UNO fungierte und lieber jeden hier einschließlich ihn mehr Tod als lebendig gesehen hätte, ja besonders ihn, das war Liam von ersten Moment wo er ihn fälschlicherweise den Hintern rettete von Anfang klar.
„Ich werde nicht für dich sterben."
Und doch war da genau dieser Moment, wo Theo diesen Satz von sich gab, unter den treudoofen Blicken des skeptischen Betas, der wohl schon etwas beholfen durch die Weltgeschichte trampelte, aber bei weitem nicht so blöd wie eine rohe Kartoffel war. Auch wenn Liams Reaktion darauf durchaus danach aussah, während er seine rosige volle Unterlippe mit seinen perlweißen Schneidezähne massakrierte. Es musste alles genauso ablaufen wie damals, nicht ein Staubkorn durfte auf den anderen liegen, da war sich der junge Dunbar mehr als sicher, außerdem lief er in Gefahr dieses verlockende Schaubild zu verlieren und das wollte er nie und nimmer, auch wenn auch der starrköpfige Teenie dies nie zugeben würde.
„Ich werde auch nicht für dich sterben."
Denn sein ungewöhnliches rasendes Herz verriet wohl auch sein gegenüber sehr genau dass er schwindelte. So enorm, das wohl schon Pinocchio seinen enormen Riechkolben, durch die Decke geschossen wäre. Aber erstes waren wir nicht in einen der bekanntesten Märchen von Walt Disney und zweitens stand viel mehr aufs Spiel, ihrer beiden übermenschlichen Leben. Wie das in die Realität hineinpasste, wusste er selbst nicht so genau.
„Aber ich will mit dir kämpfen."
Eigentlich wollte er mehr als das. Der junge sehnsüchtig nach Liebe drängende Welpe, suchte dringlich die einladende Nähe der Chimäre, die gerade in diesem Moment schwer seufzend ihre muskulöse Arme ausbreitete und geradezu dazu einlud. Aber doch sah Liam dann wieder dieses verdammte winzig wirkende Staubkorn vor sich, was quälend langsam an seiner nach oben stehenden Nase hinweg wedelte und ihm regelrecht den Arschlochfinger kichernd entgegenstreckte. Nichts als ein leises Knurren verließ seine leicht fletschende Grimasse, aber er hielt stand und beruhte sich zurück auf das, was ihn leid und lieb war..."Theo"
„Ok. Lass uns kämpfen!"
Damit schob sich wie von selbst die verbeulte quietschende Aufzugtür unter zahlreichen laut krachenden Projektilen, die selbst Liams wölfisches Gehör kaum noch identifizieren konnte, auf und sie rannten fast zeitgleich los...
🐺
Endlich haben sich die beiden wieder und alles wird gut ;) oder etwa doch nicht?
Wer weiss^^
Damit ein schönes verlängertes Wochenende, jedenfalls für die glücklichen, die eines haben ❤️
Eure Manu <3
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